Lautstärkebegrenzer wo gibts so was?

  • hallo liebes Forum,


    ich brauche dringend eine Art "Lautstärkebegrenzer", d.h. ich will ein Gerät wo ich beispielsweise einstelle 90db und nicht lauter und dann wird es nicht lauter.
    Wo gibt es sowas und vorallem wie nennt man sowas wirklich?
    Achso und es darf nich sooo viel kosten und muss nicht gut klingen sondern einfach nur die Lautstärke begrenzen.


    Vielen Dank schonmal, Lg David

    "Mein Pult ist kein Klärwerk!"

  • Hallo David,


    deine Bezeichnung ist durchaus korrekt. "SPL Limiter" oder so nennen es die Amis.


    Grundsätzlich kannst du das mit jedem (wirklich jedem) Compressor/Limiter realisieren - das ist auch gleichzeitig die billigste Lösung:


    Besagter Comp/Lim wird nach dem Master EQ in das PA System eingeschliffen, mit einem geeigneten Testsignal (manche nehmen Rauschen, andere bei Genrelokalen die übliche Musikrichtung) wird beim maximal erlaubten SPL der Einsatzpunkt des Limiters eingestellt und dann wird das gute Stück verplombt oder sonstwie vor Zugriff gesichert.


    WICHTIG ist in jedem Fall, daß nach dem Gerät keine Pegeländerungen mehr vorgenommen werden können, z.B. Endstufe ganz statt nur halb aufdrehen, bei Mehrwegeanlage Pegel an der Weiche verstellen oder ähnliches. Also müssen auch diese Systemkomponenten vor Zugriff gesichert sein.


    WICHTIG ist auch, falls man es ernst meint, daß oft kontrolliert wird, ob Dritte Manipulationen am System vorgenommen haben (Limiter überbrückt o.ä.) - das passiert nämlich öfter, als man denkt. Blenden, die entsprechende Bedienelemente verdecken, helfen gegen hartnäckige Kerlchen mit dem richtigen Werkzeug nämlich auch nur kurz, genauso Sonderschrauben. Das bremst den Zugriff, macht ihn aber nicht unmöglich.


    FÜR GELD kann man auch speziellere Lösungen kaufen, zum Beispiel die hier
    http://www.drawmer.com/sp2120.html


    oder auch den ARGOS und die HERA von APEX. Von Dateq gibts auch ein spezielles Gerät und bestimmt auch von weiteren Herstellern.


    Bei manchen dieser Geräte wird tatsächlich der Schalldruckpegel im Raum über ein Meßmikro erfasst und auf Wunsch zum späteren Nachweis dokumentiert. Da gibt es dann auch Späßchen wie eine Relaisschnittstelle, mit der sich eine "Warnampel" und die Stromversorgung für die Endstufen ansteuern läßt. Damit kann bei überschreiten eines gewissen Pegels eine Warnlampe aktiviert werden und bei andauernder Überschreitung die Anlage vom Netz genommen werden. Auch das Abziehen des Meßmikros quittieren manche Systeme mit Totalabschaltung, um hier Manipulationen zu verhindern.


    Man könnte noch eine Menge über die Möglichkeiten schreiben, aber ich würde dich bitten, konkret deine Anwendung zu schildern, dann führe ich gerne weiter aus.




    Janko

    "Lauter" ist nicht "besser"

  • ok. danke erstmal!


    also und zwar,


    Als Equipment ist ein kleines yamaha 16/2 oder wie das teil heißt und 2 Boxen mit amping in einem Jugendclub verbaut. Diese Anlage nervt ständig die Nachbarn weil generell alle Jugendlichen zu laut machen und sobald man sich umgedreht hat, vom Fader runterziehen, alle den Fader wieder hochschubsen. So, und dem soll sehr kostengünstig entgegen gewirkt werden.
    Ich hab schon ausprobiert ein altes Multieffektgerät von mir nach den Master zu stecken und da einen Limiter aufzurufen. Aber das brachte kaum erfolgt. Warum versteh ich selber nich ganz.
    Dann hatte ich schon die Idee einfach zwischen Pullt und Entstufe eine DI-Box und die 20 db Taste reiin aber das brachte auch nich viel. ( Ich probierte erstmal alles was ich persönlich hätte verschenken können :D )



    Welchen sehr billigen Limiter kannst du denn empfehlen?
    Bei den teuren kenn ich mich auch aus aber im 100 Euro segment hab ich keine Ahnung.

    "Mein Pult ist kein Klärwerk!"

  • Ok, Budget geht vor, wie ich sehe - bei einem JUZ verständlich.


    Schlagt mich, aber probiers mit einem Composer von Behringer. Gibts beim großen T für 111 Öcken, vielleicht liegt ja noch einer im Giftschrank.



    Durch die Kompressor / Limiter Kombi kannst du sogar noch etwas musikalischer zu Werke gehen:


    Als aller erstes mit dem Limiter die absolute Obergrenze (am besten mit der nervigsten Krachmusik, die sonst auch für Ärger sorgt, falls es sowas gibt) einstellen. Mehr wird zumindest elektrisch nicht gehen. Daß ein identischer Spannungspegel durchaus unterschiedlichen Schalldruckpegel erzeugen kann, hatten wir schon besprochen. Mögliches Stichwort: Mit weniger Bass gehts lauter, mit sehr viel Bass deutlich leiser als der beabsichtigte maximale Schalldruckpegel.


    Dann den Kompressor auf riiiiichtig lange Attack und Releasezeiten einstellen, ruhig das Maximum nehmen was geht, und mit einer kleinen Ratio (zwischen 1:1 und 2:1) behutsam ans Signal heranführen. Zweck: Kurze, heftige Pegelspitzen fängt der Limiter auf jeden Fall unerbittlich ab, längeres konsequentes "Zulautmachen" blockt erstmal der Kompressor mit, aber erst nach der langen Attackzeit. Damit pumpt das Teil dann nicht gar so schröcklich. Bei Bedarf kann man Threshold und Ratio des Kompressors und Limiters noch feinjustieren, bsp. doch etwas mehr Headroom im Limiter lassen, dafür höhere Ratio im Kompressor o.ä. .


    UND GAAANZ WICHTIG: Meines Wissens haben die Behringerdinger wie viele andere einen Hard-Bypass. Will sagen: Bleibt der Strom weg schaltet das Teil auf Durchzug, man könnte also durch Abschalten oder Netzkabel abziehen das Gerät außer Funktion setzen und wie vorher weiterlärmen. Sei dir sicher, deine Kids kriegen das raus. Es muß also absolut sichergestellt sein, daß das nicht passiert. Zum Beispiel dadurch, daß Kompressor und Endstufe in einem verschlossenen Rack eingebaut sind und am gleichen Strom hängen. Zugang zum Rack von aussen nur durch zwei INPUT Buchsen für L und R, alle anderen Verbindungen hinter der verschlossenen Blende. ...und einen Jugendleiter, der bescheid weiß und kontrolliert, ob jemand fummeln geht.


    Viel Spaß beim "Erziehen", sag auch bescheid, wie's klappt.




    Janko


    P.S.:
    Und nochwas: Möglicherweise nervt nur ein kleiner Frequenzbereich die Nachbarn so richtig, z.B. weils dann bei Ihnen im Wohnzimmer dröhnt. Hier könnte man als Ausbaustufe einen EQ in den Sidechain des Kompressors einschleifen und diesen speziellen Frequenzbereich anheben, um den Regelvorgang hier noch zu verstärken. Aber mach dich nicht verrückt, die "einfache" Lösung wirds auch tun.

    "Lauter" ist nicht "besser"

  • Sers


    Auch wenn es zu laut ist für angrenzende wohngebite ist würde ich keinen limiter einsetzten.
    Ein Beispiel Ich war vor kurzem auf dem Frequency dort hat Billy Talent gespielt und es war grauenvoll den wenn der Sänger ins Mikro gebrüllt hat ist der limiter angesprungen und hat alles abgedämpft und als er wieder leiser wurde hat man die Stimme wieder grell rausgehört. Da kann man so gut mischen wie man will es hört sich dan einfach scheiße an.



    PS:. Kauf dir kein Behringer des ist alles Müll

    THX