Off Topic Kram DigiAmps


  • Naja, selbst entwickelt habe ich auch noch kein Class-D Endstufen, aber meine Ausbildung zum Funkelektroniker, die im Bereich digitaler Modulationsarten schon vor 15 Jahren recht tiefschürfend war, hilft mir beim Verstehen der Zusammenhänge. Auch habe ich schon ein bisschen in entsprechender Literatur geschmökert...
    Das Thema ist zu komplex um es mal schnell im Forum abzuhandeln.


    Ein Vorgeschmack zum Thema, auch von der praktischen Seite sehr gut beleuchtet, hat Google hier gefunden:


    http://www.widatec.com/CAE.pdf


    Da hat ein Student einen Class-D Verstärker entwickelt, der 90 Watt an 2 Ohm liefert, und mit relativ geringem Aufwand auf Lochrasterplatine aufgebaut ist.
    Man erkennt schnell, mit welchen Problemen er zu kämpfen hat; hochfrequent arbeitende Schaltungen sind halt eine andere Liga als 20 kHz NF :wink: wenn dann noch Leistung gefahren werden soll, wird es schnell sehr anspruchsvoll.


    Was ich noch zum Sampling anmerken wollte:


    Beim "Digital-Amp" findet keine Quantisierung wie bei der PCM-Speicherung auf der CD statt. (Jedem der möglichen 65536 Zustände sind dort Spannungswerte zugeordnet, die aneinandergereiht eine Treppenform geben, welche über Tiefpass integriert, wieder die Sinusform nachbilden)
    Stattdessen äußert sich die Einprägung des Analogsignals in einer kürzeren, oder längeren Impulsdauer des modulierten Rechtecksignals, das über LC-Tiefpässe n-ter Ordnung wieder den Sinus formt.


    @hpaudio:


    Ich will hier nix schlecht reden, Fakt ist: Um die gleiche Audio-Qualität wie bei einem "old school" Verstärker zu erreichen ist wesentlich mehr Hirnschmalz und techn. Aufwand erforderlich, als bei einem 08/15 Verstärker, dessen Schaltpläne in tausendfacher Ausführung wohl dem letzten Fernost-Hersteller bekannt sind. Ne Prototyp Digi-Amp Platine funktioniert halt nicht "auf Anhieb"; jeder der schon mal versucht hat, ein Layout für kritische HF-Anwendungen zu erstellen, weiß wovon ich rede...
    3000 Watt auf 1 HE zu quetschen, das ist kein Kinderspiel, sondern grenzt fast schon an Kunst, ich für meinen Teil habe da Respekt vor.
    Nen 30 Kilo Amp, der 3 kW liefert zu bauen ist keine Kunst, das kann mittlerweile jede Firma. Dort trennt sich die Spreu vom Weizen wenn man bei der Qualität der Bauteile und der Verarbeitung des Ganzen genauer hinschaut.


    Diese durchdachten Class-D Entwicklungen (Deine LAB 1600 haben übrigens nur ein SNT zur Stromversorgung, aber keine PWM-Technik in den Endstufen) sind eine Bereicherung für den Markt, wenn sie durch geringeres Gewicht, gute Performance und weniger Hitzeentwicklung den konstruktionsbedingt höheren Preis rechtfertigen.


    So, jetzt aber...
    ...gute N8 :grin:


    Jürgen


    Edit: Zwiebelfische, Fehlerteufel...

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Sorry, dass ich den alten Thread ausgrabe, aber ich habe gerade beim recherchieren den Eintrag gefunden.


    Der Student mit dem Class-D Amp war/bin ich ;)

    Mit freundlichen Grüssen,


    .:->Mr.EMail<-:.

  • Zitat von &quot;Mr.EMail&quot;

    Sorry, dass ich den alten Thread ausgrabe, aber ich habe gerade beim recherchieren den Eintrag gefunden.


    Der Student mit dem Class-D Amp war/bin ich ;)

    Na sieh mal an!
    Glückwunsch zu dieser tollen Arbeit, hab das .pdf förmlich aufgefressen, wirklich sehr informativ...
    Beim Anblick der offenen Powersoft-Endstufe dachte ich mir schon, dass das jemand mit "Vorbelastung" verfasst hat :grin:


    Gruß, Jürgen :D

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!