Hi Fex!
Hab in dem Forum hier nur Page 1 und 5 Quergeleesen und möchte direkt auf deine Ausgangsfrage antworten, aus der Praxis.
2012 hatte ich L-Acoustics ARCS WiFo gekauft für meien Band-Jobs. Weil ich etwas haben wollte, was skaliert. Das Focus Top oben hatte mit den 15° den Vorteil das es schön in die Tiefe strahlt und die 30° darunter (Wide) die vordere Fläche beglückt. Für ein "richtiges" Line-Array wie KARA hatte ich kein Budget.
Jap das ist letztendlich nur eine Point Source, aber durch Winkelung und unterschiedliche Ampkanäle, kann man trotzdem sich akustisch etwas zusammen-"biegen" was für die Räumlichkeit vorteilhaft ist. Sprich die vorderen Gäste rennen nicht vor Lautstärke weg und die hinteren Gäste freuen sich über einen besseren Pegel.
Ich finde die neue A10 und A15 macht den Job noch besser, wegen der 10° Focus Winkelung, statt 15° und den seitlichen Klappen. Je enger der Winkel desto mehr Energie in die Tiefe.
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Ich habe mich aber nun 2022 für Coda entschieden und nicht mehr für L-Acoustics. Grund war das neue und sehr kompakte N-RAY Line-Array System, das Pegelmäßig auf KARA Niveau arbeitet, aber deutlich günstiger im Unterhalt ist. Die einzele Box kostet weniger und es reichen die Hälfte der Amp-Kanäle. Und natürlich weil ich schon immer ein LA haben wollte, das Budget nun da war und mir das KARA technologisch für eine Neuanschaffung mittlerweile "zu alt" ist.
Dank des 3-Wege System klingt das N-RAY zudem hervorragend.
Dazu habe ich noch das HOPS12T geholt. Eine Potente Box, die man einfach irgendwo hinhängt oder hinstellt, ordentlich Alarm macht, sofort klingt und verhältnismäßig wenig kostet. Quasi die "neue Generation" Horn. Gibs echte Hörner überhaupt noch in der kaufbaren Praxis? Selbst bei Function One/Void ist das ja eher ein Stummelhorn. Denn heutzutage schaffen die Pappen und die Endstufen so ordentliche Pegel, dass kompakte Bauweise von größerer Bedeutung ist.
Nach 2 Jahren Erfahrungsammeln, hier das Fazit:
Kleine Jobs mit nur 3 N-Ray Module pro Seite auf einer Stange, liefern genug Point-Source Pegel, um das ARCS WiFo in die Tasche zu stecken. Hinzu kommt, dass ich das obere Top gern mal einen eigenen Amp Kanal gebe und es 2-4db lauter laufen lasse, eben für "die hinteren Reihen".
Nachteil gegenüber der HOPS12? Ja den gibs natürlich. Aus 6,5" Pappen kommen bei nur 3 Elementen pro Seite nicht allzuviel Low-Mids raus.
Vorteile gegenüber der HOPS12? Drei Hochtöner pro Seite, die ja bereits ab 500hz spielen, klingt einfach Seidenweich und machen mega Spaß und bieten viel Headroom beim mischen.
Das sind die Ausnahme-Gigs.
Der Standard Gig läuft mit 4-6 Module pro Seite ab.
Bin zufrieden.
Mit den richtigen Einstellungen, funktionieren auch 2 Module pro Seite.
Und wenn es nur um ein Infill direkt an der Bühnenkannte oder so geht, wird auch ein Modul seinen Dienst als Füllelement tun.
Aber ein Top pro Seite als Stangen-PA fürn DJ? Vergiss es. Der Limiter muss bei den 6,5" Pappen so früh eingreifen, dass da da ein potentes Top mit 100hz Trennung viel mehr kann.