Beiträge von patec

    Zitat von "wora"


    das könnte problematisch werden, denn die tops sind ja laut datenblatt auf longthrow ausgelegt und bieten deshalb einen relativ engen abstrahlwinkel.
    mir fällt jetzt auf anhieb keine beschallungssituation ein, bei der man mit 45° abstrahlwinkel klarkommen würde.
    du hast zwar angegeben, dass du infills verwenden möchtest, was ja an sich löblich ist. aber der kleine abstrahlwinkel bleibt trotzdem ein manko. ich würde da auf jeden fall über min. zwei tops pro seite nachdenken, damit das auch einigermaßen gut nutzbar wird. und dann sollten mit dem systen auch deutlich mehr als 800 personen zu beschallen sein.


    Das ist ein sehr berechtigter Einwand. Wenn man sich das Diagramm mit der Directivity anschaut, dann liegt diese horizontal ab etwa 4kHz unterhalb von 35°. Damit ist in der Tat nur schwer sinnvoll zu arbeiten.

    Zitat von "sascha.daniels"


    Zu deiner Meinung bzgl der Verstärker muss ich aber noch mal nachhaken


    MF RMS-Angabe: 800w/4Ohm --> TA 2400 RMS Leistung: 2x 1200 W an 4 Ohm
    HF RMS-Angabe: 200w/8Ohm --> TSA 2200 RMS Leistung: 2x 590 W / 8 Ohm


    sollte doch als Headroom vollkommen ausreichen, oder? (TSA für den Hochtöner natürlich total überdimensioniert; aber ist ja bereits in meinem Besitz. Wird dann iwann ausgetauscht)


    Das Datenblatt ist in sich nicht besonders konsistent und widerspricht sich mehrmals selbst (zum Beispiel Directivity einmal 45x40, einmal 55x50 und für Sprache 65x60). Die RMS Angabe von 800W habe ich gelesen, aber Musik ist eine dynamische Angelegenheit, da sollte die Program-Leistung (1600W 4Ohm Mid, 400W 8Ohm High) schon erreicht werden, wenn die Wiedergabe dynamisch der Musik folgen soll. Natürlich kannst du bei nicht zu hohen Pegelanforderungen deine Amps ausprobieren, bevor du was neues kaufst. Auch ein Aufbau mit deinen Subs ist einen Versuch wert. Wenn du damit zufrieden bist, bleib dabei, wenn nicht, besorg dir was stärkeres. Du musst allerdings aufpassen, dass du deine Amps nicht ins Clipping fährst, das könnte gefährlich für deine Treiber werden.


    Zitat von "sascha.daniels"


    Achja, bzgl Einmessen...
    Steht ganz oben auf der ToDo-Lernliste.
    Werde mich in dem Bereich zukünftig einlesen und hoffentlich brauchbare Messungen durchführen. Bis dahin muss ich meinem Gehör vertrauen


    Als Übungsobjekt zum Einmessen ist dein System schon eine Nummer für Fortgeschrittene. Als Tipp würde ich zunächst einmal die Trennfrequenzen vom Hersteller übernehmen und hier keine großen Experimente starten, das kann zu sehr schlechten Resultaten führen (bis hin zur Beschädigung). Laufzeitanpassung zwischen den Wegen ist hier besonders wichtig. Bei den EQs kannst du dich dann austoben, hier gibt's sicher viele Details zu filtern... Aber man sollte das mit dem Einmessen nicht unterschätzen, ganz so einfach ist das nicht.

    Zitat von "patec"


    Verwendung des Herstellercontrollers, das Datenblatt nennt einen CT-2000.


    Eine kurze Recherche auf der Herstellerseite hat ergeben, dass es sich beim CT-2000 um einen einfachen Analogcontroller handelt, der lediglich bei 120Hz und 1200Hz mit 24dB/oct LR trennt. Über verwendete EQs und Delays schweigt sich die Seite aus. Vielleicht probierst du das mal so. Ich bin allerdings sicher, dass das noch längst nicht das Optimum ist, das sich mit dem Lautsprecher erzielen lässt. Die Pegel zwischen Mid und High müssen sicher auch noch angepasst werden. Sauberes Einmessen auf einen aktuellen Controller wäre also angesagt, um das optimale Ergebnis zu erzielen. Vielleicht gibt es jedoch auch fertige Filtersätze für Digitalcontroller, der Hersteller hat einige auf seiner Seite, aber nichts für diesen Lautsprecher.

    Zitat von "sascha.daniels"


    - mit welchen Verstärkern ich diese betreiben sollte (habe derzeit ncoh eine T.amp TA2400 und TSA2200 hier)


    Wie viele von den Teilen hast du denn? Ein Pärchen oder mehr?
    Selbst für nur zwei Stück wird es mit deinen Amps arg knapp, da sollte schon was kräftigeres her. Die Program Power aus dem Datenblatt solltest du unbedingt schaffen, gerne was mehr. Wenn du vier Stück hast, muss der Amp für die Mids unbedingt 2-Ohm-stabil sein. Welche Amps du genau verwenden solltest, da steht der Markt dir offen, die Leistung muss halt stimmen.


    Zitat von "sascha.daniels"


    - wie ich MF/LF trennen soll (derzeit mit einer Behringer DCX vorgegebene werte. 70-1500Hz, 1100Hz -18kHz)


    Wenn du genau im Datenblatt liest, liegt die vorgesehene Trennfrequenz bei 1250Hz. Der von dir jetzt verwendete Overlap ist sicher nicht zielführend. Wie steil genau die Trennung sein soll dazu siehe unten. Die untere Trennung bei 70Hz ist übrigens auch nicht brauchbar. Wenn man sich den Frequenzgang (mit Controller) im Datenblatt anschaut, ist spätestens bei 130Hz Schluß, was typisch für ein solches System wäre.


    Zitat von "sascha.daniels"


    - Auch wenn das natürlich von Frequenzweiche und Verstärker usw stark abhängig ist. Hat jemand Tips zur Anpassung am EQ?


    Ein solches Hornsystem erfordert ein detailliertes Controller-Preset, das sich nicht mal eben aus den Frequenzbereichen des Datenblattes und ein paar Forum-Tipps zusammenschustern lässt. Um das zu bekommen hast du folgende Möglichkeiten:
    1. Nachfrage beim Hersteller und/oder Vertrieb, die sollten entsprechende Listen haben, die sich mit etwas Glück auch auf den DCX übertragen lassen.
    2. Einmessen. Da du das vermutlich nicht selber kannst, brauchst du jemanden, der das entsprechende Equipment und Know-How besitzt.
    3. Verwendung des Herstellercontrollers, das Datenblatt nennt einen CT-2000. Ich kenne das Gerät nicht, vielleicht lässt es sich aber noch irgendwo auftreiben. Eine Nachfrage beim Vorbesitzer könnte auch hilfreich sein.


    Zitat von "sascha.daniels"


    - Welche subwoofer (am liebsten "Standard"Subs oder Selbstbau) könnt ihr empfehlen. Wie viele von diesen


    Auch hier steht dir der Markt offen. Wenn die Sensitivity-Werte im Datenblatt stimmen, sollten es mindestens vier Achzehner pro Seite (für ein Top) werden, was genau du nimmst, hängt von deinen Vorlieben, deinen Anwendungen und deinem Budget ab. Sie sollten jedenfalls hoch genug spielen können (etwa 130Hz)


    Zitat von "sascha.daniels"


    - Wie viele Leute beschallt ihr damit bei welcher Hallen-/Zelt-/Platz-Größe mit welchen subs (Infill, sidefill gerne angeben


    Da ich das konkrete System nicht kenne, kann ich hier nichts beitragen. Auch meine anderen Ausführungen beziehen sich nur auf des Datenblatt und Horntops im Allgemeinen.

    Zitat von "patec"

    Man erhält also am Ende kein Signal mit einer "neuen" Frequenz (dazu bräuchte es nämlich einer FREQUENZ-Modulation). Man hört lediglich das Trägersignal, welches an- und abschwillt (laut und leise wird). Erst wenn die Differenz groß genug wird, dass sie im Hörbereich liegt wird aus dem laut-und-leise-werden ein hörbarer Differenzton.


    Woher weiß die Schwebung, ab welcher Frequenz das menschliche Gehör funktioniert? Oder anders gefragt: Warum entsteht bei niedriger Schwebungsfrequenz kein Differenzton, sondern nur bei höherer Schwebungsfrequenz? Oder ist es doch nur eine psychoakustische Täuschung, und der Gehörsinn erzeugt gewissermaßen den Ton?

    Zitat von "mslr"

    An alle Mikrofonspezialisten und Theoretiker hier im Forum. Welches Signal würde jetzt eine Mikrofonmembran die parallel zwischen den beiden Membranen aufgehängt ist sehen? (Stichwort Druckempfänger - Druckgradientenempfänger).


    Interessante Frage, ich war von einem Messmikrofon (typischerweise Druckempfänger) senkrecht zu den Membranen ausgegangen, da wird man im Idealfall nichts messen. Dreht man dagegen das Mikrofon in Richtung einer Membran, weht der "Wind" ihm ja entgegen, und es sollte sich ein Staudruck vor der Membran bilden, der dem Signal entspricht, das wir einspeisen. Der dürfte aber ziemlich klein sein im Vergleich zum Schalldruck, wenn nur einer der Lautsprecher betrieben wird.

    Zitat von "simonstpauli"

    Ich gebe ein Beispiel: Sidefills. Wenn sich die Wellen "verbinden" würden, könnte man hinter den Sidefills den jeweils anderen nicht hören. Kann man aber. Die Wellen zerstören sich in der Mitte nicht gegenseitig. Das lässt auf eine transparente Ausbreitung schließen. So habe ich es jedenfalls noch im Kopf.


    Warum sollten sich da irgendwelche Signal zerstören oder auslöschen? Das tun sie nur, wenn sie gegenphasig sind, was bei Sidefills hoffentlich nicht der Fall ist.
    Experiment: Wir stellen zwei gleiche Lautsprecher mit den Frontseiten in kleinem Abstand (wenige cm) gegenüber auf und speisen sie mit phasengedrehten, aber ansonsten identischen Signalen. Diese Signale sind übrigens immer noch kohärent, da sie ein festes Pahsenverhältnis zueinander haben. Was passiert nun zwischen den Boxen und im Raum daneben? Wenn wir ein Messmikrofon zwischen die Lautsprecher stellen, messen wir einen dramatisch reduzierten Pegel, ganz auf Null geht er nicht, da zwei Boxen nie völlig identisch sind. Im ganzen Raum wird es sehr leise. Besonders eindrucksvoll ist der Versuch auch mit Subwoofern, bei denen man die Membranen in wilder Bewegung sieht, aber kaum etwas hört. Vorsicht übrigens bei hohen Pegeln: Da durch den zweiten Lautsprecher der Wellenwiderstand der Luft im Zwischeraum gegen Null geht, lenken die beiden Lautsprecher weiter aus und können im Extremfall beschädigt werden.


    Das ist übrigens das Prinzip der aktiven Schallkompensation, wie sie in manchen Kopfhörern (z.B. für Piloten) angewendet wird: Ein Mikrofon nimmt denn Schall von aussen auf, der dann phasengedreht (und geeignet gefiltert und delayed) vom Kopfhörer abgespielt wird, so dass sich in der Summe beide Signale auslöschen.

    Zitat von "simonstpauli"


    Ich finde, wir könnten hier gerne mal den Begriff "kohärente Wellenfront" klären. Was soll das sein? Ist es Physik, ist es Marketing? Oder ein Zwitterwesen?


    Mein Verständnis (das mit dem Verständnis des Erfinders dises Begriffes nicht übereinstimmen muss) ist, dass hier mehrere (kohärente) Quellen derart zusammen spielen, dass die resultierende Gesamtwelle die gleichen Eigenschaften hat, als ob sie beispielsweise mit einer echten Linienquelle (z.B. Magnetostat) oder einem Flächenstrahler erzeugt worden wäre. Die Vorstellung der Wellenfront soll dabei das Verständnis erleichtern. Eine solche "Front" erhält man zum Beispiel, wenn man einen kurzen (Dirac-) Impuls mit dem Lautsprecher abspielt, oder wenn man eine Schreckschusspistole abschießt. Es entsteht eine Druckwelle, die ein breites Spektrum an Frequenzen enthält.
    Die Akustik verwendet häufig idealisiere Wellenformen (ebene Welle, Kugelwelle, Zylinderwelle), um Zusammenhänge zu veranschaulichen. Alle realen Quellen kommen diesen Idealen nur mehr oder weniger nahe. Dass Zylinderwellen und ebene Wellen per Definition unendlich ausgedehnt sind, macht die perfekte Realisierung etwas schwierig.

    Zitat von "simonstpauli"


    Wobei die Ursprungsfrage (die ersten 3 Beiträge des TE) ja genau darauf zielte. Und ich fragte, was denn eine kohärente Wellenfront im Schall überhaupt sein soll. Und eigentlich geht es ja auch um Infraschall. Und um die Frage, ob eine kohärente Wellenfront einen Unterschied macht.
    Und noch was Anderes: Nehmen wir eine fiktive Punktschallquelle, die in alle Richtungen gleich abstrahlt. Ist die erzeugte Wellenfront nicht auch kohärent? Kugelig ja, aber kohärent, oder?


    Das ist eine gute Frage. Da Kohärenz das Verhältnis zweier Signale zueinander beschreibt, macht sie als Eigenschaft eines Signals oder einer Quelle keinen Sinn. Ich hatte den TO so verstanden, dass er eine ebene Welle meint (im Gegensatz zu den allgegenwärtigen sphärischen Wellen), da er sich aber ausgeklinkt hat, bleibt das Spekulation.

    Zitat von "donut"

    Ein völlig anderes Prinzip zur Bündelung und räumlichen Steuerung von SchallWellen ist die Anwendung von Interferenz. Dabei werden Schallwandler gezielt inkohärent betrieben, um gewünschte Richtkarakteristika zu erzeugen. Lautsprecher wie Mikrofone. Diese werden in Arrays präzise angeorndet und mit dem selben Signal, aber zeitlich oder räümlich versetzt, angeregt. In der Beschallungstechnik ist dieses Prinzip als Beamstearing Technologie bekannt. Beispiele sind Subwoofer Arrays oder blöderweise ebenfalls als SoundBeamer bezeichnete BreitbandSysteme.
    Der Vollständigkeit halber nenne ich hier noch die HoloPhonie mittels Wellenfeldsynthese.
    und back to the basics: mechanische Hornkonstrukionen.


    Hier widersprichst du dir selbst. All diese Verfahren funktionieren nur mit kohärenten Signalen, da ist nichts mit gezielt inkohärent. Du schreibst ja selbst, dass sie mit den selben Signalen, räumlich und zeitlich versetzt, betrieben werden. Jedes Signal ist zu sich selbst kohärent, und räumliche und zeitliche Verschiebung ändert daran nichts, nur die Kohärenzlänge wird etwas verkürzt. Alles was du aufzählst sind hervorragende Beispiele für die Anwendung des Kohärenzprinzips, nach denen hier schon öfter gefragt wurde.

    Zitat von "donut"


    Denkfehler No.2: Die akustische Schwebung ist lediglich eine IntermodulationsErscheinung und keine SchallWelle. Du kannst zwar die besagte 3Hz Schwingung hören, aber es ist eben keine Schallwelle die da mit 3Hz schwingt, sondern zwei Schallwellen (also irgendwas zwischen ca. 20Hz-20KHz) die du hörst, dich sich gegenseitig derart beeinflussen, daß eine zusätzliche Modulation mit drei mal auf und ab pro Sekunde ensteht. Verstanden?


    Dazu ein interessanter Artikel:
    https://www.medien.ifi.lmu.de/…fgang-Reithmeier.xhtml#x6
    Hier wird beschrieben, wie aus zwei Ultraschallquellen eine Schwebung erzeugt wird, die im Bereich des menschlichen Hörvermögens liegt, also der Fall aus unserer Diskussion, nur um einige Zehnerpotenzen in der Frequenz verschoben. Dieses Verfahren funktioniert tatsächlich, scheint nur nicht sehr effektiv zu sein, da man sehr hohe Schalldrücke zur Generierung benötigt.


    Folgerung: Es entsteht tatsächlich eine Schallwelle mit geringem Pegel bei 3Hz in unserem Beispiel, die Form hängt von der Form unserer beiden Ursprungsschallwellen ab. Daher war auch die Idee, als Quelle zwei ebene Wellen zu verwenden (so verstehe ich das "kohärente Schallfeld" des Threadopeners), gar nicht falsch, weil sich damit eine ausgedehnte Quelle für unsere 3Hz darstellen lässt. Wir wissen alle, dass die Quelle um so größer sein sollte, je tiefer die abgestrahlte Frequenz ist (man betrachte dazu die Membranen eines beliebigen Beschallungssystems). Für 3Hz sollte sie also ziemlich groß sein (ich hatte sie mit 100m abgeschätzt, Größenordnung Wellenlänge), insbesondere, wenn man ein so ineffektives Verfahren wie unsere Schwebung zur Schallerzeugung verwendet.

    Zitat von "audiobo"

    Heisst das nun, ich kann mir mit 2 HT-Hörnern, einem Frequenz-Shifter und einem 5kHz-Sinus den ultimativen kompakt-Subwoofer bauen? Coole Sache... :D


    Das nenne ich mal pefektes Ingenieurwesen: Theoretische Erkenntnisse werden zur Entwicklung revolutionär neuer Produkte genutzt! :)

    Zitat von "donut"

    Deine Behauptung, daß zwei SinusSchwingungen mit 3Hz Differenz als Resultierende eine 1,5Hz Schwebung erzeugen ist falsch.


    Das habe ich nie behauptet und ist in der Tat falsch.

    Zitat von "donut"

    "aus 300Hz + 303Hz entsteht 301,5 Hz ..." ist falsch,


    Das habe ich ungenau formuliert. Das Ohr empfindet einen 301,5Hz Ton, da es so nahe aneinanderliegende Frequenzen nicht trennen kann.

    Zitat von "donut"

    "... der dreimal pro Sekunde laut und leise wird" ist zutreffend und wird als 3Hz bezeichnet.


    Nichts anderes habe ich geschrieben.


    Zitat von "donut"

    Anscheindend sprechen wir doch von verschiedenen Dingen. Der threat startete mit Infraschall und Schwebung. Und unter Schwebung verstehe ich die Intermodulation zweier Frequenzen. Und selbstverständlich gelten dieselben physikalischen Gesetze auch im Infraschall. Aber Sinus und Intermodulation sind verschiedene Dinge. Stimmen wir soweit überein?


    Aber sicher doch.


    Zitat von "donut"

    Wenn mit zwei Sinuswellen (elektrisch) aus zwei voneinander distanzierten Quellen (elektro-kinetik-wandler / elektro-dynamik-wandler) eine 3Hz Schwebung in einem Medium erzeugt wird, dann besteht das Ergebnis immernoch aus den zwei SinusWellen jedoch zuzüglich einer Intermodulation (wie beim Beispiel mit den zwei Stimmgabeln). Diese hat als Ort- und Zeit-abhängige physikalische Größe an verschiedenen Meßpunkten im Raum unterschiedliche Eigenschaften. Soweit stimmen wir auch noch überein?


    Alles richtig.


    Zitat von "donut"

    konstant bleiben im meßbaren Raum (bei konstanten Eigenschaften des Mediums):
    die Frequenzen der beiden Sinuswellen


    relativ inkonstant weil vom Meßpunkt abhängig sind dagegen:
    Amplituden und Phasenlagen der beiden SinusWellen
    und resultierend daraus auch die Amplitude und Phase der Intermodulation.
    d'accord?


    Alles richtig.


    Zitat von "donut"

    Ist diese Intermodulation überhaupt eine SinusSchwingung?


    Es ist keine reine Sinusschwingung, sondern eine Überlagerung von mehreren Sinusschwingungen.

    Zitat von "donut"

    an nur wenigen oder allen MeßPunkten und MeßZeiten?
    Ist hier das Orts-Zeit-Gesetz für harmonsiche Schwingungen überhaupt anwendbar?


    Es gilt das Superpositionsprinzip für Schallwellen, für jede einzelne ist das Orts-Zeit-Gesetz erfüllt.

    Zitat von "donut"


    ABER bei aller Kohärenz, Phasenlage, Interferenz, Intermodulation und Irritation,
    was war doch gleich nochmal die Anwendung???????????????????????????


    Zitat von "mslr"

    Ein gutes Beispiel für Kohärenz sind auch Noise Cancelling Kopfhörer. Hier erzeugt man das kohärente Signal für die Auslöschung indem man das Ursprungssignal per Mikro verwendet und destruktiv interferiert.

    Zitat von "donut"

    Um 3Hz zu erzeugen würde ich den Versuchsaufbau radikal von ElektroAkustik im InfraSchallBereich befreien und ganz simpel nur zwei Saiten gleicher Stimmung zunächst zeitgleich und mit identischer Amplitude zum schwinken bringen. Sodann eine der beiden um nur 3Hz verstimmen. Im Ergebnis ergäbe sich eine Schwebung von 3Hz. Unabhängig davon, welche Ursprungsfrequenz beide Saiten hatten. Anstelle der Saiten können auch Orgelpfeifen oder jedes beliebige andere Material verwendet werden.


    Man vergisst dabei leicht, dass bei der Schwebung von beispielsweise 300Hz und 303Hz nicht ein 3Hz-Sinus entsteht, sondern ein 301,5Hz-Ton, der dreimel pro Sekunde laut und wieder leise wird. Das ist nicht unbedingt das, was man bei einer Infraschallmessung haben will.


    Zitat von "donut"

    vice versa Fazit: Wenn die beiden Schwingungen, welche die Schwebung verursachen, nicht aus der selben Quelle kommen, dann wird die Schwebung an verscheidenen Messpunkten im freien Raum auch verschiedene Frequenzen aufweisen. Soviel zur Kohärenz.


    Das ist leider nicht richtig. Die Schwebung wird überall genau 3Hz haben, wenn die Quellen genau 300Hz resp. 303Hz abstrahlen. Was sich räumlich unterscheidet ist einmal die Modulationstiefe (abhängig von dem Pegel der beiden Quellen am Bezugspunkt) und die Phase der Schwebung (abhängig vom Abstand zu den beiden Quellen).

    Zitat von "patec"

    Aber um zum Ausgangsthema zurückzukommen. Was haltet ihr von meinem Vorschlag für die Messung von Infraschall kein Mikrofon zu nutzen sondern einen kalibrierten Absolutdrucksensor und dessen Amplitude dann in einen Schalldruck umzurechnen? 3Hz ist ja quasi stationär.


    Schall und stationärer Druck widerspricht sich ja auch irgendwo...
    Ich kann mir gut vorstellen, dass ein Absolutdrucksensor schnell genug arbeitet, um 3Hz messen zu können. Es gibt aber auch übliche Messmikrofone, die so weit hinunter reichen. Da stellt sich die Frage, von welchen Pegeln wir sprechen: Absolutdrucksensoren können typischerweise sehr viel höhere Drücke verarbeiten als Mikrofone. Für den sehr hohen Pegel in einer Druckkammer könnte das mir dem Sensor funktionieren, für Infraschall, wie er in der freien Wildbahn vorkommt, würde ich die sehr viel empfindlicheren Mikrofone bevorzugen. Der Threadstarter hat sich nicht dazu geäußert, in welchem Umfeld er letztlich messen möchte, so kann man das hier wohl nicht entscheiden.

    Zitat von "mslr"

    Nein, das ist kein Unsinn, das ist so. Kohärenz ist ja ein künstlicher und abstrakter Begriff und da muss man nicht unbedingt nach dem Sinn fragen. Mit Hilfe des Begriffs lassen sich manche Dinge besser verstehen oder Zusammenhänge herleiten die nicht unbedingt offensichtlich sind. So lange die Sinussignale während der Betrachtungszeit andauern (...gewisse Länge... ...stationäres Geräusch...) wird sich wieder ein stationäres Geräusch herausbilden. Wobei der Begriff stationär auch eine Schwebung beinhalten darf.


    Ich habe bei deiner Betrachtungsweise das Problem, dass kaum inkohärente Signale übrig bleiben. Beispielsweise sind bei dir die Töne zweier Orgelpfeifen kohärent, die gleichzeitig erklingen, oder zwei Martinshörner eines Feuerwehrfahrzeugs. Das wären für mich alles klassische Beispiele für inkohärente Signale.


    Vielleicht muss man es sich mal messtechnisch anschauen: Zwei gleich laute inkohärente Signale führen zusammen zu einer Erhöhung des Leq Pegels um 3dB (rein energetische Addition), bei kohärenten Signalen ist alles zwischen +6dB und minus Unendlich drin, je nach Phasenlage. Ich vermute, dass wir bei den von mir genannten Beispielen +3dB messen würden.

    Zitat von "wora"

    kohärent können deshalb nur GLEICHE signale sein, die in GLEICHER phasenlage zueinander stehen. richtig?


    Ich würde das so ähnlich sehen, aber statt GLEICHER Phasenlage mit KONSTANTER Phasenlage.
    Ich habe eine Ausnahme gefunden, und zwar, wenn eine Frequenz ein ganzzahliges Vielfaches einer zweiten ist, kann man so etwas wie Kohärenz erreichen. Das ist aber zugegebenermaßen ziemlich akademisch.


    Wir sind inzwischen ziemlich weit vom Ausgangsthema abgekommen, wo es ja um eine Art Kalibrator für Infraschall ging, wie sich letztlich herausgestellt hat. Kann ja manchmal hilfreich sein, wenn man sich um Begriffe, die man alltäglich benutzt, nochmal ein paar Gedanken macht. Ich fürchte auch, Kollege mslr ist noch bei seiner etwas abweichenden Sichtweise. Gerne würde ich das anhand seiner Quellen einmal genauer überdenken.

    Zitat von "mslr"


    Ja, so verstehe ich es.


    So weit, so gut. Spinnen wir das mal weiter: Da man sich jedes Geräusch als Summe von Sinusschwingungen verschiedener Frequenz vorstellen kann und Sinusschwingungen zueinander (einer Gewisse Länge vorausgesetzt) immer kohärent sind, sind dann nicht alle stationären Geräusche zueinander kohärent?
    Da das vermutlich Unsinn ist, muss in der Argumentationskette irgendwo ein Fehler sein, ich finde ihn aber gerade nicht. Hat jemand eine Idee?

    Zitat von "mslr"

    mslr betrachtet das ganze etwas anders. Man nehme zwei sinusförmige Signale mit gleicher Frequenz und dreht bei einem mit der Schwebungsfrequenz (linear) die Phase. Im Ergebnis hat man dann eine Schwebung.


    Das ist durchaus richtig, so kann eine Schwebung entstehen. Aber wenn man Kohärenz als als konstante Phasendifferenz definiert, und nun an einer Pahse dreht (wie immer man das auch technisch anstellen mag), dann ist die Phasendifferenz eben gerade nicht konstant (eine hält man konstant, eine verändert man -> Differenz ändert sich). Nach dieser Definition sind die beiden Signale also nicht kohärent.

    Zitat von "mslr"

    Ja beide Betrachtungsweisen sind mathematisch gleich. sin(400Hz*t+(d+1Hz*t))=sin(401Hz*t+d)


    Das ist richtig, üblich ist jedoch die Darstellung als sin(f*t+Phi), nicht sin(f*t+Phi(t))

    Zitat von "HenrySalayne"

    Kohärent meint eigentlich, dass sich dieser Versatz mit der Zeit nicht und schon gar nicht zufällig ändert.


    Richtig.

    Zitat von "mslr"

    Gleiches Beispiel wie oben aber jetzt 2 Sinusquellen verschiedener Frequenz über 2 Lautsprecher.
    Sind die Sinusquellen kohärent hören wir eine Schwebung.


    Wir hören in diesem Fall immer eine Schwebung, wie könnten die beiden Signale inkohärent sein? Was würden wir dann hören?
    Nach deiner Definition sind zwei Sinussignale der Form sin(f1*t + Phi1) und sin(f2*t +Phi2) aus zwei (ortsfesten) Lautsprechern immer kohärent. Ist das richtig?