Wie Rednermikrofon(e) ausrichten/einrichten

  • Hallo,


    ich sehe bei Redner immer wieder, dass 2 Mikrofone hingestellt werden.
    Meine Frage: macht das mehr Sinn als nur ein Mikrofon hinzustellen???


    Danke für die Antworten...! :)

  • Das kommt drauf an... :grin:


    Bei Mikrofonen mit cardoider Richtcharakteristik (übl. "Gesangsmikros") macht es eigendlich keinen Sinn.
    Bei Mikrofonen mit keulenförmiger Richtcharakteristik (Richtmikros, meist so dünne Dinger wie das AKG C 747) hat das insofern Sinn, als das der Redner bei Seitwärtsbewegungen nicht aus der Richtkeule vom Mikro hinausläuft, es also es einige Pegelschwankungen gäbe.
    Setzt man an dieser Stelle zwei Mikros ein, bleibt der nutzbare Pegel über einen ausreichend breiten Aufsprechwinkel nahezu gleich.

  • In aller Regel nicht.
    Bei doppelter Mikrofonierung mischt du zwangsläufig zwei annähernd gleiche Signale mit Laufzeitunterschieden. Und was dabei rauskommt, ist ja sicherlich bekannt.
    Von den beiden Mikros ist normalerweise nur eines aktiv, das andere ist für Havarie.


    FREIzeichen

    Bist du deprimiert, weil du einen zu kleinen P**** hast ? Möchtest du dir "PHATE" Boxen kaufen, um die Mädels zu beeindrucken ?
    Dann tu uns bitte allen den Gefallen und lies DAS bevor du dumme Posts erstellst:
    http://www.paforum.de/buecher_index.html

  • Hallo,


    da ist sie wieder, die fast schon philosophische Frage....... :?


    Zwei Mikros, eines davon als Spare?....wegen Laufzeiten (hier gehts gelegentlich um einige Zentimeter Laufzeitunterschied), Kammfiltereffekten etc.....so sagt der eine Teil .....mag durchaus seine Berechtigung haben, ist z.B. im Bundestag so realisiert (eines der beiden Microtech ist Spare).


    So ziemlich alle anderen Installationen die mir untergekommen sind (und da sind einge von echten Profis wie Salzbrenner Stagetec dabei), verwenden beide Mikros...ggf. sogar mehr (z.B. Bayerischer Landtag mit drei) gleichzeitig.
    Ein Mikrofon verhält sich nicht ganz unähnlich einer Antenne (übrigens auch ein Lautsprecher...Linearrays sind ja bekanntlich Kombinationen gleicher Lautsprecher).....und mit Antennenarrays (z.B. Antennenzwilling) kann ich das Richtdiagramm des Systems beeinflussen.
    D.h., verwende ich zwei gleiche Mikrofone kann ich den Systemgewinn um bis zu drei dB erhöhen, habe somit eine etwas höhere Feedbackreserve.
    Dies funktioniert natürlich nur in einem relativ begrenztem Frequenzbereich...aber für Sprachübertragung ist dieser im allgemeinen ausreichend.
    Unschöne Kammfiltereffekte kann es schon geben, z.B. wenn der Redner nervös die Geometrie der Mikrofonanordnung "verbiegt".....hatte ich bisher doch tatsächlich in zwei Fällen....dann must Du halt zur Not eines der Mikros um einige dB absenken...und gut ist.
    Meist haben unsere Politiker die "Angewohnheit", mit den Mikros symmetrisch zu spielen, d.h., sie verdrücken beide Mikros in die gleiche Richtung....somit kein Problem..


    Ich werde zwar jetzt wieder "Prügel" beziehen, aber es funktioniert definitiv sehr gut...und ich finde dies sogar auf endsprechenden Ridern (ja, sowas gibt es auch von Parteizentralen, Ministerien etc. für diverse politische Events).


    Übrigens, die oben genannten Microtech (das KEM 970) im Bundestag ist ein "Mehrkanal-Kondensatormikrofonsystem"....besteht also vom Prinzip her schon aus mehreren Mikrofonkapseln und realisiert genau dadurch ein entsprechde Richtcharakteristik....mit bis zu 6dB Gewinn.
    Oder z.B. das Revoluto von Beyerdynamic....ein Mikrofonarray....


    Gruß Wolfgang


    der das zweite Mikrofone am Rednerpult seit 30 Jahren nicht als Spare benutzt.....übrigens auch völlig unabhängig ob Niere oder Hyperniere oder .... :oops:

  • "Spare" ist hier auch ein wenig oversized...
    Wie oft fällt denn so ein Mikro während einer VA aus?!? :roll:


    Ich setzte je nach Aufstellung des Rednerpultes zum Publikum 1-2 Mikros ein. Wenn die Redner (frei redend) sehr nah am Publikum sind, neigen sie gerne dazu, den Kopf weit zur Seite zu drehen, um das Publikum in den vorderen Reihen "direkter" anzusprechen. Schlimmer noch: es gibt "Zuhörer" neben den Rednern direkt auf der Bühne. Dann wird es mit einem mittigen Mikro etwas eng und der Dopplereffeket droht. Da ist mir dann ein leichtes Phasing auch wurscht.


    Wenn hingegen im Vornherein klar ist, dass der Redner mehr oder minder stur geradeaus blickt, oder das Mikro ohne Qualitätsverluste in etwas Entfernung aufgestellt werden kann (Diskussionsrunden), dann ist ein mittiger Abnehmer die Wahl der Stunde.
    Im Übrigen vermeide ich es, dass zu dicht an dem Mund zu kommen (Ploppgeräusche) und/oder ein fettes Mikro bzw. die "Poppynose" (der Schaumstoffpoppschutz) seinem englischen Namen zu sehr zur Ehre gereicht.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.