Beiträge von TasteBerlin

    Da nicht jedes Festivalgelände perfekt bewacht wird, lasse ich einiges an (z.B. den Großteil des FOH-Platzes), denn dass jemand in ein laufendes System eingreift, um sich was rauszuklauen, ist schon recht unwahrscheinlich. Damit ist Morgentau auch kein Problem, wir haben ihn dann eher außen am geschlossenen FOH-Zelt erlebt.

    Mitunter lassen wir ganz leise Musik laufen über die PA.

    • Der AKG WMS 40 Mini Dual Vocal funkt in ISM 2 (864,375 MHz) und ISM 3 (864,850 MHz) scheint scheint eine automatische Kanalwechselfunktion zu haben. Ist das OK?

    Wie der Name der beiden Geräte bereits nahelegt, funken die jeweils auf genau EINER Frequenz. Fest. Und zwar auf keiner sehr sicheren, wenn es mitunter "Nachbarveranstaltungen" gibt. Also kein Kanalwechsel möglich.

    Für 100%ige Funksicherheit inkl. ferngesteuerten Kanalwechseln müsstest Du Dich in Bereichen wir Shure Axient umtun und/oder eine netzwerkbasierte Steuerungssoftware wie die Shure Wireless Workbench.

    Vermutlich genügen aber auch 5 Funkstrecken im Frequenzbereich 470-608 oder 614-694 MHz. Da ist dann genug Bandbreite zum (manuellen) Wechseln der Frequenzen vorhanden. Professionelle Funksystem unterstützen selbst in der Mittelklasse bereits die Suchen nach freien Kanälen und anschließende Synchronisierung.

    Beim Thema Patching fällt mir ein, dass auch schon im X32 jeder Fader mit jedem beliebigen vorhandenen Eingang belegt werden kann, ohne sich auch nur einen Schritt vom FOH wegzubewegen. Also z.B. die Schlagzeugkanäle - auf der Stagebox 1-8 - dann im Pult auf die Fader 21-28.

    Sorgt nicht gerade für Übersichtlichkeit, wenn man dann doch mal an die Stagebox muss.

    Dass "kein Mucks" kam, dürfte an einem Routingfehler gelegen haben. Es wäre schon sinnvoll gewesen, das File vorher zu bekommen, einzuspielen und auf das Festivalrouting anzupassen (meinetwegen inklusive Patch-Verwurstelung).

    "Kabel mit kleinen Nummern versehen"... kenne ich auch. Ich liebe mein Beschriftungsgerät! Und in heutigen Zeiten hab ich auch Mikrofone mit Namen belegt und jeweils nur 1x benutzt. Das ging mit Funkmikrofonen natürlich am besten.

    Insgesamt finde ich das X32 für Festivals recht brauchbar und ein echtes Arbeitstier. Ich hatte mitunter schon AES A und B belegt, mit jeweils 32 Kanälen. So konnte man schön umschalten auf eine Zweitbühne (bei Wechselbetrieb) oder eine komplett selbst bzw. anders verkabelte Band.

    Im QSC Touchmix ist ein äußerst umfangreiches Manual direkt im Pult abgespeichert. Nettes Nachschlagewerk, sogar für Verleihkunden.
    Für Erklär-Bär-Videos bin ich definitiv zu ungeduldig.

    In Berlin veranstaltet übrigens das Theater Adlershof bereits seit dem 6. Juni (!) wieder Konzerte. Mit viel Energie haben sie eine brachliegende Außenfläche in Benutzung genommen, ein passendes Hygienekonzept erarbeitet (und seitdem auch immer wieder angepasst) und können bis zu 120 Plätze realisieren, glaube ich. Die Macher hatten einige dicke Bretter zu bohren und arbeiten seitdem mit doppeltem Aufwand. Allein das Herstellen der Bestuhlung vor jeder Veranstaltung und der Aufbau der Technik... sonst war ja alles fest installiert im Theater. Ein dankenswerter Einsatz.

    Ein Open Air auf der Wiese, letztes Wochenende. Familien bzw. Haushaltgrüppchen mit Abstand über die Wiesen verteilt (der Veranstaltungsort gibt's her). Statt Bands hauptsächlich Solisten, dadurch konnte ich jedem "seine" beschrifteten und vorher desinfizierten Mikrofone hinstellen (Funken). Der Veranstalter hat sich Mühe gegeben, u.a. das Programm eingedampft und die entsprechenden Wegführungen, Adressaufnahmen etc. im Griff gehabt.


    Leider lassen sich nicht alle Veranstaltungen so hinbiegen.

    Ja, diese unsägliche Kampagne aus Berlin ist echt eine Unverschämtheit und hier auch auf enormen Unwillen gestoßen. Aber dass man so etwas überhaupt erst raushaut! Daran sind ja mehrere beteiligt: Auftraggeber (Berliner Senatsverwaltung!), Werbeagentur, Grafiker... der Senator für Kultur und Europa, Klaus Lederer, hat sich ebenfalls empört gezeigt über die Arbeit seiner SenatskollegIn, die zudem noch seiner eigenen Partei angehört. Ein echter Fehlschuss.

    http://www.backstagepro.de/the…ate-2020-07-14-rZ763Zfk3t

    Ich betreue u.a. einen kleinen Club, der für eine bestimmte Szene recht bekannt geworden ist und in den letzten Jahren alle 14 Tage fast immer ausverkauft war. Der hat zum Glück einen Biergarten, wo jetzt die Konzerte stattfinden können - sonntags um 16 Uhr und nicht übermäßig lange. So hält sich die Schallemission in die Umgebung noch in Grenzen, wird bislang vom Dorf drumherum toleriert.


    Die Abstandsregeln werden mit Sitzplätzen und Vierer- bis Sechsertischen realisiert. Außerdem werden Getränke an den Tisch gebracht, was dort sonst nicht üblich ist. Auch der Weg zum WC usw. ist reglementiert.

    Wir haben alle Konzerte als Hybridkonzerte durchgeführt, d.h. mit Livestream (anfangs waren es sogar reine Livestreams ohne Publikum und mit maximal Duos auf der Bühne). Die Kombination aus den paar zahlenden Gästen, die in den Biergarten dürfen und den freiwilligen Einnahmen in den Livestreams (i.d.R. 1.000 bis 3.500 Zuschauer, allerdings nicht alle live, sondern die 2-3 Tage danach mitgerechnet), sorgt für zumindest achtbare Ergebnisse.


    Die jetzigen Hybridveranstaltungen mit beschränkter Teilnehmerzahl im kleinen Biergarten erwirtschaften nach meiner Einschätzung in etwa den halben Umsatz des Normalbetriebs, mit einem Bonus für die Künstler, bei denen über das vom Veranstalter gezahlte Garantieentgelt hinaus auch alle Onlineeinnahmen verbleiben.

    Es ist insgesamt ein regelmäßiger Kofferjob, der auch im Normalbetrieb keine Tagessätze von 400 € netto erlaubt. Aber ich rechne dem Veranstalter hoch an, dass er niemals auf den Einkauf eines Tontechnikers verzichtet, auch jetzt nicht.

    ist zwar "nur" jazz, aber ich hab meinen drummikro-koffer jetzt schon mit den edelsten mikros bestückt, die ich habe :D

    Einige kleinere Gigs - Hybridkonzerte mit ein paar "echten" Gästen + Streaming - habe ich jetzt auch regelmäßig. Die gleiche Erscheinung: die Künstler/Veranstalter profitieren davon, dass etliches an Oberklasse-Material nur herumliegt und schon aus Eigeninteresse von mir (uns) dann in low-budget-Aufträge eingebracht wird. Nicht dass wir die Kunden zu sehr verwöhnen! Jedenfalls müssen wir langfristig wieder auf gesunde Preis-Leistungs-Vehältnisse achten.

    Nichtsdestotrotz macht die Arbeit "am lebenden Objekt" definitiv mehr Spaß als im Lager oder Studio zu sitzen, Kabel zu putzen oder alte Livemitschnitte aufzuarbeiten.

    Also ich behaupte ja,das nur die Wenigstens schon ab Anfang bis nun auch nun wirklich verstehen das wir Einzelunternehmer vollkommen "weg" vom Fenster sein werden...

    Kann sein das das sogar gut sein wird...
    ....aber auf jeden Fall wird es halt....
    ....anders....

    Die Rechtsform "Einzelunternehmen" ist dabei völlig belanglos. Einzelunternhmen können riesengroß sein.
    Entscheidend für einen "schnellen" Konkurs sind die finanziellen Belastungen, die auch bei mangelnder Auftragslage bestehen. Insofern ist ein größeres Unternehmen mit Personalstamm, Baukosten, Finanzierungskosten, Leasingkosten schneller weg vom Fenster als der Freiberufler oder Einzelkämpfer (in egal welcher Rechtsform), der womöglich sein Lager sogar auf eigenem Grund und Boden hat statt in einer Halle im Gewerbegebiet.

    Übrigens lässt sich das branchenweit derzeit ganz gut beobachten. Je größer die Firma, je mehr in den letzten Jahren gnadenlos - auf Pump - gewachsen, desto schneller löst sich der Cash Flow in Wohlgefallen auf.