Beiträge von bodob

    Guten Tag zusammen,


    vielleicht kann ich ein paar Details erläutern und/oder klarstellen - aus der Sicht desjenigen, der täglich im Vertrieb mit dem XL2 und den anderen Geräten aus dem Hause NTi Audio zu tun hat:


    1.)
    Die Protokolle die bei einer Messaufzeichnung mit dem XL2 auf der Speicherkarte gespeicherten werden liegen in einem .TXT Format vor, welche in eine Excel
    Tabelle importiert werden können.


    Wie schon einer meiner Vorredner sagt: wer unterschreibt, der sagt damit ganz offiziell 'So war es, und nicht anders'. Trotzdem ist uns die Tatsache bewußt, daß man in den txt-Dateien Zahlenwerte verändern kann. Gespräche mit den NTi-Entwicklern dazu laufen, es könnte in die Richtung Checksumme oder anderes Dateiformat gehen.
    Übrigens gibt es hier
    http://www.akustiktest.de/download.shtml
    vorbereitete Excel-Vorlagen für Meßprotokolle zum Download. Ebenso aktuelle Firmware und Handbücher.


    2.)
    Wie manipulierbar sind die Protokolle anderer Messsysteme (dBMess, Levelcheck, WinAudioMLS, 10EaZy, b&k), bzw. in welchem Format werden diese Protokolle
    gespeichert?


    Dazu kann ich natürlich nicht viel beitragen, weil ich nur den XL2 so detailliert kenne.


    3.)
    Bei computergestützten Messsystemen muß vor Beginn der Veranstaltung und nach dem Ende eine Kalibrierung des Messsystems erfolgen, um sicherzustellen das der
    Eingangspegel sich nicht verändert hat. Wie verhält sich das bei dem XL2? In der Bedienungsanleitung steht etwas von einer jährlichen Kalibrierung. Eine
    Aufforderung zum Kalibrieren erfolgt beim starten einer Messung nicht. Liegt es daran das es ein in sich geschlossenes System ist, das nicht kalibriert werden
    muß?


    Mit der 'jährlichen Kalibrierung' im Handbuch ist eine Werkskalibrierung gemeint. Das hat nichts mit der Kalibrierung vor (und sicherheitshalber nach) einer Messung zu tun.
    Warum vorher kalibrieren? Um sicherzustellen, daß richtig gemessen wird und daß nicht ein netter Kollege das Mikro beim letzten Einsatz hat fallen lassen, es aber nicht für nötig gehalten hat, das mal am Rande zu erwähnen. Um Einflüsse durch Temperatur, Luftdruck und extrem lange Verlängerungskabel auszumerzen.
    Warum nachher kalibrieren? Um sicherzustellen, daß die Meßwerte bis zum letzten Moment der Veranstaltung auch wirklich verläßlich sind und daß zwischendurch nichts mit dem Mikro passiert ist (Kondenwasser oder Schmutz auf der Membran, Beschädigung oder was auch immer).


    4.)
    Der XL2 liest das elektronische Datenblatt eines angeschlossenen NTi Messmikrofons aus (Mikrofontyp, Sensitivität und die Kalibrierdaten). Dafür wird aber ein
    spezielles XLR Kabel benötigt (mit Schirmverbindung für ASD Technologie). Dieses spezielle Kabel (nur von NTi erhältlich) ist genau 5m lang und kann genau 4x
    auf 20m verlängert werden. Somit kann der XL2 das elektronische Datenblatt des Messmikrofons nicht auslesen, wenn ich das Meßmikro an der PA über das
    Multicore mit dem XL2 am FOH verbinden möchte. Was bedeutet das exakt für die Messung? Muß hier immer vor (und nach) jeder Messung kalibriert werden?


    ASD ist eine 'Bequemlichkeitsfunktion', über die im Mikrofon die Empfindlichkeit, der Mikrofontyp, die Seriennummer des Mikros und das Datum der letzten Kalibrierung gespeichert wird. Wird das Mikro aufgesteckt, so weiß der XL2 sofort, welches Mikro er vor sich hat und kann sich drauf einstellen.


    NTi Audio hat 20 m Kabellänge spezifiziert, weil die Datenübertragung per ASD mit dieser Länge sicher funktioniert; die Kabelkapazität ist hier das entscheidende. Mir haben auch Anwender von erfolgreichen hauseigenen Test mit längeren ASD-Kabeln berichtet. Bei uns gibt es übrigens auch 20 m lange ASD-Kabel am Stück - und zwar günstiger als vier einzelne 5 m-Kabel.


    Wichtig: die ASD-Funktion bewahrt den Anwender nicht vor einer Kalibrierung! Schließlich kann seit der letzten Kalibrierung (der alte Empfindlichkeitswert ist ja noch im Mikro gespeichert) einiges passiert sein: längere oder kürzere Kabel dazwischen, stark unterschiedlicher Luftdruck usw.


    5.)
    Das Messmikro NTi M4260 schafft laut Thomann 136 dBSPL, im Handbuch des XL2 steht jedoch etwas von 144 dBSPL. Hat hier jemand Erfahrung was stimmt? Wenn ich
    nach DIN Norm messen möchte, muß das Meßmikro ja einiges über 135 dBSPL abkönnen, da ja die Korrekturwerte ermittelt werden müssen für Messungen an der PA.


    Thomann ist nicht das Gesetzbuch der Audiotechnik - bei solchen Fragen ist das aktuelle Handbuch, die Homepage des Herstellers oder eine Anfrage beim deutschen Distributor die bessere Quelle. Und dann ergibt sich: Grenzschalldruckpegel für 3 % Klirrfaktor bei 1000 Hz ist 144 dB.


    6.)
    Die Darstellung des kleinen Displays des XL2 ist natürlich begrenzt. Und die meisten Mischer sind ja sowieso mit ihrem Mix beschäftigt. Deswegen befürchte ich
    das der Informationsgehalt des kleinen Displays da eher untergehen wird und nicht beim Tontechniker ankommen wird. Wie seht ihr dieses Problem? Gibt es da
    eine Forderung von der DIN15905-5? (Ich weiß man kann den XL2 an einen Rechner anschließen um sich das Display des XL2 dort groß und in Farbe darstellen zu
    lassen. Desweiteren gibt es die Möglichkeit eine Lichtampel anzuschließen. Kompakt ist dann aber anders, da kann ich ja gleich ein Rechnersystem (Laptop)
    aufbauen.)


    Die meisten Anwender bauen den XL2 in der Tat direkt am Pult auf und lassen sich die wichtigste Zahl (LAeq+k1 über 5 s) groß im Display anzeigen. So ist es ja auch im Event-Profil des XL2 vorgesehen, das für Messungen nach 15905-5 oder SLV immer auf dem XL2 ist.
    Die Erfahrung aus zweieinhalb Jahren XL2-Vertrieb (so lange gibt es das Gerät jetzt) sagen: viele FOH-Menschen sind durchaus sensibilisiert, kaum einer verweigert sich dem Thema Gehörschutz bei Veranstaltungen und sagt 'ich dreh auf was die Kiste hergibt'. Da der XL2 bekannt und etabliert ist, wird er gerne angenommen.
    Als andere Art der Signalisierung könnten wir ja ein Zubehörteil erfinden, mit dessen Hilfe der FOH-Mann bei Pegelüberschreitung einen leichten Stromschlag bekommt :wink:


    Ich hoffe ich erschlage euch nicht mit meinen Fragen und bedanke mich schonmal im Vorraus!


    Aus meiner Sicht kein Problem - immer her mit den Fragen zum XL2!
    Wer wie gun die Möglichkeit nutzen möchte, den XL2 einmal zu testen und kennenzulernen, der möge sich per Telefon oder Email an uns wenden.


    Gruß, Bodo Besselmann

    Hallo,


    ich möchte kurz Jörgs Beschreibung vom 5.6.2010 ergänzen:


    1. für den XL2 gibt es mittlerweile eine PC-Software, mit der das Display des XL2 life via USB-Kabel auf einem PC-Monitor dargestellt werden kann. Der Hintergrund des 'virtuellen XL2-Displays' färbt sich gelb bzw. rot, je nach den im Gerät eingestellten Pegel-Grenzwerten. Diese Software (der XL2 Projector) wird den Anwendern im Rahmen der üblichen Firmware-Updates kostenlos zur Verfügung gestellt.


    2. als neues Zubehörteil gibt es demnächst eine 'Pegelampel', die direkt vom XL2 angesteuert wird und ebenfalls anzeigt, ob man pegeltechnisch gerade grün, gelb oder rot unterwegs ist.


    Gruß, Bodo

    Hallo,
    ich habe diese Frage leider erst jetzt gesehen, aber vielleicht ist die Frage (bzw. die Antwort darauf) ja noch aktuell:
    Prinzipiell könnte man das Eingangssignal des XL2 aus der Kopfhörerbuchse wieder entnehmen und wieder in die Signalkette einspeisen. Es gibt aber zwei Gründe, das nicht zu tun:
    1. zum Schutz der Ohren, auf denen der Kopfhörer sitzt, ist mit einem der letzten Firmware-Updates eine AGC für den Kopfhörerausgang eingeführt worden. Sprich: wird es mal kurz sehr laut, so wird das Kopfhörersignal dauerhaft (bis man es von Hand wieder aufdreht) runtergeregelt. Was bei einem Kopfhörer Sinn macht, widerspricht natürlich einer Weiterverwendung des Signals in einer Übertragungskette.
    2. wie bei Kopfhörern üblich, ist der Ausgang unsymmetrisch. Damit steigt die Gefahr, sich hier noch Störsignale oder Brummen einzufangen.


    Aber wie die anderen Antworten es ja auch schon signalisieren: warum einschleifen? Das wäre nur wirklich sinnvoll, wenn das Signal (wie bei einem EQ oder Gate oder Compressor) nach Wunsch beeinflußt würde. Ist der XL2 über ein Y-Kabel angeschlossen oder hängt er an einem anderen freien Ausgang des Mischpults mit dem gewünschten Signal, so zeigt er 'life' das an, was man auch hört. Und das ist ja das entscheidende.


    Zu Armins Anmerkung, den Kopfhörerausgang zur Dokumentation zu nehmen (also in eine Soundkarte zwecks Aufnahme weiterzuführen): kann man auch machen (mit den beschriebenen Knackpunkten), ist aber gar nicht nötig. Der XL2 kann von Haus aus wav-Dateien speichern...


    Weitere Fragen? Immer gerne!


    Gruß, Bodo

    Hallo,


    am 22.3.2010 wurden folgende Geräte des Herstellers NTi Audio in Pirmasens aus einem Auto gestohlen:


    XL2 S/N A2A-02024-C0
    M4260 S/N 1202
    MR-PRO S/N G2P-XCAFJ -F1


    Die Geräte waren in einem passenden Koffer verpackt.


    Strafanzeige wegen Diebstahls wurde am 29.3. erstattet.


    Sollten die Geräte irgendwo auftauchen oder als Gebrauchtgeräte angeboten werden: bitte Rückmeldung an mich.


    Danke, Bodo Besselmann

    Hallo zusammen,


    auf diese Frage hin habe ich mich hier im Forum angemeldet und möchte mich zunächst kurz vorstellen: wir (Schalltechnik Süd&Nord GmbH) sind Vertriebspartner der NTi Audio AG in Liechtenstein und fühlen uns somit für technische Fragen zum XL2 und zu den anderen NTi Audio-Produkten zuständig. Sollte es also zukünftig Fragen zu AL1, XL2 und Konsorten geben - immer her damit...


    Unser Spezialgebiet ist Meßtechnik für Schall und Schwingungen mit den Einsatzfeldern Beschallung, Industrie, automatische akustische Fertigungskontrolle, Lärmmessungen sowie Bau- und Raumakustik samt komplettem Zubehör.


    Zur eigentlichen Frage: der Delay Chirp, der für Laufzeitmessungen mit AL1 und XL2 benötigt wird, beginnt bei 5 kHz und endet bei 1,4 kHz. Somit ist klar, daß aus dem Sub nichts Verwertbares mehr herauskommt. Als die Funktion vor Jahren und auf vielfachen Anwenderwunsch in den AL1 (Vorgängergerät des XL2) eingebaut worden ist, war als Funktionalität die Laufzeit vom Stützlautsprecher als 'Gesamtsystem' zum Meßgerät gewünscht, was ja nach Stephans Aussage auch problemlos geklappt hat.


    Beste Grüße, Bodo Besselmann