Zitat von "barley"
@ wora
das erfordert Mut und einen klaren Verstand.
Könntest Du bitte Deinen VA-Abbruch kurz beschreiben? Wetterlage, Sicht-Bedingungen (Feld/Häuser/Berge/Bäume etc), Pax, was genau passierte dann? Sturm auch? was hätte ohne Deinen Abbruch schlimmer sein können? Hast DU die Durchsage gemacht?
Ich versuche Parallelen zu meinem Beinahe-Abbruch zu finden, um meine Entscheidung kritisch zu hinterfragen. Aba is ja nix passiert! :oops: Gewitter kam uns nicht zu nahe.
es war ein stadtfest, nix riesiges, vielleicht so 500 leute waren vor ort (am vorabend 2-3000 - aber es war ja erst später nachmittag).
erst hat es eine halbe stunde lang wie aus eimern geschüttet.
die anlage liess ich schön weiterlaufen, damit man weiss das wir nicht so leicht aufgeben
dann hörte der regen auf und die leute trauten sich wieder auf die straße.
ich begann mit entsprechender verzögerung mit dem soundcheck, als ich ein leises lüftchen verspürte (hinter der bühne begann der wald, so konnte ich die wolken nicht so genau sehen). ich sagte übers interkom: "perry, wenn ich jetzt rufe, komm bitte zum FOH und hilf mir eine plane über die mixer zu ziehen."
es dauerte genau 20sek., bis ich JETZT ins talkbackmikro brüllte. es kamen ganz plötzlich sehr starke winde... fast zeitgleich kamen die blitze - sehr nahe blitze!
wir deckten mit mühe zu viert die pulte ab und ich rannte zur bühne und zog die CEEs ab.
eine durchsage konnte (und brauchte) ich in dieser situation nicht mehr machen, weil dann schon alle Sonnenschirme durch die luft sausten - und die leute zum glück selber auf die idee gekommen waren, sich in die festen bauten (stadthalle) zurückzuziehen.
die sache ging so schnell, das zum handeln kaum zeit blieb. da lief alles einfach nur reflexmässig ab.
da ich wirklich um das material bangen musste, begann ich danach sofort mit dem abbau.
und es gab nicht einen einzigen, der das nicht verstehen konnte...
das unwetter war erst gegen 22:30 vorbei, weshalb man natürlich auch nix mehr aufbauen musste...
jedenfalls kann ich nach diesem erlebnis verstehen, warum man in der normalen arbeitshektik von so einem unwetter überrascht werden kann. man hat einfach keine zeit ständig in den himmel zu schauen...