Abnahme einer Diskussionsrunde

  • Hallo liebe Experten,


    wir haben ab und an die Situation, dass wir eine Gesprächsrunde von ca. 10 undsiziplinierten TN in einen Nachbarraum übertragen müssen.


    Bei unserem ersten Versuch haben wir einfach jedem ein Lavalier angesteckt, weil wir uns davon die besten Ergebnisse erwarteten. Theoretisch wäre das auch so gewesen, praktisch aber hatten wir natürlich jedes Hüsteln, Husten, Tuscheln und Lachen mit auf der Übertragung, was sehr genervt hat.


    Also war unser nächster Versuch MX412 von Shure. Das war schon besser, allerdings haben wir dann jedes auf den Tisch Schlagen, jedes Flasche und Glas Abstellen abbekommen. Der Ton war aber dennoch befriedigend.


    Leider scheidet ein Abhängen von der Decke ebenso aus wie ein separates Aufstellen der Schwanenhälse. Eine Mikrokette mit schaltbaren Sprechstellen oder alles andere schaltbare scheidet mangels Disziplin der TN wohl auch aus...


    Haben wir eine Möglichkeit übersehen oder müssen wir einfach akzeptieren, einen Tod zu sterben ?


    Danke für Eure Ideen,
    Alex

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  • die besten ergebnisse habe ich mit disziplinieren der teilnehmer erreicht.
    teilweise dauert das einige veranstaltungen, bis es klappt, aber bisher hat sich meine missionierung in dieser richtung immer etwas bewirkt und allen die arbeit erleichtert...


    technik erreicht da nicht wirklich was.


    "shit in - shit out"

  • Ich würde die Lavalliers verwenden und einen aufmerksamen Tontechniker ans Pult setzen, der die TN etwas herunterregelt, die gerade nicht sprechen.
    Das ist sicher sehr anstrengend, vor allem bei 10 Leuten, die undiszipliniert sind. Aber es gibt doch sicher einen Moderator? Mit diesem würde ich mich nochmal absprechen, vor allem, daß er sich mehr um die Rededisziplin kümmern muss. Dem vielleicht noch ein Headset verpassen, dann kommt dieser schon kräftiger rüber.
    Des weiteren würde ich der Runde ein kleines Monitoring verpassen, dann merken die Leute auch, wer gerade spricht und wie sich das anhört. Das hilft oftmals die Disziplin zu steigern. Leider kann das Monitoring nicht so stark sein, weil sich das sonst unangenehm auf den Gesamtklang auswirkt (hallig, evtl. Feedbacks etc.)


    Aber das wichtigste ist nach wie vor der Tontechniker, der laufend seine Finger an dem Regler haben muss, auf dessen Kanal gerade gesprochen wird. Die anderen sind dann einfach ca. 10-15dB leiser.
    Positiver Nebeneffekt: Das Publikum im Nebenraum hört vor allem immer nur ein oder zwei Leute. Insofern kommt die Runde im Nebenraum disziplinierter an, als sie ist...

  • Hallo,


    ich denke du könntest es mal wie Hausmeister schreibt mal mit der Entkopplung des Mics von der Tischplatte versuchen. eventuell würde da an Stelle eines un schönen Schaumstoffes auch schon ein Stückchen Filz oder Teppichboden helfen.


    An einer gewissen Disziplin der TN sollte es allerdings auch nicht Mangeln.


    Die Idee von mringhoff halte ich prinzipiell auch für nicht ganz schlecht nur das wird wirklich Streß... vorallem wenn mal der eine dem anderen ins Wort fällt muß der Tonmann richtig schnell (nahezu "Echtzeit" :D ) sein


    Greetz and Beatz


    KoKo

    Spaß macht eine Digam 7000 an Concert Audio !!!!

  • Bei den aufgestellten Mikros kommt es ja zu ähnlichen Effekten: das Husten und Tuscheln dürfte doch da genauso hörbar sein, wenn man die Mikros nicht mitregelt.
    Und wenn einer einem ins Wort fällt, dann gehört sich das nicht, insofern ist das gar nicht so schlimm, wenn der Regler erst 1-2 Sekunden später aufgerissen wird. Zudem sind die Leute ja nicht ganz runtergeregelt, sondern nur so leise, daß das Tuscheln nicht mehr verstanden und das Husten nur noch als Nebengeräusch wahrgenommen wird.


    Das Mitregeln der Mikros ist eigentlich ein ganz normaler Job bei Diskussionsrunden. Die Verwendung von Noisegates finde ich immer etwas schwierig: Husten / Räuspern kommt drüber, Flüstern vielleicht nicht, aber dann kanns sein, daß bei leisem oder abgewandtem Reden das Gate das Schliessen anfängt...

  • Zitat von "mringhoff"

    Das Mitregeln der Mikros ist eigentlich ein ganz normaler Job bei Diskussionsrunden. Die Verwendung von Noisegates finde ich immer etwas schwierig: Husten / Räuspern kommt drüber, Flüstern vielleicht nicht, aber dann kanns sein, daß bei leisem oder abgewandtem Reden das Gate das Schliessen anfängt...


    ...dem ist nahezu nichts hinzuzufügen. Die eingangs erwähnte Frage nach dem zu sterbenden Tod zeigt, daß alles andere aufwändige Kompromisse sind. Und wenn ich dann zwei Stunden lang die Mikroaufstellung umbauen muß, mir Gedanken um die Entkopplung mache und zuletzt die aufgestellten Mikros immer teurer werden ohne daß ich die eigentlichen Probleme wirklich löse, dann ist die schnelle aufmerksame Hand am Pult halt immer noch das einfachste. Und ja, ich mache auch eben diese Diskussionsrunden.


    Gruss


    Meyerlein

  • Andere Alternative aus dem Fernsehen der 80er/90er Jahre:
    der Moderator bekommt ein Handheld, dann stehen/knien 1-2 Techniker mit Handhelds auf Tonangel rum und halten jedem, der grade redet, das Mirko unter die Nase.
    In Verbindung mit einer für die Teilnehmer deutlich hörbaren Verstärkung redet kaum jemand weiter, wenn er nicht ein Mikro hat. Das erhöht die Rededisziplin sehr!
    Nachteil: es sieht recht ungewöhnlich aus, wenn da immer zwei Tontechniker um die Runde rumhampeln...
    Früher hat sich da keiner gestört gefühlt. :)

  • das gibts auch heute noch im Schweizer Fernsehen: Politik-Diskussionsrunde"Arena". Allerdings nur fuer die zweite Reihe (also nicht fuer die Hauptredner.