Testbericht: T.Box PA 302A

  • Hallo,
    ich möchte einen kurzen Testbericht zur T.Box PA302A geben. Habe sie mit verschiedenem Musikmaterial getestet und als Vergleich gegen eine Seeburg A6 gehört.


    Allgemein:
    Bei der PA302A handelt es sich um eine aktive 12/2er Kunsstoff-Box nach dem Bassreflexprinzip mit eingebautem Verstärker. Da die Box mit Bi-Amping arbeitet, stehen für den 12" Tieftöner 300W und für den 44mm großen Titanium-Treiber 100W Leistung zur Verfügung. Das Hochtonhorn hat einen Abstrahlwinkel von 100° x 55°, also recht eng. Desweiteren hat die Box ein recht hohes Gewicht von 23kg und ist mit einem Griff an der rechten Seite ausgestattet. Stapelvorrichtungen sowie Stativflansch sind vorhanden. Wieterhin sollte man erwähnen, das die Box nur mit zwei zusätzlichen "Kunststofffüßen", die man einstecken muss z.B. als Monitor auf die Seite gelegt werden.
    Zu den Bedienelementen: Hinten findet man einen Equalizer für Bass und Höhen und eine Lautstärkeregelung. Mit einem Knopf kann ein 120Hz Hochpassfilter geschaltet werden, auch an einem Ein/Aus Schalter wurde nicht gespart. Außerdem gibt es noch einen XLR-Eingang und -Ausgang - Der Eingang kann mithilfe eines Knopfes auf Mic/Line umgestellt werden. Preis: ca. 250€


    Handling, Verarbeitung:
    Ja wie zu erwarten sind die 23kg mit einem Griff nicht einfach zu handeln... Verstehe nicht ganz was sich Thomann dabei gedacht hat. Außerdem ist der Griff anders als ein Marshallgriff, vom Prinzip her muss man sich einen Marshallgriff um 90° gedreht vorstellen. Äußerst unpraktisch! Haben noch zusätzliche Schutzhüllen für die Boxen - die dort hinein zu kriegen ist nicht gerade einfach. Auch das Wuchten bzw. Herunternehmen vom Stativ funktioniert nicht so pralle. Wer Rückenprobleme hat, braucht jetzt nicht mehr weiterlesen, weil diese Box dann defenitiv die falsche Wahl ist.
    Dafür funkionieren die Monitorfüße wunderbar (hätte ich nicht erwartet :D) Man muss sie einstecken, danach sitzen nicht so vertrauensvoll fest - aber beim Hinlegen merkt man nichts von den Bedenken - funktioniert wunderbar. Stehen auch recht stabil, konnte sie nicht ohne weiteres hin- und herschieben. Und sollten die Kunststofffüße mal kaputt gehen kriegt man beim großen T für 2,90€ Ersatz - prima!
    Die Verarbeitung ist recht gut. ich konnte keine scharfen Kanten oder andere Auffälligkeiten finden. Vorne ist der 12" mit einem Schutzgitter versehen. Die Bassreflexlöcher sind in mehrere "Segmente" unterteilt (ansonsten offen) und das Hochtonhorn ist offen - Alles in Allem keine Schönheit (nicht Gala tauglich) aber in Ordnung.


    Klang (subjektiv) und Pegel:
    Fange ich mit dem wirklich positiven an: Die 302A geht wirklich gut laut und auch die Reichweite ist gut, wenn man es mit dem Bass nicht übertreibt. War recht erstaunt. Liegt wohl auch an dem stark gerichteten Hochtonhorn. Bei eingeschaltetem 120Hz Hochpassfilter war sie nicht totzukriegen. Macht wirklich gut Lärm. Also nicht das ihr denkt, das ist jetzt Lautstärkemäßig das ultimative Top :D Reichweitemäßig ist halt irgendwann schluss... Und wenn man dem 12" ein wenig mehr Bass zumutet lässt sich die Box ohne 120Hz Filter auch nicht voll ausfahren.
    Klanglich ist die Box recht in Ordnung für ihren Preis. Habe die Box mit Musik von der CD getestet, dabei einige Disko Sachen (House, Electro), und auch vieles rockiges (Sterr, U2). Bei Partymusik spielte die Box recht gut. Sie ist halt auch relativ tief abgestimmt, es ergibt sich ein recht warmes Bassfundament. Der Hochtöner ist für meinen Geschmack ziemlich aggressiv, den haben wir mit dem eingebautem Eq etwas gezügelt. Was die Qualität des Klangbildes angeht waren wir nicht sehr zufrieden. Einige Frequenzbereiche waren schlichtweg nicht so präsent, wie sie hätten sein müssen - bzw. andere waren zu präsent. Der Höhen/Mitten Bereich klingt ist wirklicht nichts, womit man angeben kann. Eine Snare und sämtliche Percussion klang einfach nur unnatürlich und unausgeglichen. Eine tief abgestimmte Bassdrum ging unter, und das Triggering klang so als wenn der Mischer keine Ahnung hätte. Auch die Ankopplung der beiden Treiber scheint nicht besonders gelungen zu sein. Speziell bei Band-Musik hatten wir den Eindruck, dass das Zusammenspiel der beiden Treiber kein "rundes", vollständiges und angenehmes Klangbild erzeugt.
    Zuletzt möchte ich allerdings noch sagen, dass man immer den Preis im Hintergrund behalten muss!! Und dafür spielt die Box wirklich gut. Mit Abstrichen gut zu gebrauchen für fast jede Musikrichtung - Ich sehe tolle Einsatzmöglichkeiten auf Hochzeiten, Geburtstagen, ähnlichen Feiern und überall da, wo Low-Budget Lösungen gefragt sind.


    Vorteile:
    -tief abgestimmt, warmes Klangblid im Bassbereich
    -laut und relativ belastbar (insb. mit 120Hz Filter)
    -eingebauter Verstärker mit Lautstärke, Eq für Höhen und Bässe.
    -schnell und unkompliziert aufgebaut
    -günstiger Preis
    -guter Support/Ersatzteilsupport (Thomann)
    -auch als Monitor einsetzbar
    -eingebauter 120Hz Hochpassfilter


    Nachteile:
    -schwer: 23kg (für heutige Anforderungen)
    -sehr schlecht zu handeln (nur ein Griff bei dem hohen Gewicht)
    -Optik ist Geschmackssache
    -Mittelhochtonbereich ist klanglich keine Glanzleistung...
    -schlechte Ankopplung der beiden Treiber (Frequenzweiche)
    -Abstrahlbereich könnte etwas eng sein für den Einsatzbereich

    Gruß,
    Tim

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  • also , ich hatte die 202er , ich find die dinger als fullrang gut , als top find ichs auch klasse , allerdings eetwas basslastig , ich würd sie auch definitiv weiter empfehlen , ausjedenfall keine schlechte box vorallem zu dem preis

    hallo ich bin neu würde mich gerne hier mal erkundigen

  • Nachdem dem die Kiste hier so in den Himmel gelobt wurde, hab ich mir auch zwei gekauft. Wollte schon länger mal nen Testbericht verfassen, nun beschränke ich mich darauf ein paar Details hinzuzufügen.


    Gehäuse ist wirklich recht ordentlich verarbeitet, sieht in echt etwas besser aus als im Internet, da die Kisten schwarz und nicht grau sind.


    Das Horn ist meines wissens nach asymmetrisch, in der unteren Hälfte stahlt es mit 100° ab, in der oberen mit 50°. Soweit die Therorie, in der Praxis stellt man ganz klar eine deutlich frequenzabhängige directivity fest.
    Man kann das Horn auch für Monitoranwendungen drehen, ein Pluspünktchen um Schwächen auszugleichen.


    Als angenehm empfand ich das geringe Eigenrauschen, braucht sich wirklich nicht zu verstecken. Bezüglich der Bedienelemente fehlt mir eine saubere Beschriftung, vor allem beim Lautstärkeregler.


    Der Lowcut knackt beim Schalten, hält sich aber in Grenzen.


    Der Mic/Line Wahlschalter ist zwar versenkt und man braucht einen spitzen Gegenstand um ihn Umzuschalten, Kontakt hat er aber schon vorher. Hätte besser gelöst werden können.


    Ein paar Praxiserfahrungen:


    Für Hintergrundmusik ist die Box Top.
    Für Sprache eher nicht so gut, klingt bedeckt und indirekt.
    Als Monitor für elektrische Instrumente (Keyboard, E-Bass) recht ordentlich.
    Bei Gesang leichte schwächen (siehe Sprache), aber wenn sonst nicht so viel drüber läuft geht das in Ordnung.



    Nochmal Klang:
    Allgemeines Auflösungsvermögen ist nicht der Bringer, gibt aber deutlich schlechteres.
    Je nach Pegel klingen die Boxen mal zu spitz, mal zu dröhnig.
    Der EQ des Aktivmoduls ist wirklich praktisch, um den Klang zurechtzubiegen, man sollte nicht vor extremen Einstellungen zurückschrecken.