Beiträge von billbo

    Danke, Herr EV – Senior. :D


    Die Tortenstückproblematik war mir bekannt. Die gewollte Unterteilung in konzentrisch unterschiedliche Abschnitte nicht. Mal wieder was dazugelernt.


    So ganz nebenbei gibt mir Dein Post eine Erklärung für die über Jahrzehnte empirisch gewonnene Erfahrung, dass Bühnenmonitore mit 15“ + Irgendwas Bestückung gegen alle Theorie unübertroffen gut funktionieren können – vorausgesetzt, es steckt ein EVM15L drin.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    Hm. Konusversteifung als Zweit-/ Dritt-/ Viertsicke? Das klingt für mich so abenteuerlich - das würde ich erst glauben, wenn mir das Herr EV Senior persönlich erläutern würde. :D


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    Auaha – mit Verlaub, das ist aber eine ziemlich gewagte Theorie :-D. Ich habe das mal etwas anders gelernt:


    Im Interesse größtmöglicher Impulstreue war/ ist man beim Lautsprecherbau grundsätzlich bemüht, die bewegte Masse so klein wie möglich zu halten. U.a. macht man dazu eben die Membran so dünn und leicht wie möglich.
    Damit steigt natürlich deren Hang, in Partialschwingungen aufzubrechen; im Extremfall bis hin zur Selbstzerstörung. Dem wirkt man entgegen, indem man den Konus in Nawiform presst und an strategisch wichtigen Stellen mit zusätzlichen Versteifungen (in diesem Fall Verdickungen in Form von konzentrischen Ringen) versieht. Eben gerade DAMIT das ganze Konstrukt möglichst lange wie vorgesehen als Kolbenstrahler arbeitet, und eben NICHT in unkontrollierbare Teilschwingungen aufbricht.


    Der 15L (und alle seine in wesentlichen Merkmalen nahezu unverändert gebauten Derivate/ Nachfolger) ist ein typischer Vertreter dieser Bauweise. Mehr Wirkungsgrad und Impulstreue gehen dabei übrigens auch 30 Jahre später noch nicht.


    Der 15 B war identisch – bis auf die Membran selbst. Die war dicker, schwerer, aus einem Material mit höherer innerer Dämpfung und Dichte. Da brauchte es keine zusätzlichen Versteifungen. Gedacht als reiner Tiefbass, bei dem die mechanische Stabilität wichtiger schien als Wirkungsgrad und Impulstreue. Wenn man so will, eine der ersten „modernen“ Luftpumpen (allerdings noch ohne lange Schwingspule und Hubreserven).


    Beim fröhlichen Basteln der 70er und 80er Jahre wurden die Teile natürlich bedenkenlos durcheinandergewürfelt; selbst bei 'namhaften' Herstellern. Die Nachwuchsrocker waren schließlich froh, wenn sie überhaupt über solche Schätze verfügen konnten (erst recht hier in Deutschland). Interessanter Weise erwies sich dabei aber der 15L in der Praxis als langzeitstabiler. Das lag an der Feuchtigkeitsempfindlichkeit des „B“ - Membranmaterials. Eine fatale Eigenschaft in Zeiten sumpfiger Bunkerproberäume und ausrangierter, undichter Möbelkoffer – Feuchtbiotope.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    :D Wer hätte das gedacht? Der Kreis schließt sich. Man baut wieder echte Bassfalthörner mit einem Rauminhalt von einem Kubikmeter oder mehr. Wenn der Herr Shearer das geahnt hätte.
    Endlich wieder richtige Männerboxen. Da jubelt das Live-Tontechnikerherz (zumindest, wenn es in den 70ern infiziert wurde).


    Vielleicht kommt demnächst dann jemand auf die bahnbrechende Idee, die Teile aus Transportgründen in 2 oder 4 Scheiben zu schneiden? Wäre geradezu eine Revolution im Lautsprecherbau! Wobei, Moment, gab’s da nicht mal was Anfang der 70er; bei einer kleinen, innovativen Firma ‚Martin Audio‘ aus London?
    Der Rest der Beschallerwelt arbeitete seinerzeit ja vorwiegend mit, ähm, Linienstrahlern. Das waren viele gleiche Lautsprecher, senkrecht übereinander gebaut. War schon `ne komische Sache damals.


    Stutzig machen mich lediglich die Watt – Angaben. Die sind 20 mal so hoch wie 1970. Das heißt doch sicherlich, dass die Dinger heute den 20fachen akustischen Output liefern? Mindestens, denn auch beim Wirkungsgrad sollte sich in 35 Jahren ja so einiges getan haben.
    Oder? :D


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    Zitat

    ...und das ist einer der Hauptgründe, warum sich in-ear in gewissen Kreisen einfach nicht durchsetzen wird. Versuch mal auf einem Ohrhörer zu posen... Total uncool...


    ...und es gibt gewisse Kreise, da HAT sich In Ear längst durchgesetzt - dafür brauchen die ausdrücklich angeforderten großen, standfesten Wedges keine Kabel mehr :D


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    Zitat

    Da scheinen neben dem SM57 noch ZWEI andere Kapseln beteiligt gewesen zu ein.


    Na also. Zwei wegen besch..... Beschallungskonzeptes, das Dritte wegen des vergessenen Splitters. Damals waren offensichtlich pragmatische Lösungen angesagt.


    Damit müssten dann jetzt eigentlich beide Lager zufrieden sein...?


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    Zitat

    Eine Anlage würde ich mir nur dann mit einem SM58 o.ä. optimieren, wenn nur genau dieses eine Mikrofon benutzt wird und sonst nichts. Dann bleibt immer noch die Frage wie der Akteur später damit klingt, denn um den Klang meiner Stimme geht es später nicht.


    Lies Dir bitte noch mal das Posting von Guma durch (Regenerative Methode, schöner Terminus :D).
    Es geht hier überhaupt nicht darum, ob Du mit Deinem Mikro genau so klingst wie später Dein Sänger oder Redner mit seinem. Entscheidend ist vielmehr, dass dieses auf manchen seltsam wirkende Vorgehen eine unschlagbare (vielleicht sogar die einzige) Methode darstellt, die elementaren Probleme des äußerst komplex wechselwirkenden Gesamtsystems Raum/ Beschallung unmittelbar in seine persönliche 'Analyse' mit ein zu beziehen. In Echtzeit, ohne den eigentlich überflüssigen Umweg der Visualisierung mittels Messwerten/ Diagrammen/ Pegelanzeigen/ o.ä. Du mischt ja später auch nach Gehör und nicht nach Messprotokollen.
    Und unübertroffen genau ist das Ganze noch dazu. Mit Hilfe der abgespielten CD magst Du Resonanzprobleme (um deren verschiedene Abarten es hier vorrangig geht) grob erahnen; aber erst das offene Mikro, mit dem Du Dich gezielt an der Grenze zur Selbsterregung des komplizierten Gesamtsystems entlang hangeln kannst und dessen (eigentlich unerwünschte!) Eigenschaften Du in diesem Augenblick für Dich arbeiten lässt, ermöglicht Dir eine mühelose Präzisierung des Erahnten. Hertzgenau.


    (Was für ein Satz... :lol:)


    Ride the Resonanzschwingkreis. Ausprobieren!


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    Zitat

    Außerdem müssen manche Frequenzen auch gar nicht "vollständig" gezogen werden, oft reichen schon 3-6dB.


    Das find’ ich jetzt aber sehr beruhigend. Zum Glück sind’s ja Schieberegler und keine Kippschalter. :D


    Nee, im Ernst: wenn ich direkt zu Anfang gleich mit mehreren Terzbändern im Eliminationsbereich Richtung minus 15dB lande werde ich mir wohl oder übel Gedanken darüber machen müssen, wo an anderer Stelle ich denn Grundlegendes entscheidend verbockt oder übersehen haben könnte. Und es dort zu korrigieren versuchen - falls dafür dann noch Zeit ist. :D
    Sonst wird’s halt zur Abwechslung mal wieder eine ’Blut und Wasser’ - Angelegenheit. Bei der sich u. U. aber immerhin interessante Erkenntnisse zu persönlicher Nervenstärke und individuellem Zeitempfinden ergeben können.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    Zwar hat dieser damals interessante Denkansatz in der Praxis nicht überlebt. Das liegt aber eher daran, dass Musiker zwei mit Gaffa übereinander geklebte Mikros vorm Gesicht als ästhetischen Megagau betrachtet haben (kann ich sehr gut nachempfinden); funktioniert hat das mit Einschränkungen aber durchaus.


    Mit gegenphasigen Mikros experimentiere ich bis heute ganz gerne (der Phasenwendeschalter ist eines der am meisten unterschätzten Bedienelemente des gemeinen Beschallungsmischpultes). Mitunter verblüffend erfolgreich.


    Beispiel 1/ Monitor: 3 Backing - Sängerinnen vor einem Wedgepärchen. Drehe ich die Polarität des mittlere Mics um 180°, macht das für keine der drei sich selbst hören wollenden Einzelschallquellen einen individuellen Unterschied. Für das erreichbare GBF im Tiefmittenbereich dagegen kann der Unterschied gewaltig sein!
    Beispiel 2/ FOH: Symmetrisch aufgebautes Schlagzeug; links ein paar Becken, rechts ein paar Becken, in der Mitte sehr laute Snare. Fahre ich die Overheads mono und drehe eines davon, wird der OH - Snarematsch deutlich hörbar (und auf Peakmetern auch deutlich sichtbar) abgemildert, und ich kann im Interesse eines natürlicheren Beckenklangs jetzt z.B. die Hochpässe ein ganzes Stück tiefer ansetzen, ohne dass mir die Snare alles zubrät.
    Beispiel 3/ Not trifft Elend: miese Akustik, zu wenige Kanäle, zu wenige Gates, viel zu viele Toms. Also zwei Tommics per Y - Stück auf einen Kanal - funktioniert meistens überraschend gut. Drehe ich eins davon, arbeitet sogar das Kanalgate ganz ordentlich. Es öffnet bei beiden Toms korrekt - und bleibt selbst bei brachialen Snare - Rimshots unbeeindruckt.


    Im Übrigen auch für Mediennuttes Lavalierthreadproblematik immer mal einen Versuch wert.


    Wie Jim schon schreibt: manchmal funktioniert das alles aber auch überhaupt nicht :D. Ausprobieren!


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    Genau das isses. Und der Gainregler ist dabei Dein bester Freund.
    Aber Vorsicht: die übliche FOH - Position “genau mittig” führt auch hierbei gerne mal zu Fehlinterpretationen. Deshalb kann der eine oder andere Schritt zur Seite dabei nicht schaden (bzw.: deshalb bevorzuge ich normalerweise von vorn herein eine etwas außermittige Positionierung des Frontplatzes - und stoße damit oft auf Unverständnis).


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    Zitat

    Ohne das jetzt verabredet zu haben würde ich sagen, dass es bei Klaus, Christopher, BillBo ( ? ) oTon und meiner Wenigkeit doch einmal im Jahr pfeift und es mindestens drei Mucker im Jahr gibt, die uns nicht zu Füssen liegen ?! ... und das unabhängig von der Test-CD, dem Pfeifmikro oder ...


    Oh, Mist, erwischt. Sowohl beim heimlichen Mitlesen als auch beim Rückkopplungen machen. Gerade neulich hat es einmal anfangs kurz und heftig gefiept. Da interagierte die Nase des Sängers letztlich doch noch ein wenig anders mit dem Halbkreis aus Zweizöllern um ihn rum, als ich mir das beim Einsprechen so gedacht hatte.
    Und ich oute mich mal: ich habe das mit einem schnellen Griff zum 4 kHz – Regler am zuständigen DN300 einfach weggemacht (mein Stammvenue ist da noch ein wenig rustikal ausgestattet). Inwieweit die daraus resultierende Änderung der Phasenlage in diesem Bereich die Performance des Künstlers beeinträchtigt hat, weiß ich nicht. Er schien jedenfalls ganz angetan davon, dass sein Monitorweg danach sauber war.


    Der viel angegriffene Kollege Kammerer hat allerdings eine wichtige Sache schön beschrieben: das Herumspielen am 31Bänder in mieser Akustik kann tatsächlich sehr hilfreich sein beim Versuch, grundlegende Problematiken einzelner Frequenzbereiche kennen zu lernen (oder auch nur, sie sich mal wieder neu ins Bewusstsein zu schaffen). Auch wenn man sie dadurch in den seltensten Fällen zufriedenstellend lösen kann. Ich mache das bis heute immer mal wieder; notfalls sogar auch mal kurz während der Show. Deshalb bevorzuge ich übrigens, bei allem Spaß an modernen digitalen Spielwiesen, hier die klassische Analogform – digitale sind mir dafür einfach viel zu langsam.
    Bei einem anderen Punkt muss ich allerdings entschieden widersprechen: lieber Tobias, ein SM58 liefert mir ohne Zweifel eine sinnvolle Antwort in ALLEN (Frequenz-) Bereichen, die für die Übertragung von elektronisch verstärkter (Unterhaltungs-) Musik in der Praxis auch nur irgendwie entfernt ernsthaft von Belang sein könnten :D. Ich kann dort hinein sprechen, hinein singen, hinein schnalzen und zischeln, es auf den Tisch klopfen, mit der hohlen Hand auf den Korb schlagen, es abwechselnd auf die PA, den Boden und die Hallenrückwand richten, damit im Venue herumlaufen – und danach weiß ich in der Regel sehr genau, was später an akustischen Problemen auf mich zu kommen wird; und auch was ich tun muss, um mit ihnen so gut es eben geht klar zu kommen.
    Mit keiner Messeinrichtung und keiner CD der Welt kann ich mich derart unspekakulär, präzise und schnell zugleich an die Problemzonen und - schwellen des komplexen Systems Halle – Bühne – Beschallungsanlage herantasten wie mit einem Mikro und meinen Ohren. Und das Schönste ist: beides habe ich immer dabei, an jedem Ort der Welt, im übelsten Gewölbekeller genauso wie im Stadion (wo ich selbstverständlich schon allein deshalb zwingend auf eine korrekt berechnete/ installierte Beschallung angewiesen bin, weil mir dort der vergleichsweise winzige Bereich meines Hörfeldes keinerlei Informationen darüber gibt, wie es etwa wohl 100 Meter weiter hinten rechts klingen mag).
    Ich mach das also auch 2008 noch so – und auch die tägliche Erfahrung mit ungezählten reisenden Kollegen lehrt mich bis heute nahezu täglich, dass es in aller Regel ein entspannter und soundmäßig überzeugender Tag zu werden verspricht, wenn der Gastmischer des Tages mit SM58 anrückt, ein paar merkwürdige Geräusche macht, danach (vielleicht) ein paar kleine Geschmackskorrekturen am Gast – EQ vornimmt, und gut.
    Erscheint stattdessen eine Fachkraft, bewaffnet mit Laptop(s), CD - Case und einem ganzen Arsenal an Messtechnik; erklärt mir von vornherein, warum meine Beschallung SO überhaupt gar nicht funktionieren KANN; misst und schraubt anschließend stundenlang herum, inklusive mehrfachen Abhörens aller Lieblings - CDs - dann ist Vorsicht angesagt. Sehr häufig stellt sich heraus, dass er ganz offensichtlich viel drüber gelesen, „es“ aber bislang eher selten gemacht hat. Und folgerichtig reicht das Ergebnis abends dann in den seltensten Fällen auch nur enfernt an das heran, was der grauhaarige SM58 – Zausel unter gleichen Bedingungen vorvorgestern scheinbar mit Links abgeliefert hat.


    Ach ja, es ging um Summen - EQs.: der 31Bänder als Standardwerkzeug für/ gegen systemspezifische und/ oder venueabhängige Probleme sollte bei ernstzunehmenden Beschallungsaufgaben heute tatsächlich langsam der Vergangenheit angehören. Tut er auch.
    Der 31Bänder als Gast EQ bleibt für mich ein Muss. Als Beschaller, und erst recht als Bandtech. Aus Gewohnheit. Aus Bequemlichkeit. Aus Gründen der Übersichtlichkeit und Schnelligkeit. Weil‘s immer schon so war. Weil ihn aus gutem Grund selbst die Digipulthersteller nach wie vor implementieren. Weil Wasser bergab fließt. Weil ich ihn da sehen will. Auch wenn ich froh darüber bin, wenn ich ihn im Endeffekt vielleicht überhaupt nicht brauche.
    Aber ich KÖNNTE ihn ja benutzen wollen :D.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    Zitat

    Manche Bands müssen Ihre Bandtechs schon lieben...


    Aus Erfahrung weiß ich, dass viele (nicht alle!) Stars und Künstler es tatsächlich zu schätzen wissen, wenn ihre Mitmusiker und Crewmitglieder mit ihnen Klartext reden. Das sind - je nach augenblicklichem Erfolg - auf Tour nicht selten die Einzigen, von denen sie ehrliche Kritik erwarten können, während sie ansonsten ganztägig von geflissentlich wuselnden Labelfuzzis, Presseleuten, Künstlerbegleitern, Agenturfritzen, Fanclubleitern, usw. umhegt und umschleimt werden, die sich im Glanze des Stars sonnen und ihm gegenüber eh immer “alles super!” finden.
    Man muss ja nicht immer gleich mit der Tür ins Haus fallen und seinen Brötchengeber zwei Minuten nach der Show mit den Worten “war ja wohl das totale Desaster heute” unter die Dusche schicken. Um das los zu werden, bieten sich später im Tourbus sicher noch bessere Gelegenheiten. Aber in einer gut funktionierenden Tourparty darf es auf das erwartungsfrohe “Na, wie sehe ich aus?” im nagelneuen Bühnenoutfit durchaus auch schon mal ein spontan - herzliches “Auf mich wirkt das vollkommen bescheuert!” sein. Der wahre Künstler trägt so was mit Fassung.


    Ein schöner Spruch vom Wochenende: “SO viele kommen heute nicht”. Kommentar eines Mitmusikers einer (sich im Laufe des Abends als ausgesprochen versiert und diszipliniert erweisenden) Simon & Garfunkel Coverband auf die ersten - in punkto Bühnenlautstärke noch ein wenig ambitionierten - Töne des Gitarristen beim Soundcheck.


    So kann man es auch sagen :D.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    Zitat

    Übrigens: Daub ist betriebswirtschaftlicher Unfug - aber irgendwie schon geil


    Wir hatten früher (ganz früher) mal Ampracks mit 2x D700, 2x D500 und 1x D300 drin. Von wegen 100 Kilo :D. Wenn so'n Ding mal vom Laster krachte, war das Case anschließend hoffnungsloser Totalschaden. Den Inhalt allerdings hat das in in keinster Weise in Mitleidenschaft gezogen.


    Von Detlev Daub (der heißt wirklich so) stammt ein schöner Satz: „Es ist ganz einfach, EINE richtig gute Endstufe zu bauen. Viel, viel schwieriger ist es, viele gute Endstufen zu bauen - und davon zu leben.
    Zumindest für ihn stimmte das ja leider dann auch; und er hat sich konsequenter Weise rechtzeitig lohnendere Geschäftsfelder erschlossen.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    Zitat

    Warum hat es "offene Beziehung" in Deutschland eigentlich noch nicht zum Unwort des Jahres geschafft oder war es das 1981 schon mal und ich habs nicht mitgekriegt ??


    Letzteres. Aus der Zeit gibt’s sogar ein Theaterstück namens ‚Die offene Zweierbeziehung’.


    Ich selbst halte es da eher mit Loriot: Frauen und Männer passen einfach nicht zueinander. Außer zu ganz besonderen und äußerst seltenen Gelegenheiten.


    Aber ich akzeptiere selbstverständlich auch Menschen, die das (noch? :D) völlig anders sehen.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    Das Rechenexempel von mringhoff ist schon ganz treffend und taugt durchaus dazu, vielleicht bei dem Einen oder Anderen, der sich fragt, warum trotz seines pausenlosen Bemühens die Kasse ständig leer ist, für einen kleinen Aha – Effekt zu sorgen. Ganz blöd auch für den, der Größeres vor hat: der Kreditsachbearbeiter der Hausbank wird sehr ähnlich rechnen und bedauernd mit den Schultern zucken. Auch wenn er Dich schon seit Jahren kennt und stets mit freundlichem Kopfnicken begrüßt.
    Eine Zahl passt mir dabei nicht: knapp 3 Prozent vom Anschaffungspreis pro Tagesvermietung ist ein Traumtagessatz, der in der Praxis so nicht zu erzielen ist. Tatsächlich sind’s eher zwischen 1 und 1,5 Prozent. Bei größeren Kontingenten („mach’ mal Komplettpreis“) gerne auch weniger. Klar gibt’s Ausnahmen bei Kleinkram und Discogerumpel – dort steht dann aber auch nach jedem zweiten Einsatz eine Totalsanierung ins Haus.
    Und eine Kleinigkeit bleibt in der Rechnung außen vor: nach rund 40 Jahren PA in Form von schwarzen Kisten links und rechts ist Deutschland flächendeckend - in jeder Stadt, in jedem Landkreis, in jedem Dorf – überzogen mit Hallen/ Scheunen/ Doppelgaragen, die bis unters Dach gefüllt sind mit PA – Geraffel in allen Formen und Farben (gern mal schwarz). Das heißt, in Sichtweite lauert nicht das Material für eine, sondern für fünf oder zwanzig oder fünfzig 40 – Euro – Anlagen auf Kundschaft. Mehr oder weniger funktionsfähig, seit Jahren abgeschrieben und somit beinahe kostenfrei für den Besitzer. Wenn Du den mit Deinem 40 Euro Angebot bei seinen kleinen Nebengeschäften zu sehr ärgerst, ärgert der Dich auch und macht’s eben für 20 oder auch mal für Umme. Kann er sich leisten, denn es kostet ihn nichts.
    Du aber bist mit Deiner Kalkulation draußen. Denn Du kannst Dir das leider nicht leisten.


    Trotzdem – mit solchen Rechnungen lässt sich mit etwas Geschick natürlich Alles beweisen; auch, dass Wirtschaft an und für sich überhaupt nicht funktionieren kann. Aber irgendwie funktioniert sie doch; und wer gar nichts versucht, kann auch nichts gewinnen. Wer also Spaß dran hat und ein paar tausend Euro erübrigen kann, mag sich gerne in das Abenteuer stürzen. Vielleicht erweist er sich als geschäftliches Naturtalent, und es wird was Großes draus. Wahrscheinlicher aber wird er es als Lehrgeld verbuchen müssen – und auch das geht vollkommen in Ordnung. So lange jedenfalls, wie es nicht in einem Wust aus Schulden und Verbindlichkeiten endet. DAS gilt es in jedem Fall zu vermeiden.


    Auf den „bekannten Partymanager aus der Region“ würde ich dabei allerdings in keinem Fall bauen. Der ist todsicher nach seinem nächsten größeren Flop pleite. Vorzugsweise dann, wenn er gerade einen nicht unerheblichen Deckel bei Dir hat. Und ein Platz ganz weit hinten auf einer langen Gläubigerliste kann der einsamste Ort der Welt sein.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    Ein Dixie – Klo und 'ne Kartenabreißbude? Da haben die Nachwuchsanarchos aber noch ganz schön Nachholbedarf. Vielleicht sollten sie mal ein wenig recherchieren, was ihre Eltern damals so getrieben haben.


    SO


    hat das vor 30 Jahren ausgesehen, wenn der Veranstalter sich nicht an die Spielregeln hielt und das Publikum trotzdem noch eine prima Fete feiern wollte.


    Das war sicherlich noch ein bisschen teurer.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    So sehr das Gegenteil ist das gar nicht – aber deswegen trotzdem nicht richtig.
    Festpreise gibt es im Wirtschaftsleben schon lange nicht mehr (die einzige Ausnahme, die mir einfällt, ist die – offizielle – Buchpreisbindung, und dagegen gibt’s das Antiquariat). Nicht im Geschäft mit Endkunden, und schon gar nicht zwischen gleichrangigen Geschäftspartnern, Neudeutsch B2B.
    Vom Airbus – Listenpreis zahlt der Lufthansa - Chefeinkäufer am Ende vielleicht noch die Hälfte. Von meinem Kabellieferanten lass ich mir ein Angebot machen; wenn mir das nicht passt, hake ich nach oder frage anderswo. Und wenn ich das äußerst seltene Vergnügen genieße, mir den dezent im Schrank versteckten offiziellen Preis des Steigenberger ‚Standard’ Zimmers anzuschauen weiß ich im gleichen Augenblick, dass die Agentur, die für meinen Künstler die Hotelzimmer bucht, allenfalls einen kleinen Bruchteil davon tatsächlich abdrückt.
    Der „Endverbraucher“ handelt ähnlich. Auch wenn er nicht wegen ein paar Cent für seinen Markenjoghurt das Feilschen anfängt, sondern mit den Füssen abstimmt und sich das identische Zeug als No Name Produkt für den halben Preis beim Discounter kauft.


    Was macht einen (Zitat) ‚GUTEN PA – Laden’ aus? Geschäftlicher Erfolg? Buchstaben auf Boxen? Top Reputation bei internationaler Kundschaft?
    Feinkost Käfer beliefert die, die sich’s leisten können, erfolgreich mit den erlesensten internationalen Delikatessen und ist damit unzweifelhaft ein sehr guter Lebensmitteleinzelhändler. Die Gebrüder Albrecht versorgen die Masse der Bevölkerung (also Dich und mich) erfolgreich mit preisgünstigen, einfachen Lebensmitteln und Artikeln des täglichen Bedarfs. Sind die jetzt das Gegenteil von gut? Trottelig? Dumm? Böse? Unfähig? Wohl kaum.


    Wenn Du als Unternehmer ein Produkt/ eine Dienstleistung/ eine Tätigkeit anbietest, für die keine Nachfrage besteht – zumindest nicht für den Preis, den Du zum Überleben brauchst – dann ist das nicht ein Fehler des bösen Marktes, sondern Deiner. Du hast Dich (vielleicht aufgrund persönlicher Liebhaberei ?) dazu verleiten lassen, den Markt falsch einzuschätzen und einen Bedarf gesehen, wo keiner ist. Da bist Du u.U. ein hervorragender, kreativer und engagierter Tontechniker, gleichzeitig aber ein miserabler (oder einfach nur unglücklich agierender) Unternehmer. Ist Dein PA – Laden dann trotzdem gut?
    Vielleicht beschallst Du die Stadtfestzweitbühne mit Meyer/ Adamson/ D+B zum doppelten Preis zehn mal so schön wie Dein lästiger Mitbewerber mit den lächerlichen Plastikdosen. Der kriegt aber trotzdem den Job - weil der Auftraggeber kapiert hat, dass dem durchschnittlichen Umsonst und Draußen Zufallsgast das völlig wurscht ist und der deshalb an den Konzession abdrückenden Getränkeständen nicht ein einziges Bier weniger verkonsumiert.


    Ich möchte hier keineswegs den Billigbastelbuden die Fahne hochhalten. Aber die geschäftliche Naivität, die in unserer Branche und speziell auch in diesem Forum aller Orten immer wieder durch scheint, finde ich mitunter ganz schön erschreckend. Jeder zweite Thread etwa endet hier mit der allseits akzeptierten Empfehlung „kauf Dir diese und jene teure, hochwertige Kiste, dann wird das schon“.
    Wenn das mal gut geht.
    Auch ich spiele und bastle am liebsten an handgelöteten Midas – Antiquitäten herum. Geld verdienen kann und muss ich aber mit LS9, M7 & Co. Oder auch mal mit einem MC12/4 :D. Und mit dem hart erarbeiteten Ruf, damit in etwa das Gleiche hinzukriegen, wofür Andere einen erheblichen Mehraufwand einfordern.
    Ist das jetzt gut oder schlecht?


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    Irgendwo habe ich mal einen schönen Satz gelesen: „Es gibt derzeit wohl kaum eine effektivere Methode, seine Kohle zu versenken, als sich dafür irgendwelche schwarze Kisten mit Lautsprechern drin zu kaufen.“ (warst Du das nicht, Mechwerkandi? :D). Den sollte man als Überschrift fürs gesamte Forum in rot oben anpinnen.


    Es ist schon merkwürdig: an die frühere Berufswunschreihenfolge 'Kehrmaschinenfahrer' – 'Lokomotivführer' – 'Kampfpilot' der heranwachsenden männlichen Jugend hat sich, weshalb auch immer, heimlich, still und leise der geheimnisvolle 'PA – Verleiher' nahtlos angefügt. Letzteres wird davon augenscheinlich in der Praxis allein deshalb relativ oft versucht, weil die Hürden bei bunten Onlineshops für Kehrmaschinen, Lokomotiven und Kampfjets auf den ersten Blick deutlich höher liegen als bei denen für 'Boxen'. Anders kann ich mir das jedenfalls nur schwer erklären.


    Genau zwei Personengruppen verdienen heute mit 'PA' auf ehrliche Art und Weise Geld: die Alten, die vor Jahrzehnten als Quereinsteiger in diese Branche reingerutscht sind (bzw. diesen Berufszweig begründet haben), und sich seither in mühevoller Geduldsarbeit ein nach mancherlei tatsächlichen und beinahe – Katastrophen endlich einigermaßen funktionierendes soziales/ geschäftliches Netzwerk geschaffen haben. Und die Jüngeren, die sich in ebenso mühevoller Kleinarbeit verbrieftes Wissen in Form von ordentlicher Ausbildung, Lehrgängen, Seminaren, Weiterbildungen, usw. angeeignet haben und deshalb ihre (oft ahnungslose) Kundschaft mit Scheinen zu überzeugen wissen. Fachkraft für irgendwas.
    Alle anderen sind bei dem Unterfangen 'PA' kommerziell auf Dauer so gut wie chancenlos; selbst aus den beiden genannten Gruppen müssen die meisten (!) irgendwann das Handtuch schmeißen und/ oder sich eingestehen, dass sie sich als „Unternehmer“schamlos selbst ausbeuten.


    Trotzdem kann's aber ein schönes Hobby sein.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    Zitat

    ThomasA hat Folgendes geschrieben:
    aber man könnte dem leadsänger natürlich schon kommunizieren, dass er nicht unbedingt immer nahe vor dem schlagzeug stehen sollte, wenn er wert auf seine stimme ohne beckengewäsch legt.


    Klar, hab' ich auch gelesen. Und natürlich hast Du Recht. Also - im Prinzip.
    Allerdings – versuch' mal , dem Herrn Dickinson was über seine Bühnenperformance zu kommunizieren, wenn er stimmlich grad eh nicht so gut drauf ist. :roll:
    Ich kenne ihn nicht persönlich, habe ihn aber (als Unbeteiligter) schon in Krisenmodus erlebt. Da brauchst Du, glaub ich, richtig gute Nerven und ein begnadetes Timing. Wäre das mein Job, würde ich mich da ausgesprochen gerne vor drücken.


    Zitat

    Und wenn ein Ratschengurt keine Prüfplakette aufweist, dann hat er kein Loadrating und ist deshalb nicht als Anschlagmittel zu verwenden.


    Einen Ratschengurt verwenden wir natürlich niemals als Anschlagmittel, sondern ausschließlich zur Erhöhung der Haftreibung durch Niederzurren. :wink:


    Peace!


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo