Beiträge von simonstpauli

    Idealerweise beschallt man Sportplätze aus der Mitte heraus, das würde bedeuten, daß nur hintere Tribünenplätze verzögert beschallt werden müssen (falls die Tribünen eine solche Tiefe haben).
    Wenn das in dieser Installation nicht der Fall ist, steht der Sprecher am falschen Platz.
    Mit so einem Delay kann kaum jemand sinnvoll sprechen (Simultandolmetscher ausgenommen, die können Sprechen und Hören völlig unabhängig voneinander betreiben).

    Also: Herausfinden, wie das Beschallungskonzept ist. Eine Sekunde ist viel zu viel für ein Signalverarbeitung-Delay, das kommt sehr wahrscheinlich vom Lautsprecher-Controlling.

    Gut wäre eine Skizze mit allen Geräten, die an der Beschallung beteiligt sind. Signalfluss und Gerätebezeichnungen.

    würd ich auch so machen. Das Geeier mit den spezifischen Kabelanforderungen für HyperMAC und MADI-over-TP geht mir nur noch auf den Senkel. Die sollen endlich mal auf ein Protokoll umsteigen das zumindest bis auf Layer 2 mit normalen MAC-Netzwerken kompatibel ist.

    Letztens erst wieder mit 'ner Wing gehabt die meinte dass ihr 70m Cat.6A nicht genehm sind. Der Kollege bekam dann die schrabbelige Cat.5-UTP-Systemsteuerleitung... :D

    AES50 ist tatsächlich ziemlich zickig. Was daran liegen mag, daß es nur Layer 1 der Infrastruktur nutzt und alles andere selbst macht. Letztlich hat das mit Netzwerken überhaupt nichts zu tun und unterliegt somit auch anderen Regeln, was die Kabel-Spezifikationen betrifft. "Bessere" Kabel sind da nicht besser. In den höheren Kategorien ist eine höhere Verdrillrate angesagt und teilweise macht die Einzelpaar-Schirmung Probleme. Eine frühe Spezifikation sagte sogar "unshielded", ich meine Cat5e.
    Nachdem ich so meine Erfahrungen mit AES50 und Kabeln gemacht habe, tendiere ich dazu, genau die spezifizierten Kabel zu benutzen. Bzw. die Tourcrew legt dann ihr Cat5e neben das Cat6 des Venues.

    Ich verstehe jetzt nur nicht, was unterschiedliche Bezahlung bei unterschiedlichen Skills mit Frauen in der Veranstaltungstechnik zu tun hat? Beim gender Pay gab geht es ja gerade darum, das man für die GLEICHE Arbeit UNTERSCHIEDLICH bezahlt wird. Wobei das bei uns in der Branche wahrscheinlich nicht das dringendste Problem ist, weil wir mangels Masse kaum den Vergleich haben.


    lisa: oder kennst du das auch?Du bist leider auch die einzige Frau hier. ich telefoniere aber in ein paar Tagen mit einer Kollegin, die werde ich auch mal zu dem Thema ausquetschen.

    Jain.

    Gender Pay Gap gibt es sowohl bei gleicher Leistung als auch dadurch, daß in bestimmten sehr gut bezahlten Jobs Frauen Mangelware sind. Und Reduzierung von Arbeitszeiten zugunsten von Kinderbetreuung ist bei Frauen immer noch häufiger als bei Männern (motherhood Penalty), was die Karrierewege auch teils schwieriger macht. Das Alles spielt da rein. Spannend finde ich die Betrachtung, daß Frauen in männlich geprägten Berufen weniger stark weniger verdienen als in weiblich geprägten. Das klingt erstmal kontraintuitiv. Werde ich mal weiter verfolgen, es ist nämlich wohl so, daß man Berufe in weiblich und in männlich wahrgenommene unterteilen kann und daß die unterschiedlich gut bezahlt werden. Also der nächste Effekt, generell ungleiche Bezahlung der unterschiedlichen Berufe.

    In meiner kleinen Stichprobe von Ton- und Lichtmenschen gibt es kein Pay Gap. Inzwischen wird ja offener über Tagessätze und Bedingungen gesprochen.

    das war das weswegen ich schrieb: oberflächlich !!

    es ist mit der gleichbezahlung eben nicht so einfach. jemand der 35 ist, 15 jahre berufserfahrung hat und eine familie, wird sicher begeistert sein, wenn jemand mit 20 ohne berufserfahrung das gleiche verdient.

    mir als 20 igjährigem würde das nur zeigen, das es keinen großen sinn macht sich anzustrengen, da meine gesammelten erfahrungen ja nicht honoriert werden.

    Im Bereich des Freelancing merke ich an, daß es verschiedene Klassen von Gigs gibt, jemand mit 15 Jahren Berufserfahrung kann ggf. höherklassige Gigs bedienen, die besser bezahlt sind. Bzw. muß nicht mehr die Billig-Gigs annehmen. Auf einem Gig kann es aber durchaus so sein, daß alle ungefähr das Gleiche bekommen egal wie viel Erfahrung, wenn die Job-Kategorien ähnlich sind.

    Andererseits ist es auch für ältere Menschen mit ganz viel Berufserfahrung nicht automatisch einfacher, besser bezahlte Gigs zu bekommen. Dafür ist auch individuelle Weiterbildung nötig, um auf der Höhe der Zeit zu sein. Beispiel: Als gut gebuchter Mischermensch kann man ins Hintertreffen geraten, wenn man neue Pulte nicht lernt. Der Prozess dauert ein wenig, irgendwann hat niemand mehr Bock, analoge Pultplätze zu stellen, nur weil jemand keine Digitalpulte lernen will.

    Ob sich die Anstrengung lohnt, wird auf individueller Ebene entschieden.

    Bei Anstellungen (gerade im ÖD, aber auch bei anderen Firmen) ist oft eine Erfahrungs-Komponente eingebaut, die an die Betriebszugehörigkeit gekoppelt wird. Was ja auch eine gewisse Logik hat, Loyalität ist ein Teil davon, Erfahrung sowohl in Bezug auf Tätigkeiten als auch betriebsinterne Abläufe, darf gerne mit einem Aufschlag bezahlt werden.

    Ich kenne es tatsächlich auch, daß Hochtöner in älteren Weges mechanisch "freigeblasen" werden müssen. Teilweise auch mehrfach während eines Gigs. Dagegen hilft langfristig Treibertausch.

    Den Fall Insertbuchsen, die nicht ordentlich konnektieren, wenn kein Insert gesteckt ist, gibt es natürlich auch häufig, Soforthilfe sind Insert-Brückenstecker, wie beschrieben. Langfristig Insertbuchsen auslöten, Kontakte säubern und nachbiegen, ggf. Buchsen tauschen (wahrscheinlich schneller und am Ende preisgünstiger).

    Ich vergleiche das jetzt mal mit der 2. Branche, in der ich inzwischen unterwegs bin. Rettungsdienst/Krankenbeförderung. Da sind Arbeitszeiten sowasvon nicht geregelt, körperlich und geistig schwere Arbeit, in der Regel kein Catering. Keine Quoten, gleiche Anforderungen an Alle. Trotzdem viele Frauen.

    Was ist jetzt bei uns anders? Das würde ich gerne allen Machos und Möchtegern-Machos mit auf den Weg geben: Wenn ihr eine Reanimation braucht, drückt auch die zierliche Dame auf euch rum, bis die Rippenknorpel knirschen. Wer es kennt, weiß: das ist auf Dauer anstrengend.

    Ich finde, es wird langsam Zeit, daß wir über die Geschlechtergrenzen hinaus kommen.

    Sound Human, Tonmensch, fertig. Geschlecht egal, sowohl das biologische als auch die Geschlechtsidendität.

    Wir sitzen alle in einem Boot, das heißt Ton machen. Und fertig.

    Ernsthaft jetzt, wir haben 2022, nicht 1952.

    Ich glaube, abschließend zum Schrittmacher kann man sagen: 1 Herz mag ca. 1 Hertz ganz gerne. Das sind genau 60 BPM. Individuell ist das natürlich etwas verschieden, bisweilen sogar je nach Belastung geregelt.

    Meine Beobachtung war einfach nur in der Flankensteilheit begründet, die höher ist, als bei natürlichen Impulsen.
    EKGs mit Schrittmacher-Erkennung zeigen diese Impulse ja andersfarbig an, damit man es mit der Analyse einfacher hat. Ich hab das ja nur sehr rudimentär gelernt, hatte in der Ausbildung 2 Wochen auf kardiologischen Stationen und konnte dort auch Fragen stellen (und hab sogar teils sehr erhellende Antworten bekommen). Das Herz ist ja nun mal nicht redundant ausgelegt, im Gegensatz zu manch anderen Organen. Wenn da was klemmt, ist das teils dramatisch. Aber auch erstaunlich, was man medizinisch inzwischen alles machen kann.

    Mein aktueller Kenntnisstand vor diesem Thread (nur "neue"):

    Mipro = Mipro, Shure, DPA

    Shure = Shure, Heil, Sennheiser (RatSound Adapter), Audix (RatSound Adapter)
    Line6 = wie Shure

    WiSyCom = DPA (WiSyCom), Milab (WiSyCom, anscheinend ausgelaufen), Shoeps (WiSyCom, anscheinend teilweise ausgelaufen), Shure und Sennheiser KK, ME, MD, MMx) per WiSyCom Adapter.

    Dave Rat hat mal was realisiert bei Blink 182.

    https://www.ratsound.com/cblog…le-Day-at-the-Office.html

    Das waren jetzt nicht soo viele potentielle Drehungen, daher hat die Kabel-Lösung funktioniert und das Funk-Backup kam wohl nicht zum Einsatz. Nice to have though...

    Bei einer Drehbühne würde ich wohl auch erstmal Schleifringe in Betracht ziehen. Die Technik ist ziemlich ausgereift, wird in der Industrie erfolgreich eingesetzt. Gigabit-Ethernet plus Stromversorgung können in einer Durchführung übertragen werden. Oder gar LWL + Strom. Dafür brauchen wir Zugriff auf die Konstruktion der Drehbühne, weil die Schleifring-Technik in der Achse eingesetzt wird. Wenn die belegt ist, wird das nix.
    Die nächste Möglichkeit, wenn nicht zu oft in eine Richtung gedreht wird (wie auch bei Blink 182): Kabelslack, der sich ab- und aufwickelt.
    Dann gibt es noch die Funk-Lösung, die mit steigender Kanalzahl schnell komplex wird. Und Strom wäre über Akkus zu lösen, Instagrid etc.

    Lieber Störungen beim Fernsehen als Kameramic auf dem PA… 😉 (Übrigens m.E. ein wichtiges Pro-Argument für digitale Funkstrecken)

    Es gab da wohl vor vielen Jahren mal einen Vorfall bei einer grossen Aktionärshauptversammlung: TV-Team steckt Sender auf Pressesplit und koppelt mit seiner Trägerfrequenz schön in eines der drahtlosen Rednermikros ein.

    Da fällt mir ein, Fun Fact.

    Wie ist der HSH-Nordbank-Skandal ins Rollen gekommen? Nun, ein lokaler Zeitungsreporter hat sich mit einem Funkscanner mit Demodulierungs-Funktion (ich meine, es war ein SDR wie WinRadio) neben das Gebäude gestellt und probiert, bei einer internen Sitzung etwas zu empfangen. Und tatsächlich hat er es geschafft und das Material war Dynamit. Digitale, verschlüsselte Funkstrecken sind für interne Sitzungen also eine hervorragende Idee. Oder noch ein Beispiel für eine sinnvolle Kabelanwendung.

    Ich muss mal nochmal kurz auf das hier zurückkommen. Ist eine solche Lösung in irgendeiner Weise noch kompatibel zur Kabelspezifikation für Rocknet? Bei Schleifkontakten denke ich immer irgendwie an Karussels und massives Kupfer. Wie sah denn diese Rocknet-Lösung aus?

    Es war keine Rocknet-Lösung, wenn ich das richtig gesehen habe. Ich meine, es war eine Industrie-Netzwerk-Lösung.
    War ja auch nur Pult-Operator (ich meine FOH, die Erinnerung verschwimmt etwas, weil beide Pulte nebeneinander standen, es gab keinen FOH-Platz). Dafür ist die Erinnerung an die regelmäßig an mir vorbeifahrende Band nebst an- und abschwellenden Pegeln vom Bassamp und dem armen Schlagzeuger, der seekrank wurde und trotzdem tapfer durchgezogen hat. (Die Chefin wollte das Bühnen-Karussell schnell haben und das wurde dann auch so durchgezogen)

    Am Ende war es ein ganz schöner Gig in tollem Ambiente und das Catering war auch excellent. Auch wenn der Schlagzeuger es nicht 100%ig genießen konnte.

    Hach, die gute, alte Zeit.

    Ich war Jahre lang bei einem kleinen Amateurtheater aktiv. 12 Funkstrecken VHF, wild durcheinander Sennheiser, AKG, Zeck Daisy.

    Frequenzmanagement? Anmeldung? Was ist das?

    Gespielt hat's immer. Und wenn nicht, war es immer irgendein mechanisches Problem, aber nie die Frequenzen. :)

    Zeck Daisy, da kommen Erinnerungen hoch...

    Ein lustiges Frequenzproblem hatte ich tatsächlich mal mit VHF. Doppelbelegung. Der Keyboarder einer Band (gleichzeitig Pausen-DJ) hatte gerade noch stolz verkündet, daß die Band live spielt, aber seine DJ-Moderations-Strecke nicht gemutet. Die empfing dann spontan die Musik einer Tanzvorführung einer einige hundert Meter entfernten anderen Bühne. Bis ich darauf kam, daß ich wohl die DJ-Kanäle muten sollte, war der Lacher im Publikum schon produziert...

    Und tatsächlich hatte ich es mal geschafft, einen VHF-Sender mit einem UHF-Empfänger zu empfangen (4-facher Trägerfrequenz), samt Audio-Demodulation. Das war damals ein Fall für IDN... Wenig später hab ich mir dann meinen WinRadio-Scanner gekauft.

    simonstpauli:

    die beobachtung dazu kann nur lauten: offenbar sind die übertragungsstrecken in den letzten jahrzehnten doch so zuverlässig geworden, dass sich solche neben nutzungen übverhaupt erst angeboten haben.

    das darf man auch mal positiv bewerten ;)


    als funkelektroniker gebe ich dir aber vollkommen recht: wenn man mithilfe von kabelgebundenen mikrofonen problemstellen vermeiden kann, dann sollte man das wirklich tun.

    Das stimmt, sowohl Zuverlässigkeit als auch Klang haben sich bei drahtlosen Lösungen in dieser Zeit dramatisch verbessert.

    Dennoch, wenn ich das Optimum erreichen will und eine Verkabelung möglich ist, versuche ich schon diesen Weg.

    lisa f.
    Umbauzeit ist natürlich ein gutes Argument. Ein weiteres ist Zuverlässigkeit der Verkabelung. Ich hatte mal eine Gig mit einer kleinen Drehbühne. Der Technikdienstleister hatte für die Bühnenverkabelung auf Rocknet mit Schleifkontakten gesetzt. Das hat irgendwann funktioniert, mein Gefühl war den ganzen Gig über "mit Funk hätte ich jetzt ein besseres Gefühl".
    Und ich hab auch schon auf Stadtfestbühnen für unerwartete Gitarrenamps zwei Handsender auf kleinen Stativen parat, weil sie verfügbar waren und es einfach schneller ging. Damals noch die EC4 VHF-Handheld. Frequenzmanagement war einfach, Empfänger an, keine Störungen -> die Strecke spielt heute wahrscheinlich. ;)

    Das klingt ja schon fast nach einem Gruppentreffen 🤣🤣🤣


    Auch wenn mich das Pult von SebastianJaeger interessiert, steht mein Angebot für einen Besuch im headCRASH natürlich ebenso.


    Leider habe ich bisher noch keine Termine für den Januar, würde mich aber nochmal melden, sobald die stehen.

    Ins headCRASH könnte ich auch kommen, wenn es terminlich passt.

    Ansonsten habe ich S21 bzw. S31 auch ab und zu im Hamburger Raum in den Fingern. Da steht jetzt akut aber nichts an.