Beiträge von lautundgut

    Am Sonntag hatte ich die sportliche Freude und die akustische Trauer, im Warsteiner Hockey Park bei der Weltmeisterschaft dabei (natürlich nur als Zuschauer...) zu sein
    Das Stadion besteht aus einer überdachten Haupttribüne, einer kleineren Gegentribüne mit oben aufgesetzten Gebäuden und - nur für die WM- aufgebauten Tribünen (Layher .. in der Richtung). Fassungvermögen 14.000 PAX. Neben Sprecher und Moderator gab es bei Spielunterbrechung und in den Pausen laute Konservenmusik. Die verbauten Druckkammerlautsprecher waren nicht in Betrieb. Stattdessen hing reichlich Bell Material. An beiden Ecken des Tribünendaches hingen sechs Line-Array-Elemente von Bell. Die Strahlten aber nicht in die Tribüne, sondern auf die beiden Behelfstribünen an den Kopfseiten. Unten - am Boden - standen je vier Bell Subwoofer-Würfel. Mittig am Tribünendach hingen an zwei Stellen je zwei von den bekannten Bell-Würfeln, mit bekannter Zweizolltröte und Zwölfer, die auch nicht die Tribüne versorgten, sondern Spielfeld und Gegentribüne. Für die Haupttribüne waren vier von den omnidirektional abstrahlenden "Halben Eiern" (indirekt abstrahlender Zwölfer und eine Unzahl von Tweetern) im Einsatz.
    Gut gefallen hat mir die Fliegetechnik. Vorbildlich angeschlagen und gesafet. Das ging schon in Ordnung. Leider nicht der Klang. 2,5 khz nerventötender Dauerstress für meine sanften Öhrchen, 150 hz Gebrabbel, Abstrahlkoordination Fehlanzeige, Auslöschungen über das Gelände ohne Ende. Ne, Ne Ne , das versaut die Stimmung, Pseudolaut alleine reicht nicht aus. Nicht das wir uns falsch verstehen, Bell ist schönes Material - auch wenn viele hier andere Lieblinge haben. Aber es so einzusetzen, vermehrt nicht gerade den Ruhm.....

    HH hat früher (ich denke so Anfang der 80er Jahre) die V 800 Endstufe gebaut. Ein Mords-Trümmer-Teil: 4 HE, dicke, halbrunde LED über die Front, ein fettes Netzteil und rund 2x400 Watt, dazu bassfreundlich. Nachfolger war dann die VX 1200, nur noch 3 HE und in den 80er recht beliebt an Doppelachtzehner oder ein Amp je MT-4 Basswürfel. Aber die Dinger, die nicht schlecht waren, annten sich nicht M, sondern VX. Das wird doch kein blöd, plumper Nachbau sein?

    Bezüglich der Literaturhinweise kann ich mich den Lobeshymnen nur anschließen. Beide Werke nutze ich seit vielen Jahren und zwar immer wieder mit Gewinn. Ich weiß nicht, ob die Bücher mittlerweile in Deutschland im normalen Vertrieb zu erhalten sind. Ich mußte sie seinerzeit in den USA ordern, was den Versand etc. nicht gerade preiswert gestaltete. Besonders das Meyer-Ring-Buch, mit der amerikanischen 3-Ösen Sortierung, ist ungemein hilfreich in Bezug auf allgemeine akustische Einsichten (Hörungen??) und vermittelt praxistaugliches Wissen, ohne dass vorne Meyerkisten stehen müssen.

    Gerade eben sehe ich die Erörterung hier, noch etwas verschlafen, da ich gestern - als Gast - einer Karnevalsveranstaltung hier im Köln/Bonner-Raum beiwohnen durfte. Tanz opp dee Deel - angereichert mit zahlreichen Auftritten bekannter Karnevalsbands. Nur so mal als Vergleich... Das Zelt war geschätzte 25 - 30 Meter lang, randvoll (naja, ein Teil der Gäste im späteren Verlauf des Abend auch, gemeint war aber die Auslastung der "Veranstaltungsstätte"). Front bestand aus 4 Stacks von KMT, jedes im Bass mit Doppel 15´´ und Doppel 10er und Zweizolltröte im Top, Nach ca. 10 Meter erste geflogene Delayline mit zwei 15-2 und 5 Meter die zweite geflogene Delay gleicher Art. Die Anlage war am Rande ihrer Möglichkeiten und nach 4 Stunden bewegte sie sich in den restlichen zwei Stunden, in denen ich da war, auch dahinter. Erwärmung von Schwingspule und Magnet waren deutlich zu hören. In gewissen Frequenzbereichen ging die Leistung runter, dagegen wurde vom Tonkutscher kräftig gegengekurbelt. Das tat meinen Öhrchen gar nicht gut. Die Zweizolltröte tutete was das Zeug hielt. Konnte die Anlage am Anfang des Abends noch verschiedene Stimmen gut differenzierbar wiedergeben, klappte das später nicht mehr so toll. Nicht das wir uns schon wieder falsch verstehen. Ich möchte niemanden hier wehtun (das tun meine Ohren schon) und etwas gegen die KMT Anlage sagen. Die Bässe waren zwar nicht sonder tief, aber für die Art der Veranstaltung ganz ok und die Tops auch recht nett. Die Anlage war auch fachgerecht verbaut und die Delays sauber geflogen und gesafet. Was mir aber schon wichtig war, die notwendige Dimensionierung deutlich zumachen. Auf Brett gefahrene Anlagen kommen auch an ihre Grenzen. Die hier beschriebenen Anlage für ein kleines Zelt ging so eben, durfte aber nicht eine Winzigkeit kleiner sein. Im Gegenteil.


    Also die Nachfrage am Anfang ( Ist die Anlage zu klein für 1000 Leute?) ist schon nicht mehr mutig. Mutig ist aber, wer den Veranstaltern reinen Wein einschenkt und nicht tapfer erklärt, auch mit minimalen Budget oder Holz die dicksten Veranstaltungen sauber abarbeiten zu können. Mehr Mut für mehr Holz. Gruß - lautundgut


    P.S. : Kennt jemand die beschriebene KMT Anlage?

    Lieber f8274,


    es lag nicht in meiner Absicht, dass von mir noch nie gehörte System von Herrn Wüstner in irgendeiner Weise herabzuwürdigen. Wie ich ausführte, glaube ich den begeisterten Beschreibungen der Anwender. Bitte lies diesbezüglich meinen Beitrag.
    Worum es mir aber schon ging, war die doch teilweise recht vernichtende Bewertung der Produkte von Herrn Kuntze in die richtige Relation zur möglichen Anwendung zu setzen.
    Im Übrigen erachte ich die Vergleiche "besser oder schlechter" als für mich nicht als aussagekräftig. Investitionskosten, Möglichkeiten der Vermarktung und Service sind neben den akustischen Einschätzungen, die immer recht subjektiv sein müssen, ebenso wichtige Parameter.
    Schönes Wochenende, Arndt Fischer

    So, ein paar kurze Anmerkungen von mir (vielleicht weil auch schon die 40 überschritten habe...). Nein, ich habe die Produkte von Herr Wüster noch nocht in Ohrenschein genommmen, bin aber jederzeit bereit zu glauben, dass sie fein arbeiten.


    Ja, die Produkte von Herr Kuntze sind mir wohl bekannt.


    Aber mir geht es mehr um die besprochenen Frage nach den Hörgewohnheiten. Ich denke, wir sollten da auch in anderer Hinsicht differenziert die Sache betrachten. Wenn es um die Konservenwiedergabe geht, klingt ein HiFi-mäßiges System einfach angenehmer, runder, richtiger, eben wie im Wohnzimmer. Sollen wir nun aber dem geneigten Publikum eine Live-Darbietung näher bringen, weist i.m.h.o. das sogn. Mittenbrett, das "fette", einige Vorteile auf. Tragendes Element der meisten musikalischen Darbietungen ist die menschliche Stimme oder ein Soloinstrument, das nach meiner Erfahrung sich zumeist auch in dem Frequenzbereich zu positionieren versucht, in dem sich die Stimme oder womöglich die Stimmen bereits tummeln. Dort braucht ein PA System Reserven. Der dann hoffentlich hervorgekurbelte unmittelbare Druck im Mittenbereich macht das Live-Erlebnis für den Besucher aus. Natürlich, seidige Höhen und Bassdruck gehören auch dazu. Aber das Erlebnis, den agierenden Künstler in einer eindringlichen Weise auch zu hören, während Mann oder Frau ihn oder sie (schön gendermäßig, gelle) zugleich auf der Bühne sieht, bringt erst das Gefühl "dabei " zu sein, dass es im Wohnzimmer nie geben wird (Und weswegen das Publikum weiterhin bereit ist, zum Teil viel Geld für Eintrittskarten zu bezahlen). Nervt mich dann eine Stimme oder Instrument im Mittenbereich, kurbel ich einfach dieses Instrument im Ganzen oder in ausgesuchten Frequenzbereichen zurück, aber nicht den vermeidlich drückenden gesamten Mittenbereich, was nach meinem Dafürhalten ein kapitaler Fehler wäre. Es ist also vielleicht nicht so sehr die Frage nach einem Gesamtklangeindruck, der für Liveaufführungen relevant ist, sondern die Möglichkeit, verschiedene Stimmen und Instrumente richtig und druckvoll akustisch abbilden zu können. Und da habe ich mit den netten Sachen von Herrn Kuntze gute Erfahrungen sammeln dürfen.

    Nur so als Info....die trace elliot sind in der Tat als Bassamps und bassboxen bei uns bekannt. Weniger bekannt ist, dass diese Qualitätsteile aus merry old england erst nach den PA-Teilen, insbesondere den endstufen von trace-Elliot kamen. Angefangen hat TE als PA Endstufen Bastler. Die abgebildeten PA_Boxen kenne ich nicht, aber in ANsehung der Qualität der PA-Endstufen und der guten Bass-Anlagen, wäre, falls sie nicht schon per Sofortkauf geebayt wurden, eine Besichtigung für Leute aus der Freiburger Ecke bestimmt lohnenswer gewesen.

    "Das braucht dann in der Konsequenz auch zwei Ampkanäle damit das funktioniert." -


    ---Joo, das ist wohl mal richtig... aber .. ist das auch richtig wirtschaftlich, wenn ich den Kaufpreis, das Gewicht, die Ladekapazität von einer D-12 pro CSA-Schwarzkiste zu erwirtschaften habe? Der Trend geht in den letzten zehn Jahren doch dahin, dass ich mit den wirklich großen Verstärkern vier Basscab. mit gerne jeweils 2x18, anfahre. Ich denke, es ist in jeder Hinsicht eine Überlegung wert, ob man für eine Veranstaltung 4 oder 16 Bass-Amps im Bassbereich benötigt, gelle?

    Nein, ich war nicht da. Wahrscheinlich passe ich da auch altersmäßig nicht so rein. Aber zum BLA... Gegenfrage: Ich kann mich an keinen einzigen negativen Hinweis oder Andeutung in den irgendeiner PP zu den schwarzen Kisten erinnern (obwohl ich alle seit Erscheinen des Magazins gelesen haben) - sollte ich etwas überlesen haben?
    Natürlich, die schwarzen Kisten sind wirklich nicht schlecht, aber immer vorneweg nur Lobduddellei ist langweilig. Ach ja, jetzt habe ich doch was beinah negatives gelesen..über 100 kg pro Sub und ein D 12 schafft nur ein Sub.. aber .. durchatmen .. Erleichterung .. jetzt lese ich, dass die Anwender es doch so wollen ...???? Ich habe es doch nicht verstanden.

    Alsooooo ... dann und wann schrubbe ich auch mal den Bass und als neulich der Bassverstärker sich ungeplant verabschiedete, nahm ich schwupps eine DI-Box, weiter ins Pult, dann ineine FÖÖN Anlage. Logo, in der param. Klangregelung darf man dann ein wenig mehr drehen. Aber es klingt und macht Spaß. Alsi ohne Hemmungen auf Deine 15/3. Ach ja, ein Kompressor im Insert sollte schon rein.

    Das dürfte wohl ein betriebswirtschaftliches Problem sein. Ist das Publikum zufrieden? Erwartet es besseren Sound? Gibt es bei einer schöneren PA mehr zahlende Gäste? Oder dienst die PA-Verbesserung nur dem ego?
    By the way, ... von 8 Yamaha Tops würde ich mir nicht wirklich eine Verbesserung versprechen, dann schon lieber 8 - kleinere - nettklingende Tops (10/1), die Du dann bei Disco schön ringsrum verteilst.

    Sorry, wo ist Dein Problem? Bist Du zufrieden mit dem Sound? Der Preis ist o.K. für Dich? Ich denke, solange Du nicht konkret ein Problem oder einen Verbesserungswunsch uns beschreiben kannst, wird Dir hier auch niemand zu etwas raten können. Oder wolltest Du einfach hören, dass meyer, d&b etc netter ist?

    Nette Idee! Vor etlichen Jahren hat der Fachblatt-Musik-Verlag (ja, der von der ollen Zeitung) eine CD randvoll mit Hörbeispielen der damals üblichen "Effekt- und Hall-Verdächtigten" veröffentlicht. So manches günstigeres Teil hat dort eine gute Figur, Pardon, Hörprobe abgegeben.
    Was ist hier was? Keine Idee, aber ein paar Anmerkungen lasse ich gerne los:
    Track 2: schöne Obertöne, aber wisch-wasch unten rum...
    Track 3: Hallfahne wirkt wie abgeschnitten, so unnatürlich
    Track 4: etwas wenig Substanz
    Track 5: ein bisschen stumpf
    Track 6: nett und schöner "trockener" Hall
    Track 7: nerviges pseudo-Mitten-wisch-wasch
    Track 8: ich höre so viele Obertöne...
    Track 9: keeene Idee
    Track 10: wie tiiiiiief ist das Loch, aus dem das kommt?

    Der Heilige Stuhl geht recht prakmatisch an die Beschallungsangelegenheiten dran. So wurde bei einer Reise von JP II in Polen die Beschallung von weit über 100000 Personen mit konventionellen Hornstacks (ich meine von Coda?) recht erfolgreich absolviert. Bei der zweiten Reise von JP II nach Deutschland war nach meinem Wissen der erste Großeinsatz (d.h. mit vielen Delaytowern) von VDOS mit Herrn Heil sogar vor Ort, treut vom springenden Pferdchen.
    Beim besuch von Bene. XVI trat als Problem die lange Unsicherheit über den ort für die große Abschlußveranstaltung hinzu. Spannend (aus Beschallersicht) wird zuvor die Beschallung der Messe vom Schiff für die Gläubigen am Rheinufer. Hören wir mal...
    Schade ist, dass ein deutscher Hersteller (nein, nicht der mit den Kühen) bei einem Gespräch vor 14 Monaten kein Interesse an einer frühen Zusammenarbeit für diese Aufgabe zeigte. Damals gab es nämlich noch keine ARGE. Natürlich ist es richtig, die vorbezeichneten Firmen mit der Abwicklung von Projekten dieser Größenordnung zu betrauen, schon weil sie das Wichtigste bieten können: Erfahrung und geschultes Personal. Aber diese Firmen hätten mit Sicherheit auch Wünschen nach einem bestimmten Beschallungskonzept entsprochen........

    Ob die richtig gut sind, kann ich nicht sagen. Aber nett sind sie. OFF Topic: Vor ein paar Jahren lief ich in Ibbenbüren auf, voll der Erwartung und Hunger (war mit Catering). Leider hatte man mir den falschen Tag im Kalender eingetragen. Das Seminar war bereits am Vortag. Die Produktivler waren zwar etwas belustigt, aber seeeeehr nett. Weder hat man mich verhungern noch mit leeren Händen zurückfahren lassen. Neben den Seminarunterlagen habe ich soviel "Spielzeug" bekommen, dass ich noch heute "lebe".

    Die Fa. S ist dabei nicht immer die Böse. Beispiel: Plenarsaal des türkischen Parlaments. Nach meinem Wissen hat dort auch die Fa. S (Niederlassung Österreich!) als Generalunternehmerin vor einigen JAhren gewerkelt und ein Stage-Accompany System ziemlich unsichtbar in der abgehängten Decke reingesetzt. Das soll laut und gut arbeiten, was wiederum zeigt, mit was für einem Pegel in einem Plenarsaal gearbeitet werden muss. Jeder darf jetzt selbst entscheiden, auf wen und was sich jeweils "Arbeit" bezieht. Gruß, lautundgut

    Hallo lieber Ton-Opa,


    ich fürchte, dass Du da etwas durcheinander bringst. Die Probleme mit der Beschallungsanlage im Plenarsaal gab es in Bonn beim Bezug des neuen Plenarsaales. In der Tat hatte die Fa. S. als Generalunternehmerin die Sache nicht im Griff. Die Debatte musste abgebrochen werden und man zog in das alte Wasserwerk zurück. Verbaut waren damals custom-made EV Teile (10´´ mit2´´) in Plexiglasgehäusen.
    DIe Anlage im Reichstag arbeitet i.m.h.o. fein. Und zwar von Anfang an.


    By the way, Messungen unten im Plenarsaal - wenn er denn mal voll ist -haben ergeben, dass der Grundgeräuschpegel aufgrund der vielen Einzelgespräche so hoch wie bei einer Kirmes ist. Es bedarf also schon einiger kräftiger Tröten, um eine ausreichende Sprachverständlichkeit bei vollbesetzten Plenum zu gewährleisten.
    Beste Grüße, lautundgut