Gewerbe auf 2 Personen?!?

  • OK, Vielen dank an Volker und an ADMIN für die Antworten!


    Es geht halt darum dass ich eine Mini-pups-Party-Anlage habe (18"12".75"),
    ->Low Budget, mein Kollege (Klassenkamerad) hat 15" Tops von HK
    und 2, später dann evtl. 4 Bässe dazu. Also Mid-Budget.
    Dann bin ich zur Zeit (mit einem Forumskollegen) an Basshörnchen
    und entsprechend vielen kleinpappen-Tops dazu.
    Also was für "größere" sachen.


    Nun, wenn wir unser Equipment zusammen legen würde hätten wir
    praktisch was für fast jede (zivilisierte) VA.


    So wie ich euch verstanden habe sollten wir jeder einen Gewerbeschein
    machen und dann zusammen eine Gbr machen.


    Was mich dann noch stutzig macht ist die Müllgebühr.... ich habe mich
    schon über verschiedene geschäftsformen etc informiert und auch
    in der schule das fach wirtschaftskunde, aber davon habe ich noch nie gehört.... :-?


    Müssen wir dann Müllgebühren/steuer zahlen (in Baden-Württemberg),
    und was kommt noch an unlogischen kosten auf uns zu bei der
    Bildung einer Gbr?


    Lieben Gruß und schönen Sonntag noch,
    Benny

  • Wer nicht ins Handelsregister eingetragen ist, muß mit seinem vollen Namen und Adresse in der Rechnung erscheinen.


    Man kann eine Firma beispielsweise


    "Superton mit Licht - Ernst Müller, Fantasiestraße 1, 23456 Musikhausen"


    nennen. Das wäre rechtmäßig.


    Der Kollege könnte auch "Superton mit Licht" heißen, müßte aber in seinen Rechnungen mit seinem Namen auftreten.


    Bei 2 Kollegen und zwei Gewerben für die gleiche Sache:


    Wichtig bei solchen Konstrukten ist die erkennbare eigenständigkeit jeder Einzelfirma. Das betrifft auch den Einkauf der Betriebsmittel.
    Wir halten das schon seid Jahren so: Vom gesamten Bestand im Lager kann jeder genau sagen "meins" und "deins".
    Stefan

  • Hallo!


    Hier am Niederrhein wird für jeder GbR Gesellschafter als 0,5 Person in der Müllgebührenrechnung der Stadt aufgeführt.
    Unser Büro befindet sich z.B. bei einem Gesellschafter zu HAuse. Da die GbR dort eben auch gemeldet ist (Gewerbeanmeldung) haben sie zeitnah nach Anmeldung die Müllgebühren erhöht. Es fällt ja auch (etwas) Gewerbemüll an. Und wenn es nur die ganzen Karton von dem gekauften Material sind...


    Es macht aber hier nicht wirklich viel aus, vielleicht 60 Euro im Jahr (mehr zahlen als ohne GbR an gleicher Anschrift).


    Für Dein Minigewerbe würde ich evtl. eher die Rokclinelösung wählen, auch wenn die nicht ganz unkritisch ist.
    Wenn ihr nach ein paar JAhren merkt, dass ihr gut zusammenarbeitt, könnt ihr immer noch ne GbR nachschieben.


    Lustig wird es dann aber mit den eingebrachten Gegenständen, je nach Konstruktion einem Aufgabegewinn im Einzelgewerbe usw... aber das hast Du vermutlich im Fach "Wirtschaftskunde" (?) auch schon gehört.
    Im Zweifel solltest Du vorher auch jemanden Kontaktieren der sich mit Steuern auskennt.


    Viele Grüße,
    Volker

  • Zitat von "rockline"

    Die Sache mit den beiden Teilhabern und jedem sein eigener Gewerbekram ist supereasy: Der eine schreibt die Rechnung an den Veranstalter/Kunden - der andere schreibt dem Kollegen eine Rechnung zur "Vermietung von XYZ am soundsovielten daunda" zu xy Euro. Beim nächsten Mal und einem anderen Kunden geht die Mühle andersrum.....

    --> Also Dry-Hire mäßig.


    Sorry, habs überlesen...


    Auch interessant:
    http://www.hdbs.de/
    http://www.traum-projekt.com/forum/inhalt/topic/30198-1.html


    im zweiten link steht z.B.:

    Zitat

    Gegen den Müllbescheid solltet ihr sofort Einspruch einlegen. Meines Wissens gilt das nur, wenn die Nutzung überwiegend Gewerblich ist, was ja wohl nicht der Fall ist. Einige Gemeinden sind da anscheinend sehr eifrig. Ich höre das immer wieder.
    Ich weiss jetzt gar nicht, ob jede Gemeinde da eigen Richtlinien hat, glaube ich aber nicht.
    Also mal genau die Gebührenordnung studieren, ich denke das ist falsch.

  • Das läuft bei uns so:


    Mein Kollege hat sehr viel Licht, Bühnenpodeste, Bühnenbauzeug (Prolytetraversen, Tower usw.), DJ Zeug usw, und LKW auf seine Firma.


    Ich habe Ton, .....nicht eine einzige Birne :wink:


    Die von uns betreuten VAs bekommen von mir meistens eine Rechnung gestellt. Mein Kollege berechnet mir Licht und Transport, dass ist ja auch seine reell erbrachte Leistung! Daran ist nichts auszusetzen, da ich mir diesen Posten ja zumieten muß (vor Gesetz).


    Manchmal geht das auch andersrum, mein Kollege berechnet den Job als komplette Durchführung - ich schreibe eine Rechnung über Tontechnik, Livemixtechniker usw.


    Fürs Lager zahlt mein Kollege als Mieter an den Vermieter, ich bezahle die Hälfte als Untermieter an meinen Kollegen.
    Der LKW wir einmal im Jahr von einer großen VA (Tradidtionsjob in einem Schlosshof) bezahlt (Vers. Steuer, TÜV), die mein Kollege komplett alleine kassiert - und ich diese Show für lau arbeite/durchführe, und mein Tonzeug nicht berechne. Mein Anteil an LKW Kosten im Jahr ohne gesonderte Rechnung an mich.


    Allerdings, und jetzt kommts: jeder von uns beiden macht eigene Sachen. Ich fahre 20x im Jahr mit einer Band durch die Lande, arbeite als Techniker gegen Honorar auf div. VAs, mache sehr viel im Installationsbereich, Verkaufe Produkte einiger Hersteller, mache Service an Mixern usw. - alles in eigener Rechnung und Regie.


    Mein Kollege genauso: vermietet und baut Bühnen, arbeitet als Lichttechniker in einer Stadthalle gegen Honorar, vermietet Bütecs, Licht, Traversen usw. - alles in seinem Namen und Rechnung.


    Von daher ist bei uns keine Scheinverteilung in Richtung Gewerbesteuerverschleierung oder ähnlichem zu bemängeln. Zudem werden beide Firmen Buchhaltungs und Steuertechnisch von verschiedenen Steuerkanzleien betreut und beim FAmt betreut. Die Jobs mit gegenseitiger Rechnungserstellung liegen bei etwa 40% des Gesamtjahresaufkommens.


    Bei gemeinsamen Jobs rechnen wir immer Gage durch zwei. Egal ob mehr Lampen oder Ton da steht - das hat sich bewährt und ist für alle Beteiligten das Beste. Es gibt viele Jobs, wo fast nur Ton von mir rumsteht und zwei 6er Bars vom Kollegen - aber auch Nummern, bei denen einem vom Bar und Truss tragen fast schwindelig wird. Das ist also egal und wird nicht bewichtet.
    Allerdings verdiene ich beispielsweise nichts an Bühnen, die von uns gestellt wurden. Auch wenn ich die dem Kunden voll in Rechnung stelle, berechnet mein Kollege mir diesen Posten zu 100% - ich schiebe es also durch.
    Nachteil: höhere Buchhaltungskosten wegen des hohen Gesamtumsatzes.
    Ist Abzugsfähig im Folgejahr....also nicht so schlimm.


    So, dass war jetzt ein Ausflug in "Rocklinemodell".


    Ich muß aber sagen, dass wir keine kleine Bude in dem Sinne sind. Jeder von uns hat schon jede Menge Aufwand beim jeweiligen Steuerberater zu verwalten. Von daher, bei der Menge der differierenden Aufträge ist unser Modell tragfähig!


    Übrigens; Betriebshafpflicht geht auch nur für jeden einzeln! Aber das sit ja auch kein Problem.


    Der Volker kennt sich mit solchen Dingen glaube ich sehr gut aus......ist sowas wie eine Art Steuerberater "erster Instanz". Bei Fragen zu solchen Themen ist sein Rat schon sehr "amtlich". Auf ihn könnt ihr hören, bzw. was lernen!
    Stefan

  • Hi Rockline!
    Danke für deinen ausführlichen kommentar!


    Ich sollte es genau so machen, da ich nebenher halt noch Car-Hifi und
    Home cinema sowie ein paar computer sachen.
    Andererseits ist mir der Verleih am wichtigsten und ich will mit meinem
    Kollegen eine gemeinsame Homepage machen etc. --> also eher gbr.


    Dann könnte man das ganze zeugs ja auch auf die Gbr laufen lassen,
    und ich kassiere halt meinen "techniker" lohn für die einbauten oder so (??)


    Dann kommen ja noch die gnazen Gebühren dazu etc etc etc.
    Volker kannst du evtl. sagen was in diesem fall einfach günstiger ist?
    Oder geht das nicht weil ich in B-W sitze....

  • @stefan/RL:
    das mit den eigenen Jobs ist ne sehr sehr gute Sache !! dann sieht es schon viel besser aus ;)


    Wir sollten für dieses Jahr übrigens mal einen Wursttermin fest anpeilen, sonst schaffen wir das nie ;-).


    Viel Erfolg für Euch beide (also auch Guido) in 2004,
    Volker

  • Bei uns wären es halt nicht 40% sondern 95%.....
    Dann doch lieber Gbr oder?


    Ich mache demnächst mal einen Termin mit einem Industriesteuerberater aus Leonberg....
    denke dann wird sich das endlich entscheiden.

  • Zitat von "Volker"

    @stefan/RL:
    .................Wir sollten für dieses Jahr übrigens mal einen Wursttermin fest anpeilen, sonst schaffen wir das nie ;-).


    Viel Erfolg für Euch beide (also auch Guido) in 2004,
    Volker


    Tag Volker!


    Unbedingt - dass ist schon so oft verschoben worden. Beim nächsten Date am Lager werden wir die Pommesfrau an der Ecke aufsuchen!


    Ist sozusagen das Rocklinecateringlokal :lol:
    Stefan