Headsets für lauten (!) Musical-Live-Gesang

  • Hallo,


    auch wenn es zu ähnlichen Themen schon einige Beiträge gibt, habe ich leider noch nicht wirklich etwas gefunden, was mir weiter hilft.
    Ich betreue ein Jugend-Theater/-Musical und suche dafür noch nach der idealen Lösung für die Live-Gesänge. Es müssen auf Grund szenischer Anforderungen zwingend Headsets sein, Handsender sind nicht möglich.
    Die Headsets werden nur für Live-Gesänge eingesetzt, Sprechpassagen werden nicht verstärkt.


    Anforderungen an das Headset:
    - rückkopplungsfest (Niere oder Hyperniere, eher dynamisch als Kondensator), Playbacks und Monitore sind sehr laut
    - robust und einfach in der Handhabung (Darsteller setzen sich die Headsets selber während der Vorstellung auf und ab)
    - "tanztauglich", also guter und fester Sitz am Kopf
    - klanglich gut, möglichst Shure-UHF-kompatibel
    - optische Auffälligkeit bzw. Unauffälligkeit ist erst einmal nicht so wichtig


    Bislang nutzte ich folgende Mics:
    - Shure WH10 (klanglich mäßig, dafür sehr robust)
    - Shure WCM 16 (klanglich okay, Tragekomfort schrecklich, anfällig für mechanische Belastung (2 gebrochene Bügel in 4 Vorstellungen)
    - DPA 4066 (zu empfindlich, die 4088 konnte ich leider noch nicht testen)


    Bislang war das WCM16 mein (klanglicher) Favorit, aber vielleicht hat ja noch jemand einen Geheimtipp auf Lager der mechanisch etwas robuster und angenehmer zu tragen ist.


    Tausend Dank für eure Hilfe,


    Sebastian

  • Zitat von "bademeister"


    - DPA 4066 (zu empfindlich,


    In welcher Hinsicht? Kommt zuviel Pegel für deine Funkstrecken raus oder stehen da nur Grobmotoriker auf der Bühne? Ich kenne kaum ein robusteres Headset mit akzeptablem Klang...
    Die Niere (4088) bringt etwa 6dB mehr GbF mit, ist aber ziemlich heikel was die Positionierung angeht. Wenn es nicht wirklich auf perfekten Sitz hingebogen und evtl. noch im Nacken getaped wurde schraubst du dir nen Wolf am Pult :roll:

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Zitat

    ...Playbacks und Monitore sind sehr laut


    Gibt es dafür irgendeinen plausiblen Grund? Warum müssen die Monitore sehr laut sein? Vor allem in Hinsicht darauf, das die Sprechpassagen überhaupt nicht verstärkt werden. Was für einen Sinn soll diese Mega Pegel Differenz zwischen Sprechen und Singen haben?


    Da würde ich mal als allererstes ansetzen, diese Fragen mit dem Regisseur zu klären. Ich hätte z.B. keine Lust als Zuschauer in einer Vorstellung zu sitzen, bei ich mühsam den Texten folgen kann um dann von der Musik erschlagen zu werden.


    Falls -wie der Vorredner schon schrieb- bei den 4066 zuviel Pegel an den Sendern ankommt, es gibt die auch als 4067 mit reduzierter Empfindlichkeit.


    4088 würde ich bei jung dynamischen Akteuren -die sich die Headsets selber aufsetzen- nicht verwenden. Die klingen wirklich nur dann gut, wenn sie ganz exakt positioniert sind. Sobald die auch nur etwas anders sitzen -vor allem nach hinten verrutschen- verlierst Du deutlich mehr an Klang und Pegel als bei den 4066/67.


    Was noch eine Alternative für den Grobmotoriker wäre:


    Sennheiser ME 105 Supernierenkapsel:
    http://www.sennheiser.com/sennheiser/home_de.nsf/root/professional_wireless-lavalier-mikrofone-ME-105-NI?Open&path=professional_wireless-microphone-systems_lavalier-mics_modular-lavalier


    in Verbindung mit dem Nackenbügel NB 2


    und diesem Kabel:
    Kupferkabel KA 100
    http://www.sennheiser.com/senn…behoer-lavalier-mikrofone


    Das geht auch ordentlich laut, kann allerdings wirklich nur mit dem Windschutz betrieben werden und ist dementsprechend etwas größer.
    Mit dem KA 100 "Knick"kabel kriegst Du das Mikro gut an den Mundwinkel und der etwas grobschlächtige Nackenbügel ist auch für grobmotorische "Selbstaufsetzer" geeignet.


    Ist halt nicht so elegant und unauffällig, aber dafür robust.


    Wobei ich ja nach wie vor erst einmal die Rahmenbedingungen abklären würde, ob man das (laute Monitore und sehr lautes Playback) nicht ändern kann.

    Machen Sie das hauptberuflich oder verdient die Frau dazu?

  • Die Rahmenbedingungen kann und will man nicht ändern, es passt tatsächlich auch ganz gut, auch wenn es sich auf den ersten Blick nicht so anhört.


    Bei den DPAs hatte ich das Problem, dass ich einfach nicht genug GbF bekommen habe, daher bin ich dann auf die WCM16 umgeschwenkt. Die machen im Endeffekt das was ich will, sind aber auch nicht unbedingt die Offenbarung. ;)


    Das Problem beim Aufsetzen ist auch weniger die Grobmotorigkeit der Darsteller als die Schnelligkeit der Kostümwechsel. Die (jugendlichen) Darsteller spielen halt "normale" Rollen und wechseln zu den Gesangsparts häufig die Kostüme, weshlab das Aufsetzen dann oftmals etwas hektisch ist und wie erwähnt schon das ein oder andere Headset in Mitleidenschaft gezogen wurde.


    Die Sennheiser klingen nach einer passablen Alternative, kennt jemand zufäälig aus dem Stehgreif einen Verleiher im Raum Hamburg der sowas im Sortiment hat?


    Vielen Dank, Sebastian

  • Zitat von "bademeister"

    Die (jugendlichen) Darsteller spielen halt "normale" Rollen und wechseln zu den Gesangsparts häufig die Kostüme, weshlab das Aufsetzen dann oftmals etwas hektisch ist und wie erwähnt schon das ein oder andere Headset in Mitleidenschaft gezogen wurde


    ... also bei mir sind die Sender und Kabel üblicherweise unter den Kostümen, die Headsets bleiben beim Umziehen da wo sie sind. Gegebenenfalls kann man da ja auch noch mit einem kleinen Tape nachhelfen, damit das gute Stück da bleibt, wo es hingehört. Oder gleich ganz auf den Bügel verzichten und ganz kleben.


    UWE