Moin,
http://www.youtube.com/watch?v=fwf-NPH4KpY
so sieht DC-Displacement aus, wenn ich weiter aufgedreht habe schlug die Spule an die Polplatte - obwohl der Wechselhub eher gering blieb. Das war ein Kartonfrischer Definimax... Alteisen/Altpappe, Engineering von gestern. Aber ganz ohne DC-Displacement ist auch ein modernes Chassis nicht, nur anschlagen tun sie kartonfrisch nicht. Auch dann nicht wenn die Rails der Endstufe zusammenbrechen.
Zitat von "LechnerTom"
wobei es schwierig ist, nicht versehentlich drüber zu kommen
ja ist es, für Dich und mich, und für den eingestellten Limiter auch. Die Anzahl der "Versehen" entscheidet über nutzbaren Betriebsstunden
Zitat von "LechnerTom"
Na mit einem Dreheisen-Analog-Gerät, mit was sonst? Ein digitales würde nur wild herumspringen, der Zeiger vom analogen findet aber einen halbwegs stabilen Wert, um den er herumpendelt
Das ist ja schonmal ziemlich optimal - zum Messen der thermischen Belastung, nicht für Hubspitzen. Erfahrungen mit Geruchsgrenzen hast Du auch, wenn ich nun weiterschreibe trage ich nur eine halbe Eule nach Athen. Ich habe mir ein Dreheiseninstrument mit angepasster Silikonöldämpfung ausgestattet, um die thermische Zeitkonstante der Schwingspule anzunähern. Allerdings messe auch ich damit nur die Spannung - die Impedanz bleibt unberücksichtigt. Eigentlich müsste man den RMS-Strom messen, um die tatsächlich entstehende Heizleistung zu messen. Doch auch das klappt nicht, denn der R_e nimmt ja zu. Also müsste man RMS-Wirkleistung messen, mit Zeitkonstante...
Gleichzeitig habe ich aber die jeweils aktuelle Schwingspulentemperatur gemessen - mit Umschalter und Ohmmeter, über die Materialkonstante - um so festzustellen, daß bei realen Frequenzgemischen (Musik) der Hub immer zuerst zum Problem wird. Selbst beim URPS, der ja recht viel Strom für die Hubgrenze braucht.
Zitat von "LechnerTom"
Da ich den Hub und das Clipping als wichtigste Kriterien betrachte eigentlich mit Oszilloskop - ich habe nur keines...
Also ermittle ich erstmal das reale BL des Chassis, unmittelbar mit der Gewichts/Strom Methode ! , R_e, die Freiluftresonanz, und mit der Zusatzgewicht-Methode und zwei-Resonanz-Formel die Mms-Masse, und dann wird simuliert - mit Hornresp. Die Ergebnisse werden überprüft mit sehr kurzen Sinus Bursts und weißem Punkt auf der Membrane, Zollstock daneben als Schätzhilfe. Stimmt innerhalb des Spule/Platte-Hubes regelmäßig +-1mm. Natürlich schaue ich auch mit Sinus unterhalb der Freiluftresonanz am nackten Chassis was die Progression der Einspannung so macht, ab wann der Hub nicht mehr dem Soll folgt.
Dann käme zur Systemeinstellung das Oszilloskop, ich messe aber ohne Lautsprecher an der Endstufe den Limiter mit statischem Sinus und Voltmeter auf die maximale Spannung für Spule/Platte-Hub ein, und schaue dann mit Musik auf den weißen Punkt... ...denn nur der zeigt den Erfolg aller Wissenschaft.
...auch Laserpointer auf angeklebte Skalen benutze ich, denn mit weißem Punkt sieht man DC-Displacement sehr schlecht. http://www.paforum.de/phpBB/viewtopic.php?f=27&t=35788&start=15
Zur Simulation, die sicher nicht +- 1mm stimmt - weil nach Datenblatt und ohne Portverluste bei 65Hz, Deine simulierte Reso benutzt etc.
=> 60V RMS bzw. 85V Peak fürs Oszilloskop
Das ist der Startwert, auf den ich den Limiter einstellen würde, mit statischem Sinus, ohne Lautsprecher dran, mit Voltmeter. Attack schnellstmöglich, Release so lange wie geht. Das Chassis sollte dann ca. 7mm Auslenkung bei 65Hz machen, das ist der geschätzte Spule/Platte Hub des NLW9400. Die 9,5mm bleiben erstmal als Reserve für die Limiterfehler. Dann Papierskale ankleben, Laserpointer drauf, Ohren verstöpseln, und Sinusbursts kürzer als 1 Sekunde mit mindestens 10s Pausen spielen, bis in den Limiter hinein. Interessant hier 60-70Hz und 20-40Hz, letzteres mit extremer Vorsicht, Dein Lowcut ist ja vor dem Limiter ;-). Bei der Gelegenheit kannst Du auch das Tuning überprüfen, ungefähr beim Hubminimum... .
Dein Tuning ist für heutige Musik zu hoch, insbesondere weil Dir ein passender Lowcut an passender Stelle (nach dem Limiter) fehlt. Zudem zeigt meine Simu eine ordentliche Überhöhung beim Tuning, ob da ein Boost überhaupt sinnvoll ist?
Miß bitte vorsichtshalber auch regelmäßig die Spulentemperatur unmittelbar nach dem Burst. Verdoppeltes R_e bedeutet extremste Gefahr ~250°C.
zum Schluß Musik - mit Stöpseln, und immer schön auf den Laserpunkt schauen. Spätestens (!) ab 9,5mm Auslenkung beginnt der schnelle Verschleiß...
Sodala, ich hoffe daß ich Dir zumindest Anregungen geben konnte.
Viele Grüße,
Bernd