Du hast Recht. Vom MADI Format war ich nach mehrfacher Benutzung einfach begeistert, weil:
Lange Wege ohne Probleme machbar
hoher Channelcount pro Faser (64Ch@44k1)
dünne Leitungen, belastbar
niedrige Latenzen des Protokolls (wenige Samples pro Box)
Bei Verwendung bezahlbarer LWL Kabel mit 4 Fasern sind auch hohe Channelcounts bei
96k ohne Probleme machbar
Auch stimmt es, daß RME sich das Format "MADI" sehr gut bezahlen lässt. Teilweise sind MADI Karten selbst von SSL billiger als der RME Kram.
Für die MADI PreAmp Box wie auch die Albert-AV Box gilt natürlich: Wenn es fremde MIDI Formate zum Steuern des Gains lesen könnte (Digico oder auch ProTools, um den Gain in der DAW regeln zu können), wäre das SEHR SEHR cool.
Der Pre Amp selbst sollte natürlich sowohl Micro's mit guten 60dB Gain verarbeiten können als auch LINE Pegel für Keyboards, Sampler usw. Rauschen und nicht-linearer Frequenzgang sind bei den PGA Bausteinen kein Thema mehr.
Vom Preis her war ich jetzt etwas geschockt, da 16 Mic Pre's mit MADI für über 2300 EUR netto bei meiner potenziellen Entwicklung der Albert Box mit 32 Inputs (allerdings ohne MADI und TFT Displays) für 2140 EUR gegenüberstehen.
Da frag ich mich schon: Warum is unser Teil so teuer und die Albert Box zu günstig. Weil Alber Cyrrus Logic und wir AKM Wandler nehmen würden - dadran kannet nich liegen.
Ich hatte auch gedacht, die Pre Amp Box sowohl für Studio als auch für Live auszulegen. Sprich ein optionales DSP Board, das die Färbung von Übertragern emulieren kann oder sowas. Aber alles optional, um die Leute, die sowas nicht brauchen, nicht mit solchen Kosten zu belasten.
Ravenna würde (wenns denn kommt und auch den hohen Channelcount über einen Gigabit Ethernet Port drücken könnte) das Endgerät auf der Computerseite obsolet machen, angeblich ist es auch nicht mit Lizenzgebühren belegt. Aber das ist
alles noch Zukunftsmusik. Leider.
Der ADAT Standard selbst ist im 48k Betrieb okay, aber sobald es auf 96k geht, ist die halbierung auf 4 Kanäle
pro Faser echt nicht wirklich sexy, weil für nen ausreichend hohen Channelcount viele ADAT Ports benötigt werden.
Es ist halt ein altes Format mit den damals physikalischen Beschränkungen. MADI und Netzwerk haben da mehr Bandbreite.
Metering an der Kiste ist im Fehlerfall Gold wert, auch kann ich dort Routingdinge einstellen, die ich später vielleicht nur am Gerät verändern lassen möchte und nicht mehr vom Benutzer, der die Kiste u.U. mietet. Da wäre die Frage, wie sehr das Interface das Gerät verteuern würde. Displays und Co. sind in Zeiten von Handys ja nun wirklich Massenware.