Crown XTi1002 (XTi2 Serie)

  • Für eine Installation war ein Amp sowie ein Controller gesucht.


    - der Amp sollte eine Leistung von 200W - 400W pro Box bringen und 2 Ohm stabil (da ein Kanal 1 Box, am anderen 3 Boxen mit je 8 Ohm hängen) sein.
    - der Controller sollte Limiter, Hochpass und EQ können.
    - beide Geräte nicht Billigkram sondern vernünftige Mittelklasse.


    Zuerst wurde mit dem Gedanken gespielt eine QSC GX5 oder PLX Endstufe zu nehmen und die mit einem dbx Driverack PX zu controllen, der Preis mit über 1000 Euro jedoch an der oberen Budgetgrenze war. Da kam uns von Crown die XLS und die XTi Serie in den Sinn. Unterschied zwischen den beiden Serien war der erweiterte Funktionsumfang des Controllers bei der XTi.


    Unboxing:
    Farbiger Karton, darin die Endstufe, Manual, ein Kaltgerätekabel und der kleine Clip um das Kaltgerätekabel am Amp zu sichern. Ob da nicht Powercon besser wäre...?
    USB Kabel (zum Controller einstellen) gibts nicht dazu.


    Verarbeitung:
    Verarbeitung recht hochwertig. Nicht zu übersehen der "Made in China" Kleber auf der Rückseite. Auf der Gehäuseoberseite befand sich ein kleiner Zettel, der an eine Rechnung vom Supermarkt erinnert, der ein Prüfprotokoll darstellen soll. Bemerkenswert das Datum: "Sun 21/Aug/2011" (Time 19:44:08). Testumgebung "VTECH-E920DD180" - erinnert an diese Kindercomputer :-).
    Was ich damit sagen will. Mit der Produktion wurde schon sehr früh begonnen wenn man denkt wann die veröffentlicht wurden.


    Bedienung und Anschlüsse:
    Vorne Power Switch, 2 Potis für den Analog Gain und ein paar LEDs sowie ein LC Display mit einzeiliger Anzeige und ein paar Symbolen sowie 3 Buttons für die DSP Bedienung. Beim ersten Einschalten wird der Amp mit ausgeschaltetem DSP gestartet. Die Bedienung mit den 3 Knöpfen an der Front für den DSP ist recht Gewöhnungsbedürftig - also hier gleich zu USB und Software greifen.


    Hinten zu finden: Anschlussdrehklemmen, Speakon, XLR in und Out, USB für die Konfiguration und die Kaltgerätebuchse. Speakon Out 2 ist Biamped belegt, sprich mit dem Amp lassen sich auch 2 Wege Systeme über ein Kabel bestens betreiben.
    Die Software um den DSP zu konfigurieren findet man auf einer eigenen Homepage von Harman, hat um 250MB und nennt sich SystemArchitect3. Nachdem man das Programm installiert hat wird auch der Amp gleich erkannt. Nachher muss man leider den Amp per USB anstecken, dann diesen Aus und gleich wieder Ein schalten, dass er auch erkannt wird. Ob das an Crown oder am verendeten PC liegt kann ich nicht sagen.


    Die Software ist recht übersichtlich gestaltet und auch ohne Manual mit etwas Vorahnung zu bedienen. Sie beeinhaltet eigentlich alles, was man von einem Controller erwarten kann: Eingangsmanagment (Single, Parallel,...), Limiter, Weiche, Input EQ (Param. 6 Filter je Kanal), Ausgangs EQ (Param. mit 8 Filter je Kanal), Delay und Oberwellengenerator. Im Vergleich mit den Messungen funktioniert der Controller auch wie er soll ohne große sauereien zu verursachen. Frontpanel lässt sich sperren für installationen oder Verleih.


    Wandler sind von CirrusLogic (CS4272) und DSP von Analog Devices (AD1940). Steuer CPU von NXP 32Bit.


    Gewicht des Amps: Schaltnezteilmäßig leicht trotz Metallfront und Metallgehäuse. Das Netzteil schaut optisch gut dimensioniert aus. Wie der Amp mit anderen klanglich mithalten kann sowie der performance im Bass wurde nicht getestet. Nachteil: Die Potis vorne sind gleich nach den Eingangsbuchsen angeordnet. Macht Sinn um den Pegel am DSP Input zu kontrollieren. Nachteil jedoch im Parallelbetrieb, dass der Pegel der beiden Ausgänge dann nur noch über den Digital Gain des DSPs geregelt werden können.


    Nun noch ein paar Bilder:






    Fazit aus meiner Sicht:
    sehr Preiswerte Endstufe mit Controller, der eigentlich alles bietet, was man braucht in ausreichender Qualität. Leicht störrisch was den USB Anschluss angeht, aber wenn man weiß wies geht, dann kann man damit leben. Die Platine ist ein SMD Haufen der selbst kaum reparierbar ist, falls was defekt sein sollte. Für 600 Euro bekommt man aber eine recht nette Endstufe geboten. Auch für den Verleih flexiebel einsetzbar. Frontpanel ist sperrbar.