Beiträge von mslr

    Also nein, ich weiß nicht alles. Ich komme nicht in verschiedenen Häusern herum und kann nicht sagen ob das, was ich mir theoretisch überlege (bin Physiker), auch in der Praxis funktioniert. Ich schätze die geballte Erfahrung der Praktiker hier im Forum und die Bereitschaft diese zu teilen. Die Frage bezog sich weniger auf das Material sondern eher darauf welches Kabel bzw. welcher Anschluss wo verfügbar sein sollte und wie man die Nutzung durch Ehrenamtliche optimal ermöglicht.

    Super Idee!

    Gerne auch mit Themen zur Koexistenz von Protokollen

    - vLan

    - Tunneln von MIDI oder anderen seriellen Protokollen

    - Praxis mit Strategien zur Fehlersuche

    Also dieser Vorschlag mit 2,5qmm kam vom Elektriker selbst. Er ist eigentlich schon ein Praktiker und kennt die Themen wie 'einfach mal 3-4 Waffeleisen an einer Steckdose'. Besser die externe Steckdose qualmt dann als das Kabel in der Wand... 16A über 2-3h an langen 1,5qmm sollte man nicht machen - kenne jetzt die Normen nicht auswendig, meine mich aber erinnern zu können dass da nach so 10-20m Kabellänge wegen dem Spannungsabfall Schluss ist. Da gab es doch mal eine Diskussion Strom am FOH nur mit 2,5qmm? Ich will da auch keine Kompromisse eingehen weil der Sanierungsgrund ein elektrischer Schmorbrand war...

    Bei ehrenamtlich Mitwirkenden (aber auch bei lässigen 'Profis') ist mir die Robustheit im Haus wichtig um nicht daneben stehen zu müssen.


    Gerade auf diese Robustheit und die Umsetzung in der gelebten Praxis kommt es mir bei meiner Fragestellung an.

    Freue mich da immer über Tipps die auch beim DAU einfach funktionieren. -> wäre doch mal ein nettes Thema für einen eigenen Sammelthread?


    daniel wilhelm: mit einer tiefen Dose ist das Verkabeln deutlich einfacher. Ich kann bei 2,5qmm mit längeren Kabeln arbeiten. ansonsten totale Zustimmung, ist eine erbärmliche Frickelei.


    TomyN: Hinsichtlich Markenglauben hast du im Prinzip recht wenn du von Neuanschaffungen ausgehst. Wir nutzen aber gerne gebrauchtes 'amtliches' Material und warten es selbst. Als Front hängt z.B. eine d&b E9 mit P1200A. Für Künstler ein 'no brainer' und ein Yamaha Pult kennt auch jeder.

    Merci erst einmal für die Anregungen.

    audiobo: Ja, so habe ich es vor. Nach außen klare Beschriftung und eindeutige Farben. Auch wenn die Zuleitung CAT ist, zugänglich ist dann nur der DMX Stecker.

    Grossmembran: Ja, so habe ich es konzipiert, Cat einfach mal zwei.

    skyper: Danke für das Feedback dass sich das Konzept bewährt hat. Du könntest in dein Lieferprogramm noch Adapter aufnehmen, die in eine Schalterdose passen. Also Auflegestecker wie in einem Patchfeld auf Neutrik, die ich in die D-Löcher der Schalterhersteller schrauben kann. Werde da vermutlich selbst was basteln. Ideen? Irgendwas, das z.B. eine CAT in 3-4 nebeneinanderliegende Schalterdosen verteilt oder das ich sozusagen Auf die Netzwerkdose aufsetzen kann?


    Da die Wege zur Zentrale auch über Etagen recht kurz sind (max 30m) und es nur 2 Etagen sind wird es vermutlich bei der Zentralen Lösung bleiben. Ich finde keine vernünftige Stelle, an die ich eine Unterverteilung montieren kann.


    An Beamer/TV kommt immer neben 2x CAT auch HD-SDI. Zumindest hinsichlich Beamer muss ich mal über das Leerrohr nachdenken. Die Decke scheint aber Nachinstallationen zuzulassen.


    Alle Steckdosen sind abschaltbar, es wird einige farblich gekennzeichnete Steckdosen mit Dauerstrom geben. Der Elektriker schleift 5x2,5 durch und hat 2 geschaltete Phasen und eine Phase mit Dauerstrom. So kann bei Nutzungsänderung eine Dauerstromsteckdose mal schnell dazu oder entfernt werden.


    Kabelrinne ist im Blick, Drehstrom an neuralgischen Punkten auch. Gehörlosenanlage ebenso, genauso wie Catering. Beleuchtung an Säulen bzw. Türen ist ein guter Tipp.


    Wie seht ihr einen Zentralen Ausschalter für Licht und Steckdosen? Jeder Raum für sich oder pro Etage/Gebäude?

    Da viele hier im Forum in verschiedenen Häusern tätig sind bzw. überall herumkommen von mir mal die Frage in die Runde:


    Wie würdet ihr in heute technisch ein Gebäude ausstatten, in dem verschiedenste Veranstaltungen unterschiedlichster Art stattfinden und durch ehrenamtliche Mitarbeiter betreut wird.


    Kurz als Background:

    Es handelt sich um ein Gemeindehaus einer Kirche in dem jede Woche so 500-1000 Menschen an Veranstaltungen teilnehmen. Von Jugend und Kindergruppen bis zur Seniorenarbeit. Von Kleinkunst und Vorträgen bis zu Konzerten (max. 300 Personen). Also kurzum - so alles was man sich vorstellen kann. Es gibt ein festes Team von ehrenamtlichen MA, die in der Technik fit sind und auch mal ein Konzert/Veranstaltung managen können. Aber so 90% der Veranstaltungen werden durch eingewiesene Laien ohne tieferes technisches Verständnis betreut. Vor einiger Zeit hatten wir einen Schwelbrand und jetzt wird alles neu aufgebaut. Zur Zeit ist das Gebäude entkernt und wird mit einem Erschließungsbau (neues Treppenhaus, Fahrstuhl usw.) ergänzt. Hinsichtlich der Vorgaben möchten wir uns an die Veranstaltungsrichtlinie halten obwohl wir formal 'noch' nicht darunterfallen, die Gespräche und Abstimmungen dahingehend sind mit den Behörden/Feuerwehr usw. erfolgt und alles genehmigt.

    Die Gebäudetechnik wird komplett neu installiert und aktuell optimieren wir das Konzept.


    Zum Konzept:

    Wir setzen ausschließlich hochwertige Komponenten ein, dafür sehr gerne gebraucht. Yamaha, d&b, Sennheiser usw.

    Statt verschiedenster spezifischer Verkabelung setzen wir ausschließlich auf Netzwerkkabel über das wir Video, Ton (Dante) , DMX, IP-Netzwerk usw. über ein zentrales Patchfeld verteilen.

    Lautsprecher sind passiv, Verstärker für die fest installierten Lautsprecher sitzen im Technikraum. Jeder Raum wird über das zentrale Patchfeld an sinnvollen verschiedenen Stellen durch Netzwerkkabel erschlossen.

    Über die Netzwerkkabel führen wir auch mal direkt Mikrofone bzw. Videosignale über entsprechende (fest verbaubare) Adapter. Bei größeren Veranstaltungen wird das Mischpultrack aufgebaut und passend integriert bzw. eine richtige PA aufgebaut. Für Multicores / Leitungen im Saal ist ein geschützter 'Kanal' vorgesehen um es vom Publikum fern zu halten.

    Die sonstige Haustechnik läuft über KNX/Dali.


    Meine Frage zielt hauptsächlich auf die Nutzung der Netzwerkkabel als Analog/Digitalkabel.

    Würdet ihr das so machen oder doch noch Spezialkabel verwenden? Vorgabe ist die flexible Nutzung der Räume um sie auch mal ganz anders nutzen zu können ohne wieder Wände aufstemmen zu müssen um Kabel zu verlegen. UND natürlich ein sparsames Nutzen des Budgets. Dass die meisten 'Gewerke' bei entsprechendem Invest heute über IP laufen ist klar. Der Weg steht uns ja immer offen.


    Über Erfahrungen / Vorschläge würde ich mich freuen.

    So isses, Nagel auf den Kopf getroffen. Bei mir ist es aber Hobby.

    Und ja - auf meinem Basteltisch liegen gerade 2 Neutrik NE8FF und 2 Leergehäuse aus denen ich gerade je 2 Männliche und 2 Weibliche Adapter Ethercon auf 4xXLR bastle. Dem Forum - und dir - sei dank. Pro muss nicht immer Professionell bedeuten, kann auch die Abkürzung von Problemlos sein.

    audiobo: Das sehe ich genauso. Wenn ich selbst am FOH sitze, dann nehme ich den Studiomanager für Gain und Phantomspeisung und patche die DirectOut der Stage-LS9 über Dante auf die zweite Ebene der FOH-LS9. Komplexität ist genau das richtige Stichwort.

    Meinst du, dass ich mit dem DME-Netzwerktreiber beide Pulte über Midi mit einem Zusatzprogramm auf dem Rechner verknüpfen könnte?

    Hallo ThoSchu,

    berechtigte Frage. Warum kein geeignetes (so interpretiere ich 'gedingtestes' mal) Pult benutzt wird liegt einfach daran, dass dieses Material da ist.

    Und ja - manchmal habe ich mit meinen 50 Jahren (und 35 Jahren Erfahrung in Tontechnik) auch einfach nur Spaß an sinnfreien (bzw. hypothetisch sinnvollen) technischen Lösungen und Spielereien.


    Einfach als Background: Ich betreue ehrenamtlich die Tontechnik der örtlichen Kirchengemeinde (bin dort auch einer der Kirchenältesten). Beide LS9-16 habe ich als Total (wasser) schaden privat gekauft und wieder fit gemacht und stelle sie für Jugendveranstaltungen gerne zur Verfügung. In der Kirche liegt nur ein 16/8 Multicore von der Empore nach vorne, inzwischen aber auch 4 Netzwerkleitungen. 16 Kanäle reichen häufig aus, aber leider nicht immer.

    LowBudget und 'ich bräuchte noch mal schnell' geht sinnvoll nur mit vorhandenem Material. Deshalb der etwas 'verquerte' Ansatz eine LS9 als Stagebox zu nehmen wenn's mal kurzfristig wieder etwas mehr sein soll. Bei langfristiger Planung mieten wir dann schon mal zu.

    Eine QL5 und eine RIO steht schon auf der Wunschliste. Im Moment ist in der Kirche noch ein 01V96 das Arbeitstier und wartet auf sein Gnadenbrot als Mischpult im Gemeindehaus.



    Ach ja: Falls jemand eine gebrauchte QL günstig abgeben möchte - dann freue ich mich über eine PN - gerne auch als Totalschaden nach einem Wassereinbruch ;)

    audiobo: Ja, du hast recht. Wenn ich es einfach will, dann brauche ich die Dummies.

    Wenn ich mal Zeit habe, dann analysiere ich da HA Protokoll mit einem Sniffer. Es sollte dann kein Problem mit einem kleinen Arduino oder so dem LS9 vorzugaukeln, dass am RS-422 der Dante Karte ein (oder zwei) AD8-HR hängt. Das würde die HA-Steuerung auch für die Kanäle 17-32 freischalten. Die Daten muss ich dann per MIDI Erweiterung des Arduino an die Stage-LS9 weiterreichen. Sollte gehen, braucht aber mal ein ruhiges Wochenende. Falls jemand die HA Spec zur Hand hat würde das helfen....


    djvomght: Ja, ist so einfach. Das geht aber nur mit 2 Cobranet Karten. Bei den Dante Karten wird nur das HA-Protokoll getunnelt, nicht Midi, hatte ich mal bei Yamaha nachgefragt. Außer das wäre in letzter Zeit erweitert worden.

    Vielen Dank, guter Tipp. Das werde ich mal bei Gelegenheit testen. Im Moment sind die Pulte unterwegs und werden kaskadiert betrieben. Vielleicht finde ich die Gelegenheit vor dem Abbau das mal zu testen.

    Noch mal, um sicher zu sein, dass ich es richtig verstanden habe:

    Im Prinzip ist es der redundante Aufbau, mit dem Zusatz, dass die Kanäle über Dante von Stage auf FOH transportiert werden.

    Um den Gedanken weiter zu spinnen: Ich gehe auf den Insert, um den HA-Control zu behalten, der sonst ausgegraut wird. Richtig? MIDI vom FOH zur Stage mit Filterung der Daten, sodass nur HA, Phase, HPF und Phantomspeisung durchkommt (sitzt alles vor dem Insert). Wenn ich jetzt noch statt reiner Filterung die MIDI Daten so umsetze, dass z.B. Kanal 17..32 des FOH auf 1..16 des Stage (und zurück) auf der MIDI Seite in beide Richtungen umgemappt würden, dann könnte ich die lokalen Inputs nutzen und getrennt steuern. Braucht dann keine Spezialhardware für HA-Control sondern ist eine reine, etwas komplexere MIDI-Lösung. Lediglich das Metering ist etwas anders, würde ich dann Pre EQ am FOH stellen.

    Vielen Dank, Die Dokumente habe ich schon dafür herangezogen. Die Besonderheit ist, dass keine MIDI-Daten durch die MY16-AUD übertragen werden. Das ist bei den CobraNet Karten anders. Ich muss also immer noch MIDI vom FOH zur Bühne transportieren um ein Mirroring hinzubekommen. Wird nirgends so richtig beschrieben und ist mir erst aufgefallen, als ich versucht habe über Dante-Karten zwei Pulte zu kaskadieren.

    Ich muss also irgendwie die HA-Daten auf MIDI umsetzen - oder Yamaha schaltet die HA-Control auch bei den LS9 frei. Ich meine mal gelesen zu haben, dass ich die HA einer QL remote bedienen kann. Hab das aber mangels Gelegenheit noch nie probiert.

    Die Diskussion über die UI24R hat mich zu folgendem Gedanken gebracht:


    Hin- und wieder würde ich gerne eine LS9-16 als Stagebox für eine 2. LS9-16, angekoppelt mit Dante, nehmen. Warum - ist einfach da und kostet kein Geld mehr. Hab damit auch 'vollen LS9-Komfort' am FOH und volle Redundanz durch die LS9 auf der Bühne.

    Klar kann ich per App bzw. LS9 Editor die HA der LS9 separat ansteuern. Toll wäre es allerdings, ich könnte die HA der einen LS9 direkt über die andere ansteuern. Im Prinzip muss die LS9 sich also so verhalten wie eine RIO, da geht das meines Wissens (nicht aber bei der Tio1608-D).

    Hat da schon mal jemand eine Lösung gebastelt?

    Im Prinzip brauche ich eine Lösung die mir die über Dante getunnelten seriellen HA-Control Befehle auf der Dante-Karte der Stage-Box LS9 am seriellen Port abnimmt, auf MIDI (oder MIDI over Ethernet) umsetzt und damit die LS9 auf der Bühne füttert. Ich muss die HA der Stage-LS9 quasi wie einen AD8HR durch die FOH-LS9 ansteuern können.

    Die HA auf einer DME-24 kann ich so ansteuern und mach das auch hin und wieder. Nicht aber die HA einer LS9. Ideen? Gibt es eigentlich eine Beschreibung des AD8HR HA Protokolls?

    Mache die Erfahrung mit einem Laienchor und einer 'Laienband' regelmäßig. Für ein einmaliges Event (z.B. ein besonderer Gottesdienst) finden sich Sänger und Musiker spontan (ca. 3-4 Proben für 5-6 Lieder) zusammen.

    Ich löse das immer so, dass jeder Sänger ein Mikrofon in die Hand bekommt und Probe mit dem Chor unmittelbar vor dem Auftritt das Hinlegen (auf ein Kissen am Boden) und wieder Aufnehmen. Die Mikros haben eine Nummer, die jeder Sänger dann wiedererkennt. Das Mikrofon ist eher untergeordnet (meistens SM58 etc.). Kabelsalat lässt sich zwar nicht ganz vermeiden, wenn die Sänger aber in umgekehrter Reihenfolge das Mikro wieder aufnehmen wie sie es abgelegt haben bleibt das beherrschbar. Das Risiko Stolperfalle bleibt aber.

    Der Mix am Pult beschränkt sich dann lediglich auf ein 'homogenisieren' sodass keine allzu 'markante' Stimme im Vordergrund ist. Ein gnädiger Hall tut das Seine. Durch die Einzelmikrofonierung komme ich immer über die Band und muss nicht auf deren Disziplin bauen.

    Mit klassischer Chormikrofonierung habe ich bei Laienchören immer das Problem dass jeder Auftritt, jede Stimme und jede Stehposition bei anders ist.

    Ich habe es auch aufgegeben ein Mikro für 2-3 Sänger zu nutzen. Die Position des Mikros zu den Sängern ist am Anfang des Liedes ganz anders als am Ende. Bei 45 Sängern wird sich das aber nicht vermeiden lassen. Es sei denn du hast genügend Kanäle und Mikros.

    Hallo zusammen,
    wir haben die gleiche Fragestellung und setzen für die Älteren aktuell immer noch Kassetten ein, obwohl wir die Predigt (und nur die Predigt wegen der Rechte an der Musik usw.) bereits per MP3 zum Download zur Verfügung stellen.


    Alternative:
    Im Moment läuft ein Testlauf mit MP3 Playern statt Kassetten - es werden also komplette MP3 Player weitergegeben (so 20€ Geräte), die dann wieder zurück kommen und mit der nächsten Predigt 'gefüllt' werden. Geht schneller und ist einfacher als CD's zu brennen. Die kann auch jeder bedienen; er muss nur auf den Play Knopf drücken. Vom gesamten Invest ist es auch nicht höher als ein CD-Brenner, von den laufenden Kosten her gesehen sogar günstiger. Der Test mit einigen Senioren war recht positiv, sie kamen gut damit zurecht. Im Moment sind wir damit aber noch nicht 'live'.
    Der Hauptaufwand ist die Personen zu finden, die sich der Sache annehmen und das Ausleihen, Bespielen und Zurücknehmen managen. Es sind aber nicht zu viele Ältere, die regelmäßig den Dienst in Anspruch nehmen (5-10). Die meisten laden sich die Predigt von der Hompage runter. Wer möchte kann sich auch eine CD brennen lassen, zahlt dafür aber einen kleinen Unkostenbeitrag. Wird gerne genommen, wenn z.B. auswärtige Gäste bei Taufen oder Hochzeiten dabei sind.


    Vielleicht hilft die Idee weiter?


    Ach ja - aufgenommen wird mit einem Marantz PMD580, der die Aufnahme Timergesteuert startet und nach Ende automatisch auf ein Netzwerklaufwerk hoch lädt. Dort wird die Predigt von jemand zu Hause aus extrahiert und auf die Homepage gestellt.

    Zitat von "patec"


    Warum sollten sich da irgendwelche Signal zerstören oder auslöschen? Das tun sie nur, wenn sie gegenphasig sind, was bei Sidefills hoffentlich nicht der Fall ist.
    Experiment: Wir stellen zwei gleiche Lautsprecher mit den Frontseiten in kleinem Abstand (wenige cm) gegenüber auf und speisen sie mit phasengedrehten, aber ansonsten identischen Signalen. Diese Signale sind übrigens immer noch kohärent, da sie ein festes Pahsenverhältnis zueinander haben. Was passiert nun zwischen den Boxen und im Raum daneben? Wenn wir ein Messmikrofon zwischen die Lautsprecher stellen, messen wir einen dramatisch reduzierten Pegel, ganz auf Null geht er nicht, da zwei Boxen nie völlig identisch sind. Im ganzen Raum wird es sehr leise. Besonders eindrucksvoll ist der Versuch auch mit Subwoofern, bei denen man die Membranen in wilder Bewegung sieht, aber kaum etwas hört. Vorsicht übrigens bei hohen Pegeln: Da durch den zweiten Lautsprecher der Wellenwiderstand der Luft im Zwischeraum gegen Null geht, lenken die beiden Lautsprecher weiter aus und können im Extremfall beschädigt werden.


    Ein physikalisch übrigens sehr interessantes Experiment das uns die Eigenschaft von Schall als Druckwelle veranschaulicht (off topic):
    Würden wir ein einzelnes Luftmolekül zwischen den beiden Membranen betrachten, so würden wir sehen, dass es sich synchron zu den Lautsprechermembranen hin- und herbewegt - und trotzdem entsteht (in der idealisierten Betrachtung) kein Schall. Da sich alle Luftmoleküle zwischen den Membranen synchron hin- und herbewegen ist der Druckunterschied (Phasenunterschied) zwischen ihnen null und es bleibt still. Es weht aber ein 'Wind' zwischen den Membranen der die Richtung ständig umkehrt und dessen Stärke sinusförmig ist.
    An alle Mikrofonspezialisten und Theoretiker hier im Forum. Welches Signal würde jetzt eine Mikrofonmembran die parallel zwischen den beiden Membranen aufgehängt ist sehen? (Stichwort Druckempfänger - Druckgradientenempfänger).

    Zitat von "patec"


    Mein Verständnis (das mit dem Verständnis des Erfinders dises Begriffes nicht übereinstimmen muss) ist, dass hier mehrere (kohärente) Quellen derart zusammen spielen, dass die resultierende Gesamtwelle die gleichen Eigenschaften hat, als ob sie beispielsweise mit einer echten Linienquelle (z.B. Magnetostat) oder einem Flächenstrahler erzeugt worden wäre. Die Vorstellung der Wellenfront soll dabei das Verständnis erleichtern. Eine solche "Front" erhält man zum Beispiel, wenn man einen kurzen (Dirac-) Impuls mit dem Lautsprecher abspielt, oder wenn man eine Schreckschusspistole abschießt. Es entsteht eine Druckwelle, die ein breites Spektrum an Frequenzen enthält.
    Die Akustik verwendet häufig idealisiere Wellenformen (ebene Welle, Kugelwelle, Zylinderwelle), um Zusammenhänge zu veranschaulichen. Alle realen Quellen kommen diesen Idealen nur mehr oder weniger nahe. Dass Zylinderwellen und ebene Wellen per Definition unendlich ausgedehnt sind, macht die perfekte Realisierung etwas schwierig.


    Kohärente Wellenfront wäre für mich die Abkürzung von 'durch Überlagerung kohärenter Schallquellen entstandene Wellenfront".
    Man kann im übrigen jede beliebige Wellenfrontform durch die Überlagerung von (unendlich) vielen Punktquellen beschreiben.

    Zitat von "donut"

    das Orts-Zeit-Gesetz gilt in unserer (gedachten) Versuchsansordnung erstmal nur bei den zwei ausgehenden Sinusschwingungen. Addieren wir die nur theoretisch, dann ergeben sich andere Vektoren (?). Als energetische Wellen in einem Medium (z.B. Schall in Atmosphäre) kommen diverse weitere Eigenschaften hinzu, die die Berechnung verkomplizieren, und eine isolierte Betrachtung ausschließen. Addieren wir die beiden leicht verstimmten SinusWellen ganz praktisch akustisch, dann findet die Superpositionsregel keine Anwendung und wir erhalten eine Intermodulation zuzüglich den beiden Sinüssen. Ist die akutisch messbar? und wäre das vielleicht des Pudels Kern in diesem threat?


    so langsam beißt sich die Katze doch in den Sack!
    und ich bin gespannt auf neue Erkenntnisse
    .


    Na ja, so langsam wird es Zeit den Ort an eine nette AfterWork Lokalität zu verlegen und die nicht wechselwirkungsfreie Superposition eines Wasser-Alkohol Gemischs mit uns selbst in die Betrachtung mit einzubeziehen.


    Aber jetzt kommen auch noch Vektoren dazu. Bei Wellen nutzt man sie allgemein um die Ausbreitungsrichtung zu beschreiben oder um die Auslenkungsrichtung der Schwingung zu beschreiben (z.B. Polarisation). Bei Schall handelt es sich um eine Druckschwingung und da ist die Auslenkungsrichtung der Luftmoleküle und die Ausbreitungsrichtung des Schalls parallel.


    Ich denke dass in erster Näherung das Superpositionsprinzip schon gilt und eine isolierte Betrachtung daher zur Vereinfachung zulässig ist. Man nimmt einfach an, dass Luft ein ideales Gas ist. Physikalisch vollständig ist das damit in der Tat nicht ganz. Diesen Effekt müsste man schon messen können, auch wenn er sehr klein ist.

    Zitat von "donut"


    Das heißt es gibt eine Orts- und Zeit-abhängige Funktion der Intermodulation. Die wird als Elongation beschrieben (siehe Zitat oben). Und hier kommen wesentliche Fragen auf:
    Ist diese Intermodulation überhaupt eine SinusSchwingung?
    an nur wenigen oder allen MeßPunkten und MeßZeiten?
    Ist hier das Orts-Zeit-Gesetz für harmonsiche Schwingungen überhaupt anwendbar?


    Also auch hier muss man mit der Begrifflichkeit vorsichtig sein. Was ist mit Ort gemeint? Der Ort der Messung? Im Orts-Zeit-Gesetz einer harmonischen Schwingung ist eigentlich die Auslenkung von der Ruhelage gemeint (z.B. Masse die an einer Feder hängt). In der Akustik wäre das die Auslenkung eines Luftmoleküls am Ort der Messung.
    Bewege ich mich mit dem Messmikrofon entlang einer Geraden durch den Raum werde ich eine ortsabhängige Veränderung der Resultierenden der beiden Signale sehen. Das hat in der Tat mit dem Orts-Zeit-Gesetz für harmonische Schwingungen nichts zu tun und damit nicht anwendbar.


    Schon interessant zu was "Infraschall" so alles führen kann.

    Zitat von "wora"

    eine intermodulation ist selbst natürlich keine sinusschwingung.
    man kann sie bei gleichbleibenden erregerfrequenzen(!) sicher als sinusförmig beschreiben, aber von selbst ist eine schwebung eben kein eigenständiges tonsignal, sondern nur die differenzsumme zweier(oder mehrerer) schwingungen.
    sehe ich das richtig?


    Mmmh, das sind jetzt wieder viele Begrifflichkeiten. Also ich sehe es auch so wie wora. Wenn das Superpositionsprinzip gilt - also die 'ungestörte Überlagerung' von 2 Wellen ist diese Schwebung Sinusförmig und 'nur' die Summe zweier Schwingungen und keine eigene Schwingung.


    Intermodulation - so kenne ich jetzt den Begriff - bedeutet, dass bei der Überlagerung beide Wellen sich gegenseitig beeinflussen, dann würde auch das Superpositionsprinzip nicht mehr gelten und es entstehen eigene 'Nebenprodukte'. In der Akustik ist das bei sehr hohen Schalldrücken auch der Fall, wenn die Luft nicht mehr linear reagiert. Aber in den gesundheitlich unbedenklichen Schalldruckregionen in denen wir uns bewegen sollten in erster Näherung nicht.