Vielleicht kann ich etwas Emotionen aus der Diskussion nehmen, Fakten sind da sehr hilfreich.
Die kontroverse Diskussion läßt sich bereits im Ansatz erkennen. Was heißt " mir R&R adäquat beschallen"? Für mich persönlich heißt das als Live-Engineer min 96 dB(A) am FOH. Da kann jetzt jeder sein Toleranzband hinzufügen oder abziehen. Damit hätten wir schon einmal eine neutralere Diskussionsebene.
Bei 2.500 Zuhörern wollen bei 2 Personen pro Quadratmeter 1.250 qm beschallt werden. Bei einer Bühnenbreite von 8m plus Sidewings, einer trapezförmigen Aufstellung der Zuhörer erreichen wir eine Beschallungstiefe von 60m. ( Selbst wenn es nur 50m sind, stört das die Betrachtungen wenig) Zwischen der ersten Reihe und der letzten Reihe hätten wir eine Pegeldifferenz von ca. -35 dB.
Eine VRX932 erzeugt im Dauerbetrieb eine max Lautstärke von 130 dB in 1m Entfernung. (siehe Messschriebe auf meiner Homepage). In einem vertikalen 4er-Cluster sind das max. 142 dB. In der letzten Reihe würden also noch 107 dB ankommen. Da würde theoretisch auch für Rock&Roll reichen. Es ist allerdings zu bedenken, dass wir uns in dem absoluten Endbereich bewegen, die Verzerrungen liegen jetzt schon bei ca. 10% und damit deutlich hörbar.
Ein andere Aspekt ist hier viel wichtiger. Bei dieser Lautstärke werden die Zuhörer in den ersten Reihen mit Dauerpegeln von 124 dB beschallt. Wohl gemerkt, Dauerbelastung, Peaks kommen dazu. Das ist "Körperverletzung". Wir können nicht einfach vorne den Pegel steigern, damit hinten noch was ankommt.
Es ist ersichtlich, daß hier andere Systeme als Kugel- oder Hornstahler zum Einsatz kommen müssen. Weiterhelfen Delay-Lines oder skalierbare Arrays, bei dem mehr Schalleistung "in die Distanz" transportiert werden kann.
Wen das Thema "VRX-Applications" oder "Pimp my VRX" mehr interessiert, kann sich auf meiner Homepage gerne Anregungen incl. Mess-Schriebe und Controller-Setups downloaden.
Ben