Hallo zusammen,
der Anlagenvergleich hat heute stattgefunden. Danke an dieser Stelle allen, die das möglich gemacht haben. Vor allem den Jungs von TW Audio (Michael und Ebby), die kurzfristig ein System von Mann Audiotechnik besorgt haben, da Ihre Demoware über Wochen ausgebucht ist.
Mein Dank geht auch an all diejenigen, die mich hier im Vorfeld mit sehr guten Praxisinfos und Erfahrungen versorgt haben: mrtontechnik, 4Art,ollo , Swagger-Jacky, guma, Effect-C und all die anderen.
Testumgebung: Freifeld, Sportplatzgelände ohne Reflexionsflächen hinter den Anlagen.
Test A: d&b Q7+Q-Sub vs. TW Audio M12+B30
Anwendungszweck: Indoor/Outdoor bis 150 Personen
Testmaterial: Band Livemitschnitt unbearbeitet, CD
Zunächst unser Livemitschnitt mittlere Lautstärke über die Q. Angenehmer , schöner Open Air Sound, angenehmer runder Bass. Homogenes Klangbild.
Dann TW Audio: Erstaunen angesagt. Bassdrumpunch satt. Ein Impuls der direkt aufs Brustbein zielt. Frequenzseitig höher angesiedelt als bei Q, aber richtig knackig und deutlich mehr Luft in Bewegung. Aber das Top: Gesang ist total vergraben. Sound wirkt im Mitten und Höhenbereich eng. Abstimmung Bass/Top inhomogen. Man hat das Gefühl Bass dominiert und maskiert den Gesamtsound.
Änderung: Bei d&b wird nun auch der 2.te Sub angefahren, um zu sehen wie die beiden d&b Bässe gegen einen B30 spielen. Bei TW Audio wird das Horn in der M12 gedreht. Das Top war im Monitormodus. B30 werden 3 (oder 6db) zurückgenommen.
Jetzt deutlich ausgewogener Sound bei TW nun könnte man sogar wieder etwas Bass zugeben. Das Top spielt sich nun ein bißchen in den Vordergrund. Sound gleicht sich dem d&b System an. Irritierend nach wie vor der Gesang. Irgendetwas stört mich und hindert den Gesang daran, aus der Box zu springen, so wie bei Q7. Die Absenkung der B30 wird wieder aufgehoben. Der B30 ist ein echter Bringer. Im direkten Vergleich merkt man, was den Q-Subs fehlt. Auch wenn der Charakter der beiden Bässe nicht zu vergleichen ist, so ist der Druck, das Ansprechverhalten bei Bassdrumkicks der B30 ungleich besser.
Die Q-Subs dagegen wirken etwas indirekter aber runder.
In diesem Setup gefällt mir im Gesamteindruck die Q besser, was hauptsächlich der Offenheit und Präsenz der Q7 zuzuschreiben ist. Auch die Q-Subs fügen sich zu einem harmonischen Ganzen gut hinzu. Wenn da nicht die bösen B30 wären, die Begehrlichkeiten nach einem deutlich intensiveren Basspunch wecken, den das Q System in TW Audio Manier einfach nicht zu leisten vermag.
Test B: d&b Q7+2 Q-Sub vs. TW Audio T24+2 B30
Anwendungszweck: Outdoor/Festzelt bis 700 Personen
Testmaterial: Band Livemitschnitt unbearbeitet, CD
Ok, was hier nun passiert ist großes Kino. Wir haben nach einem kurzen Anspieler die Q-Subs gleich mal 6db lauter gemacht. Was da an Macht von TW Audio anrollt ist auch verständlicher Weise von d&b in der Konstellation nur schwer zu kontern. Man könnte meinen, nun wird die Q vollkommen überfahren. Dem war aber nicht so.
Die T24 gefielen mir deutlich besser als die M12. Das System war nun in sich richtig stimmig und klang richtig nach PA. Allerdings nach wie vor etwas eng und die Farbe des Gesangs störte mich. Nun war mir aber klar, woran es lag. Das T24 macht mehr Tiefmitten. Das irritierte mich beim Gesang. Bei der Abhöre auf unseren Studiomonitoren habe ich die so auch nicht wahrgenommen. Der Sound des gesamten TW Systems wirkt sehr dicht. Man hat das Gefühl das TW Audio Stack schiebt eine richtige Wand. Die Q klingt offener. Man hat das Gefühl der Mix hat Luft. Das System hat auch nicht so einen PA Charakter wie TW Audio, klingt wie eine Zwischenform aus Hifi Anlage und PA.
Diese Erscheinungen sind aber auch abhängig vom Material. Beim Mambo von Grönemeyer (von uns gespielt) gab es nur noch geringe Unterschiede zwischen den Systemen. Es liegt offensichtlich an der frequenzseitigen Anordnung der Instrumente, ob Sie von einem System bervorzugt wiedergegeben werden.
Bei höheren Pegeln begann die d&b Ihren stimmigen Gesamtsound etwas aufzugeben und aufzubrechen. Die TW spielte selbst bei Pegeln, die ich in 15-20m Entferung schon fast nicht mehr aushalten konnte, derat souverän, daß war verblüffend. Das System veränderte seinen Sound über die einzelnen Pegelstufen nicht und man hatte das Gefühl da stecken noch einige db mehr drin ohne daß die PA auch nur anfängt auf Temperatur zu kommen.
Die TW Audio wirkt sehr kompakt, aber auch etwas enger. Das liegt evt. am Abstrahlverhalten. Die Q klingt offener, nicht so mächtig aber auch gut, selbst bei hohen Pegeln.
Beim Mikrotest habe ich in ein Mikrofon gesprochen. Hier gefiel mir die Q deutlich besser. Ich hatte das Gefühl, ich höre da genau meine Stimme. Präsent, klar, ohne Verfärbung. Bei der TW haben mich die besagten Tiefmitten in meiner Stimme gestört. Sie verändern meine Stimmfarbe. Ich glaube das war auch grundsätzlich das Phänomen, was mir an der TW Audio nicht so gut gefallen. Der Sound wirkt aber durch diese Mitten sehr dicht.
Nach dem Mikrotest legte Michael von TW Audio noch Studio CD's ein. Wir haben hier konkrete auf Hallräume geachtet. Bei der Q war der Hall wahrnehmbar, bei TW Audio konnte man den Hallverlauf präzise verfolgen. Das war verblüffend.
Es bleibt zu sagen, daß PA Sys One eine Hammeranlage ist, die mir in gewissen Punkte charakterlich nicht so gut gefällt, die aber mit einer Lockerheit brutale Pegel erzeugt, und diese sehr gleichförmig abzugeben vermag. Die Q klingt edeler, offener. Ein Sound der meinen Vorstellungen aus dem Stand eher entspricht.
Ich würde mir eine Q mit B30 Perfomance wünschen.
Bei dem Test war festzustellen, wie unterschiedlich Wahrnehmung und Geschmack sind. Meine oben beschriebenen Feststellungen wurden bspw. von anderen Teilnehmern ganz anders gesehen / gehört.
Ich würde mich freuen, wenn die anderen Teilnehmer Ihre Meinung zum Test auch hier posten würden.
Gruß
gogu