Wir machen es meistens auch so, dass aus "2 Mikrofone gefordert" ein "4 Mikrofone gepackt" wird. Oder wenn 3 Funkstrecken bestellt sind ist sowieso noch die 4. im Rack.
Das 5m Schukokabel für das Waffeleisen macht den Kohl auch nicht fett, und die erwähnten Klinken- oder Kaltgeräte sind doch sowieso immer irgendwo drin ...
Ein solches Entgegenkommen wird dann gerne mit Ganztags-Gratis-Waffelversorgung oder der ein oder anderen ausgegebenen Visitenkarte honoriert.
Die eine Minute die ich dann aufgewendet hab ist mir das echt wert.
Wenn aber einer kommt "Ähm, dahinten, das Buffet ne ... hast du da noch Lampen für?" und ich muss (auch bei kurzen Distanzen) ins Lager und noch ne 4er Bar holen, dann wird vorverhandelt (vor dem Fahren) und nachberechnet. Und zwar demjenigen ders verschlampt hat.
Szenario 1: Der Auftraggeber hat bei mir nichts vom Buffet erwähnt, wusste aber dass es da ist, beleuchtet werden will und unterstüzt den Buffetmensch bei seinem Wunsch. Dann kommt der fällige Betrag on Top auf die sowieso vorhandene Rechnung.
Szenario 2: Der Buffetmensch hat sich bei einsetzender Dunkelheit überlegt, dass seine Tische nicht mehr zu sehen sind. Dann gibts ne extra Rechnung an ihn.
Ich kann ja nicht beim Vorgespräch mit dem Stadtfest-Veranstalter an jede Pommesbude, deren Beleuchtung und alle weiteren eventuell irgendwie möglichen Details denken.
Eine Kristallkugel suche ich nämlich auch immer noch vergebens ...
Soviel zu den 0815-Stadtfest-Zeltjob-Geschichten.
Bei den vielzitierten "Industrie"-Jobs sehe ich das ganze ein wenig anders.
So Sachen wie der bereits erwähnte Vorschau-Monitor am Rednerpult nebst Verkabelung gehören m. M. n. zur Beratung und ins Vorgespräch mit dem Kunden, sowas ist einfach "Basic".
"Wollen Sie ... - Ja? Nein?"
Wenn mit "Nein" geantwortet wird, während des Aufbaus aber ein "Hmm, vielleicht doch..." draus wird, dann wird bei Machbarkeit (Material in Reichweite, Zeit, Manpower) nachverhandelt und natürlich berechnet.
Wenns bei 20 Floors einer mehr sein soll, den ich vll. eh dabei habe, dann steht er da und fertig. Wie schon von anderen gesagt - ob im Case oder auf dem Boden ist mir dann egal.
Für beide Job-Arten gilt aber, dass Spare für evtl. ausfallendes eigenes Material im gewissen Rahmen immer dabei ist. (Mikros, vll. ein Spare-Amp, oder ein PS10 / PS15 mehr als unbedingt nötig)
Ich kann dem Kunden ja schlecht berechnen, wenn ein kaputter LS mit auf dem Job ist. Der Job muss laufen, und dann muss halt das Spare-Gerät dran.
Fazit:
Ich finde das ist alles eine Sache der Verhältnismäßigkeit.
Beim Industriejob für xxxxx€ mit teurem Video-Material ist alles zusätzliche teuer in der Anschaffung oder Zumiete, wird also berechnet, der eine Floorspot mehr fällt aber nicht weiter auf.
Beim ohnehin nicht ganz so "ertragreichen" (nicht mit Dumping verwechseln!) "Rock'n'Roll"-Jobs ist der ein oder andere Scheinwerfer mehr (MHs...) aber ein ganz anderer Kostenfaktor.
Zu verschenken habe ich schließlich nichts.
Manpower wird übrigens, sofern über gewisse Grenzen hinaus (Lampe von Links nach rechts drehen, oder Stativ mit Profiler von A nach B umsetzen) gehend, immer berechnet. Wenn auf der Bühne geplant war, nach dem Einleuchten dann aber vor der Bühne sein soll, wird die eine Stunde, und werden die Helfer, die vll. schon hätten gehen können, extra bezahlt.
Soweit meine Sicht - zugegeben, ich habe eher die kleineren Jobs mit leicht überforderten / leicht planlosen Veranstaltern / Auftraggebern...
gruß
gylo