Beiträge von audiobo

    Vielleicht sollten wir einmal den Begriff "Reichweite" definieren:


    In der einfachsten Normalbürger/Konzert-/Stadtfestbesucher-Denkweise ist dies die Entfernung, in der die Beschallung eine gewisse "Verständlichkeitslautstärke" (sozusagen Signal/Geräusch-Abstand) erreicht.
    Diese ist von 3 Faktoren abhängig:
    - Umgebungsgeräusche
    - Schalldruck der verwendeten Lautsprecherbox im Nahfeld
    - Pegelverlust bei zunehmender Entfernung


    Da die ersten 2 Punkte situationsabhängig (ein lauter Treiber führt im Nahfeld schließlich schnell zu Gehörschäden) bzw. nicht beeinflussbar sind, lohnt nur eine Betrachtung des Pegelverlustes auf Entfernung.


    Der jedoch ist bei allen Lautsprechern mit sphärischen Abstrahlverhalten gleich. Ob es sich nun um einen Kugelstrahler (gewöhnliche Bassbox) oder engabstrahlendes Horn ist - pro Entfernungsverdopplung sinkt der SPL um 6dB.
    Erst die Abstrahlung mit einer anderen Wellenfront (zylindrisch, siehe LineArray) führt zu einer Verringerung des Verlustes.


    Der Trick in der Beschallung mit Hörnern liegt darin, dass man diese so platzieren kann (über Kopfhöhe) dass der Nahbereich nicht mit Signal "auf Achse" versorgt wird, sondern nur über die Randbereiche des Abstrahlwinkels. Das macht dann z.B. 6dB weniger wodurch man auf Achse sozusagen 2 mal so weit kommt. Auf der zu beschallenden Ebene (also unten am Boden) hat man also "quasi" eine Reichweitenverdopplung.


    Das hat soweit aber weder mit der Horngröße noch mit dem Treiber zu tun. Die Horngröße bestimmt die untere Bündelungsgrenzfrequenz, der Treiber den maximal erreichbaren Pegel.

    Bei den Profis werden dafür Techniken wie Wasserstrahlschneiden, Fräsen und Stanzen verwendet - vom Formschäumen einmal abgesehen. Alles nichts für die Küchenwerkstatt, aber wenn man an eine Fräse kommt könnte man vielleicht schon etwas ordentliches hinbekommen.

    Ich führe das Thema, angeregt durch den Yamaha-Thread (http://paforum.de/phpBB/viewtopic.php?f=25&t=85189), jetzt mal als separaten ins Feld, obwohl es durchaus schon mal besprochen wurde.


    Zitat von "wora"

    grossartig:
    es gibt also tatsächlich leute, die ihr handwerk nicht verstehen.
    und dann soll womöglich sogar noch die technik dran schuld sein?
    ich habe in der tat auch schon leute gesehen, die ihre yamaha-pulte in den eingängen möglichst bis "0" ausgesteuert haben. da kann man nur den kopf schütteln.
    genau aus diesem grund habe ich hier vor jahren mal einen thread zum thema headroom aufgemacht... scheinbar hat das nicht sooo viel gebracht 8)8)

    Dies erstmal der Grund, warum ich hier noch einmal davon anfange...


    Zitat von "Jens Droessler"


    Das ist mir klar. Mir ging es aber darum, dass 0dB, egal in welcher Ausprägung als Signalpegelangabe eigentlich als Maximum gedacht war, seien es dBFS, dBu, dBv oder was auch immer. Was darüber geht (natürlich nicht bei dBFS), hat man als Headroom eingeführt, weil sich gezeigt hat, dass die Anwender tatsächlich um 0dB rum pegeln (daher Standards wie +4dBu). Nun konnten die Pulte dann irgendwann +10dBu im Eingang und nochmal mindestens 10dB mehr auf den Bussen, um siehe da, auch das haben einige Anwender noch ausgereizt. Das schreibe ich einem Verständnisfehler zu. Und wenn dieser beim Schritt zum Digitalpult nicht korrigiert wird, ist es kein Wunder, dass man schnell zum Analogpult zurück möchte.


    Das ist so nicht richtig:


    im analogen Bereich geht es um optimale Arbeitspunkte und (herstellerübergreifende) Referenzpegel.
    D.h. ein professionelles Gerät, welches im elektrischen Verbund mit anderen Geräten arbeitet sollte diesen Referenzpegel (z.B. +4dBu = 1,228V) beherrschen, welchen Headroom das Gerät dann noch besitzt und wo hoch das Grundrauschen ist liegt im Ermessen des Herstellers.
    Innerhalb des Mischpultes und anderen signalverarbeitenden Geräten gibt es die 0dBVU - dies beschreibt den optimalen Arbeitspunkt, mit möglichst hohem Rauschabstand und geringster Verzerrung, unabhängig von der tatsächlichen Signalspannung. Diese ist für den Nutzer irrelevant (solange die Funktion gewährleistet ist) da Ein- und Ausgänge über entsprechende Anpassungsverstärker verfügen.
    Dass es Geräte gibt, welche dieser Logik nicht folgen (wie z.B. div. Soundcraftpulte welche lieber "heiß" gefahren werden) liegt nicht an der Logik an sich sondern an einer - man könnte schon fast sagen "fehlerhaften" - Umsetzung.


    Anders in der digitalen Umgebung. dBFS steht für FullScale, 0 markiert dabei die oberste Grenze, also 100%. Da das Clipping im Gegensatz zu einer analogen Schaltung nicht allmählich steigernd verläuft sondern direkt hart einsetzt gibt es hier auch keinen optimalen Arbeitspunkt, also muss man sich seinen Headroom selber suchen. Die meisten Hersteller bieten hierfür allerdings eine sehr übersichtliche farbliche Unterscheidung zwischen gut (= grün), Achtung (= gelb/orange) und einem klaren STOP (= rot).
    (kleine Analogie am Rande: wer immer bei Rot über die Kreuzung fährt hat auch nichts im Straßenverkehr verloren :wink: )


    Es gibt natürlich bei der internen Verarbeitung solche "Tricks" wie FloatingPoint um auf Sammelschienen eine Übersteuerung zu vermeiden, wer allerdings oben genanntes berücksichtigt der braucht sich um solcherlei "Posting28" kaum Gedanken machen.


    Posting28 steht übrigens für "blablablablablablablablabla..." :D


    P.S.: Der Grund weswegen ich dies nicht ins "Mischpulte und Effekte"-Board geschrieben habe, liegt darin begründet das dieses Thema vom Vorverstärker bis zur Endstufe oder Postproduction reicht und sich auf vor allem auf die praktische Handhabung von Pegelanzeigen bezieht.

    Nur noch mal so zum Thema passiver Breitbandabsorber: Wirksam werden diese ab 1/4 der Wellenlänge, bei 100 Hz bedeutet dies ein Minimum von 85cm. Alles darunter führt zu immensen Ausmaßen...


    Aber vielleicht kann man ja sowas hier in leistungsstark bauen: ;)
    http://www.ibp.fraunhofer.de/Images/294_tcm45-80428.pdf


    Ach und noch etwas: die von Wora genannten 9dB beziehen sich auf den Grenzflächeneffekt, davon kann man praktisch 3dB abziehen, da die Grenzfläche "Boden" auch beim Publikum wirkt.


    Hinzu kommen vor allem in kleineren ungedämpften Räumen die Raummoden, die an Maximapositionen (eine Ecke ist für jede Raumresonanz eine solche) auch noch einmal 6dB aufschlagen.


    Macht im ungünstigsten Fall +12dB gegenüber dem Publikumsdurchschnitt, wenn man davon ausgeht das sich die Moden einigermaßen gleichmäßig verteilen (in einem würfelformigen Raum wird es dann ganz schlimm)

    Das Scarlett habe ich mir vor einiger Zeit für Messungen und Mitschnitte "to go" geholt.


    Schneller Treiber (geringe Latenzen), läuft stabil, BUS-powered, einfach in der Handhabung. Schön ist vor allem dass man außer der Buffergröße nichts am Rechner verstellen kann, d.h. es gibt keine Menüpunkte, die man in der Eile übersehen kann.


    [kleine Anmerkung am Rande: wie viel Zeit man dadurch sparen kann, wurde diese Woche beim Messseminar deutlich, bei welchem doch in der Summe bestimmt mehrere Stunden für Soundkarteneinstellungen und Treiberprobleme der Teilnehmer "verschwendet" wurden.]


    Das mit dem Rauschen ist mir bis jetzt noch nicht so negativ aufgefallen, vielleicht ist das ein Problem wenn man direkt irgendwelche Aktivlautsprecher anschließt und über den Regler die gewünschte Lautstärke einstellt.


    Klanglich war jetzt im Vergleich zum sonst eingesetzten RME-Interface am Kopfhörerausgang eine leichte Härte herauszuhören, die man aber mit einem leichten Eingriff bei ca. 3k in den Griff bekommt, auch war das mit etwas kritischem Material (Streicher) und nach einiger Hördauer - wohl bemerkt ohne direkten AB-Vergleich, sondern bei einem monatlichen Livemitschnitt.


    btw.: Es ist noch einiges an Luft im Gehäuse, bei mir werden so noch zwei XLR-Ausgangsbuchsen und ein Loopback-Schalter den Weg an die Rückseite finden...

    Also die Beschreibung ist auf jeden Fall recht reißerisch und nicht wahrhaftig fachlich fundiert:


    Zitat

    ...in den oberen Bereichen bis 20 kHz ohne Übergangswiderstände (verursacht durch eine DI-BOX oder einen ADAPTER )...

    Ein paar Milliohm bei mehreren Kiloohm Impedanz machen den Kohl nicht fett.


    Und ein max. Eingangspegel von 0dB??? Was für dB?


    Selbstständige Grounderkennung? Vielleicht einfach eine Art Softground über einen Kondensator... hilft auch nicht immer.


    Die Daten (50kOhm, 0,1% Klirr) deuten übrigens auf einen Trafo hin.

    bei einem Plattenproblem sollte allerdings die Spurenanzahl eine Rolle spielen, auch kenne ich es dann etwas regelmäßiger und ohne BlueScreen...


    Aber wenn ich so von T61 lese... ist da etwa das vorinstallierte OS drauf bzw. das mitgelieferte inkl. der ganzen Lenovo-Software? Da gibt es viele Sachen die auf Business-Rechner (Flexibilität bei den Netzwerkverbindungen, Energiesparen, etc.) ausgelegt sind sich aber ungünstig auf anspruchsvollere Anwendungen auswirken.

    Ich habe leider noch nicht so viel mit Ampire herumprobiert (keine E-Gitarre da gehabt), allerdings habe ich mir dann doch einen richtig geilen Rock-Basssound hinschrauben können - mit 8x10" und 2x10" parallel und dann noch richtig fett komprimiert, das hat beim Bassen eindeutig Spaß gemacht. Allerdings muss bei der 8x10er Simu die Polarität umgedreht werden... :roll:

    Sei mir bitte nicht böse Marco, aber genaugenommen handelt es sich nicht um einen SOFTWARE- sondern um einen USER-Fehler. Und das ist genau das worauf Klaus hinaus will. Der erfahrene Anwender sieht sofort dass diese Wellenlänge nicht korrekt sein kann.


    Aus solchen Gründen habe ich mich auch bis jetzt vor dem Messen gedrückt, obwohl ich mich auch schon relativ ordentlich mit der Theorie auseinandergesetzt habe. Weil ich oft genug Leute mit irgendeiner tollen Software gesehen habe, die aber damit nicht in der Lage waren ihren Job dadurch besser zu machen und eher Zeit verplempert habe. Und dann gibt es ein paar, die wirklich damit umgehen können.


    Whatever, ich werde jetzt die Tage mal ein entsprechendes Seminar "mitnehmen", was ich damit hinterher anfangen kann wird sich zeigen...

    Wenn da nicht die Gitarristen wären: "Das ist nicht MEIN Sound", "Das klingt nie so gut wie ein echter Amp", "Da fehlt die Lebendigkeit", blablabla...


    Ich habe bereits früher vereinzelt von der ein oder anderen Band 1A DI-Signale erhalten, für live absolut einwandfrei (wichtigster Punkt hierbei: kein Lärm auf der Bühne), selbst der alte Tubeman war für das Umfeld schon eine Bereicherung.
    Aber wehe man kommt als Tontechniker (der ja per se von Gitarrensound überhaupt keine Ahnung hat :roll: ) auf die Idee die Box doch einfach mal zu Hause zu lassen...


    btw.: Die Ampsimulation von StudioOne arbeitet auch mit Impulsantworten - das hört man schön wenn man dahinter noch ordentlich komprimiert und auf einmal einen Raum heraushört :D

    Zitat von "marcoboy"

    50HZ sind 20ms Zeitfenster und eine Wellenlänge von 32m .

    :shock: Hilf mir mal bitte kurz auf die Sprünge, mein Mathebuch behauptet da nämlich etwas anderes...

    Shure Axient: Schönes Funksystem mit HF-Control-Rückweg, gut für Produktionen, die eine hohe Ausfallsicherheit der Funkstrecke bedingen, mit der Möglichkeit den sich im befindlichen Umlauf Sender im Gain, etc. anzupassen. Ebenso die digitale Wireless-Serie von Sony, beides preislich leider in einem Rahmen, welcher nicht gerade eine hohe Verbreitung fördert.


    An dem UHF/2,4GHz-Scanner bei Monacor sind auch wir hängengeblieben, standalone als Handheld sowie mit PC nutzbar, etwas grobe Darstellung, dafür in Echtzeit - wenn man bedenkt wie lange WinRadio für einen Scandurchgang braucht...


    Bei Behringer gab es ein paar durchaus interessante Dinge, die haptische Qualität scheint auf jeden Fall bei vielen Geräten (Controller, etc.) ein weitaus höheren Stellenwert zu genießen als noch vor ein paar Jahren.


    A&H GLD80 hat nicht ganz die Software der iLive abbekommen, wir haben nirgendwo eine Möglichkeit gefunden richtige Stereokanäle zu definieren und der etwas nervöse Standbetreuer hatte auch keinerlei Ahnung.


    Die Mackie iPad-Dinger waren ganz witzig haben aber gestern scheinbar nicht mehr richtig funktioniert, aus dem Kopfhörer kam immer das gleiche, egal was man gedreht hat (inkl. Solo - hatte aber auch keine Lust einen der Standbetreuer darauf anzusprechen)


    Digico kann jetzt auch Ducker und Sidechain-Kompression, ich freu mich allerdings schon auf die ersten die sich mit den neuen Multichannels irgend ein Ei legen.


    Bei den kleinen Pulten fehlt mir immer noch eine ernst zunehmende 01V96-Alternative bzgl. Bauart (19") Kanalzahl, Motorfader, Anschlussmöglichkeiten (ADAT), Preis.


    Schwarze Kisten waren mir eigentlich größtenteils egal, was ich draußen per Zufall (Sonne tanken) an Vorführungen mitbekommen habe fand ich eher beeindruckend suboptimal. Stadtfestniveau, dafür kann ich auch 10 Jahre alte Director nehmen.


    Dagegen dann gestern mein persönliches Highlight in der Studioecke: Eine Vorführung des neuen UniversalAudio Audio-Interfaces von Fab Dupont mit einer gnadenlos guten Sängerin, die mit dem SM7 direkt neben und halb vor den Focal-Studiolautsprechern stand und auf über 10m Entfernung durch das Messegeschrammel hindurch ein astreiner, satter und schon ordentlich komprimierter Vocal- (und Playback-)sound ohne irgendwelche "Maßnahmen" absolut koppelfrei zu hören war. Klar, nix für die Massenbeschallung aber definitiv beeindruckend (gut in diesem Fall ;) ).


    Ach fast vergessen: Der d&b Array-Calc kann zukünftig direkt passende Grundsetups für die R1-Remote exportieren, eine guter Schritt in Richtung in Sachen Zeitersparnis / Vorausplanung von Lautsprechersetups.

    Ich danke dir für deinen Bericht, Wolfgang. Ich konnte ja leider nicht mitkommen, aber so etwas in der Art hatte ich auch erwartet - passt halt zu der Firma.


    (OT: Dagegen war die PRG-Vorführung aus Tontechnikersicht herzlich unbeeindruckend, da hatte ich mehr erwartet :D )

    Zitat von "klauston"

    Auf jeden Fall nicht auf die Bühne


    In den allermeisten Fällen ist dem uneingeschränkt zuzustimmen, habe ich allerdings auch schon anders erlebt. Da wurde der Saalboden von den Subs so dermaßen in Schwingung versetzt, dass es ganz üble Resonanzpunkte im Raum gab. Auf die (festinstallierte) Bühne gestellt hat es dann erheblich besser funktioniert. Klanglich am schönsten wären geflogene Bässe gewesen, aber leider aufgrund der Hängepunkte nicht möglich.

    Hehe... Ich habe schon mal 2 Song lang verschlafen das Saallicht aus- und das Bühnenlicht einzuschalten weil ich so auf den Ton fixiert war... :D


    Allerdings mit unbekannter Band und vorher gab es nur einen Linecheck