Sind 2 Movingheads und paar Scheinwerfer an 'ner F34 unter 2 D8+en eine "dynamische Last ? Wie verhält sich das dann, wenn man zwischen Truss und Movinghead z.B. ein Lightlock hängt ? Is das dann keine "dynamische Last" mehr ?
Ist die gehangene LED-Leinwand indoor keine "dynamische Last", weil da kein Wind sich verfangen könnte, wie es Outdoor passieren kann ?
Die begriffliche Unterteilung von Lasten in statisch und dynamisch ist irgendwann mal gemacht worden, um eine einfach Unterscheidung zu treffen, ob beispielsweise Bauteilermüdung oder Resonsanzeffekte berücksichtigt werden müssen oder nicht. Mit viel Phantasie kann ich daher jede Last als dynamisch deklarieren und ein Diskussionsfass ohne Boden öffnen, ohne jemals am Ziel anzukommen.
Bauteilermüdung tritt auf, wenn Lastwechsel an einem Bauteil eine bestimmte Anzahl von Wiederholungen mit einer Intensität über einen materialabhängigen kritischen Wert vollziehen. Dann führen zu viele Wiederholungen zu einem vorzeitigem Materialversagen. Je größer die Intensität, desto geringer die Anzahl der tolerierbaren Wiederholungen. Der obere Grenzwert der Intensität entspricht der "statischen" Last. Der Untere Grenzwert entspricht der "Dauerfestigkeit". Bei Werten unterhalb der Dauerfestigkeit kann ich theoretisch unendlich viele Wiederholungen durchführen, ohne das Materialversagen eintritt.
Resonanzeffekte treten in jedem Bauteil auf. Jedes Bauteil besitzt mindestens eine bestimmte Frequenz (der Fachmann sagt Eigenfrequenz oder Resonanzfrequenz), bei dem das Bauteil besonders gerne mitschwingt und dann die Schwingung noch verstärkt. Würde man das Bauteil besonders lange unter dieser Frequenz anregen, könnte das unter Umständen irgendwann zur Beschädigung des Bauteils führen.
Wenn nun also eine "dynamische" Einwirkung weder zur Baueilermüdung führt, noch Resonanzeffekte hervorruft, betrachtet man sie üblicher Weise als statisch.
So ist Wind z.B. bei einem "normalen" Haus eine statische Last, weil das Bauwerk nicht schwingungsanfällig ist. Bei einem hohen Funkmast hingegen müssen sowohl die Bauteilermüdung, als auch die Resonanzeffekte durch die Windeinwirkung betrachtet werden, weil das Bauwerk eben anfällig für beides sein kann.
Es ist also die selbe Ursache (hier Wind), die bei zwei unterschiedlichen Bauwerken zu völlig unterschiedlichen Lösungswegen führt.
Und dann gibt es noch sowas sie Dissipation oder Dämpfung, die obige Effekte wieder abschwächen und gezielt eingesetzt werden können.
Bedeutet also für Movingheads und Lautsprecher, dass man folgenden Ansatz prüfen könnte:
- Du verwendest die Spektrale Belastungs-Leistungsdichtenreaktion, um abzuschätzen, ob Materialermüdung durch Vibration (durch die Schallerzeugung) eintreten könnte und falls ja, wann.
- Du verwendest die Eigenfrequenz des Bauwerks um zu abzuschätzen, ob Resonanzeffekte durch das Frequenzspektrum der Anregung zu erwarten sind.
Die Ergebnisse dürften aber ziemlich eindeutig ausfallen, wenn man übliche Werte kennt. Daher ist die Betrachtung von rein akademischen Interesse und nicht besonders zielführend.