Eben nicht.
Aus einem TI Datenblatt:
Typical RS-485 driver output impedance is
on the order of 10 Ω to 30 Ω.
Vermutlich ist diese Angabe die Ausgangssimpedanz EINER Busleitung gegen Masse. Das bedeutet der „+“-Ausgang und der „-„Ausgang brechen bei einer Last gegen Masse von 10-30 Ohm um maximal die Hälfte der Ausgangsspannung ein.
Also bei 5V und 30 Ohm kommen auf der Leitung noch 2,5V an. Bzw. -2,5V auf der negativen Seite. Die Information ob jetzt eine ‚1‘ oder ‚0‘ übertragen wird liegt aber im Unterschied der positiven und negativen Spannung auf den Busleitungen. In diesem Fall dann 5V oder -5V. Alles größer 200mV ist nach RS485 eine ‚1‘ alles kleiner als -200mV dann eine ‚0‘.
110 Ohm ist aber der Wellenwiderstand der Leitung und hat mit der Ausgangsimpedanz des Treibers nichts zu tun. Der 110Ohm Abschlusswiderstand entsteht dann dadurch, dass man zwischen ‚+‘ und - einen 110 Ohm Widerstand setzt . Der Wellenwiderstand ist die Impedanz, bei der ein ankommendes Signal vollständig am Ende der Leitung geschluckt wird und kein Signal mehr zurückreflektiert wird.
Bei fehlerhaftem Abschluss addiert sich das reflektierte Signal mit dem originalen Signal und verfälscht dieses. Kann man auf den Messungen gut sehen, das ist der Höcker auf den Signalen z.B. Bei Bild 2. Hier addiert sich die reflektierte Welle mit einem Zeitversatz von ca. 1/4 Signalbreite. Dieser Zeitversatz ist die Laufzeit auf der Leitung des reflektierten Signals.
Mit Abschluss gibt es diese Reflektion gar nicht (Bild3). Trotz reflektiertem Signal sind aber die Spannungen bei Bild 2 aber noch so, dass eine 1 oder 0 erkannt wird (+-200mV) und es damit immer noch funktioniert.
Bei Audio-Leitungen hat man eine andere Leitungsimpedanz als 110 Ohm und man darf damit auch bei Nutzung eines Abschlusswiderstandes eine Fehlanpassung erwarten und es wird ein reflektiertes Signal zurückkommen und das Originalsignal verfälschen. Die Verfälschung ist aber nicht groß genug sodass eine 0 oder 1 nicht mehr sicher erkannt wird. Deshalb funktionieren Audioleitungen meistens (!!) auch als DMX-Leitungen. Aber eben nicht immer.
Wer nur mit Audioleitungen unterwegs ist, die alle die gleiche Leitungsimpedanz (also gleicher Hersteller und Modell usw.) haben kann sich Abschlusswiderstände mit dieser Impedanz basteln und wäre dann genauso sicher unterwegs wie bei 110Ohm Leitungen. Aber eben nicht mehr Normkonform.
Um zum Anfang zurückzukommen Ausgangsimpedanz eines Treibers hat mit der Leitungsimpedanz nichts zu tun.