Tonaderspeisung für Mikrofone

  • Hallo,


    ich habe schon das Web durchforstet und auch die Suchfunktion benutzt, aber leider nichts passendes gefunden.
    Zu meiner Frage:
    Ich habe vor einiger Zeit tonadergespeißte Mikrofone günstig erworben (Sennheiser MKH 416 T) und würde diese gerne für zwei verschiedene Anwendungen nutzen.
    1. Aufnahmen auf ein MiniDisk Gerät, d.h. Anschluss ist ein asymmetrischer Miniklinke Mikrofoneingang.
    2. Anschluss an ein Mischpult (also symmetrische XLR Eingänge mit 48V Phantomspeisung)


    Zu 1.:
    Im Web habe ich den Anschlussplan einer 12V Spannung gefunden, allerdings stellt sich mir die Frage, ob ich die Spannung mittels Kondensatoren oder der gleichen von dem Mikrofoneingang des MiniDisk Gerätes trennen muss, da ja ansonsten 12V am Mikrofoneingang liegen. Die Frage ist nun, ob das Sinn macht, Kondensatoren einzusetzen, bzw. welche Kondensatoren hierfür benötigt werden. Vielleicht hat ja schon jemand Erfahrung gemacht.


    Zu 2.:
    Ich würde gerne die Mirkofone an das Mischpult ohne externe Stromversorgung anschließen. Bisher habe ich probeweise 9V Batterien verwendet, dies funktioniert auch, allerdings muss ich dann immer zusätzlich Batterien anschließen, was ich vermeiden möchte. Ich habe gelesen, dass man mit wenigen Bauteilen (Widerständen, Z-Diode...) die 48V Phantomspeisung auf die 12V Tonaderspeisung adaptieren kann. Hat jemand dazu vielleicht einen Schaltplan?


    Thomas

  • Hallo!
    Ich hab vor Längerem mal mit MKE243-Ansteckmikrofonen gearbeitet, die brauchen auch so 6-15V. Es empfiehlt sich die Trennung mit einem keramischen 1µF-Kondensator.
    Bei der Batterieversion geht die Symmetrie flöten, was bei einfachen Mirkofoneingängen aber eh unproblematisch ist, ansonsten einfach die negative Leitung durchschleifen. Die Schaltung für P48 arbeitet mit einem Spannungsteiler (R3/R4), der aus den 48V etwa 9-10V macht. Die beiden 9k-Widerstände begrenzen jeweils den fließenden Strom, was zumindest bei der Batterie-Variante sinnig ist, dieser kann aber auch etwas kleiner ausfallen (ausprobieren). Bei der P48-Version und größeren Mikrofonen wie den 416ern kann der auch ruhig wegfallen, da der P48-Strom ja bereits pultintern begrenzt ist.



    Ich hatte damals ein kleines Gerät gebaut, dass den Mikrofoneingang, einen XLR-Ausgang sowie einen Umschalter zwischen P48/Batterie hat. Dazu noch ein Gain-Poti (Bei symmetrischer Signalführung: 10kOhm, logarithmisch, Stereo. Die Enden liegen am Mikrofon und an GND und der Schleifer am Ausgang, je einmal für + und einmal für -). Die P48-Schaltung lässt sich auch problemlos in einen normalen XLR-Stecker quetschen, was grade für Ansteckmikros sinnig ist. Ein paar Bilder gibts hier

    Freier Mitarbeiter blacklight Hannover

  • Danke für die schnelle Antwort. Ich werde das mal nach dem Schaltplan aufbauen und austesten. Mal schauen, wie ich das Ganze dann in den Stecker hineinbekomme.

  • Hallo,


    also ich habe jetzt mal verschiedene Varianten ausprobiert. Der anliegende Plug In Power funktioniert schon mal nicht (wäre ja auch zu schön gewesen). Die Schaltung von Sebastian hat bei mir auch nicht funktioniert, ich hatte allerdings auch grad keinen unpolaren Kondensator mit diesem Wert. Werde ihn aber besorgen und dann nochmals testen.


    Schon mal Danke für alle Beiträge.

  • Also der Kondensator ist eigentlich nicht kritisch, ansonsten wie gesagt den 9k-Ohm-Widerstand mal überbrücken, kann sein, dass einfach zu wenig Strom fließt.. mit 120 Ohm fließen etwa 80mA, das sollte nun wirklich ausreichen, aber das Mikrofon immer noch schützen.


    Hab grad noch mal gegooglet und bin auf die folgende Schaltung gestoßen:

    (die wollen 180-Ohm-Widerstände zur Strombegrenzung)


    Aber auf den ersten Blick müsste zumindest meine Batterie-Version das auch hinbekommen.. Auf Positiv liegen die +9V und auf Negativ ist GND.. bei der P48-Variante also Negativ auch mit einem 180-Ohmer auf Masse ziehen. Das wäre - wenn ichs mir genau angucke - sogar recht wichtig, da ansonsten ja zw. Negativ und GND noch 48V liegen. Das wird das Mikrofon nicht aus den Latschen hauen, mein MKE-40 hatte damit in der Testphase auch keine Probleme, zumal der Strom im Pult ja schon stark begrenzt ist. Aber wenn ich mich recht entsinne, hatte ich mich dazu entschieden, Negativ direkt auf die Masse zu legen, ohne es im neuen Schaltplan (den ich oben gepostet habe) zu ändern.


    Ich mache mir nochmal Gedanken, wie man die pobige Schaltung und den Spannungsteiler kombinieren kann, dann mache ich auch nen neuen Schaltplan


    Gruß


    Für eventuelle Schäden bin ich nicht verantwortlich :wink:

    Freier Mitarbeiter blacklight Hannover

  • Ein Dankeschön an Sebastian. Die Version mit den zwei 180 Ohm Widerständen hab ich auch schon im Netz gefunden, was eben dort fehlte war der Kondensator.
    Ich werde es mal testen, wenn ich wieder mal ein bisschen mehr Zeit habe.