Wie sollte ein FOH zum Lernen aussehen ?

  • ich als Nachwuchsmishcer kann vielleicht ein klein wenig aus erfahrung schreiben.


    Ich habe komplett analog angefangen. Einfach Pult ohne EQ und sontiges Rackmaterial. Auch die im Pult eingebaute Effekt-Section wurde erstmal außen vor gelassen. Wenn man sich mit dem Pult vertraut fühlt, schon einiges gelernt hat über Kanalzüge, Routings, Effekte, Kompressoren, EQ's, verschiedene Schallquellen etc. etc. soltle das Siderack langsam dazu kommen.
    Und erst wenn diese ganzen Funktionsweisen klar sind sollte man sich ans digitale machen. Alles andere halte ich persönlich für zu gefährlich. Man soltle das Pult verstehen können - und da hilft der Vergleich zum analogen doch sehr.

  • Mir ist gerade mal so aufgefallen, dass hier (neben A/D und OT-Diskussionen) offensichtlich auch zwei weitere, recht konträre Lager auftauchen, wobei sich die wenigen Nachwuchstimmen ausschliesslich zu einem der Lager bekannten.


    Wir haben einige rennomierte Kollegen, die offensichtlich die Ausbildung mit einem recht intensiven, umfassenden theoretischen Teil beginnen und einige, welche nach wie vor Learning-by-doing praktizieren und jedem kleinsten Theorieblock umgehend einen praktischen folgen lassen bzw. in diesen einbetten.


    Ist der Lern-FoH also ein Platz, an dem ich erlerntes Wissen erstmalig umsetze, oder doch eher einer, wo ich haptisch erlerne.
    Erscheint mir fast wie die ehemaligen Diskussionen um Studium oder Berufsausbildung in unserem Beruf.



    Eine Näherung an die digitale Bedienoberfläche des Einsteiger-FoHs scheint mir jedenfalls durch das kürzlich diskutierte Presonus StudioLive zu entstehen. Wenig Display, keine dringend benötigten Layer - fast 1:1 zum analogen Vorbild. Die "unerwünschten" Funktionen lassen sich ja schnell mit einem Streifen Markingtape "einfrieren".

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Hallo,

    Zitat von "treibsand"

    Wir haben einige rennomierte Kollegen, die offensichtlich die Ausbildung mit einem recht intensiven, umfassenden theoretischen Teil beginnen und einige, welche nach wie vor Learning-by-doing praktizieren und jedem kleinsten Theorieblock umgehend einen praktischen folgen lassen bzw. in diesen einbetten.


    also ich würde niemanden an die Regler lassen; für den dBu, dBm und dB böhmische Dörfer sind; der nicht in der Lage ist, Kabel ordentlich aufzuwickeln und nicht wenigstens über die Grundlagen der Elektroakustik/Elektronik bescheid weiß.


    So weit zu gehen wie früher, daß derjenige auch noch in der Lage sein muß, die Anlage zu warten und evtl. auch zu reparieren, will ich nicht (mehr, leider).
    Vielleicht sehe ich das Ganze zu traditionell, aber, um ehrlich zu sein; mich nerven Steckdosentechniker (die nur wissen, wie man ein Gerät ansteckt, einschaltet und dran rumdreht bis es zufällig paßt) ganz gewaltig. Paßt aber zur heute üblichen Flachbildung...


    Zitat von "treibsand"

    Ist der Lern-FoH also ein Platz, an dem ich erlerntes Wissen erstmalig umsetze, oder doch eher einer, wo ich haptisch erlerne.


    Beides. Das kann man nicht trennen. Während man mischt, kann man das praktisch erfahren, was man in der Theorie hatte z.B. wenn ich zwei Kanäle mit Signalen hohen Korrelationsgrades summiere; wieso es selbst beim besten Mixer rauscht, wenn man ein Mikro dran hat und die Verstärkung auf 80dB stellt,...


    MfG


    DirkB