Weiche für Sica 12" 1" Coaxtreiber

  • nein, ich nicht... hast du ein foto des 12"ers? wie genau sieht die schallführung aus? die messungen im datenblatt sehen viel zu gut aus, auch die des kleinen hochtöners...


    p.s.: ich habe unlängst das erste mal eine weiche für einen 8"/1" coax gemacht, und die verrenkungen die aufgrund der durchlässigen dustcap und der resonanz in diesem bereich notwendig waren, fand ich alles andere als unterhaltsam... ich würde in zukunft auf jeden fall einen coaxialtreiber ohne "richtiges" horn (also solche dinger mit aufgeweiteter bohrung durch die polplatten als schallführung...) vermeiden.
    dass ein großes horn vor der pappe auch nicht frei von problemen ist, dürfte ja unstrittig sein, aber ich würde es auf jeden fall bevorzugen. bms hat da grade einen coax-treiber, auf der messe schon gehört --> war ganz ordentlich!


    rcf-treiber & einzelmessungen der wege zueinander auf 0°:


    abstrahlung der wege einzeln:


    was ich dann daraus hingebogen habe, getrennt bei 2,1khz:


    ...abstrahlung der fertigen kiste habe ich noch nicht gemessen; die voraussichtlichen problemstellen sieht man ja schon in den einzelmessungen...

  • Sry..den treiber hab ich noch nicht da..
    Ich dachte ...nach den Diagrammen zu schließen.... trennt man wohl am besten um die 1,5 bis 2 kHz. Dann wären noch die beiden Senken bei 500Hz und 6kHz. Kann man da was machen?


    TT: 1,8kHz 12db LR Filter
    HT: 1,8kHz 6db LR Filter


    zb... das wäre ein Vorschlag..

    Rettet den Wald, esst mehr Biber

  • ... der rcf-hochtöner (den ich hier für seeeehr ähnlich konstruiert halte, siehe auch auch 18sound hd120 etc.) in dieser kombination schwingt auf seiner resonanzfrequenz eben extrem lange aus ;-).


    p.s.: ich habe mit 12db im tief- und 18db im hochpass gearbeitet.
    sich im vornherein für eine filtercharakteristik zu "entscheiden" - das funktioniert einfach nicht. die weiche soll ja mehr als nur einen zerstörungsschutz bieten (was mit 6db im übrigen ziemlich grenzwertig wäre!! ;) ), sondern neben der begradigung des f-gangs auch die mechanischen versätze der treiber kompensieren, damit sich überhaupt erst eine addition der amplituden einstellen kann...
    die filterfunktionen folgen dabei in 99% aller fälle keiner lehrbuchfunktion, sondern der eben individuell erforderlichen zielkurve. dabei kommen im vergleich zu den per taschenrechner ermittelten werten ziemlich krumme bauteilwerte zustande --> gezielte fehlabstimmung eben :| .

  • Tut mir leid... ich hab noch nie eine Weiche entworfen... war nur ein Vorschlag..
    Ich habe allerdings gelesen, dass 18db Filter recht aufwendig zu bauen sind... (teuer)...
    Eine Schutzfunktion der Weiche für den HT wäre natürlich wünschenswert.

    Rettet den Wald, esst mehr Biber

  • Zitat von "dr.Hans"

    Tut mir leid... ich hab noch nie eine Weiche entworfen... war nur ein Vorschlag..
    Ich habe allerdings gelesen, dass 18db Filter recht aufwendig zu bauen sind... (teuer)...
    Eine Schutzfunktion der Weiche für den HT wäre natürlich wünschenswert.


    ich wollte das ja auch nur erklärt wissen ;-).
    nochmal - wichtig ist vor allem, den laufzeitunterschied der treiber auszugleichen. deren akustische zentren liegen
    1.) nicht auf einer höhe, also mit selbem abstand zur schallwand (oder welchen bezugspunkt man da jetzt annehmen möchte)

    ...man sieht es - sind schon ein paar cm. ein vernünftiges messsystem kann den versatz, abhängig von der samplerate, auf wenige mm genau bestimmen!
    2.) greifen die passiven filter (d.h.: die frequenzweichenbauteile) in die laufzeit ein, daher...
    3.) muss eine abstimmung entwickelt werden, die nicht nur den amplitudenverlauf begradigt (was ja in meinem beispiel schwer nötig war), sondern gleichzeitig auch den versatz der LS kompensiert...


    nachher zeige ich das noch anhand von messungen... jetzt erstmal käffchen...



    p.s.: wo hast du denn gelesen, dass ein bestimmter filter "teurer" wäre als ein anderer [und damit nachteilig o.ä.] ? mal ganz davon abgesehen dass preiserwägungen nicht immer die hauptrolle spielen sollten.... :lol:

  • so, da bin ich wieder....



    nun noch etwas zu den angesprochenen laufzeitversätzen, die es u.a. zu kompensieren galt.


    der hochtöner einzeln, ohne weiche:


    - mit bezug auf sein akustisches zentrum (das ist der eine schmale strich, der in der grafik heraussticht - dabei handelt es sich um das energetische maximum des impulses, der den umbruchpunkt zwischen ein- und ausschwingvorgang anzeigt) legt der hochtöner bis zum messmikrofon eine bestimmte wegstrecke zurück, und braucht dafür 14,729ms (links unten vermerkt).
    - darüberhinaus fällt in der impulsantwort das sehr unsaubere ausschwingen aus; einerseits ein überschwinger vom LS selbst und sogar noch ein verspäteter zweiter, der wahrscheinlich auf die resonanz in der schallführung zurückgeht... --> diese überschwinger sollten dringend in der weiche kompensiert werden!


    jetzt der tieftöner einzeln:

    - erwartungsgemäß kommt dessen impuls zeitlich gesehen ein wenig früher, denn schließlich sitzt ja der hochtöner weiter hinten...
    - 14,563ms laufzeit bedeutet in relation zum wert den man bei der ht-messung ablesen konnte eine differenz von 0,166ms
    - umgerechnet in wegstrecke mit den üblichen atmosphärischen werten (20° C, 343 m/s etc.) entspricht das einem versatz von 56,938mm


    die fertige weiche gleicht diesen laufzeitunterschied zwar nicht perfekt, aber ziemlich gut aus; es sind nur noch fragmente des zeitlich versetzten einschwingen des tieftöners zu erkennen, darüberhinaus wurden die überschwinger (die man auf der ersten messung sehen konnte) kompensiert...

    (den dazugehörigen amplituden- und phasen-f-gang gibts im ersten post zu sehen)


    ...nunja, man könnte das alles jetzt noch anhand des groupdelays weiter veranschaulichen - aber nur, wenn´s jemanden wirklich interessiert... ;)

  • nanu, war das jetzt zu viel auf einmal?
    ich wollte eigentlich nur sagen: mit lehrbuchfiltern kommst du auf keinen fall in die nähe einer vernünftig klingenden box... und entweder, du arbeitest dich in die materie ein (es gibt ein paar mehr oder weniger hilfreiche bücher, aber auch viel praktisches geschreibsel online), oder suchst dir in deiner nähe einen "profi", der dir bei der abstimmung behilflich ist :) !

  • und wo wir schon bei filtern sind, im hochton sollte vorzugsweise 18db genutzt werden da geringer wertige filter den hochtöner noch recht viel "hub" machen lassen, was intermodulationsverzerrungen hervor ruft

    dumm sterben kann jeder

  • Zitat von "F.A.Bi.A.N."

    ...nunja, man könnte das alles jetzt noch anhand des groupdelays weiter veranschaulichen - aber nur, wenn´s jemanden wirklich interessiert... ;)


    aus aktuellem anlass: