Na ich hör da schon den Unterton, dass das alles nur ne semi-stabile Frickellösung ist.
Ich hab lange den Ton für Vorstandsmeetings und Messepräsentationen aus der Industrie gemacht und würde mir bei sowas auch 3x überlegen, ob ich ein SAC System nehme - allerdings wäre ich bei ner Venue genauso unsicher, wenn Du mal gesehen hättest, wat ich mit dem System gesehen habe. Klar, es ist alles noch nicht so ausgereift wie bei nem analogen Heritage Pult, aber im Großen und Ganzen sieht ne Venue nur "vertrauensvoller" aus, weil alles in nem Case verbaut und einheitlich lackiert / gebaut ist.
Egal ob SAC, Mackie dxb oder Venue - in allem ist n Personal Computer drin. Aber es haben sich ja viele Firmen dran gemacht, alle Komponenten zu verbessern und betriebssicherer zu machen. Ich erinnere mich hier nur mal an die Kondensatoren auf den Mainboards, die "ESR" Teile heutzutage sind ja ein Werbeargument. "Hey, wir haben Kondensatoren, die nicht hochgehen wie früher!"
Klar wird durch das "stell dir dein System selbst zusammen aus den Komponenten, die Du gerade willst" Baukastensystem alles auch für den normalen Menschen brauchbar. Aber was es Dir für Möglichkeiten bietet, deine Plugins aus dem Studio auch Live nutzen zu können, das können ehrlich gesagt (ohne hier jemandem zu Nahe treten zu wollen) sich nur Leute vorstellen, die mal neben Live auch mal ne CD Produktion im Studio gemacht haben.
Früher war es ja so, dass sich später viele Leute Studioequipment mit auf die Bühne/FOH zu nehmen. So waren ein Avalon 737 oder ein Lexicon 480L auch auf den FOH Plätzen zu sehen. Vieles haben wir heute in Plugin Form auch jetzt auf dem Rechner und somit Möglichkeiten, von denen wir früher nie zu träumen gewagt hatten.
Klar, PUR haben ihre Drums schon immer mit nem ddrum getriggert für nen fetten Sound, das war für kleinere FOH Leute aber einfach nicht bezahlbar. Heute kaufen wir ne Drumagog Lizenz für ein Zehntel (!) des Preises eines ddrum systems und haben nen Drumsound, der der CD Produktion ähnlich ist.
Oder ein Brickwall Limiter auf den Vocals - früher undenkbar. Digital ist schon so ziemlich alles abgestürzt. Ich erinnere an's PM1D, wo auf der Eric Clapton Tour extra zwei Stück mitgenommen als Havarieschutz - heute wissen wir ja, dass sdarauf zurückgegriffen werden musste. Aber alles wird mit der Zeit besser.
Das OS und die Firmware von ner PM1D wie auch das Debugging von nem SAC.
Viel wichtiger wäre es, bei kleineren Digitalpulten mal ne USV vorzuschalten, denn viele "unerklärbare" Fehler von Pulten würde ich mal ner schwankenden Betriebsspannung in die Schuhe schieben. Dass ein Netzteil von ner PM1D das besser kompensieren kann (größere Elkos, weitbereichs-Spannung) als eins von nem 01V96 , würde ich da mal eher ansetzen als am Image "Frickelsystem".
Unser letztes Recording System war ein Mix aus RME, Apple, SSL, Yamaha und noch ein paar anderen Marken und wir haben mehrere große Tourneen damit durchgezogen ohne Probleme. Also auch ein "Frickelsystem", allerdings ein recht hochpreisiges. .:)