Vielleicht sollten wir einmal den Begriff "Reichweite" definieren:
In der einfachsten Normalbürger/Konzert-/Stadtfestbesucher-Denkweise ist dies die Entfernung, in der die Beschallung eine gewisse "Verständlichkeitslautstärke" (sozusagen Signal/Geräusch-Abstand) erreicht.
Diese ist von 3 Faktoren abhängig:
- Umgebungsgeräusche
- Schalldruck der verwendeten Lautsprecherbox im Nahfeld
- Pegelverlust bei zunehmender Entfernung
Da die ersten 2 Punkte situationsabhängig (ein lauter Treiber führt im Nahfeld schließlich schnell zu Gehörschäden) bzw. nicht beeinflussbar sind, lohnt nur eine Betrachtung des Pegelverlustes auf Entfernung.
Der jedoch ist bei allen Lautsprechern mit sphärischen Abstrahlverhalten gleich. Ob es sich nun um einen Kugelstrahler (gewöhnliche Bassbox) oder engabstrahlendes Horn ist - pro Entfernungsverdopplung sinkt der SPL um 6dB.
Erst die Abstrahlung mit einer anderen Wellenfront (zylindrisch, siehe LineArray) führt zu einer Verringerung des Verlustes.
Der Trick in der Beschallung mit Hörnern liegt darin, dass man diese so platzieren kann (über Kopfhöhe) dass der Nahbereich nicht mit Signal "auf Achse" versorgt wird, sondern nur über die Randbereiche des Abstrahlwinkels. Das macht dann z.B. 6dB weniger wodurch man auf Achse sozusagen 2 mal so weit kommt. Auf der zu beschallenden Ebene (also unten am Boden) hat man also "quasi" eine Reichweitenverdopplung.
Das hat soweit aber weder mit der Horngröße noch mit dem Treiber zu tun. Die Horngröße bestimmt die untere Bündelungsgrenzfrequenz, der Treiber den maximal erreichbaren Pegel.