Beiträge von audiobo

    Was mir noch aufgefallen ist (hatte gestern morgen keine Zeit mehr):

    Zitat von "ThoSchu"

    Hier mal ein Beispiel der Grenzen: Signal kommt aus einem Netzwerk, welches auch immer, geht durch einen SRC, wird bearbeitet und kommt zurück in das Netzwerk. Von da greift es eine andere Senke ab, das Spiel beginnt von vorne bis es zum Netzwerk bearbeitet zurück kommt... Einfache N-1 Anwendung mit nur 2 Pulten...


    "N-1" kenne ich so, dass ein Teilnehmer - nennen wir ihn hier Mixer A - ein (oder u.U. auch mehrere) Signal(e) ins Netzwerk schickt, welches von verschiedenen Teilnehmern ( Mixer B - Mixer "N") abgegriffen wird, die wiederum ihrerseits ein Signal schicken, welches jedoch das von "Mixer A" bereits zur Verfügung gestellte Signal explizit NICHT beinhaltet.


    Auf diese Weise kommen pro Abgriff bei einem Netzwerk (ich rechne jetzt nicht mit kombinierten Netzwerken) max. 2 SRC im Signalweg vor - einmal vom Netzwerk, einmal von der Senke - zusätzliche Processing-Geräte aussen vor.


    Natürlich gibt es auch die Variante, dass z.B. Broadcast (neudeutsch für Brotkasten, wie ich letzte Woche gelernt habe :D ) -mixe zur Verfügung gestellt werden, welche dann noch mit Kommentator-Kanälen, etc. gemischt werden. Ist aber kein N-1 mehr. Und das, was so mancherorts an Sendetonverstümmelung zu hören ist, hat m.M.n. nicht viel mit einer eventuellen SRC zu tun...

    Ja ich weiss, aber das ist genau das Wissen, das Otto-Normaltönler (der der dann im Zweifel sagt: "digital? Bööööse...") nicht unbedingt an den Tag legt - dieser möchte sein Pult ohne Sperenzien einfach an das Hausnetzwerk/Host-Pult/usw. bzw. den CD/Medien-Player ans Pult anschliessen, ohne über solche Dinge wie Wordclock-Synchronisation nachdenken zu müssen.


    Du hast allerdings recht damit, dass ich meine Aussage präzisieren sollte:


    Eine (abschaltbare) SRC im EIngang sollte Stand der Technik sein. :wink: (Und zwar so, dass sie nach einer Initialisierung AN ist)

    Ein schönes Beispiel für den schlechten Ruf von digitalen Setups haben wir doch aktuell hier:
    http://paforum.de/phpBB/viewtopic.php?f=29&t=91287


    Wenn wir zusammenfassen:


    - Ein nicht näher benanntes "Presenter program" mit ebenso nicht benannten Einstelloptionen
    - Ein Treiber für die DVS (DanteVirtualSoundcard), unbenannte Version
    - keinerlei Überblick über den sonstigen Zustand (Soft-/Hardware) des Macs
    - unbenannte Pult-Firmware und Dante-Firmware der CL3
    - unbenannte Netzwerkstruktur
    - wenig robustes Stecksystem (RJ45)


    Also ein komplexes und durch verschiedene Firmware-Releases anfälliges Setup für eine einfache Aufgabe. Im analogen Setup gäbe es da die Varianten Brummen/Sirren/(ebenfalls)Zerren/Krachen.



    Dem gegenüber steht z.B. AES/EBU:
    - normiert
    - einfache P2P-Verbindung
    - robustes Stecksystem
    - Erkennung ob die Verbindung einwandfrei ist (Sync Lock) - hilfreich bei der Fehlersuche
    - keine Pegelanpassung notwendig wie bei analog (-10dBV, +4dBu, +6dBu, MicInput mit PAD)
    - lange Kabel ohne klangliche Einbussen möglich
    - bei Eingängen mit automatischer SRC (SampleRateConverter, m.M.n. Stand der Technik) keine Sync-Fehler (Dropouts) möglich ausser evtl. durch Masseschleifen (z.B. bei MADI (AES11) coaxial)



    Grösster Nachteil gegenüber analog generell:
    Man kann nicht mit dem Kopfhörer reinhören ob der Fehler an der Quelle oder der Senke liegt.

    Zitat von "simonstpauli"

    Es ging gerade nicht um Kohärenz, sondern um Wellenfronten und wie sich Schallwellen ausbreiten. Ich sage nach wie vor, daß sie sich in der Ausbreitung gegenseitig nicht stören (von Grenzfällen im tieffrequenten Bereich und bei extrem hohen Pegeln abgesehen). Das bedeutet, daß sich Schallwellen gegenseitig ohne Wechselwirkung durchdringen und somit auch keine Wellenfronten bilden, sondern diese nur durch Interferenzen erzeugt werden. Hoher Pegel bedeutet übrigens, daß der Schalldruck dem Luftdruck nahe kommt. Das wäre ein wirklich hoher Pegel.


    Einverstanden. Es war wirklich als Anmerkung gedacht, damit nicht der nächste wieder dahergeht und, komplett isoliert betrachtet, sagt dass sich Schallwellen gegenseitig nicht (im Sinne von NIE) beenflussen können.
    Das es sich dabei dann um Extrembedingungen handelt, wird bei genauerer Betrachtung ziemlich eindeutig, dafür muss man zur Not eigentlich nur die gute alte Geometrie, Papier und Stift sowie etwas Vorstellungsvermögen zu Rate ziehen.

    Wie gesagt, gleiche Frequenz und Phasenlage - also zueinander kohärente Signale. Damit sind ausdrücklich nicht einzelne Signalspitzen gemeint, sondern schon komplexe, vom menschlichen Gehör indentifizierbare Klangstrukturen.


    Dein Sidefill-Beispiel trifft darauf nicht zu, wären es identische Signale hättest du schon vorher das psychoakustische Phänomen, dass das Gehirn eine Phantomschallquelle entstehen lässt.


    Dazu kommt: Selbst wenn du auf Signalgleichheit und Phasenlage achtest, ist der Bereich der Übereinstimmung zu klein, da durch die Abstrahlcharakteristik der Lautsprecher zu hohe Wnkelfehler und damit Phasenfehler auftreten. Da spielt wieder die Wellenlänge rein (z.B. Bassarrays).

    Zitat

    Ich finde, wir könnten hier gerne mal den Begriff "kohärente Wellenfront" klären.


    Vermutlich ist es einfach aus dem - leicht unglücklichen - Versuch entstanden, das Zusammenspiel von guten Arrayfähigen Lautsprechern zu formulieren. Klingt ja auch super so, ein wenig wie in Star Trek :D "Captain, der Zusammenbruch des Wurmlochs hat eine kohärente Subraum-Wellenfront erzeugt, die jetzt auf uns zurast." :D:D

    Zitat von "simonstpauli"

    Ich bin ja immer noch auf dem Standpunkt, daß es soetwas wie Wellenfronten im Schall nicht gibt, sondern sich einzelne Wellen transparent durch andere Wellen ausbreiten können und eine Anmutung einer Wellenfront, wie sie z.B. bei Wellen im Wasser durchaus real vorkommt, alleine durch Interferenzen erzeugt wird.


    hmmm... also ohne jetzt die Nachschlagewerke bemüht zu haben, würde ich zu den "gegenseitig transparenten" Wellen folgendes anmerken:


    Der Schalldruck wird über die Schallschnelle im Raum weitergegeben (solange bis er auf ein Hindernis trifft), d.h. die Luftmoleküle schwingen mit der Frequenz der Schallquelle hin und her. Treffen 2 akustische Wellen aus unterschiedlichen Richtungen aufeinander, kann das Molekül sich trotzdem nur in eine Richtung bewegen, vermutlich wird es dort hingelenkt, wo die Summe beider Kräfte es hin steuert.
    Wenn man jetzt noch Faktoren wie Wellenlänge und Schnittwinkel in die Betrachtung einbezieht - leider bekomme ich gerade aus dem Kopf, noch ohne Frühstück und Kaffee, keine konkreten Zahlenbeispiele hin - dann können sich 2 akustische Wellen gleicher Frequenz und Phasenlage zu einer gemeinsamen verbinden (einer sogenannten Wellenfront), wenn über einen genügend ausgedehnten räumlichen Bereich alle Teilchen in die selbe Richtung bewegt werden.


    Sonst wäre das ganze Linearray-Ding ja eine einzige Lüge (btw.: habe gestern seit langem mal wieder mit 4 Horntops gearbeitet - war irgendwie cool und auch vor allem gut :) )

    Deine Überschrift ist falsch: Dante ist ein Tunnel - wenn dein Auto kaputt ist, kann der Tunnel nichts dafür.
    Schau noch mal bei den Audio-Settings im Mac und ansonsten kontrollierst du mal den DigitalTrim im Pult.


    Wenn das nicht hilft nimmste halt ne DI-Box, genau wie "früher"

    ah ok, 4 Position mit je 2 Mics


    Mir fehlt bei der doppelten Mikrofonierung für solche Veranstaltungen idR. der Mehrwert, dafür gibt es öfter noch ein paar Kanäle für Bläser, Percussion o.ä.

    was sich so auch 1:1 auf eine CL5 übertragen lässt und ein klasse Feature ist - man darf bei dieser Arbeitsweise nur nicht aus Versehen einen aktivierten Kanal aus der VCA/DCA-Gruppe werfen, schon hätten wir ihn wieder den Geisterkanal.


    Aber mal so was deine Gruppenlogik angeht, also von der Kanalanzahl her - wie viele E-Gitarren hast du denn da... :D

    back to topic


    Um mal wieder von den Bahnhöfen wegzukommen und dem Gewitter nicht sämtliche Führungsränge unter den "Aktiven Themen" zu überlassen, dachte ich mir, ich schreibe noch mal eine kurze Zusammenfassung über die bisher zusammen getragenen "Vermeidungsstrategien", jedoch ohne genaue Wegbeschreibung:


    1. allgemeines Arbeitsumfeld: durch Personal-/Zeitplanung für konzentrierten Linecheck sorgen
    2. Arbeitsgerät: für eine Übersicht aller Kanäle inkl. Mute-Status sorgen, strukturiertes, logisches Anlegen von User-Layern plus "Übersichtslayer", wenn nötig
    3. Arbeitsablauf Pult: nach dem letzten Song definitiv alle Kanäle muten (Mutegruppe, Muteszene, o.ä.), beim Linecheck selektiv entmuten
    4. Arbeitsablauf Bühne: als Patchmeister ungenutzte Kanäle während des Umbaus abstecken (Patchmeister/Bühnenassi, siehe Punkt 1)


    Habe ich etwas übersehen?

    Genehmigung mit Konzept und Versicherungsnachweis - ja (s. Automobilzulassung)


    Überwachung und Dokumentation seitens der Versicherung - ja, auch mit Einspracherecht zu vor Ort zu treffenden Entscheidungen


    Entscheidungshoheit seitens der Versicherung - definitiv nein. Das verlagert nur den Rechtsstreit auf ein wahrscheinlich noch unangenehmeres Niveau, da hir wirtschaftlich unterschiedliche Interessen aufeinanderprallen.

    Zitat

    Sich jetzt auf den Kreis oder das Land zurückzuziehen ist einfach arm.
    Haben wir bei der Loveparade ja auch schon alles erlebt.


    möge die Schlammschlacht beginnen:
    http://www.welt.de/vermischtes…u-beenden-war-falsch.html
    http://www.metal-hammer.de/roc…schaedigungen-aus-633441/


    Das Interview: http://www.volksfreund.de/nach…war-falsch;art764,4488402


    Was mir dabei ins Auge sticht - wenn er schon auf die jahrelange Erfahrung verweist, warum...


    1. es zu so vielen Verletzten (bei Blitzeinschlägen wohl bemerkt, nicht durch Panik, soweit ich die Meldungen deuten kann) kommen konnte und


    2. es wohl nicht möglich war, das Gelände ordentlich und ohne"Schlammfalle" für die PKW zu evakuieren (was eigentlich gerade in Anbetracht vieler Ereignisse der letzten Jahre einen hohen Stellenwert haben sollte)


    Auch klingt es ein wenig so, als wenn sich im Vorfeld die Verantwortlichen nicht eindeutig über den Ernstfall abgesprochen haben.

    guma: Es ist irgendwie schon fast ein wenig ironisch, dass die Channel List bei all den Darstellungen den Mute nicht beinhaltet...


    wora: wir reden doch gar nicht über S21... (duckundweg :D)

    Naja, man kann sich ja zwischendurch einmal schnell durchklicken - das dauert auch nicht viel länger als beim Yammi im Meterfenster genau hinzuschauen bzw. dort einmal durch die Bänke zu gehen.

    Zitat

    Voll belegte QL1 dagegen sind ein Graus,

    Wieso, das sind doch nur 2 Layer... :wink:


    Also die Mono-Inputs auf den fixen Input-Layern zumindest.
    Was an einer LS9(16) besser sein soll, geht mir gerade nicht ganz in den Kopf... (das Gegenstück zur LS9-32 wäre eher die QL-5)


    Wahrscheinlich ist es auch ganz gut, bei Pulten mit wenig Hardware-Kanalzügen sich eine ganz klare Linecheck-Vorgehensweise zu definieren, bei der man nicht von "seinen" Userlayern die man sich für's Mischen angelegt hat ausgeht, sondern ganz klassisch in den Inputkanälen aufwärts, also diese entweder genau so als Layer anlegt oder halt die fest vorgegebenen nutzt.


    Ich persönlich habe beim mischen gerne noch einiges an (DCA-/Sub-)Gruppen sowie die wichtigsten FX-Sends/-Returns im Direktzugriff, dadurch verschwinden diverse Schlagzeug/Keyboard/Percussion- o.ä. Kanäle gerne mal in die 2. Reihe.


    Was mich jetzt oft ein wenig stört beim Linecheck: Eigentlich würde ich diesen gerne über die festen Inputbänke machen um nichts zu übersehen - andererseits habe ich in diesem Moment gerne die Auxmaster im Direktzugriff - also doch wieder 2 Userlayer verbauen. iPad als Fadererweiterung mag ich nicht, die Umstellung von "Faderkappe fassen und schieben" auf "einen genauen Punkt auf einem Bildschirm erwischen und zu einem anderen genauen Punkt ziehen" ist mir zu ungewiss.


    Prompt sind alle 4 Userlayer voll (ich brauche ja noch einen auf dem alle FX-Returns auflaufen + mind. MainVocal - der muss immer vorhanden sein) - Schade, ich habe immer noch ganz gerne einen fast leeren Layer, auf dem nur iPod und Moderation anliegt, für die Pausen zwischendurch.


    Stellt sich also wie so oft die Frage: Welchen meiner Wünsche lasse ich zugunsten der Übersichtlichkeit aussen vor?