So endlich habe ich auch mal die Möglichkeit, meine Erkenntnisse feil zu geben.
Schade am ganzen Test war aus meiner Sicht, dass leider keine Zeit war, das Horn- Referenz-System aufzubauen. So gab es nur Vergleiche der Lines untereinander. Ich bin mir sicher, dass das es genug Aha- Erlebnisse gegeben hatte.
Im Nachhinein war für mich persönlich nur das Arrow in der Liga "grosse Systeme" alle anderen waren mit der eingestellten Lautstärke und der Aufgabe doch schon ziemlich an der Grenze des machbaren - wohlgemerkt mit Musik aus der Konserve.
Wären die kleinen Lines mit Livemusik getestet worden, hätte es wohl die eine oder andere Überraschung gegeben.
Da die klanglichen Eindrücke rein subjektiv sind, werde ich an dieser Stelle auf Statements wie „der Bass war schwammig“, „stressige Höhen“ usw. verzichten. Sorry solche Aussagen sind mir zu Situationsbezogen. Jeder hört sowieso was er hören will...
+ Coda LA5A:
Was aus diesen kleinen Kisten an Output heraus kommt ist schon gewaltig. Solche Ergebnisse hätten wir uns alle vor 3-4 Jahren nicht mal im geringsten erträumt.
+- EAW:
Sehe ich etwas mit gemischten Augen. Hab mir mehr davon erwartet, allerdings hab ich trotzdem das Gefühl, dass das System beim Test nicht am Ende war. Auch was das Setup angeht ist hier sicher noch verbesserung möglich, wie Norbert Wessel das auch schon eingeräumt hat.
+- Kuh:
Etwas wenig Output, und klanglich bei einigen Teststücken untergegangen. In Verbindung mit den D12 Amps ist das Gesamtsystem jedoch erste Sahne. Für mich eine der saubersten und aufgeräumtesten Gesamtlösungen.
Master:
Schade dass das System nicht mehr gespielt hat, speziell für die Leute dass der ganze Aufwand keine Belohnung fand.
Generell ist mir aufgefallen dass ALLE selfpowered Systeme doch einige Probleme im Regen bekommen werden (generell Anschlüsse, speziell Strom). Das gibt mir doch zu denken, ob ein aktives System schlussendlich mehr Sinn macht als Lautsprecher plus extra Amps
Beim Abbau habe ich mir das zweite Kriterium begutachten können, worum es mir beim Test ging: um die Handlebarkeit bzw. die Flugmechanik.
Da ist mir am positivsten das EAW aufgefallen: einfaches Handling beim Riggen und ein genial leichter Flugrahmen, der auch zum Stacken verwendet werden kann. Das Coda selbst hat auch ein einfaches Sstem, ob man es allerdings stacken kann konnte ich nicht herausfnden.
Negativ aufgefallen ist mir das Q: Alles in allem zu kompliziert und aufwändig. Wenn ich beim abbauen denken muss um richtige Winkel der Splays einzustellen... dazu hab ich beim Abbau keine Lust
Mein Fazit des Tests:
Alle "kleinen" Systeme (nach meiner Definition) spielen klanglich in etwa in einer Liga, das eine in einer Kategorie etwas besser das andere etwas schlechter. Die Unterschiede sind genaugenommen so minimal, dass sie nicht mal eine Kaufentscheidung beeinflussen.
Wie Eingangs schon erwähnt halte ich jedoch folgende Erkenntnis des Testtages für mich am wichtigsten: Auch mit den kleinen Linien ist der Materialaufwand für eine Beschallungsaufgabe dieser Größenordnung so hoch, dass sich eine Neuinvestition als Ersatz für bestehende Horn- Clustersysteme kaum rechnen wird. Abgesehen davon geht man erst wieder Kompromisse ein, was die Machbarkeit anbelangt...
Wer allerdings diese Jobs nicht hat, sondern so wie wir hauptsächlich kleinere bis mittlere Beschallungsaufgaben (Pegelanforderungen bis max. 50m Hörabstand) zu bewältigen hat, für den sind die „kleinen“ Systeme derzeit das Maß der Dinge.
so Long
Jelly