Schlecht bezahlte TV-Mitarbeiter ...

  • FYI ... schau, schau, die prekären Verhältnisse in der Veranstaltungstechnik
    schaffen es sogar bis in's Fernsehen:


    http://www.ardmediathek.de/ard…517136?documentId=8199302


    gruselig ...


    ... natürlich hätten wir die Sender gerne mit Beispielen konfrontiert,
    aber die Betroffenen wollten nicht konkret werden ...



    Hier das im Beitrag genannte Arbeitgeberbewertungspotal:
    http://www.kununu.com/

  • Im Kern ist die Aussage nichts Neues.
    Letztlich darf man nicht übersehen, das der verlinkte Beitrag von den gleichen Mitarbeitern erfasst/erstellt/redaktionell bearbeitet wurde wie die genannten... :wink:


    Der Seitenhieb auf die privaten Sender ist nachvollziehbar, aber hier gilt wie da, das die ÖR Anstalten bei den gleichen Produktionsfirmen einkaufen wie die privaten.
    Eigenproduktionen werden immer weniger.


    Nach meiner Erfahrung fällt einem Beleuchter mit ÖR besichertem Einkommen Punkt 16.00 Uhr alles aus der Hand. Was die Pausen angeht: Das es am Set keine verbindlichen Pausenzeiten hat, ist aufgrund der produktionstechnischen Abläufe normal.
    So ein Ton-Assi hat aber auch im Grunde nur dann wirklich was zu tun, wenn die Kamera läuft. Und das tut sie, wenn's hoch kommt, 1/4 der Zeit am Set.
    Den Rest der Zeit versucht er die Regie-Assistentin rumzukriegen oder popelt.


    Die free-lancer verdienen ein hartes Brot. Aber das war schon vor 50 Jahren so. Sie müssen den Job ja nicht machen. Und dieser Autor in dem Beitrag vergisst zu erwähnen, das auch er liefert, was andere bestellen.

  • Wer schon mal fürs deutsche TV gearbeitet hat erfährt hier nix neues; Verlogen ist der Beitrag aber in zweierlei Hinsicht:


    1. Wird das Thema "Praktikantenwahn" völlig ausgeklammert. Genau diese "imM"-Studenten mit wohlhabenden Eltern verdrängen aber immer mehr Leute aus typischen Einstiegspositionen (Livegrafik, Teleprompter, Studio-AL, Tonassistenz, B-Kamera, Beleuchtungsassistenz) die früher mal zwar schlecht, aber immerhin bezahlt waren. Da ist mMn inzwischen der Gesetzgeber gefordert, beispielsweise durch ein schlichtes Verbot von unbezahlten Praktika über mehr als 4 Wochen.


    2. Sollte grade die ARD hier nicht aus dem Glashaus mit Steinen schmeissen. Da wird seit Jahren gezielt im grossen Umfang auch bei Liveproduktionen an private Produktionsfirmen ausgelagert (die oft "verdienten" ehemaligen Moderatoren oder Redaktionsleitern gehören...) die dann ihre Mitarbeiter mit den berüchtigten befristeten Kettenverträgen über Jahre hinweg jenseits aller Arbeitszeitbestimmungen auswringen.
    Oder man kauft gleich bei "Videoproducern" ein. Sprich: Man bildet journalistische Volontäre aus die auch eine Schmalspurausbildung in Kamera, Ton und Schnitt erhalten und dann nicht in eine Festanstellung übernommen werden obwohl dringender Bedarf besteht; die Pensionierungswelle rollt bekanntermassen...
    Stattdessen zwingt man die sich nen eigenen Schnittplatz und ne eigene Mühle anzuschaffen und selbstständig (bzw. nach bewusst "loser" Themenvorgabe der Redaktion, damit keiner auf die Idee kommen kann auf Scheinselbstständigkeit zu klagen) Beiträge anzubieten. Die dann oft genug schlecht bemäntelte PR sind weil die Zeit zu knapp ist um nicht den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."