Test beendet. (Begeisterte bitte nicht weiterlesen)
Ich möchte den leider unkommentierten Bewertungen beim T (5 oder 4 Sterne) etwas Wasser in den Wein gießen. 5 Sterne heißt doch: Bedienung, Features, Sounds, Verarbeitung > alles TOP !
Da hätte ich doch zu einem kleinen Digitalmischpult einiges anzumerken:
Einen Hinweis auf die Entwicklungsmotivation und vielleicht auch Zielgruppe geben schon die vorhandenen Emoticons der Tastatur, welche wohl aus chinesischen Kindertelefonen stammen.
Die sehr beschränkten Speichermöglichkeiten (Library und Szenen) weisen auf eine schmale DSP Leistung hin. Auch fehlendes Pairing, Gruppenbildung etc. und die Möglichkeit nur 2 Effekte aus einer Gattung einzuschleifen geben einen Hinweis. Der Bootvorgang dauer 50 Sec ! bis er alles beisammen hat.
Nach Anfrage beim Einkäufer ist es auf Grund der Limitierten DSP Kapazität unwahrscheinlich dass (die in der Anleitung vorhandenen) Pre Delay Möglichkeiten upgedatet werden. Bleibt abzuwarten ob verschiedene Bugs (Rev 2 ist die Hallzeit nicht regelbar) Die Regler im Touchscreen springen von Full auf 0 und schlimmer > umgekehrt weil Sie wie Endlosdregler wirken was die Grafik aber nicht anzeigt.
Und Vorsicht: da zirpt es schon mal in den Boxen beim Booten. (Schon klar erst das Pult einschlten- passiert aber schon mal)
EQs reagieren auch über den Hardware Knopf in kleinen Schritten - man könnte auch ruckelig sagen.
Haptisch bestätigen Fader und Taster den Eindruck der Plastikloberfläche des DM 20.
Die deutsche BA übernimmt teilweise die falschen Beschreibungen der englischen Übersetzung und fügt weitere Fehler hinzu.
Z.B.:Nicht ein Doppelklick auf die Parameter ändert diese sondern ein langer Druck auf das entsprechende Feld.
Auch wird der Wert nicht durch Anwählen des Faders zurückgesetzt sondern ein Tip auf das Parameterfeld im Display.
Touch: Zielen und Drücken .
Sound und Möglichkeiten:
Die Effekte sind jeweils nur 2 Fach vorhanden: Einen Hall ohne Pre Delay anzubieten ist sehr dürftig und lässt ein vernünftiges Bearbeiten nicht zu.
Die Effekte sind simpel, bieten jeweils 6 Presets deren Unterschiede sich mir nicht in Gänze erschleißen( auch der Kompressor ist, obwohl alle Parameter im Zugriff scheinen eher aus der frühen digitalen Entwicklung)
Noch weiter entfernt sind die Möglichkeiten des Routings zum nächst günstigern Digitalmixer mit Fadern.
Die IPAD Einbindung funktioniert auch ohne externen Router. Die App vom Hersteller Soundking hat oft andere Bezeichnungen in der Oberfläche und passt noch nicht ganz zum T.Mix. Es übernimmt auch nicht alle Namen und Voreinstellungen.
Bei der IPAD Bedienung hat man nicht das Gefühl einer geschmeidigen Faderfahrt. Das Display hat manchmal auch noch geisterhafte leichte Schemen anderer Bildschirme.
Der Player/Recorder (Mp3Play und WAV Play/Rec) ist praktikabel und zeigt alle Titel an. zusätzlich kann er Programm, Shuttle, Repeat. Leider kann er kein Singleplay. Die Order Funktion (Programm) ist nicht aktiviert. Der USB Eingang lässt sich nicht auf die Monitorbusse routen.
Sound:
Spare man sich einigermaßen hochwertige Boxen und gute Mikrofone dann passts.
Mein Fazit in Sachen Qualität, Funktionalität und Sound: Alle X Air/ und auch die kleinen Presonus, sind in vielen Punkten wertiger und wesentlich vielseitiger - und zwar mehr als der finanzielle Abstand vermuten lässt. (man denke an Mute Gruppen, Subgruppen, DCAs, FXe, Pairing, wie selbst beim Producer vorhanden)
Ich sehe durchaus den günstigen Preis, und es wird glückliche Anwender geben die genau damit zufrieden sind. (Siehe die 5 Sterne des Erstkäufers)
Es sollte aber schon mindestens mit den Preamps, EQs und Effektsektionen gleichpreisiger Analog Pulte mithalten können - das tut es nicht.
Mein ernüchternder Eindruck nach 5 Tagen und verschiedensten Probesituationen.
Sorry. Gibt’s dann in der Schnäppchen Abteilung.