Am Plattenteller groß geworden

  • Ich habe etwa 1996 mit dem aktiven Auflegen begonnen. Ganz am Anfang mit HIFI-CD-Playern (bei jedem CD-Wechsel musste das Display wieder auf Restzeit umgestellt- und Autocue neu eingestellt werden). Mit einem geliehenen Denon „Fitnesscenter-Player“ (12% Pitchbereich aber ohne Pitchbend) machte ich erste Mixversuche, bis schliesslich ein gebrauchter Denon 2000F das Mixen endlich möglich machte. Mit den ersten Gagen sparte ich mir ein Set aus cdj500s und djm500 zusammen, welches ein paar Jahre später mit zwei 1210ern ergänzt wurde.


    Das Feeling mit den Platten ist unerreicht – dazu gehört aber auch der Plattenwechsel und das Stöbern im Case. Da ich auf Platten nur technoide Musik habe, jedoch immer mehr für „queer Beet“ gebucht wurde, habe ich die MKs später wieder verkauft. Es reizt mich zwar immer noch, mit Platten zu arbeiten, aber es lohnt sich für mich nicht und nur als Hobby ist es mir zu teuer und die Zeit fehlt.


    Man könnte sagen, dass ich mich pragmatisch entwickelt habe und bestrebt war, eine möglichst hohe Qualität zu einem vertretbaren Aufwand zu bieten.


    Meist hatte ich zwischen 120 und 300 CDs dabei, was je nach Location schon Schwerarbeit war.


    Mit der Möglichkeit, selber CDs zu brennen konnte ich die „Hit-Dichte“ meiner Tonträger zum erstenmal verbessern.


    Ich versuchte dann etwa 2008 mit VDJ und Hercules auf PC zu wechseln, was sich als nicht tauglich erwies. Das Handling und die Tonqualität überzeugten mich nicht (256er und 320er Bitrate).


    2009 kaufte ich mir den Pioneer MEP-7000, welcher mich dank USB-Harddisc vom CD-Schleppen befreien sollte. Die Tonqualität und das Gefühl bei Mixen stimmen, nur kann man dank schlampiger Umsetzung von Pioneer das Gerät nicht für das Handling von mehreren tausend Audiodateien gebrauchen (ungenügende Suchfunktion – könnte von Pio behoben werden, nur wollen die das Produkt offensichtlich nicht weiter unterstützen).


    Seit ein paar Wochen habe ich mir den Numark NS6 gekauft, welcher mir erstmals die Hoffnung gibt, dass ich künftig mit 5-10 Notfall-cds und dem Laptop auflegen kann. Es kommen ausschliesslich Wave-Dateien zum Einsatz, welche dreifach gespeichert sind (dj-Laptop, USB-HD und Privatlaptop). So sollte die Tonqualität bestmöglich- und das Risiko des Datenverlustes kleinstmöglich sein.


    Ich glaube, wenn ich mir die Vorteile dieser Lösung vor Augen führe, werde ich die Platte und die CD in der Praxis nicht mehr vermissen.

    Der Ton macht die Musik.