Beiträge von thieloliver

    Das Line Audio CM4 wird ja gern als erstaunlich hochwertiges und preis-wertes Kondensatormikrofon empfohlen. Es hat eine nur ganz leicht breitere Niere (die Darstellung täuscht etwas, da das Diagramm bis etwas über -30dB auflöst statt etwas über -20dB beim ATM-350a), das Polardiagramm ist weitgehend mustergültig, der Frequenzgang aalglatt und das Rauschen laut Datenblatt erstaunlich gering für so eine kleine Kapsel.


    Daher: Welche Erfahrungen habt ihr mit dem CM4 an Blasinstrumenten gemacht? Müsste doch klanglich genauso gut wie das ATM-350a funktionieren (beide nutzen eine kleine Elektretkapsel mit weitgehend linearem Frequenzgang).

    Ich benutze 30CM4 in meinem Orchestersatz - auch für sinfonische Blasorchester und Bigbands. Funktioniert völlig stressfrei - zumal die Dinger ja quasi fast nichts kosten.


    Zum Thema AT Kleinkapsel: Da hab ich auch noch 20 AT857 Schwanenhälse. Die machen sich im Orchester hervorragend beim Holz. Stumpf mit Tischfuß vor Klarinetten oder Oboen oder auf Stativ für Flöten und Fagott.

    Wenn die Position fix ist kann man sich das auch selber über Delays basteln. Vorausgesetzt es sind genug Lautsprecher vorhanden.

    Da wird es aber bzgl Bussen sehr schnell sehr eng. Ich hab das mal für 10 Ortungsgebiete für LCR+4 Nearfills gebaut und hatte ruckzuck allein 48 Busse dafür verpulvert.

    Vielleicht ist die Immersive Idee garnicht sooo schlecht.

    Jürgen, meld Dich doch mal bei mir über PN!

    Der Gain ist bei der Visi-Remote App im Channelprocessing-Fenster unter "Misc"

    Da war er meines Wissens schon immer - aber ganz sicher schon vor Erscheinen der SQ6.

    Vielleicht hattet Ihr ihn nur nie gefunden.

    Die Vi1 wurde 2010 vorgestellt und die iPad App gab es (viel zu spät) so ca ab 2013.

    Das letzte Softwareupdate für die VI1 gab es im April 2017.

    Ich bin mir jetzt nicht 100% sicher, wann die SQ6 erschienen ist, aber der erste Thread hier stammt aus dem Oktober 2017.


    Was die Fadergeschwindigkeit angeht hast Du recht. Das ging auch schon als die Vi1 erschien schneller.

    Vermutlich konnte man durch das langsamere Fahren günstigere Fader benutzen. Oft wird ja bei Industrieprodukten wegen ein par zehntel Cent Einsparpotential vom Einkauf zum günstigeren Produkt gegriffen.

    Mir wurde mal von einer "großen" Vi in einem Theater erzählt, bei der die Widerstände bei den Fadermotortreibern gewechselt wurden, damit sie langsamer fuhren, weil das Geräusch wohl im Theater gestört hat. Ob das jetzt nur eine Ausrede war um das langsamere Faderfahren der 1er zu rechtfertigen weiß ich nicht, aber bei den großen Vis waren die Fader tatsächlich sehr schnell und damit auch lauter unterwegs.

    In einer idealen Welt gäbe es die Möglichkeit die Fadergeschwindigkeit in den Optionen nach eigenem Gusto einzustellen.

    Mich persönlich hat das Fadertempo bei der Vi1 jedenfalls nie bei der Arbeit behindert.

    Die Vi1 ist ein klasse Pult. Ich hatte vor meinen Digicos 8 Jahre lang 2 Stück davon und war bis auf Kleinigkeiten sehr zufrieden. (Fadergeschwindigkeit, Bildschirm im Freien - da gab es damals aber kaum bessere Kandidaten )

    Was einem allerdings klar sein muss, ist dass es bei der Vi perspektivisch keine Updates mehr geben wird. Wenn einem die Ausstattung der Pulte genügt ist das natürlich kein Problem.

    Aber bei 2500€ kann man bei einem Pult in der Bauqualität eigentlich kaum was falsch machen.



    Wichtig, wenn man lang an dem Pult haben will, ist es sich die passende CF Karte auf Lager zu legen. Die Karten haben eine begrenzte Menge an Zugriffen und die Vi speichert wenn ich mich richtig erinnere jede Minute den aktuellen Status ab, damit sie nach nem Stromausfall wieder genau da hoch kommt, wo sie vorher war.

    Der Indikator für eine defekte CF Karte sind sehr sporadisch auftauchende Bluescreens, die mit der Zeit öfter auftreten - aber keine Sorge - meine Pulte haben das in den 8 Jahren nie gemacht. Das passiert eigentlich nur bei Pulten in Installationen, die 24/7 angeschaltet sind. Da habe ich bei 3 mir bekannten Pulten die Karte (nach jeweils etwa 5-6 Jahren "Dauer-an") getauscht.

    Und in der aktuellsten Software kann man auch das Speicherintervall einstellen und die Problematik dadurch nach hinten schieben.



    wora:

    Der Gain war meines Wissens von Anfang an in der iPad App (die zugegebener Weise viel zu spät kam) einstellbar.

    Was nicht in der App ging und nervig war, ist der "Anschalter" bei den grafischen EQs. Da musste man jedesmal nochmal zurück zum FOH, wenn man das vergessen hatte. Ansonsten war die App für das, für was ich so ne App benutze (Monitoring) ausreichend und übersichtlich. Richtig mischen kann man mit nem iPad eh nicht.

    Ich hab diesen Sommer noch 3 "Immersive" Produktionen:


    Dieses Wochenende Mannheim Schloss in Flammen - Operngala mit Höhenfeuerwerk für ca 3500 Zuhörer.

    Ich komme grad vom ersten Aufbautag.


    1. Septemberwochenende das Fermate Festival hier in der Südpfalz. Kleine feine Kammermusikgeschichte im historischen Winzerhof für ca 300 Leute


    4. Septemberwochenende Carmina Burana im Saarland


    Bei allen Produktionen hab ich an der Bühne ein 3D Setup (also auch mit Z Achse) im Einsatz und benutze "Außenrum" Lautsprecher für die Raumsimulation.

    Die Signalverteilung macht ein Spatialsound Wave System vom Fraunhofer IDMT.

    In Mannheim zB für 68 Lautsprecher an 39 Positionen.

    Wenn sich die beiden Mikrofone berührt haben und beim Splitter die Masse getrennt war, wären die Mikrofone die einzige Masseverbindung zwischen Monitorsetup und FOH. Da könnte es abhängig von der Stromführung zum FOH durchaus zum Netzbrummen kommen.


    Ich hatte mal einen XLR Stecker mit Brücke von Pin1 zum Gehäuse, der auf ner Layher-Spindel der Bühne lag - bzw je nach Erschütterung Kontakt hatte oder eben nicht. Den Brumm hab ich erst nach Stunden gefunden...

    Was für die meisten hier interessanter sein dürfte, ist die Tatsache, dass bei Eingabegeräten explizit Mikrofon und bei Ausgabegeräten explizit Lautsprecher steht.


    Mikrofone, die ich für mein Recordingsetup nutze(n kann) wären dann ja prinzipiell alles "Eingabegeräte"!?

    Da eröffnen sich für Schoepse und Neumänner interessante Abschreibungsoptionen. Damit erfasse ich Daten für die Recordingsoftware...


    Der Lautsprecher bzw. die PA, die hinter dem DJ mit Dj-Software steht "Ausgabegeräte"!?

    Eine sinnvolle Aufgabe für so ne KI fänd ich zB für große Shows mit vielen Szenen und Kanälen ein ergonomisches Pultlayout nach Einscannen der Kanalliste und von Textbuchs/Partitur komplett mit Mutes, Bus und VCA Zuweisung sowie showtauglichem Recallsafe Level nach Operatorwunsch auf Knopfdruck zu erstellen bzw um die plötzlich neu auftauchenden Instrumente ( Seid Ihr sicher, dass wir keinen Kontrabass, keine AKU Gitarre und keine Harfe brauchen?) zu ergänzen.

    Wie oft hab ich den Kram nochmal von vorne anfangen dürfen, weil dann am Tag vor der ersten Probe bei eigentlich vollem Pult doch noch eine Backgroundsängerin aufgetaucht ist oder das Pult die VCAs eben nicht pro Snapshot sondern pro Show oder umgekehrt benamt haben will.

    Das ist oft ein dermaßen stupides Abarbeiten mit bösen Fallen für Tontypen mit ADHS - da wäre so ein KI Show Wizard schon ne Riesen Hilfe...

    ... Dieses Jahr musste ich die Monitorsends mit reinnehmen, was mir im Nachhinein zumindest auf Gastspiel ein Pain-in-the-Ass war.

    Das hatte ich so gelöst, dass ich keine DCAs, sondern Subgruppen wie von Dir geschildert benutze und dann Gruppen für Monitoring und PA habe. Die MON-Gruppen schicke ich (Digico sei Dank) in die Monitorwege. Ich hatte teilweise pro Song 10 verschiedene Solisten und hab mir dann im Overviewscreen die Texte aufgeschrieben und entsprechend viele Snapshots pro Song gemacht.

    Damit sind auch Umbesetzungen vorm Soundcheck schnell zu lösen.

    Ist etwas Programmieraufwand, aber man kann sich dann sogar zwischendurch noch um die ca48 Band und Orchesterkanäle kümmern ;)

    Oder halt einfach jemanden, der mit ner Bohrmaschine und ner Oberfräse umgehen kann, die beiden Doppel 18er und zwei K&M 24116 in die Hand drücken und das Ganze mit nem Kasten Bier und 100€ für die Kaffeekasse entlohnen… unter Umständen kann man in die Boxen sogar jeweils 2 24116 verbauen. 1 Mal für horizontale und einmal für vertikale Aufstellung.

    Ich hatte gefragt, bei welchem Limiterwert die Endstufe voll ausgesteuert ist.

    Den Voltagegain von 34dB hatte ich gefunden.

    Dass die Vollaussteuerung bei 0dBV erreicht ist auch.

    Das wären 2,2dBU

    Der Limiter ist aber bis +20dB ohne Bezug (wenn ich mich recht erinnere - hab grade keinen Windows Rechner hier) einstellbar.

    Das wäre bei Vollaussteuerung bei 2,2 ziemlich hirnrissig.

    Es macht ja keinen Sinn einen Limiter 18dB über Ampclipping einstellen zu können, wenn der DSP fest im Amp verbaut ist.

    Mal abgesehen von der EMV :

    Weiß jemand zufällig den Bezugspegel des internen DSP bzw hat schonmal jemand gemessen, bei welchen Limitereinstellungen da hinten welche Spannungen raus kommen?

    Ich betreibe damit ältere Bi Amp Lautsprecher und hab mehr oder weniger zufällig gesehen, dass es beim Compressor über 0db noch weiter geht. (Waren bisher nur zwei-drei Einsätze und da war selbst der zu niedrig gesetzte Limiter noch nicht an)

    Grundsätzlich würd ich die 250W/500W aber schon ganz gerne nutzen können ;)

    Thomann hatte ich schon angeschrieben, aber von denen kam nur eine Aussage über den Ampgain. Das reicht ja aber nicht zur Limiterberechnung...

    Zum Beispiel das DiGiCo S31
    Aber mir wäre es auch an anderen Pulten wichtig, noch etwas nachlegen zu können.

    Wenn die PA mit über 100db scheppert, muss halt in der Abhöre schon was kommen, um auch noch Feinheiten zu hören

    hmmmm, wenn die zusätzlichen 10 Fader nicht was von der Kopfhörerlautstärke wegnehmen, kann ich das bei meiner S21 absolut nicht nachvollziehen.

    Immerhin geht die Kopfhörerlautstärke bei Digicopulten bis 11 ;)
    Ich verstehe auch nicht, welche "Feinheiten" man sich beim FOH Mix über ne PA mit über 100db über nen Kopfhörer mit noch höherer Lautstärke in die Ohren prügeln muss, wenn man doch den Mix eigentlich über die PA hören müsste. Was bringen Feinheiten, die von der PA am Ende nicht übertragen werden?

    Also ich hab die J1-94 schon gehört und war ziemlich baff, was aus einer bzw 2 Kisten an (sehr brauchbarem) Lärm rauskommen kann. Die Messwerte, die da angegeben sind, sind absolut plausibel -und zwar Vollraum. Da kann man wirklich mit 2 Bässen und 2Tops 20.000Leute fett beschallen. Das Gewicht geht dabei mit 350kG voll in Ordnung. Und mit ca 20k€ ist so ein Top auch recht günstig, wenn man mal überlegt, wieviele Hochleistungs-Linearrayschnitze man für die Beschallungsgröße braucht. Allerdings ist es halt auch genau Null Skalierbar.

    Mit einem Director Top ist das jedenfalls absolut nicht zu vergleichen.

    Allerdings glaube ich auch, dass es ziemlich viel Aufwand bedeutet so etwas konstruktiv nachzuempfinden ohne es stumpf abzukupfern.

    Und auch ich bin der Meinung, dass man in der Liga besser mit dem Original kommt (und selbst das dürfte aufgrund der mangelnden Bekanntheit schwierig werden und einiges an Riderdiskussionen generieren)