Ein Radiosender wird mit einem Multiplexsignal (MPX) aus verschiedenen Bestandteilen angesteuert: NF-Signal, Senderkennung (SK), Bereichskennung (BK), RDS & Pilotton (19KHz). Eventuell sind bei einem Autokino nicht alle Bestandteile vorhanden, dann bleibt mehr Frequenzhub für das NF-Signal.
Bei der Frequenzmodulation wird eine Trägerfrequenz mit dem MPX moduliert, d. h. die Tonhöhe des Trägers wird entsprechend des MPX verändert. Diese Veränderung wird Frequenzhub (kurz Hub) genannt. Ist der Hub zu groß, werden die Nachbarsender gestört.
Ein zweiter wichtiger Parameter ist die Multiplexleistung, also die im MPX-Signal enthaltene Energie. Ist diese zu hoch, übersteuert der Sender und geht langfristig kaputt. Ein maximal dynamikkomprimiertes NF-Signal bewirkt eine zu große MPX-Leistung.
Beim Einstellen des Sendesignals wird die sichere, strikte Einhaltung der Parameter mit einem Hubmesser kontrolliert. Dieser wird mit dem Signal der ZF-Stufe des (Referenz-)Tuners angesteuert und visualisiert das Signal.
Ich hab mal gesehen, wie jemand versucht hat ein Sendesignal mit einem Singleband Kompressor ohne adaptive Preemphasis einzustellen. Das Resultat war entweder Überschreitung der MPX-Leistung oder Überschreiten des Spitzenhubs. Keine Chance so ein konkurrenzfähiges Signal über die Antenne zu bekommen. Alles was dabei normgerecht war, war deutlich leiser als alle anderen Sender. - Das muß ja trotzdem in gewissen Grenzen nicht schlecht sein, wozu sonst verfügen Radios über Lauststärekesteller?
Adaptive Preemphasis bedeutet, daß beim NF-Signal-Processings die Preemphasis des Senders berücksichtigt wird. Die Preemphasis bei UKW in Deutschland beträgt 50 Mikrosekunden und wird in Tau = R*C angegeben. Sie bewirkt eine Hochtonanhebung von ca. 10dB bei 10KHz bzw. knapp 15dB bei 15KHz.
Wird die Preemphasis nicht beachtet, übersteuert der Hochton zunehmend den Sender, je stärker die Dynamikkompression umso mehr übersteuert der Sender. Das zischelt dann mehr oder weniger unangenehm und schadet dem Sender.
Rundfunk-Signalprozessoren arbeiten mit adaptiver Preemphasis. Das kann man sich so vorstellen, daß die (Multiband-)Bearbeitung des NF-Signals per Sidechain mit einen entsprechend der Preemphasis EQten Signal gesteuert wird.
So eine Bearbeitungskette in einem Rundfunk-Signalprozessor besteht u.a. aus folgenden Komponenten: eine Filterstufe (entfernt "DC-Offsets" von "einseitigen Signalen"), eine AGC ("automatische Aussteuerung"), Multibandkompressor & Multibandlimiter. Alles unter Berücksichtigung der Preemphasis.
Dann wird das L/R-NF-Signal im Stereokoder M/S-kodiert und mit den anderen Bestandteilen des MPX zusammengeführt, frequenzmoduliert und MPX limitiert über den UKW-Leistungsverstärker auf die Antenne gegeben.
Ich würde zunächst abklären vieviel Broadcasttechnik im Signalweg vorhanden ist.
NICHT übermäßig dynamikkomprimieren, es gibt keine Radio-Konkurrenz. Die Autoradios dürfen gerne laut aufgedreht werden.
Normale Mono-PA als (mit) Delayline für den Live-Druck stellen und das Autorado für die Ortung wäre mein Konzept.