Beiträge von treibsand

    ...ich erinnere mich gerne daran, Mitte/Ende der 80er mal tagelang meinen Amiga mit dem Quellcode von "Eliza" gefüttert zu haben.

    Etliche hundert Zeilen feinsten Textcodes.

    Wenigstens das erspart man sich 59 Jahre nach der Grundidee...

    Noch ermutigender: Über 87% haben sie nicht gewählt. Wir haben 82 Millionen Einwohner, und 10,3 Millionen Stimmen hatten sie...

    Wow, eine tolle Errungenschaft. <X


    Nur mal zum Vergleich, wo wir heute WIRKLICH stehen:

    In der letzten 'freien' Reichstagswahlen (so frei sie eben in einer Zeit von SA & Rotfrontkämpferbund sein konnte), hatte die NSDAP nach obiger Rechnung einen Stimmanteil von 26,7% - 73,3% der Wähler haben sie also NICHT gewählt.

    Bei der erzwungenen Neuwahl vier Monate später im März 1933 haben immer noch knapp 2/3 der potentiellen Wähler, genauer 61,05%, NICHT die NSDAP gewählt. Sie kam damals auch nur auf 11,7 Mio Stimmen...



    Bitte entschuldigt - mir ist das auch zu viel Politik für ein PA-Forum und es gehört definitiv NICHT in funny stuff - aber ich habe das Gefühl, dass wenn wir nicht immer und zu jeder Zeit wo das leidige Thema aufploppt, mit Fakten gegenargumentieren, der Zug mehr als abgefahren ist. :|

    Und 80 % haben sie nicht gewählt. Von der Seite aus gesehen ist das doch ermutigend.

    Naja.

    Wenn ich an die "ersten" Gesamtdeutschen Wahlen 1990 & 1994 denke, dann sind zwar 2-3% mehr Wahlbeteiligung zu verzeichnen, aber die damals führende rechtsextreme Partei, die Republikaner, kamen auf nicht einmal 8% der Stimmen der heutigen AfD; nicht einmal jeder zwölfte AfD-Wähler hätte sie gewählt!

    Und wohlgemerkt das zu einer Zeit, da in Deutschland Asylbewerberunterkünfte, Kirchen und Synagogen in Brand gesteckt wurden.

    Zu einer Zeit, als der NSU seine Wurzeln hatte.

    Zu einerZeit, als rechte Skinheads ganz offen durch die Gegend stolzierten.


    Wenn ich mir dieses Potential auf die aktuelle Lage hochspiegele, krieg ich Angst...

    Der Absatz geht absurd an der Realität vorbei. Das ist herablassendes Geschwätz aus einer privilegierten Position. Die Kita streikt? Dann muss man wohl die Verwandtschaft einspannen. Der ÖPNV fährt nicht? Kein Problem, dann geht man zu Fuß, nimmt das Rad oder fährt wie ein Barbar mit dem eigenen Auto zur Arbeit. Der Arbeitgeber ist auch immer verständnisvoll und unterstützt, wo es nur geht. Zu spät oder gar nicht zu kommen ist kein Problem. Der Flug fällt aus? Dann bezahlt man eben zwei Nächte in einem Hotel. Geld ist ja genug da.

    Was ich in meiner Nähe leider schon selbst erleben durfte: es kam der Anruf, dass ein Elternteil im Sterben liegt. An einem Flughafen-Streiktag. Es gab keine Möglichkeit in absehbarer Zeit zu einer sehr gut angebundenen Stadt im europäischen Ausland zu kommen. Aber die Möglichkeit zu haben, sich von den eigenen Eltern noch einmal zu verabschieden wäre ja zu bequem...

    Mag sein, daß du die Position als priveligiert ansiehst - aus meiner Sicht ist es eher umgekehrt...

    Ich habe mich damit abgefunden, daß das Leben eben kein Ponyschlecken ist und das ich das Beste draus machen muß, auch wenn es tägliches Ungemach bedeutet.


    Denn ich kenne leider nahezu JEDEN deiner Punkte aus 1. Hand:

    - die Elterngruppe der Kita hat heute auch schon wieder 20 Nachrichten ausgetauscht, wer wann sein Kind bringen darf/abholen muss. Diese Kita führt trotz voll ausgereizten Pflichtstellen UND 2 zusätzlichen Büro-/Küchenhilfen das hiesige Ausfallranking an. Streik war bislang noch kein Thema dabei...

    - der ÖPNV ist für eine Großstadt kathastrophal ausgedünnt und unerschwinglich. Ja, Rad ist dabei meisst das Mittel der Wahl, weil Parkplätze mangelware sind.

    - der AG nimmt es mittlerweile mit Humor - allerdings haben mein Kollege und ich etwa 75% der gesamten Arbeitsleistung, während die restlichen drei Angestellten+Chef leider 'etwas schwächeln'... Wenn ich also fehle, muss ich das Pensum irgendwie anders auffangen. Warum ich noch hier arbeite? Weil ich es seit bald 25 Jahren so bequem ist, sich nichts besseres zu suchen...

    - Geld ist IMMER ein Thema bei Ausfällen. Leider müssen auch andere Ausfälle kompensiert werden und irgendwie geht es immer.


    Ab hier wird es dann zu privat für ein Forum.

    Bequemlichkeit liegt immer im Auge des Betrachters. Ich glaube, wir jammern da immer noch auf einem sehr hohen Niveau, wenn ich mir das global anschaue.

    Ich weiß garnicht, worüber sich aufgeregt wird...

    Unsere Kita schafft seltenst die Regelbetreuung, weil Personal fehlt/Krankheit/Überstunden/Urlaub/Weiterbildung/etc. nahezu wöchentlich zu Reduzierungen führen.

    Diese Woche kommt der Streik 'on top'


    ...und wisst ihr was: der tut nich einmal richtig weh - weil ich weiß, daß sich die ErzieherInnen (zumindest ein guter Teil davon) richtig den Hintern aufreißen, um so viel Betrieb wie möglich hinzukriegen...

    Und wenn ich dann sehe, zu welchen Konditionen teilweise gearbeitet wird - und daß die Personalnot unter diesen Bedingungen nicht besser wird, weil der Beruf zunehmends unattraktiv ist...

    Meinen Respekt haben sie!



    Das, was dem Bürger weh tut, ist primär die eigene Unfähigkeit, sich darauf einzustellen und vorher zu überlegen, wie man auf die Dienstleistungen verzichten kann. Das Gefühl, auf ein 200% durchgetaktetes Leben nicht verzichten zu können. Das 'gemütliche Alltagsleben', in dem man es sich bequem gemacht hat.

    Ja , lustig finde ich das auch nicht mehr , daher beenden wir das gerne .


    Ist vermutlich besser so...



    "Ihr" sind diejenigen , welche hinter jedem Baum einen Nazi sehen .

    Bei ~100 Milliarden Bäumen und nur 80 Millionen Einwohnern in D wird das schwer...

    Nun haben aber ~20% der Deutschen eine (in Teilen) gesichert rechtsextreme Partei gewählt. Das finde ich sehr bedenklich! Immerhin waren auch rund 20% der Deutschen 1945 Mitglied der NSDAP - wenngleich 'wählen' und 'Mitglied sein' doch noch sehr weit auseinander gehen.

    Aber das 'Sagbare' - das, was jeden Tag teils unreflektiert auf ALLEN Kanälen rausgehauen wird, ist mittlerweile schwer erträglich. Die Methoden, die selbst in konservativen Kreisen vor wenigen Jahren undenkbar waren, werden dort langsam zum Alltag.

    Wir sind als Gesellschaft in den letzten 3 Jahren STRAMM nach rechts gewandert...

    Jede sich neu konstituierende Regierung könnte die Regeln ändern .

    Das ist ein demokratischer Grundsatz , deshalb wurde schließlich gewählt .

    Diese Vereinfachung ist nicht nur bizarr verzerrend (danke guma!!!) - im Gegenteil, sie ist schlichtweg falsch!

    Die meissten Demokratien haben die Regeln ja nicht nur aufgestellt, sondern mindestens eine Gewaltenteilung auf unterschiedlichen Ebenen installiert.


    In Deutschland ist die Regierung ist nur für einen ganz kleinen (aber essentiell wichtigen) Teil des Regelwerkes zuständig. **Exekutive**

    - Parlamente entscheiden über die Zulassung & Umsetzung der Regeländerungen **Legislative**

    - Gerichte über die Zulässigkeit der Änderungen im Hinblick auf übergeordnete Regeln (z.B. die Verfassung, Bundes-/Europarecht, gültige Verträge mit Dritten) **Judikative**


    Die Regierung kann also keinesfalls EINFACH alle Regeln ändern. Sie muß für bestimme Änderungen eben eine große Mehrheit aller Mitspieler haben.

    Bei uns bedeutet das eben, daß Die Regierung neue Regeln vorschlägt, Bundestag & Bundesrat (ZWEI Parlamente) über diese Mitentscheiden und schlußendlich sogar der Bundespräsident die Möglichkeit hat, das Gesetz NICHT in Kraft treten zu lassen.


    Man kann es nicht oft genug sagen:

    DAS spiegelt die BREITE gesellschaftlioche MEHRHEIT wieder! Es sind nicht immer nur einzelne Akteure, die GroKo oder 'linksgrün'...

    Ich habe eine Manfrotto C337 Clamp bei der die Feder fehlt. Bevor ich jetzt eine Neue kaufe dachte ich, ich bestelle eine neue Feder und gut ist. Die Feder kostet aber so viel wie die gesamte Clamp beim Avenger Ersatzteil Service.

    ...Wenn noch eine Clamp vorhanden ist: zerlegen, Feder ausmessen und bei einem Federnhändler nachbestellen.

    Wichtig sind nur Drahtstärke (d), äusserer Durchmesser (Da) und ungespannte Länge über alles (L0). Die Anzahl der Windeungen würde ich bei dieser Anwendung ausser Acht lassen und beim Rest 5-10% Toleranz zulassen.

    Damit kriegst du dann im Netz Federn für kleines Geld - bei der Mengenstaffelung würde ich meisstens ein paar Federn mehr nehmen, als wirklich benötigt...

    Wenn es nicht so ernst & wahr wäre, könnte man mehr darüber lachen:


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    Es geht nicht um den Verbrauch vom ÖL, es geht um den Schmutz, die Schmierfähigkeit, die Scherkräfte die es aushält.

    Kein Ölwechsel ist deutlich teurer als viele Ölwechsel ;)

    ...äääh, nein.

    Alleine Öl & Filter kosten mal eben ~€ 200,- bis 300,- und das Wartungsintervall sagt alle 2 Jahre / 30.000km Entsorgung geht ja privat noch, in der Werkstatt kostet der Service dann auch lockere €500,-

    Ich komm beim Sprinter auch ohne Wechsel seit Jahren gut hin...

    Aber ~9000km/a und jährlicher Wechsel von 12,7Liter Öl - so viel kann der garnicht verbrauchen, daß es unter die Mindestmarke fällt.

    ...auch beliebt: der Wolle-Petry Trick bei Backstagearmbändern und Gedrängel vorm Security. Frei nach dem Motto: "such dir das passende raus - aber mach schnell, ich muß gleich auf die Bühne!"

    Das war schon auf der Münchener Sicherheitskonferenz erkennbar. Hab nur ein paar Talks gesehen, da waren u.A. Merz, Habeck und Baerbock dabei und der Tenor war eindeutig.

    Stimmt.

    Mich hat aber etwas überrascht, daß das amtliche Endergebnis noch garnicht feststand und 3/4 aller Kanzlerkandidaten den Wahlkampfmodus komplett verlassen und einen Schulterschluss gesucht haben.

    Andere Parteikade in anderen Talkrunden haben hingegen das übliche Nach-Wahl-Gebrabbel von sich gegeben.

    So wenig ich persönlich auch im Vorfeld von Merz als Kanzler gehalten habe, so schnell könnte es (ihm) gelingen, eine breite Front gegen wichtige Probleme zu schmieden. Denn anders als guma sehe ich aktuell mindestens ein halbes Dutzend A.s in gefährlich hohen Positionen in der Welt.

    Aber das führt zu zu viel Politik für dieses Forum...

    Dieses Mal wird eine große Koalition möglich sein, aber was wird bei den nächsten oder übernächsten Wahlen passieren?

    Das kann niemand orakeln.

    Für mich war es in den gestrigen 'Talkrunden' einigermaßen beruhigend, daß Kanzler, Vizekanzler UND voraussichtlich neuer Kanzler hingegen viel mehr auf DAS neue Thema schlechthin gesetzt haben und sich einig waren, daß sie alle zusammen UMGEHEND auf die neue Situation Europas (nicht nur EU...) eingehen müssen: die Loslösung der USA aus der europäischen Sicherheitsfrage.

    Migration war plötlich nur noch aus den Reihen der AfD und CSU ein Topthema.