Moin zusammen...
Ich habe lange überlegt, ob ich überhaupt etwas zu diesem Thema schreibe, da es ja hier schon wieder die wildesten Aussagen und Themen gibt, daß sich einem die haare sträuben... nun tue ich es doch:
Vorab, ich benutze das Pult seit Mitte November als 48er Version als InEar Pult auf einer musikalisch recht anspruchsvollen Produktion, habe alle 16 Sends in Gebrauch (1x Stereo Weges, 4x Stereo IEM,2x Mono IEM,4x FX intern)
"Es ist ein M-Serie Pult, also muß das so ähnlich sein wie mit dem Unterschied zwischen PM- un M- bei den Analogen ..."
Das ist auch definitiv so. Punkt. Ende der Diskussion. Das M7 ist M-Serie, nicht PM. Dieses Pult zielt auf kleine bis mittlerere PA-Verleiher, oder als Bandpult im Mittelfeld. Oder eben für genau die Anwendung, in der ich es gerade benutze. PM5/1 ist einfach eine andere Liga, Yamaha stellt sich sicherlich nicht die Konkurrenz ins eigene Haus.
Die Preamps mögen aus sonstwoher sein, da habe ich keine Informationen. Speicherbarkeit eines Headamps hat auch erstmal nicht mit der Qualität des Wandlers und des OP-Amps zu tun. Die Inputs und Outputs des M7 rauschen heftig. Bei schnellem Eingriff an den HA´s gibt es Aussetzer, dies wird aber demnächst beseitigt (so hört man...)
"Der Preamp ist aus dem DM 2000" ( Merkwürdig nur, das er so speicher- und resetbar ist wie der aus dem RH ) Lachen Sehr glücklich Lachen
"Es kostet nur halb so viel wie ein PM5D, also kann es auch nur halb so gut sein"
Es kann auch definitiv nur "halb soviel" wie ne PM5D, letztendlich auch was Klang angeht. Ich habe nach besagten 4 Wochen M7 eine Show am PM5D gemacht, das ist schon was anderes.
Aber mal ans eingemachte:
Übersichtlichkeit des SEL Channels, Eingriffsmöglichkeiten ohne Bildschirmumschaltung
Deutliche Erkennbarkeit der Herkunft eines Kanals (AD in bei HA), dies muß man beim PM5D erstmal suchen (wenn mas braucht...)
Alle Fader auf einem Layer (wobei mir das eigentlich wurst ist...)
Speichern auf USB, muß man nicht unbedingt PC anschließen (habe ich allerdings nocht nicht probiert)
Rack
das Rack ist Super, man kann 4 FX und vier GEQ´s verschießen. Habe neulich festegtellt, daß man auch alle 8 Racks zu EQ´s machen kann aber nicht alle zu Effekten. Und wenn man dann die acht EQ´s noch im FlexMode betreibt, kann man tatsächlich alle 16 Sends mit GEQ´s "bekleben". Nach meinem Gefühl arbeiten die GEQ´s gut, die Kanal EQ´s hab ich das Gefühl, daß man doch mehr kurbeln muß als bei anderen EQ´s, bis man die Änderung tatsächlich hört.
Unschön(bzw. was man noch alles in folgenden SW-Updates ändern könnte, falls die Herren von Yamahatsnichtleicht mitlesen)
1. Anordnung der Kanäle (wohl nicht mehr änderbar):
Kanäle 1-16 und 33 - 40 hätten oben sein sollen und die 17 - 24 und 41-48 unten, so wie man das vom großen Bruder kennt. Okay Faderbämke switchen wär zu teuer geworden...
Aber bei den meisten Bands und Inputs in deren Segment das Pult zielt, hat man doch die Vocals so im bereich um die 20. Und da hätte ich gern die fader unten, statt oben, wegen Zugriff und gesünderer Haltung am Pult. Von 1-16 spielen sich doch eh meist nur Sachen ab, die man bei der Show nur gering verändert.
Jaja, das kann man sich ja dahinpatchen. Sicher, aber daß muß man dann immer machen. Ich finde die Anordnung etwas ungelungen, aber das halt so am Rande.
Ein zusätzlicher Knopf an jedem Kanal (z.B. CH on/off) wäre auch der Hit gewesen, denn wenn man fast nur im SoF Mode arbeitet, hat man hierzu nur Zugriff über den Touchscreen, oder man muß wieder zurückschalten. Schade auch, daß im Ch.view fenster dem optischen Fader des kanals kein Poti zugeordnet wurde, um eben genau im SoF Mode den fader auf-oder ab zu bewegen, ohne umzuschalten.
CH JOB
Hier erst mal alles cool, allerdings bei intensivem Gebrauch wegen Komplexität der Show dann doch Oh..:
Bei Channel Link hat man erfreulicherweise (anfangs) im Gegensatz zur DM2k und PM5D, Channels zu linken wie man lustig ist. Deswegen ja auch Link und nicht mehrr Pair. Dazu das Schmankerl, zu bestimmen, welche parameter man gelinkt haben möchte. Aber dann , oh Schreck, die einzustellenden Parameter beziehen sich nicht auf den gerade erstellten Link, sondern auf alle Links.
Ein Beispiel: Ein Basskanal und ein Gitarrenkanal werden gedoppelt, um verschiedene EQ und Kompression für den Musiker selbst und die anderen zu erhalten. Diese beiden Kanäle sollen zusammen Ein - und Auschaltbar sein, aber Faderunabhängig laufen (da ja für verschiedene Mixe). Also im Ch Job gelinkt und als Parameter nur On/Off gewählt. Keyboards und Ambience hätte ich auch gern gelinkt um mit einem Fader beide Kanäle zu fahren und ein- ausschalten. Also wieder gelinkt und Parameter ON und Fader gewählt. Leider springt in dem Augenblick der Fader des einen basskanals auf dieselbe stellung wie mein zweiter, bis dato nur On/Off gelinkter Basskanal... Schade... das sollte dringend geändert werden.
RecallSafe oder auch Focus:
Wenn man sich die Focus Seite stellt man fest, daß man seltsame Parameter safen kann, die den erfahrenen Digipult User nicht glücklich machen. Bedient man sich jedoch des Studiomanagers stellt man fest (zu freude!!), daß man dort auf der Scene Seite dann doch die möglichkeit hat, wie beim PM5D sehr viele pararmeter dezidiert für einzelne oder mehrere Kanäle recall Safe zu setzen. Leider kann man im Pult nicht sehen, welche Parameter für welchen kanal gesetzt sind, man sieht lediglich im kanal, daß die Partial Leuchte aktiviert ist im Recall safe fenster.
User Defined Keys/ Mutes:
Ach ja, die meiner Meinung nach größte Schwachstelle des Pultes, allerdings wohl auch so gewollt, bedenke man den Preis. 12 Buttons sind erstmal viel. Wenn man dann aber feststellt, daß man die 8 Mutes nur über die Defined Keys bedienen kann, und dann noch alle braucht, hat man nur noch vier Keys übrig. Blöd.
Ebenfalls die restliche Auswahl der möglichen Belegungen der User Keys finde ich sehr schwach und noch massiv ausbaufähig.
Wofür brauche ich die Möglichkeit die Panelbeleuchtung per Defined Key umzuschalten? Viel interessanter wäre es, mit einem Knopfdruck zu einer parameterseite meiner Racks zu gelangen, oder eien Send direkt zu cuen (cue´en?). Dieser Bereich sollte dringend für den user flexibler sein.
Fazit:
Für Produktionen im Mittelfeld sicherlich okay, vielleicht auch gar nicht schlecht (habe mittlerweile auch an etwas umständliche Bedienmethoden gewöhnt), und für den/die Digipulteinsteiger sehr übersichtlich und intuitiv gestaltet. Also für schnelles Arbeiten nahe am anlogen. Wenns dann mehr in die Tiefe und ans Eingemachte geht, treten z.B. die oben genannten und auch andere Probleme zu Tage.
Allerdings ist es, wenn man vom DM2K, PM5D, etc. kommt, wirklich einen ganze Klasse tiefer anzusiedeln. Deswegen ja auch das M.
Mit externen Wandlern wie. z.B. AD8HR über die Slots sicherlich dann wieder sehr interessant, weil sicherlich weniger Rauschen und besserer Klang.
Aber: In vier Wochen Dauerbetrieb on the Road keinerlei mechanische oder elektrische Schwächen, kein Absturz, nix. Großes Lob. Aber das kenn ich von Yamaha auch nicht anders (habe aber wohl von fiesen Crashsmit anderen Yammi-Konsolen gehört). Und man kann es trotz eines sehr gut gemeintem case seines Besitzers bei Helfermagel auch zu zweit auf- und abbauen.
Disclaimer:
Ich will hier niemanden beleidigen oder belehren, vielleicht gibt es auch noch Sachen, die ich sogar oben moniert habe, die ich vielleicht noch nicht entdeckt habe. Ich habe hier nur meine Erfahrungen mit der Kiste nach vier Wochen Intensivbetrieb aufgeschrieben.
Angenehme Low Cost Konsole, aber wenn ich die Wahl habe, lieber PM5D (aber das ist sowieso meine Lieblingskrippe, also vorbelastet).
Lese gerne Eure Berichte und beantworte auch gerne Fragen per PN, laßt uns diskutieren....
So long, und entschuldigt die Rechtschreibfehler.
audiobuddy
Frohe Weihnachten und Guten Rutsch