Beiträge von eschwenk

    Äh, gerade noch mal für mich und meine kindliche Einfalt:

    Wenn das Gewicht und Recording in Gewichtung so eine gewichtige Rolle spielen ... warum darf es noch mal kein X32compact oder M32R sein?


    Unter Anderem, wWeil ich schon gerne 24 Fader hätte. Außerdem ist das M32R immer noch schwerer und höher als ein SX32 wenn ich das richtig sehe, nur ein Wenig schmaler.


    Ein Pult mit 16 Fadern (Phonic Summit) mustere ich grad aus, das war nichtmal soo schlecht, nur halt jetzt arg outdated: kein digicore, keine Fernbedienung, feste zum Teil erstmal verwirrende Layer und der touchscreen ist doch manchmal arg träge. Außerdem laaaange Zeit zum Booten, was bei Stromausfall eher ungünstig ist, und die USB-Verbindung zum Notebook war viel zu wackelig. Aber funktioniert hat es gut.


    Weniger bedarfte Helfer, die man mal eben ans Pult stellte weil man selbst auf die Bühne mußte, hatten damit dann doch Probleme, die richtigen Fader für den Monitorweg zu finden oder dergleichen.


    Mit den wichtigsten 16 Inputs auf der linken Pulthälfte und den Monitorwegen auf der rechten geht das beim Neuen sicher besser, in jedem Fall ist es bequemer für mich ;). Und durch die Fernbedienung kann ich auch besser von der Bühne aus eingreifen wenns doch mal klemmt - zumindest in der Probe. Wenn man halt neben dem Techie-Job ab und zu auch noch selber auf die Bretter will und das Personal begrenzt ist, muß man irgendwo Kompromisse machen.

    Was nützt es wenn es leicht ist, aber noch voll von Kinderkrankheiten „by design“ ist


    Es ist mir eigentlich völlig egal, ob das Ding by design, by implementation, by transportation, by intention, by inspiration, by transpiration, by mood oder by moon phase kaputt ist. Fakt ist, daß bestimmte Dinge nicht in "brauchbar" funktionieren und daß ich vom Hersteller-Support einfach nur erwarte, daß er das erstens als Fehler anerkennt wenn man es mit klaren technischen und fachlichen Argumenten darlegt bzw. demonstriert und sich zweitens zügig um Korrektur bemüht, anstatt eine Diskussion mit dem Kunden darüber anzufangen, ob das Design oder die Implementierung kaputt ist.


    Beides ist bei 4 von 5 Support-Anfragen an Presonus derzeit leider (noch?) nicht zu erkennen, bei einer mußte ich 3x nachkegeln bis dann mal die Antwort "wir geben das an die Technik weiter" kam. Das ist kein professioneller Umgang mit fundierten Kundenbeschwerden. Und es ist nicht so, daß ich nicht in jedem einzelnen Punkt eine einfache Möglichkeit aufgezeigt hätte, das software mäßig schnell zu lösen. Man braucht nur einzelne Dialoge um einzelne Funktionen oder Bedienelemente zu erweitern und schon würde es tun.


    Daß die Hardware es nicht hergeben soll, z.B. ein Plugin zu bypassen, ist eigentlich unvorstellbar (und selbst wenn dann tauscht man das Plugin hinter den Kulissen halt durch ein Null-Plugin wenn der bypass eingeschaltet wird).


    Ich sage auch explizit nicht, daß ich die Lösung heute noch brauche. Die Antwort "wir schedulen die Korrektur für das übernächste Release von Firmware und App im Februar" wäre schon völlig akzeptabel für mich - wobei ich überzeugt bin, daß sie das für viele professionelle Anwender nicht wäre.


    Einfach nur die Kundschaft ernst nehmen und sich um Probleme kümmern statt die Leute abzuwimmeln. Mehr will ich gar nicht. Ok, ein "Lead Support", der nicht funktionierende "Lösungen" vorschlägt und den Unterschied zwischen einem Plugin Bypass und einem Bus Mute nicht kennt ist auch nicht dolle. Aber selbst das wär ja egal, wenn der einfach nur seinen Job macht und das Problem an jemanden weitergibt, der sich damit auskennt.

    Die aus meiner Sicht am ehesten "passende" Alternative derzeit wäre wohl das Soundcraft Si Impact.


    Ich hatte mich dagegen entschieden, weil es keinen eingebauten Recorder hat (d.H. man muß immer ein Notebook mitschleppen), die Android App von Soundcraft leider gar nix taugt, die Preamps in der Mini Staebox zwar gut klingen aber in Verbindung mit dem Pult leider nicht wirklich genug Verstärkung für eher schwachpegelige Mikros (MD421?) zu bringen scheinen und das Gesamtsystem mit zwei AES50/MADI-Stageboxen keine Havarielösung geboten hätte. Außerdem ist das Pult schwerer, ich muß das Zeug bei jedem Gig alleine ein Stockerk aus dem Lager hochschleppen und werde nicht jünger, da schaut man auf solche Sachen ;). Nicht so doll fand ich auch das Metering, eine sinnvolle Meter Bridge kriegt man eigentlich nur am via USB angebundenen Notebook und die hat dann auch nicht alle Signale.


    Recording Sessions mit einem SI Performer 2 und mit einem einem SI Impact hab ich schon hinter mir, von da her kenne ich diese Pulte gut. Größtes Manko in der Praxis war das doch sehr rudimentäre Metering und die zu rudimentäre Android App, die gerade mal die Bedienung der Fader für die Monitorbusse erlaubt - auf der Bühne schonmal hilfreich, aber das FoH-Pult an die Saalseite stellen und sich ins Publikum setzen, um den Sound auszufeilen und die Show abzufahren geht halt nicht.


    Klare Vorteile bei Soundcraft: die Kanal-Signalketten sind sinnvoll angeordnet, alle Sends einzeln pre/post schaltbar (sehr viel flexibler, weil man z.B. Monitorwege mit Pre-Sends beschicken, aber dann dann doch nen Post Send vom Talkback MIkro draufpacken kann), Verwaltung von bis zu 80 Inputs möglich. Dafür gibts keine Plugins, die mir allerdings derzeit auch eher im Weg als hilfreich sind, und IIRC auch keine DAW-Integration (wobei ich eh wenn mit Rechner dann direkt in Ardour/Linux aufzeichne und weiterverarbeite, so daß mir ein USB Class compliant Device reicht).


    Noch ein großer Vorteil von Soundcraft ist daß es die Möglichkeit gibt, Szenen unabhängig vom physikailschen Pult am heimischen Rechner zu erstellen (Si Offline Impact bzw. Si Offline Performer) und dann aufs Pult zu spielen.


    Wobei ich damit beim Impact schonmal bös auf die Nase gefallen bin weil es die I* von Soundcraft nicht hingekriegt haben, zu prüfen ob die zu ladende Szene auch zur Version der Firmware paßt und das Pult sich dann plötzlich komplett undefiniert verhielt (vorhandene I/Os nicht mehr ansprechbar, irrationales Verhalten von Bussen). Hat mich und nen bezahlten Techie damals zwei Stunden Zeit mit Fluchen und Nerven gekostet und beinahe ne Generalprobe gestört.


    Manchmal frage ich mich bei dem Zeug schon, was diese Softwareentwickler in den Firmen eigentlich beruflich machen. Das sind alles so rudimentäre Anfängerfehler, für die wäre man bei existierender Software-Qualitätskontrolle schon vor 30 Jahren gesteinigt worden.

    Zitat

    Obwohl ein M32 jetzt auch nicht so deutlich schwerer als das Presonus sein würde.


    Mal nachgeschaut:


    M32 live:

    25kg, 90x60x25cm


    StudioLive 32SX:

    13,6kg, 65x60x17cm.


    Das sind 40% weniger Gewicht und 25cm in der Breite am nackten Mixer. Dazu kommt noch entsprechendes Mehrgewicht am Case und die doppelte Höhe. Ich habe beide Pulte in den Fingern gehabt.


    Das 32SX schleppst Du im Case alleine gerade noch so eine Treppe hoch (auch wenn ich dafür eine Treppensackkarre empfehle). Das Case ist ca. 75x75x30cm groß und paßt gerade so quer durch handelsübliche (80cm) Türen. Das Case paßt damit auch in die meisten Kombi-Kofferräume.


    Das M32 Case ist über einen Meter lang und nur zu zweit sinnvoll zu bewegen. Es dürfte bei den meisten Kombis nicht quer auf die Ladefläche passen. Damit ist es für mich leider schon raus.

    Das SQ6 ist mehr als 700 Euro teurer als das 32SX. Und die A&H Stageboxen sind auch nochmal deutlich teurer (NSB 16.8 ca. 760€, AB168 über 1000€). Da bin ich dann locker 1200€ mehr los wenn ich zwei 16/8 Stageboxen haben will.


    Gewicht SQ6: 13,3kg. Gewicht 32SX: 13,6kg.

    Das sind gerade mal 300g Unterschied.


    Ob der SLink-Anschluß mit dem AVB-Netzwerk gleichwertig ist, kann ich nicht beurteilen, scheint aber wohl ungefähr hinzuhauen. AES50 hat das A&H scheinbar nicht, da wären die Stageboxen billiger aber das kann auch deutlich weniger soweit ich das sehe.


    Schön an der Presonus Lösung war noch, daß ich ohne Umverdrahten einen Rackmixer im Normalbetrieb als zweite Stagebox oder Monitormixer und für den Havariefall als Ersatzmixer nutzen kann. Der 16R hat zwar weniger Kanäle, hängt aber am gleichen AVB-Strang wie die Stagebox und kann auf deren Inputs zugreifen.


    Außerdem ein Argument für mich: ich brauch kein teures und proprietäres ipad, die Fernbedienung läßt sich mit einem billigen 10" Android Tablet für 180€ machen. Tut bis auf den einen Bug auch. Den hat Presonus mittlerweile tatsächlich mal aufgrund des Videos als solchen anerkannt und an die Technik weitergegeben.


    Bin jetzt gespannt, ob der Support auch bei den anderen Punkten noch lernt, daß man nicht mit der Kundschaft rumdiskutiert sondern einfach zugibt, wenn die Techniker oder Designer schlicht elementare Dinge vergessen haben (einen Bypass-Schalter an allen FX Plugins zu vergessen _ist_ einfach Verpennen elemendarer Dinge), und eine zügige Lösung ankündigt.


    Ich hab ja kein Problem damit wenn man sagt es ist grad Corona deshalb gibts die nächste Firmware erst im Februar, aber sich ernsthaft hinzustellen und offensichtlich fehlende routing sources oder Bedienelemente als "this is by design, no bug" zu propagieren, ist einfach das Gegenteil von kundenfreundlich. Zumal alle reklamierten Mängel mit Sicherheit in Software zu beheben sind und zu einem elementar besseren Produkt führen würden, ohne daß man dabei die Hardware anfassen oder einen Riesenaufwand betreiben müßte.

    Zitat

    Das Ferrarisignal schick ich aber auch nicht über eine Hausverkabelung unbekannter Qualität, deren Anschlüsse noch dazu in Standard RJ45 sind


    Ja, aber das ist nicht die einzige ANwendung für solche Adapter.


    Ab und an braucht man ja auch einfach mal ein langes Netzwerkkabel für die IT, und sei es nur weil man für den Zweck WLAN nicht mag. Da bieten sich die Digicore-Trommeln eigentlich an, denn die Kabel sind robust, flexibel und schnell zu verlegen und zügig wieder aufgeräumt. Genau was man haben will, um z.B. beim Leichtathletik-Meeting die Lichtschranke am Start mit der Auswertung am Ziel des 100m-Laufs zu verbinden.


    Nur kriegt man halt in eine handelsübliche Ethernet-Karte, ein nromales Notebook oder einen handelsüblichen Switch keinen Ethercon-Stecker rein.


    Ein anderes Beispiel ist eine zusätzliche 8/8er AES50- oder AVB-Stagebox im Foyer, über die man dort ein paar "Außenlautsprecher" mit dem Veranstaltungssound beschickt, damit das Personal oder die Sponsoren an ihren Messeständen den Verlauf verfolgen können. Und vielleicht auch ne Talkback-Mikrophonstrecke in den Backstagebereich für nötige Absprachen legt.


    Sind natürlich alles relativ exotische Dinge, aber wir alle wissen was für Sonderwünsche an den Techie gerne mal eben herangetragen werden ;)

    Zitat

    Limiter in jedem Kanal/Bus (wie oben)

    Ja, aber wenn man es genau nimmt auch an der falschen Stelle der Signalkette. Eigentlich will man nen Limiter entweder "ganz vorne" sitzen haben oder "ganz hinten". Ganz vorne sitzt aber (für mich völlig unverständlich weil so eigentlich kontraproduktiv) das Delay.


    Die praktisch meistens sinnvolle Anordnung wäre für mich Gain - Limiter - EQ - Send - Compressor - Plugins - Gate - Send - Fader - Delay - Send - Pan - Master. An Stereo Sends gehört ein eigener Pan Pot, der per Default mit dem vom Main Bus gelinkt ist. Und natürlich gehört _überall_ ein schaltbarer Bypass und ein Metering Point hin.


    Damit hat man ganz klassisch Pre Fader Sends für Monitorwege, Post Fader Sends für parallele Effekte, kann die Delays zur Laufzeitkompensation für die Frontline benutzen ohne die Monitore zu verzögern. Das ist für 99,9% der Live- und Recordingsituationen ein sinnvoller Ausgangspunkt ohne böse Quirks. Wenn der Drummer unbedingt noch ein Phasing Delay auf dem Set-Monitor haben will, kann man das ja in seinen Monitorbus einschleifen, Delays für Delay Lines oder Subwoofer gehören in die entsprechenden Ausgänge oder gleich ins Speaker Management System.


    Wer unbedingt die Motown Compression pre Fader beschicken will (kann sinnvoll sein, muß aber nicht), kann das über den zweiten Send-Punkt Post-FX machen oder am ersten Send abgreifen und ggf. noch nen EQ in den Kompressorbus schleifen. Beides sind weithin übliche Techniken. Das Gate nach dem Plugin-Slot ermöglicht gated Reverb.


    Man kann drüber streiten, ob EQ vor oder nach Kompressor. Ich plädiere für vorher weil der Kanal-EQ auf den Pre-Sends in der Praxis meistens doch ganz nützlich ist. Ein Insert entweder gleich nach dem Gain oder vor dem Plugin ist hilfreich für externe Effekte. Man kann vielleicht auch noch einen Plugin Slot vor dem Kompressor haben wollen, um etwa Hallfahnen von In-Channel-Reverbs damit zu kontrollieren, aber das sind dann schon eher spezielle Aktionen.


    Das Delay ganz vorne hingegen ist aus meiner Sicht totaler Nonsense. Kein Drummer will die 30ms Kanaldelay seiner Snare oder Bass Drum, die man für die tiefe Bühne vielleicht am FoH braucht, auf dem IEM haben (und kaum einer könnte damit noch sinnvoll spielen).

    Kommt auch drauf an wie viel Lautstärke und wie viel Tiefbaß Du brauchst, was Dir klanglich wichtig ist und was zu Deiner Raumakustik paßt.


    Ich persönlich habe - für völlig andere Zwecke - vor Jahren mal ein Paar Genelec 8020 gekauft. Und möchte diese "Brüllwürfel" nicht mehr missen, vor Allem weil sie auch prima in nen Würfelschaumkoffer passen und mitgenommen werden können.


    "laut" oder "tiefbaß" ist bei denen nicht unbedingt die große Stärke, aber für meine Zwecke hats immer gereicht. Ein Bedürfnis nach einem Subwoofer hatte ich seltenst.


    In jedem Fall sind sie sehr robust dank Metallgehäuse, universell aufstell-/hängbar (Mikrofongewinde an der Unterseite, Iso-Pods und Wandhalterungen dabei, auch Rack-Einbaukits sind zu bekommen) und für meine Ohren sehr präzise besonders was die räumliche Darstellung angeht (die für meine Arbeit damit wichtig ist). YMMV.

    Kostenpunkt: AFAIK derzeit so knapp unter 400€ das Stück. Es gibt auch ne "digitale" Variante und ein Kit mit Einmeß-Software und Meßmikrofon dazu, da kommst Du aber dann über 1000€ raus.


    Natürlich gibts von der 8er Serie auch noch andere Modelle. Die 8010er würde ich meiden, die sind doch deutlich schwachbrüstiger. Spätestens ab 8030 bleibt in kleineren Räumen eigentlich kein Wunsch mehr offen. Oder 8020 plus Subwoofer, das geht auch gut.

    Was ich in dem Zusammenhang wirklich ärgerlich finde ist, daß die Politik nicht den Mut hatte, schon im Mai anzusagen daß ab September keine größeren Veranstaltungen mehr stattfinden können. Das wär zwar auch nicht schön gewesen, hätte aber vielen Veranstaltern eine Menge Planung und Vorbereitung für die Katz und damit auch sinnlose Kosten erspart.


    Und man hätte Gebäude wie Gemeindehallen, Messehallen und Kongreßzentren dazu nutzen können, Schulen zumindest für einen Teil der Klassen größere Unterrichtsräume zu ermöglichen. Es wäre den ganzen Sommer Zeit gewesen, entsprechende Konzepte zu erarbeiten und die Stundenpläne auf größere Blöcke umzustellen, so daß nicht so viel Zeit mit Wandern verloren geht. Und auch den einen oder anderen Veranstaltungstechniker für die Betreuung buchen können.


    Der Zug ist jetzt halt leider komplett abgefahren.

    Zitat

    [Channel Delays auf Pre-Fader Sends]

    Dann musst du dir einen großen kaufen. Beim X32 ist das auch so.


    Also bei Soundcraft Si ist das nicht so. Da sitzt der Delay nach dem Fader vor dem Pan Pot. Wo er im Grunde auch glasklar hin gehört.


    Das Soundcraft SI Impact ist ungefähr mit dem Presonus StudioLive 32SX vergleichbar. Preisklasse 2500 Euro.


    Zitat

    Kann das denn der Kompressor nicht selber? Ein Kompressor, der im FX-Slot steckt ist sowieso kritisch im Parallelbetrieb wegen Latenzen.



    Du mißverstehst.


    Ein "FX" Bus bei den Presonus-Mixern sieht so aus: Send - EQ - Comp - Plugin - Routing


    EQ und Comp sind vertauschbar und an- und abschaltbar. Das Plugin aber nicht. Ein "Null"-Plugin gibts auch nicht, einen Bypass auch nicht. Man muß ein Plugin auswählen, und dafür stehen nur Phaser, Flanger, Chorus und diverse Reverbs zur Auswahl - kein Kompressor. Keines dieser Plugins hat eine neutrale Einstellmöglichkeit, bei allen sind die Controls so begrenzt daß genau das nicht geht.


    Zitat

    Isso. Stereo kann man mit dem µC schreiben. Für mehrkanal muss man das wegen der hohen Datenrate völlig anders implementieren.

    Das mag ja sein, aber bei den Desktop-Mixern wurde das auf praktisch identischer Hardware bereits gemacht. Die Desktop-Mixer 32S, 32SX und 32SL sind soweit ich das sehen kann im Grunde nur ein 32R mit Motorfadern, Drehgebern und diversen Displays dran. Die DSPs sind die gleichen, die Mixing Engine demnach auch. Ergäbe jedenfalls keinen Sinn, das zweimal zu entwickeln.


    Man müßte also einfach nur die dort eingesetzte Software an die Rackmixer anpassen, was im Wesentlichen darin bestünde, die physikalischen Controls rauszunehmen. Auch virtuelle Controls über UC Surface sind da bereits vorhanden, man muß nichts hinzufügen. Das kann nicht so aufwendig sein.


    Zitat

    Welches Pult, vor allemin dieser Preisklasse hat erdfrei Symmetrische Anschlüsse? Und wer würde den beträchtlichen Aufpreis für etwas zahlen[...]



    In der Tat hat peinlicherweise fast kein Gerät auf dem Markt solche Anschlüsse. Auch angebliche "Profi" Keyboards und Synthesizer nicht.


    Der "beträchtliche Aufpreis" besteht allerdings in Material für ungefähr einen Euro pro Kanal. Man braucht letztlich nur passende Ausgangsübertrager, die es bei Abnahme von Tausenderstückzahlen für Centbeträge in guter Qualität gibt, und eine erdfreie Spannungsquelle für die Phantomspeisung (wobei das optional wäre, man könnte auch einfach mit der Phantomspeisung eine Erdung schalten - Mikrophone, die Phantomspeisung brauchen, machen eigentlich nie Brummschleifen-Probleme.


    Und ganz ehrlich: für nen 32 Kanal Mixer, bei dem ich nie wieder mit DI-Boxen rumfummeln muß, weil er einfach erdfreie Eingänge hat, lege ich gerne nen 100er mehr hin.


    Denn das würde bedeuten: Keine DI-Boxen mehr für Keyboards und Synths, nie wieder Brummschleifen suchen und "Ground Lift Bingo", in jedem betroffenen Kanal ein Kabel und damit eine Fehler- und Unfallquelle weniger, zwei Teile weniger die man schleppen muß und zwei Teile weniger die man vergessen kann oder die geklaut werden können.


    Eigentlich sollte man jeden Produktdesigner eines "professionellen" Bühnengeräts, der keine erdfeien Anschlüsse einplant, eine 32-Kanal DI-Box im heavy duty Flight Case um die Ohren hauen. Und zwar 50 mal pro Sekunde.

    Hallo zusammen,


    ab und an kommt die Notwendigkeit auf, daß man für einen Teil einer Digicore-Verbindung eine vorhandene Cat5-Vernetzung im Haus nutzen möchte, die dann halt ein "normales" Patchfeld hat.


    Dafür wäre es praktisch, einen Adapter von Ethercon weiblich auf RJ45 zu haben, den man dann einfach aufs Digicore draufstecken kann damit das ins Patchfeld der jeweiligen Location paßt.


    Allerdings scheint es sowas nirgendwo in bezahlbar zu geben? Das einzige was ich im ganzen Netz gefunden habe waren Selbstbaulösungen oder ein "Notebook Anschlußkabel" von Klotz für über 100€.


    Ansonsten halt nur Kupplungen Ethercon female auf Ethercon female, zum Teil auch schon mit Preisen die mich aus dem vollen Diamanten gefräste Isolationskörper vermuten lassen, und dann halt ein normales RJ45 Patchkabel dazu. Das funktioniert zwar sicher, ist aber wieder mindestens eine Fehlerquelle mehr und ein Teil mehr das man vergessen/verlegen/kaputtmachen kann.


    Gibts nirgendwo einen Adapterstecker oder ein kurzes Adapterkabel (10cm würden ja schon reichen) für sowas, die beim Erwerb nicht in Feingold aufgewogen werden müssen? Ich mein, 20-30 Euro für sowas wär ja ok, aber 100 Euro für ein Patchkabel mit ner Metallhülsenfassung? Und das Kabel ist noch nicht mal aus gediegenem Silber?

    Hallo zusammen,


    um für die Zeit nach der Pandemie gerüstet zu sein wollte ich meine private Bühnentechnik-Ausstattung erneuern. Ziel: eine 32-Kanalige Lösung für Live-Veranstaltungen mit Multitrack-Recording.


    Geworden ist es ein Presonus StudioLive 32SX, eine NSB16.8 Stagebox, ein StudioLive 16R Rackmixer der sich auch als Stagebox nutzen lassen soll, dazu diverse Kabel und Cases und ein 10" Tablet für die Fernbedienung. Zusammen ungefähr eine Investition von 5k€.


    Nungut. Zuhause angekommen hab ich dann alles ausgepackt und erstmal angefangen, mich in den 16R einzuarbeiten.


    Die App-Software "UC Surface" kann zwar IPv4, der Mixer kann DHCP oder statische IP-Vergabe und kennt auch eine Netzmaske und eine Gateway-Angabe. Machtman die App auf, findet sie den Mixer via Broadcast und man kann sich dahin verbinden.


    Das funktioniert natürlich exakt so lange, bis der Mixer in einem anderen IP Segment steht wie das Tablet. Dann nicht mehr. Kein Problem würde man denken - man könnte ja IP oder Hostnamen des Mixers einfach direkt eingeben, so wie bei jedem IPv4-Client auf der Welt üblich.


    Erster Hammer: leider Fehlanzeige. Einen Dialog dafür gibts in UC Surface nicht. Antwort vom Support auf das Ticket "Ihr habt den Dialog vergessen": "This is by design. You may file a feature request." Im Jahr 2020 nach Christus. WTF?


    Nun gut, peinlich aber ich kann damit leben, obwohl es ab und an praktisch wäre. Also weiter.


    Es gibt 16 Mic/Line Combo-Buchsen, einen AVB-Netzwerkanschluß, dem "Control" Ethernet Port, Main Out und 6 Aux Outs in Form von symmetrischen Klinken. Soweit wäre eigentilch alles gut (bis auf den Unfug, daß immer noch kein Hersteller erdfreie symmetrische Anschlüsse verbaut, man also auch 2020 noch mit DI-Boxen rumfummeln muß - auch so eine Peinlichkeit vor dem Herrn).


    Dann gibts einen Dialog "Routing". Da kann man z.B. den 64 AVB-Kanälen jeweils ein Signal vom Mixer zuweisen. Standardmäßig ist ein Teil davon vorbelegt, die Belegung ändern ist eigentlich über einen Matrix-Dialog auch schön gemacht.


    Nur: es ist nicht möglich, einen einmal verbundenen Kanal wieder komplett zu lösen, weil man den z.B. von einem anderen AVB-Gerät beschicken will. Man kriegt eine einmal gesetzte "black Box" in der Matrix nicht wieder weg, nur verschoben :-(.


    Also neues Ticket: Ihr habt da ne Funktion vergessen. Antwort: "This is by design. You may file a feature Request". Ah ja


    Es gibt übrigens auch nen SD-Karten-Recorder. Der kann bei dem Rackmixer nur Stereo. Presonus behauptet im Forum, den multitrack-fähig zu machen hätte die Rack-Mixer massiv verteuert. Komischerweise kann der SD-Recorder in den Deskotp-Modellen 34 Spuren aufzeichnen, und die scheinen bis auf die Controls hard- und softwaremäßig weitgehend identisch zu sein. Die Software dafür existiert also. OK, vielleicht ist der Kartenleser im Rackmixer biliger, aber bei nem Gerät für 800 Euro dann "massiv teurer"?


    Ok, aber das nur am Rande. Interessant ist, daß in der Default-Belegung der Direct Out 1, der FX Return 1 und der linke Kanal vom Main Bus auf den Kanal 1 der SD-Karte geroutet sind, der Direct Out aller anderen Eingänge, der FX Return 2 und der rechte Kanal vom Main Bus auf Kanal 2. Man also im Grunde völligen Mist aufzeichnet, wenn man das so fährt. Deaktivieren kann man aber aus o.g. Gründen keine der Verbindungen, es läßt sich nur der Kanal wechseln. "By Design." Hä?


    Weiter gehts mit den Channel Delays. Erfreulicherweise gibts in jedem Channel Strip einen "Delay" Regler. Sowas ist nützlich, um auf großen Bühnen die Mikros/DI-Boxen entsprechendd em Abstand zur Frontline zu verzögern, um Matsch aus dem Sound zu kriegen und die räumliche Darstellung zu verbessern.


    Dumm nur: bei diesem Mixer (und wohl auch beim 32SX - hab ich noch nicht getestet!) greift der Delay allerdings nicht wie ich das von so ziemlich allen großen DIgitalmixern kenne vor dem Pan Pot, so daß den nur die Post Fader Sends abkriegen, sondern der sitzt direkt hinter dem Gain - die Pre Fader Sends (und zwar egal ob Pre1 "pre-#FX" oder Pre2 "post-#FX") werden also mit dem verzögerten Signal beschickt. Normalerweise verwendet man diese Sends für Monitorsignale. Wer um Gottes willen will auf seinen Monitoren ein verzögertes Signal haben und was soll das werden? Die Band ausbremsen?


    Die Antwort des Presonus Supports, daß da doch wenigstens ein Switch hingehört um ein Pre-Delay Signal abgreifen zu können: "This is by Design, nothing is broken. You may file a feature Request" - von den "Feature Requests stapeln sich übrigens um die 800 auf der Presonus-Homepage.


    Das ist dann schon ein erster Hammer, bei dem ich mir noch überlege, das Zeug wieder zurückzuschicken. Wahlweise ohne Channel Delays oder ohne Monitore arbeiten zu müssen geht eigentlich gar nicht.


    Aber es kommt noch besser:


    Es gibt zwei "FX" Busse, die sogar mit hochladbaren Plugins bestückt werden können. Zur Auswahl stehen Chorus, Flanger, diverse Varianten von Reverb. Kein Kompressor, was nicht so schlimm wäre weil die FX Busse wie alle Kanäle bereits einen zuschaltbaren Co/Li/Gate und einen 6-Band PEQ haben.


    Hammer A:
    Man kann diese FX Busse frei auf die 6 analogen Aux Outputs oder Network Kanäle routen. Für das Routing auf den Main Out gibts keinen Schalter. Support: "This is by design". Ich habe noch nicht herausgefunden, ob das Routing auf Main dann fest aktiviert oder deaktiviert ist, aber beides ist doch einfach nur Mist.


    Hammer B:

    Diese FX Busse würden sich wunderbar dafür eignen, Parallel Compression zu realisieren. _WENN_ man die Plugins abschalten oder bypassen könnte. Kann man aber nicht. Keines der Plugins hat einen Bypass-Schalter. Den Kompressor und den EQ im Bus kann man abschalten, das Plugin nicht. Man kann auch nicht "kein Plugin" wählen und es gibt kein NULL-Plugin.


    Das heißt: Motown-Compression kriegt man auf diesem Pult mit den FX-Bussen nicht ohne zusätzlich nachgeschalteten Effekt (Hall, Flanger, Chorus).


    Hier die Antwort vom Support:

    If no audio is sent to an FX then it will not generate an effect.

    FX channels can be muted.

    Every plugin has an off/on option on the GUI and in Universal Control there is an off/on button.

    FX busses are for FX only. This is the design of the mixer. Its not possible to use a FX channel for anything else other than FX.

    FX is routed to the main on the main layer.

    Darauf hin habe ich gefragt, wo denn der off/on Button der PLugins ist. Inclusive Screen Shots. Als Antwort wurde mir in den Screen Shots der ON/Off Button vom Kompressor markiert (einfach falsch) und der Mute-Button vom FX-Bus (noch falscher). Signiert war die Auskunft mit "Live Sound Support Lead". Der kennt offensichtlich sein eigenes Produkt nicht :-(.


    Ja, und natürlich kam wieder die Emfpehlung mit, einen feature Request zu machen :cursing:


    Damit nicht genug gabs dann noch einen völlig offensichtlichen Bug in UC Surface. Ich hab da mal ein Video gemacht (ca 90MB):

    http://www.dhv-staufen.de/temp/VID_20201215_191555.mp4


    Es ist nicht möglich, auf meinem Android 10 Tablet einen Limiter Threshold als Wert einzugeben (BTW sitzt der Limiter scheinbar nach Delay, PRe-Fader Send, EQ, Gate und Kompressor im Kanalzug!) - die "-"-Schaltfläche des Tastatur-Controls wird nicht angenommen und positive Werte werden automatisch auf 0 zurückgesetzt (was korrekt ist).


    Antwort im Forum:

    "This is by your device." - gemeint war wohl das Tablet. Ah ja. Das Android 10 keypad Control kann also keine negativen Zahlen eingeben oder wie? Das wär doch sicher schon jemandem aufgefallen?


    Ach ja, für die Kanäle gibts auch "Fat Channel Plugins". Da hat man dann die Wahl zwischen diversen EQ-Varianten und Kompressoren. Delay oder Hall gibts dort wieder nicht - damit hätte man das Pre-Send Problem ja vielleicht umschiffen können.



    So alles in allem bin ich am sinnieren, ob ich das ganze Presonus-Zeug wieder zurückschicke und doch ein Soundcraft-Pult kaufe. Es gibt zwar ein paar interessante Features, insbesondere den Multitrack-Recorder in der Konsole, das eigentlich durchaus übersichtliche Bedienkonzept auch für "Analogies" und auch Maße und Gewicht sind für mich wichtig (ein Midas M32 z.B. wäre viel zu schwer, groß und unhandlich weil ich mein Zeug schon mal alleine durchs Treppenhaus schleppen können muß) und ne gescheite Android App fehlt Soundcraft leider auch.


    Andererseits wäre etwa bei einem Si Impact halt der Delay einfach da in der Signalkette wo er hingehört, man kann einzelne Sends pre/post schalten (beim Presonus geht das nur mit dem ganzen Aux Bus) und man muß sich insgesamt irgendwie nicht ständig fragen, was die Produktdesigner und der Support des Herstellers eigentlich beruflich machen.


    Wie sind denn die sonstigen Erfahrungen mit Presonus Pulten? Wird das irgendwann mal besser? Ist damit zu rechnen daß diese WTFs in absehbarer Zeit per Firmware-/Software-Update gelöst werden können? Oder stellen die sich immer so dermaßen unfähig an?