frag das publikum
die technischen richtlinien sind ja eindutig und reden beußt verletzt bz überschritten.
Hab mal beim Hamburger Kirchentag dem Soundcheck auf der großen Bühne am Hafen mit einem Gospelchor gehört. Der ganze Platz fast menschenleer. Da haben die Jungs am FOH erst mal ein wenig mit Mucke getestet. Klang absolut sauber - nur hat man selbst beim Brüllen sein eigenes Wort nicht verstanden. Für mich war das definitiv ein Lehrstück was verzerrungsfreien Sound angeht (da hing ja auch einiges an Holz) - so unangestrengt und kein bischen nervig klang das. Den Pegel hatte ich dabei allerdings völlig unterschätzt.
Wenn die das in der Lautstärker durchgehend so gefahren hätten, wäre das nicht im Rahmen der DIN 15905-5 gewesen und auch die Peak-Werte wurden vermutlich in dem Moment nicht eingehalten (ich stand fast 50m vor der Bühne, das war sicher nicht der Platz mit dem höchsten Pegel). Letztendlich ist es den Ohren völlig egal, ob sie verzerrungsfrei überlastet wurden.
In meiner eigenen Mix-Praxis lange vor den Vorgaben der DIN 15905-5 habe ich mich immer auf eine Art "inneren Limiter" verlassen: Druckvoll, aber nicht unangenehm laut. Als ich dann später messen konnte, habe ich erfreut festgestellt, dass ich mit meinem Empfinden etwa im Bereich der heute zulässigen Werte gelandet wäre. Zugegeben - ich hab fast nie mit extrem lauten Truppen zu tun gehabt.
Bei manchen Konzerten, die ich als Gast besucht hatte, stand das Publikum allerdings direkt bis vor dem PA-Stack. Zu sehen, wie sich die Leute da die Ohren weggeschossen haben, war schon beim Zusehen einfach schmerzhaft (da gab's noch keine Abstands-Gebote oder verpflichtende Pegelmessungen). Ein wenig Vernunft hätte es aber auch getan.