PA Anlage in einem Alternative-Club mit Live betrieb

Hallo Marcel!

Grundsätzlich würd ich mich mal auf euren Tontechnikausstatter verlassen, der sieht den Raum mit seinen eigenen Augen und kann euch so sicher besser beraten als wir hier. Wenn ihr glaubt, dass er euch über's Ohr hauen will indem er zuviel Material verkauft, dann geht eben zu ein paar Clubs in der Umgebung und schaut euch an, was dort so verbaut ist. Aber das habt ihr ja sowieso sicher schon getan.

Und jetzt noch als Anregungen:

- Trennt DJ-Monitoring und Bühnenmonitoring. Entweder 2 kleine (a la EV SX80) oder eine "normalgrosse" Box (zB. EV SX300) ist da sicher die unaufwendigere und auch betriebssicherere Lösung, als das Monitorsystem immer umzubauen.

- 2 Monitore werden wahrscheinlich zu wenig sein, wenn ihr für 500 Personen Live-Musik machen wollt, und die PA Lautsprecher hoch geflogen werden. Denkt lieber an 4 Monitorboxen auf 4 Wegen.

- zum Umschalten von Livemusik auf DJ eignet sich zB. ein billiger Linemixer im Amprack, muss nicht unbedingt ein Controller sein, wenn das restliche Setup ohne auskäme.

- Wenn's ein Controller sein soll, dann gibt's viele Möglichkeiten. Aber gerade bei gemischtem Programm (DJ, Live, mp3-Player vom Kellner) könnte man über Soundweb oder Ähnliches nachdenken.

- nicht auf den DJ Limiter vergessen.

- ist Hip-Hop für euren Club relevant? Wenn ja, würde ich empfehlen, den DJ Platz mobil zu machen, so dass ihr nicht zwei Sets Turntables braucht, wenn der DJ auf der Bühne steht.

- deine SRX8 Serie kenne ich nicht. Fliegen der Tops hört sich schon mal sehr vernünftig an. Wie ihr die PA und die Subs jetzt am Besten plaziert ist eine eigene Wissenschaft, und je nachdem wieviel Anspruch ihr hier habt, zahlt es sich vielleicht aus, einen Spezialisten hinzuzuziehen.

- Eines trotzdem zur Subplazierung: Ich würde empfehlen, sie nur unter die Bühne zu bauen, wenn diese so richtig solide ist, sonst werden die Sänger, die darüber stehen keine Freude haben.

- Bei einem länglichen Raum für 500 Personen solltet ihr eventuell über eine Delayline nachdenken.

- Zur Bühnenverkabelung: Plant doch gleich mal Tonstrom, Lichtfixstrom, Lichtdimmersteckdosen rund um die Bühne ein. Das spart Zeit. 2 Stageboxen sind besser als eine. Eine links, eine rechts und eine dritte beim Drumset hinten wäre noch schöner. Das bedeutet kürzere Kabelwege und schnelleren Auf- und Abbau.

- Grundsätzlich noch zum Geldausgeben, so wie ich das sehe: PA, Mischpult, Controller, Amps und Multicore sind eure Kernausstattung. Mikrophone (ausser vielleicht Stimmenmikros), Effektgeräte, Kompressoren, Gates, EQs, Monitorlautsprecher,usw. sind Nebenkomponenten, vielleicht höherem Verschleiß ausgesetzt, und wenn mal eines dieser Geräte ausfällt geht die Show trotzdem weiter.

Darum würde ich empfehlen, in die Kernkomponenten langfristig zu investieren, und wenn das Budget nicht reichen sollte, dann eher bei den Nebenkomponenten zu sparen, und diese über die Zeit hinweg aufzurüsten.

Dh. vielleicht tut's am Anfang auch ein Behringer DJ-Mischer mit billig CD-Player und Turntables, und das hier gesparte Geld lässt sich sinnvoller in ein hochwertiges Multicore und ein besseres Livemischpult investieren. Kommt halt auf euren Clubbetrieb an. Oder das Drumset vom t.mann statt ein Audix oder Sennheiser Set. usw.

Und jetzt viel Spass! th

Hallo Marcel,

zu 1.
Nein - warum denn auch?
Der DJ stöpselt sich genauso wie die Band in die Stagebox ein. Ich nehme an, daß irgendwo auch ein Mischpult im Raum steht. Für die Liveband ist ja klar wie das dann abläuft. Bei DJ-Betrieb Ausgang des DJ-Mixers auf 2 Kanäle geben und evtl. noch den Monitorausgang des DJ-Mixers auf einen dritten Kanal geben. Die beiden entsprechenden Kanäle am Hauptpult auf 0dB und den dritten Monitorkanal auf den Monitor routen und auch auf 0dB pegeln. Dann kann der DJ walten wie er möchte.
Ohne Hauptpult ist das auch kein Problem. Ausgang DJ-Mixer auf Front-PA und Monitorausgang auf Monitorendstufe.
Evtl. kann man - wenn den vorhanden - den Master-EQ ein wenig discomässig einstellen (die Wanne in Reinstform eben *grins*).

zu 2.
Zunächst einmal Analyse des Systems:
SRX8 bedeutet pro Seite 1x SRX722 (Doppel 12" / 1,5") und 1x SRX728S (Doppel 18"). Dazu ein Rack mit 2x XTi4000.
Ein Rack wird auf die Linke seite gestellt und betreibt dann komplett die linke Seite und dasselbe eben auch rechts. Eingang Links von Amprack Links auf Eingang Rechts Amprack Links durchschleifen. Auf der rechten Seite genauso.
Die Monitorendstufe hat mit den Endstufen der Front-PA nix zu tun. Die Monitorendstufe ist unabhängig, d.h. sie bekommt ein komplett getrenntes Signal.

zu 3.
Je nach dem ob man JBL mag oder nicht... Laut kann das Teil in jedem Fall und klangmässig muß man halt ein wenig am EQ schrauben. Ansonsten halte ich 2x Doppel-12 pro Seite für überdimensioniert, aber jeder wie er mag. Andererseits muß man ja auch nicht vollgas geben.
Bei einem Öffnungswinkel von 75x50° muß man die Topteile zwar ein wenig gegeneinander verbiegen (wie du schon beschrieben hast), sollte aber machbar sein. Evtl. die Teile vertikal einfliegen.

Noch was zu den Endstufen. Meiner Meinung nach sind die XTi's unterdimensioniert - vor allem für die Bässe. Aber das nur so am Rande.

Was hat denn der "Tontechnik-Ausstatter" so angeboten?

Grüßle,
michael