und noch ein Beispiel dafür, dass hohe Spitzenpegel keine Erfindung der Neuzeit sind:
Aus den "Installation und operating instructions" vom Pultec EQP-1A (Röhren-EQ, Markteinführung 1951):
Zitat
Average Input Level: Optimum Range -15dBm to +8dBm
Maximum Peak Output Level: +21dBm
weiter oben in den "Specifications"
Zitat
Distortion: 0.15% at +10dBm into 600 ohms
Quelle: http://www.audiorents.com/libr…rManuals/1_Pultec_EQP.pdf
Hersteller, die das nicht geschafft haben, haben entweder die Notwendigkeit nicht erkannt (auch Dynamik fällt unter den Bereich Signalqualität) oder sie haben irgendwo gespart.
Auch heute gibt es noch Geräte die solche Spitzenpegel nicht schaffen, wie z.B. mein kleines Focusrite-Interface: Das kann am Ausgang nur 10dBu. Hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass es USB-powered betrieben wird und die DC-Wandlung für die Stromversorgung zu aufwändig ist.
wora und ein paar andere: Danke für die Blumen, aber tatsächlich haben die Beispiele aus meinem letzten Beitrag gerade mal 7-8 Minuten Googlesuche in Anspruch genommen.
Ansonsten sind wir uns wohl ziemlich einig, dass zu hohes Einpegeln nicht gut für´s Signal ist - allerdings sollte man manchmal auch einfach wissen welche Art von Pegelanzeige man vor sich hat.
Die gängigen Analogpulte haben ihre Anzeigegeschwindigkeit schon vor einiger Zeit angepasst, die sind also weitaus schneller als die alten Referenz-PPM. Wer mal an einer alten amtlichen Studiokonsole gearbeitet hat weiß wie träge die einem vorkommen können. Da ist 0dB tatsächlich ein sehr guter Richtwert, bei "modernen" Anzeigen wird man um einiges höher landen.
Und doch lassen einem auch die aktuellen Analogpulte noch etwas Headroom - bei meinem GL2200, das hier noch herumfliegt, ist die MasterPeak-Led auf +16dB (= 20dBu) gelegt, im Datenblatt steht aber (wenn ich das richtig in Erinnerung habe) +27dBumax. Ob das stimmt weiß ich nicht, im Dauerrot klingt das Ding auf jeden Fall ziemlich eklig