Basshornbauplan für Peavey Chassis

  • Hallo zusammen,


    Also den Satz "Für gute Hörner kommen eigentlich immer nur Chassis mit großer Auslenkung ......in Frage" kann man wohl ja so nicht stehen lassen.
    Wenn ich mir z.B. die Daten eines RCF L15/554K anschaue ("Midbass") und wie der in einem Martin F2B Bassbin werkelt, dann wiederlegt das diese gewagt These eindeutig ;)
    Wenn natürlich das Horn extra für einen sehr langhubigen Lautsprecher ausgelegt ist (z.B. Lab-Horn), dann funktioniert das mit einem kurzhubigen nicht so gut...


    In vorliegendem Fall würde ich auch nicht auf Teufel komm raus versuchen die vorhandene Chassis zu "verwurschten", sondern das bauen was dem Einsatzzweck am nächsten kommt, auch wenn dann die gebrauchten Bässe verkauft werden müssen.

    Viele Grüße,
    Fux

  • Moin,


    das geht hier ja noch richtig zur Sache,


    Also wie schon erwähnt, bin ich mit den neuen Pappen schon zufriedener. Und da ich jetzt nach vielem stöbern im Forum entschieden habe, alles zu lassen wie es ist, da zu viel Arbeit bei diesem System nicht mehr lohnt.
    Um nicht zu viel Geld in die Peaveys zu stecken, will ich wohl noch ein Satz Hisys Subs dazu stellen. Dann sollte es für unsere Sache fürs erste reichen. Die bekommen alle noch eine optische Verjüngung mit Strukturlack auf neueres Design und gut.


    Irgendwann haben wir dann auch die Kohle eingespielt, um uns was Brutales zu besorgen.


    @ Fux:


    Was schlägst Du vor als neue Sub alternative? Bevor ich noch mehr Hisys Subs dazu stelle, kann ich auch was ganz anderes darunter platzieren, gegebenenfalls auch noch mit den Hisys Subs für den Kickbereich. Und dann später, wenn es notwendig ist oder die zeit reif ist, die Tops ändern.


    Gruß Ingo

  • Kommt halt drauf an ob Du selber was bauen willst/kannst, für welche Veranstaltungsgrößen Du das ganze hernehmen willst und ob du auch mal die Tops gegen andere austauschen willst und vielleicht noch was an Amping da ist oder kommen soll.

    Viele Grüße,
    Fux

  • Hmmm, Filz entfernen und lackieren... Ich rate davon ab, denn es ist wirklich viel Arbeit, wenn es gut aussehen soll. Das Holz unter dem Fell ist alles andere als "lackfertig". Da muss dann geschliffen und vor allem auh gespachtelt werden, bevor man auch nur an Lack denken kann. Der Filz verdeckt viele Fehler im Holz...


    Und ich meine eigentlich, dass bessere Lautsprecher sogar billiger gewesen wären als neue Peavey. Leider hat sich die Preisgestaltung bei Peavey sehr gewandelt, gerade was Lautsprecherersatz betrifft. Ich habe diverse Kunden mit Peavey-Boxen, denen ich nun grundsätzlich andere Lautsprecher einbaue, natürlich erst simuliert und dann messtechnisch überprüft, mit gutem Erfolg.

  • Moin,


    @ Fux:


    was vorhanden ist habe ich oben schon gepostet. 2x Mackie M2600, 1x EV 7300A und ein OSC USA850. Die sollten erstmal ihre Dienste tun. Später vielleicht mal etwas anderes. Aber erstmal Speaker für den Subbereich.
    Und dann "step by step" erweitern und austauschen.


    Und das irgendwann die Tops auch dran glauben müssen, ist klar. Die sollen irgendwann mal gegen was besseres getauscht werden. Obwohl sie für Rockmusik extrem überlegen sind, da diese Pappen die E-Gitarren und den E-Bass besonders gut bringen. Die können von weich und soft bis hart und dreckig geben, bei Abnahme vom Marshall mit Shure SM57 oder vergleichbar klingen diese überragend. Kein scheiß!
    Stimme und Keyboard sind da eher nichts für diese Speaker. Das müsste noch besser werden. Da kann die Stimme schon mal zu dreckig klingen bei ACDC oder Billy Idol. Mit vorsicht zu genießen.


    @ Jens:


    ganz so teuer waren die neuen Pappen für Peavey nicht, da man hier nur die Chassis tauschen kann. Der Magnet bleibt, und der Preis sinkt um etwa 80-100€ je Speaker. Habe somit aufgerundet 120€ pro Pappe gezahlt. Und hält man sich an die Anleitung für Replacment Baskets von Peavey, hast de keine Probleme. Genaues Arbeiten und langsames heran tasten an die Maximalen des Speakers sind natürlich Pflicht.


    Mit dem abfilzen der Peaveys warte ich bis zur Winterzeit. Da haben wir nicht ganz so viele Gigs, und ich habe da vielleicht noch 2 Monate Ruhe bevor sie wieder gebraucht werden. Das ich da mit schweren Gerät bei muss habe ich mir gedacht. Aber der Filz sieht nicht mehr ganz so schön aus und löst sich hier und da. Und neuen Filz oder robusteren Teppich auf-leimen, na ja. Habe damit optisch auch nichts gewonnen.


    Mal schauen. Werde mich bei einem heran tasten und wenn es zu aufwendig wird, kommt halt wieder Filz. Aber gemacht werden muss es, da wir auch auf Hochzeiten damit spielen, und da sollte es etwas smooth aussehen. Nicht nach 25 Jahre Road.

  • Zitat von "Fux"

    Also den Satz "Für gute Hörner kommen eigentlich immer nur Chassis mit großer Auslenkung ......in Frage" kann man wohl ja so nicht stehen lassen.
    Wenn ich mir z.B. die Daten eines RCF L15/554K anschaue ("Midbass") und wie der in einem Martin F2B Bassbin werkelt, dann wiederlegt das diese gewagt These eindeutig ;)


    Laut dem Originalposter geht es hier um ein (reinrassiges) Bass-Horn und nicht um einen Midbass! Für letzteren kann man durchaus den RCF L15/554K nehmen - wenn man gewisse Abstriche bei (sehr) tiefen Frequenzen macht!
    Und man kann die Physik (noch) nicht überlisten. Das erreichen von hohe Lautstärken bei tiefen Frequenzen erfordern das Bewegen von (sehr) großen Luftmassen - und das geht nun mal nur in der Kombination von großer Membranfläche und großen Membranauslenkungen. Fehlt z.B. die Fläche, muß dafür die Auslenkung mehr 'schaffen'.
    Ein Horn unterstützt dies nur, wenn es denn gut auf das Chassis abgestimmt ist. Während man bei BR-Systemen kaum über die 5%-Wirkungsgradmarke kommt, so kann man bei Hörner (theoretisch) bis zu 50% erreichen. Mein etwas modifiziertes Imperial-Horn kommt da schon auf über 20%(!). Darum reicht schon eine 200W-Endstufe für einen 200-Personen-Saal völlig aus. Es zertrümmert zwar noch nicht die Nieren- und Gallensteine :wink: aber es erzeugt, ganz unterschwellig und nicht aufdringlich, einen tiefen Bass der feinsten Art. Für PA ist es etwas unhandlich, da doch sehr sperrig, und mit immerhin etwas über 130kg auch nicht sonderlich transportabel. Aber mit einer eigenen Endstufe aktiv gemacht, sorgt es für den nötigen Hörgenuß und ein Pseudo-Kino-Hörerlebnis beim Abspielen von DVDs/BRs. :D


    Zitat von "Fux"

    Wenn natürlich das Horn extra für einen sehr langhubigen Lautsprecher ausgelegt ist (z.B. Lab-Horn), dann funktioniert das mit einem kurzhubigen nicht so gut...


    Ich bekomme immer ein wenig 'Bauchschmerzen', wenn man das pauschalisiert. Stimmen würde die Aussage, daß es dann nicht mehr so laut funktionieren würde, da der max. Schalldruckpegel (im Vergleich) nicht mehr erreicht werden könnte. Wenn man z.B. für das Lab-Horn ein anderes Chassis mit identischen oder sehr ähnlichen Parametern, jedoch mit einer wesentlich kleineren max. linearen Membranauslenkung (gefunden) hätte, dann würde es mit diesem Chassis dennoch genauso gut funktionieren. Lediglich beim max. Schalldruckpegel gäbe es eben einige Abstriche zu verzeichnen, bevor es anfängt hörbar zu klirren oder gar mit dem Schwingspulenträger gegen die Polplatte 'knallt'. Wer es also nur bis zu wohnzimmertauglichen Laustärken betreibt, wird keine bzw. kaum Unterschiede feststellen, und möglicherweise auch beim Design das Horn nicht zwingend an die (nicht vorhandene) Langhubigkeit eines Chassis anpassen (wollen). Sie 'spielt' dann einfach nicht so laut. Und wenn man es beim Design versucht zu berücksichtigen, dann erkauft man sich das i.d.R. durch andere 'Nachteile' (z.B. bei frontloaded Hörnern durch den Einsatz einer Vorkammer bevor es in den eigentlichen Hornverlauf geht, ...).

  • @ Super-Ingo: Ich weiß sehr wohl, dass nur die Körbe getauscht werden, und davon habe ich auch gesprochen. Der Preis für ein komplettes, neues, besseres Chassis liegt tatsächlich in dem Bereich des Preises, den du gezahlt hast. Bei den passiv getrennten Systemen würde ich aber die Finger vom Tausch gegen was anderes lassen. Ich kenne die Boxen, die du hast alle aus eigenem Gebrauch, inklusive der HiSys4, die du als Top hast. Auch damit lässt sich Stimme gut pübertragen, man muss nur den EQ oder noch besser den Controller im Griff haben, also passende Setups dafür erstellen.


    @ raimund rabe: Die Peavey FH1 sind keine echten Bässe. Ja, in Rudeln funktioniert das auch im Bassbereich gut, sonst ist bei 60Hz spätestens Schluss. Dafür sollen sie bis 600Hz spielen können, wie in den ursprünglichen Peavey SP1, wo nur ein 1"er am 80cm x 40cm-Horn drüber saß, Trennung wie gesagt 600Hz. Im Project Two-System gabs noch einen 12er dazwischen, der "ab Werk" von 300-1200Hz lief, darunter das FH1, darüber besagtes 1"-Horn. Wer da noch Tiefbass drunter wollte, hat zum UDH-Sub gegriffen, ein 4x15" Bandpass 4. Ordnung mit identischer Breite (mit den richtigen Lautsprechern drin geht dieser erstaunlich gut).
    Zurück zum FH1: Der Lautsprecher, der original verbaut wurde, ist der besagte Peavey 1504-4DT. Dieser wurde genau für dieses Horn entwickelt, zu einer Zeit, als 250W die Größenordnung an Leistung war, die in so einer Konstruktion versenkt wurde. Die thermische Belastbarkeit von 700W programm traue ich dem Lautsprecher in dieser Konstruktion nicht zu, weder mechanisch noch thermisch.

  • Mit Midbass meinte ich nicht das Martin F2B sondern das Chassis RCF L15/554K das statt dem originalen ATC Chassis drin sehr gut funktioniert. Das RCF Chassis hat nicht allzu viel Hub aber eine steife, leichte Membran und wird vom Hersteller eher für 2 Weg Monitore empfohlen. Und diese Basshorn (F2B) ist nun wahrlich kein Midbass, sondern meines Erachtens eines der besten je entworfenen Basshörner.
    Und wegen dem maximal erreichbaren Schalldruck würde ich mir bei der Kiste mal wirklich keine Sorgen machen ;)
    Tiefgang bis 40 Hz finde ich auch heute noch alle mal ausreichend.


    @den Threadstarter
    Für deine jetzigen Tops könnten die Martin F2B Bassboxen etwas, was du im Moment gar nicht benötigst. du kannst diese nämlich, ohne daß es komisch klingt, bis 220Hz hinauf betreiben. Wenn du aber später mal andere Tops bauen möchtes, z.B. die Limmer Tops mit den 308er Hornflares, dann kannst du genau da wunderschön trennen ohne diese Limmertops wie die meisten Anwender mit Frequenzen unter 200Hz quälen zu müssen.


    Mir ist bewußt das die meisten unbedingt "Subwoofer" einsetzten wollen und die tunlichst nicht über 100Hz trennen wollen. Ich kann aber bei einer wirklich gut funktionierenden Basshorn das bis über 200Hz ohne Murks hochspielt kombiniert mit einem vom Midbass befreitem Top nicht Verkehrtes finden.


    (und das Top ist halt kleiner und leichter als etwas mit 2 15"ern)


    Noch dazu ist bei so einer Kombination wie der beschriebenen der Wirkungsgrad wirklich sehr hoch.

    Viele Grüße,
    Fux