Beiträge von Uwe R.

    Hallo Andreas,
    bei der Festigkeitsberechnung ist unter anderem entscheidend, ob Du eine vorwiegend ruhende Beanspruchung oder eine dynamische Beanspruchung hast. Bei der dynamischen Beanspruchung sind die Vorzeichen der Kräfte durchaus relevant (Dauerfestigkeit, Smith und Haigh, Schwellende Beanspruchung, Wechselnde Beanspruchung usw.), trifft aber für eine Traverse normalerweise nicht zu, da die Beanspruchung vorwiegend ruhend, also statisch ist.


    Bei statischer Belastung machst Du, was die Festigkeitswerte betrifft im allgemeinen keine Differenzierung zwischen Zug- und Druckspannung. Was Du aber bei druckbeanspruchten Bauteilern sehr wohl beachten musst, ist das Stabilitätsverhalten (z.B. Knicken). Also ob ein Rohr in oder seitlich zur Fachwerkebene ausknicken kann. Dadurch bekommst Du dann unterschiedliche Werte für Druck- und Zugbeanspruchung heraus, weil das Knicken die theoretisch mögliche Druckbeanspruchung (aus reiner Materialfestigkeit) reduziert.


    Herzliche Grüße


    Uwe

    Hallo Admin,


    klar das kann ich gerne ausführen:



    • Dem Verfahren liegt (kurz gesagt) die Annahme zu Grunde, dass unbestimmte Systeme unkontrolliert verfahren werden und deshalb nicht alle Auflager tragen. Diese Annahme kann ich nicht teilen. In igvw SQ P2 ist klar geregelt, wie unbestimme Systeme motorisch zu verfahren sind. Wer sich daran nicht orientiert handelt fahrlässig. Von daher darf ohne schlechtes Gewissen angenommen werden, dass alle Auflager wie gewollt tragen.



    • Das Verfahren ist alles andere als wirtschaftlich. Den Annahmen geht ein paranoides Sicherheitsverständnis voraus, weshalb im Ergebnis eine völlig unwirtschaftliche Verschwendung von Motorkettenzügen stattfindet, wenn ich mich an die Berechnungsergebnisse halte.



    • Das Verfahren entspricht schlicht nicht dem Stand der Technik. Ich kenne keine seriöse Quelle (bitte nicht persönlich nehmen), die dieses oder ähnliche Verfahren nennt. Konstruktionen werden weltweit nach der Elastizitätstheorie I. oder höherer Ordnung gerechnet. So möchte das Baurecht es , so ist es bei allen TÜVs und Prüfstellen anerkannt und nicht zuletzt absoluter Praxisalltag.


    Herzliche Grüße


    Uwe

    Hallo,
    wer keine Ahnung von Stabwerkprogrammen hat, sollte die Finger davon lassen! Das ist nämlich nicht einfach und die Möglichkeiten etwas falsch zu machen sind gigantisch. Wende Dich bei komplexen Sachen an Deinen Statiker (z.B. Expo Engineering).
    Es gibt von diversen Traversenherstellern Load-Calculator. Alle die ich kenne, berechnen Dir mehr oder weniger komfortabel Lasten für einen Einfeldträger. Also eine Traverse auf zwei Auflagern. Und mit Verlaub, Mehrfeldträger sind für jemanden, der sich auskennt, nicht schwieriger zu berechnen, aber ohne fachliche Qualifikation solltest Du das nicht tun.
    Wenn es mehr Auflager werden, kannst Du natürlich auf Deine eigene Gefahr hin selbst rechnen, oder es jemanden machen lassen, der weiß, was er tut. Frag mal Deine Haftpflichtversicherung, wie die das sieht.
    Das Programm ProRigg wäre, solange Du Einfeldträger berechnest auch eine Lösung. Bei Mehrfeldträgern kann ich allerdings den dortigen Ansatz des "Worst-Case-Verfahren" nicht unterstützen und widerspreche ihm sogar.


    Herzliche Grüße


    Uwe

    Hallo,


    nun mit meinen Hinweisen zu der Belastungstabelle wollte ich nur sagen, dass die verlinkte Tabelle fehlerhaft ist. Ich wollte damit nicht sagen, dass das hier konkret genannte "Problem" nicht mit ner schnöden Pipe lösbar ist.


    Chris:
    Ich glaube, Du verwechselst mehrere Dinge miteinander:
    - Das, was Jan vor hat, ist vom gesamten System kein Einfeldträger, sondern ein Mehrfeldträger, was aber in diesem Fall ziemlich wurscht ist...


    - Man kann auch ohne konkrete Angaben des Herstellers bereits die Auflagerreaktionen ausrechnen, auch wenn das zumindest für die Rohrbelastung sekundär ist. Viel entscheidender ist, wie groß das maximale Biegemoment in der Pipe ist. Und natürlich, dass dieses kleiner als das zulässige Biegemoment ist. Und auch das kann man ohne genaue Angaben des Herstellers überschlägig recht genau ermitteln.


    - Warum erwähnst Du hier Knicken und dann noch den 4. Eulerfall? Knicken ist ein Phänomen, dass nur bei druckbeanspruchten Stäben auftritt. Und die hier beschriebene Belastung ist ein reines Biegeproblem. Hier tritt kein Knicken auf.


    Viele Grüße


    Uwe

    Hallo Jan,
    ich habe mir mal gerade die Alutruss-Tabelle angeschaut und kann nur sicher sagen, dass diese falsch ist.


    Warum:


    1. Die 75 kg/m auf 3m Abstand macht ein 50/2er Rohr mit angeschweißtem Verbinder sicher nicht mit. Es sind wohl eher 25 kg/m (also 75 kg insgesamt auf 3m). Aber auch der Wert ist falsch wie ich unter 2. erkläre.
    2. Die in der Berechnung offensichtlich zu Grunde liegende zulässige Spannung beträgt über 80 N/mm^2. Bei angegebenem Material
    ist die zul. Spannung nach DIN 4113-2 aber nur 48 N/mm^2 in der WEZ. Und die muss man voll einrechnen, weil man nicht weiß, wo im Kraftfluss sich ein Verbinder aufhält.


    Darüber hinaus: Verwende bitte nur die Angaben zu dem Produkt, was Du auch verwendest. Also, wenn Du Eurotruss FD31 kaufst, dann lass Dir von Eurotruss die zulässigen Belastungen angeben und nicht von Global oder sonst wem.


    Ich würde bei LiPo oder ET einfach noch mal nachhaken, wenn die sich nicht melden.



    Uwe

    Moin,
    ich empfehle Dir zur Lektüre mal DIN EN 1999-1-1 Anhang D. Dort steht drin, was normseitig für den Korosionsschutz bei Aluminiumkonstruktion gefordert wird. Die Angaben dort sind zwar nur rudimentär, dann kannst Du aber vielleicht abschätzen, ob ein Schutz nötig ist und wenn ja, welche Maßnahmen erforderlich sind.


    Herzliche Grüße


    Uwe

    Zitat von "hs"


    schon mal dran gedacht das ein wasser tank auch als abhubsicherung eines dachs benutzt wird und nicht als baalst an sich. dieser muss dann zwangsläufig so wie auf den bildern angebracht werden und das ist auch absolut zulässig. außer das man vieleicht keinen spanngurt sondern steel mit spanner benutzt.


    Hallo,


    Darf ich mal fragen, was für Dich der Unterschied zwischen Ballast und Abhubsicherung in diesem Zusammenhang ist? Bzw. was macht der Ballast anders?