N`abend zusammen,
zum Thema Anstecker folgendes Geleitwort:
Ich habe im Laufe der letzten Jahre Erfahrungen mit folgenden Mics gemacht (unabhängig von der Sendestrecke):
-AKG CK77WR (Kugel): sehr robust, kaum Körperschall (Doppelmembran),wasserdicht, klingt echt gut, leider aufwändige Beschaltung zum Betrieb an Shure U4, leider sehr teuer
-Shure WL 93 (Kugel): robust, läuft ohne Beschaltung an fast allen Strecken, preiswert, leider sehr zickig was Rückkoplungen angeht.
-Sennheiser MKE2 (Kugel): excellenter Klang (Klassiker halt), einfach zu beschalten, leider ist mir der serienmäßige Korb schon mehrfach verreckt (eingedrückt, dann abgefallen und weg...), mäßig teuer
-Senheiser ME104 (Niere): relativ unanfällig für Rückkopplungen, robust, guter Klang, leider etwas größer als alle anderen Kandidaten, etwas teurer
DPA 4080 (Niere): Sehr guter Klang, kaum Neigung zu Rückkopplung, für eine Niere einfaches Handling (Positionierung...),geniales Adaptersystem (läuft auf fast allen gängigen Sendern), leider extrem teuer
Mein derzeitiger Favorit ist das ME104, auch wegen der in anderen Posts schon geäußerten Vorteile.
Desweiteren:
Die Veranstaltungen, auf denen ausdrücklich Lavaliers gefordert sind werden bei uns ausschließlich von geldpotenten Kunden bezahlt. Da steht immer ein zusätzlicher Techniker zur Senderbetreung auf der Rechnung . Dieser nette junge Herr (oder Dame) hat immer saubere Finger (Stichwort Motorkette!!!), rüstet die Referenten, Redner oder was auch immer mit den Mikros aus, achtet darauf, daß die Beltpacks an sind (Wie ging das noch mit dem Powerlock bei Shure???), instruiert die Redner und ist einfach nett. Bei uns lagern die auszugebenden Sender außerdem immer auf einem Tisch oder Case welches odentlich mit Molton verkleidet ist (Das Auge isst mit...). Das sind alles Kleinigkeiten, die einfach umzusetzen sind, aber gerade auf Kunden aus der Industrie unwahrscheinlich Eindruch machen. Gerade die haben ja oftmals technisch überhaupt keine Plan (müßen Sie auch nicht), und wollen einfach da abgeholt werden wo Sie sich befinden, technisches Gefasel von SNR-Ratio, Feedback, Nahbesprechungseffekt... verstehen die einfach nicht.
Lange Rede, kurzer Sinn: Psychologisches Vorgehen ist da oftmals wichiger als die Wahl (oder Quahl) des richtigen Mikros, bei den richtigen Bedingungen ist die Niere meiner Meinung nach die bessere Wahl.
Lustigerweise setzen sich bei uns immer mehr auch Headsets durch. Ein Kollege äußerte den Verdacht, das diese ganzen drittklassigen Fernsehshows daran schuld sind, wo jeder Idiot, der drei Worte fehlerfrei sagen kann so ein Ding bekommt und dann ein Star ist... :shock:
Soweit
Grüße
Christoph