Drei Beispiele aus der Praxis:
1.) Pult ausgereizt
– 8 Mon. Busse und 8 FX Busse vorbereitet. Aufgabe: die beiden Vox
Delays (das kurze Pingpong und das lange, asymmetrisch syncopierte
Effektdelay) sollen nicht nur auf den Master, sondern 2dB leiser auch
auf den Vox Reverb (damit der dramatische Balladenheld nicht in
der Kathedrale und sein Echo in der Besenkammer steht). Geht nur,
wenn ich FX Returns außer an die 8 Monitorbusse auch an FX Busse
senden kann.
2.) Ich hab‘s oft
mit Bassern zu tun, die gerne mal unvermittelt in den oberen Lagen rumdudeln; dann geht das Fundament im entscheidenden Moment natürlich schon mal ein bisschen verloren. Abhilfe: der Bass geht bandbegrenzt (sagen wir
von 80Hz bis 300Hz, realisiert über den Send EQ) zu einem Sub
Octaver. Und von dort ebenfalls bandbegrenzt (von 40Hz bis 150Hz, realisiert
über den Return EQ und dort ggfs. noch dynamisch begrenzt) zurück.
Und schon erzeugt auch der Gelegenheits-Solobassist stets ausreichend
Druck.
3.) Effekt-,
insbesondere Hallprogramme können ziemlich unterschiedlich klingen,
je nachdem ob man ihren Eingang oder ihren Ausgang mit einem Highcut
versieht. Warum sollte ich ohne Not auf eine der beiden Möglichkeiten
verzichten? Und nein – der Highcut im Programm selbst ist nur die
zweitbeste Option, das geht im Nahkampf viel schneller über die
vertraute Kanal-EQ Funktion.
Fazit: klar geht das meiste auch ohne extra FX Return Kanäle. Aber manches geht mit einfach noch ein
bisschen besser.