Wenn sie nebeneinander stehen ...GLD 80 / X32

  • Zu Layererweiterung über die Szenenautomation des GLD
    Ist eigentlich ganz einfach:
    1. Die Verteilung der Strips auf die Bänke ist in den Szenen speicherbar.
    2. In der 'recall safe' Zuordnung kann man eine "alles recall safe ausser Strips auf Bänke" Konstellation stricken.
    That's it.
    Damit mache ich Folgendes:
    Ich habe vier zwölfer und vier Achter Bänke, die ich als meinen Standard so verteile: 12er Bank 1-3 alle Inputs, 12er Bank 4 "Minimix" = alles was ich in der Pause brauche + alles was ich zur Not für einen Schnellstart brauche, 8-er Bank 1 die wichtigsten DCAs + zwei Stereogruppen + die Hausstereomatrix, 8er Bank 2 alle Fold Back Aux Send Master + LR Master, 8er Bank 3 alle FX Send Master + einen FX Return DCA, 8-er Bank 4 alle FX Return Master + einen FX Send DCA
    Die Konstellation 'eine Seite immer inputs und die andere Bankseite immer Outputs' braucht man bei A&H ja für einen flüssigen Umgang mit der SOF Variante über die MIX switches. Damit sind die Bänke jetzt erst mal alle verbraucht :shock: . Will ich zusätzlich Layervarianten, in denen die zwanzig Fader ohne diese input/output Teilung aufliegen also z.B. '20 inputs am Stück' oder 'die 20 wichtigsten Strips zum Mischen egal was' u.s.w. lege ich mir das in "Strip-Szenen", die ich über anwenderdefinierte Tasten aufrufen kann.


    Zum Mischen ohne Hardware-Pult
    Das verhält sich mit X32Core ähnlich wie es sich bei vielen Stagebox/Softwarekonsolen-Varianten von Ui bis Wawes, die hier diskutiert werden, verhält:
    1. Ein Minimum an Redundanz muß gewährleistet sein -> Hier kabelgebundener Online-Editor und W-Lan-touchscreen-app müssen mit einer geringen Ausfallswahrscheinlichkeit für beide Bedienungen gleichzeitig spielen und der Job muß beim Totalausfall einer der beiden Bedienoptionen mit der jeweilig anderen ordentlich zu Ende gebracht werden können.
    2. Die Zahl der Misch-Aufgaben muß zur "hardwareverarmten" Bedienung passen.
    Dass man eine Wenig-Kanal-Aufgabe z.B. Ein paar Sprechermikros, ein A-Gitarren-Trio u.s.w. so machen kann, kennst Du ja schon aus der Ilive-Rack + Editor + App Anwendung.
    Die Bandjob-X32Core Geschichte habe ich für mich so begrenzt:
    - die Band ist mir bekannt
    - die Anzahl der Mischkanäle ist auf eine S16 begrenzt. 16 Kanäle müssen für einen "Bar-Job"(Kneipe, Foyer, Vereinsheim, Mini-openair was immer das auch sein mag) genügen, sonst passt der Aufwand sowieso nicht zum Job.
    - kein durch mich zu bedienender Foldback Monitor > zwei Aux-Strecken (bevorzugt die Variante 'nur inear+die Band macht ihren inearmix selbst)
    -> dann passt diese Sorte "Mischpult " hervorragend und im Core ist alles drin, was ich dann zum glücklich machen und glücklich sein brauche. :wink:

  • danke für diese ausführungen.
    jetzt ist es mir wirklich klarer, was du mit dem Core machst.


    deine GLD-bankbelegungen ähneln zum teil tatsächlich meiner vorgehensweise. vor allen die mit den FXen ;)
    mit dem neuen dLive und dessen 6 möglichen faderebenen habe ich natürlich den vorteil, dass ich meine 40inputs von stagebox und surface komplett auflegen kann und trotzdem noch zwei freie faderebenen habe. somit kann ich mir damit also die umschaltung per szenenautomation ersparen.
    bei den iLive oberflächen hatte ich das immer so gemacht, dass ich nie alle inputs auf die fader aufgelegt hatte, sondern grundsätzlich nur die fader, die ich für den jeweiligen job brauchte - nicht weniger, aber auch nur selten mehr. nur in festivalsituationen habe ich mir verschiedene faderebenen in szenen gespeichert.
    aber auch hierfür danke, es hatte mich eben interessiert, was du da genau machst.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • So ich hatte aktuell zum Thema noch folgende interessante Erfahrung:


    Mir war zum Mischen ein M32 angekündigt worden, das sich vor Ort als das abgesägte Modell entpuppte. Ein weiterer Gasttechniker hatte sich selbst ein GLD80 mitgebracht und aus organisatorischen Gründen war es geschickter für mich das M32R zu nutzen, obwohl der sehr nette Kollege auch angeboten hatte, sein GLD80 mit zu nutzen. Ausserdem hatte ich für die Variante schon ein File vorbereitet und war selbst neugierig, wie ich zurecht komme.


    Ich komme zunächst auf den wörtlichen Thread-Titel "wenn sie nebeneinander stehen" zurück:


    Hier steht ja nun die Edelvariante, die in der Vollversion auch GLD vergleichbares Geld kostet. Trotzdem verhält es sich für alle anwesenden Techniker so, dass im diffusen Tageslicht in einem Festzelt sowohl die scrible strips als auch der Schirm des GLD deutlich besser zu lesen sind, die Strips wegen Helligkeit und Größe, der Schirm vor allem wegen der Größe. Es war im Gegensatz zu dem, was in Foren so kolportiert wird so, dass die M32 scrible strips bei dieser Beleuchtung nahezu unleserlich waren, ebenso die innenbeleuchteten Schriften der Schalter Mute, Sel, Solo et cetera, die OLEDs des GLD bei geeigneter Einstellung jedoch noch durchaus ordentlich und ohne Mühe lesbar waren.
    Workflow ist speziell beim R-Modell wirklich unterirdisch, da dem allerhand sinnvolle Bedienelemente schlicht fehlen, wie unter anderem der Satz Aux Encoder und die 6 dezidierten, von den UDKs unabhängigen Mute Buttons, auf die ich mich beim File stricken verlassen hatte. Die Kombination 'kleiner Schirm des R-Modells aber breitere Reihe dicke M-Versionsencoderknöppe darunter' finde ich sehr gewöhnungsbedürftig, ebenso störend finde ich, dass von den fehlenden User Layern abgesehen, zwar per Doppeldruck 16 inputs gleichzeitig zu kombinieren sind, aber nicht alle Achterblöcke kombinierbar sind. So ist es mir nicht gelungen, inputs 25-32 gleichzeitig mit den FX-Returns auf die Oberfläche zu kriegen. Eigentlich ist das Teil mühsam wie mein alter LS9 16.
    Klanglich geben und nehmen sich GLD und M32 mit 2xDL16 Stagebox en nichts, ich kann mit beiden ordentlich Sound machen. Wirklich vermisst unter den unmittelbar "soundwirksamen" Tools habe ich eigentlich nur die Kanalkompressoren des GLD mit deren Klang und den Auswahlmöglichkeiten.
    Die Bedienoberfläche habe nach einigem Probieren so gehandlet:
    Fader, Input Mutes, SoloTaster und Delay Tab am M32R, alle Kanaleinstellungen, User Layer und FX Returns in Davids Mixing Station und die ganzen Verwaltungsaufgaben im X-Edit am Läppe. Will sagen für ne bessere Fader Bank brauche ich genau genommen kein M32R und 'Mischpult' im Sinne von 'persönlicher Wohlfühlmodus' fängt für mich auch nach diesem Erlebnis eigentlich beim GLD80 an. :wink: Mit einem M32 Full hätte ich zwar etwas mehr Bedienkomfort gehabt, aber ich würde jetzt nicht mehr freiwillig den GLD mit M32 tauschen.


    NB Frage an die M32 Nutzer:


    Auf der Behridas Seite findet man unter Downloads aktuelle Abbildungen, auf denen die "innenbeleuchteten" Taster nicht mehr schwarz mit dünner Leuchtschrift sind, sondern eine Ausführung mit in toto leuchtenden Bonbonfarben und schwarzer Schrift wie bei der pro Serie. Wird das jetzt so ausgeliefert was ich viel besser finden würde oder ist das Verarsche?

  • Zumindest bei X32 (also wohl auch bei M32) lässst sich die Anzeigeform wählen. Irgendwo im Menue mit den bunten Farben gibt's eine Funktion "Invert" o.s.ä.


    Mit freundlichem Gruß (von einem Auslands- Clubgig, bei dem ICH dem Örtlichen seine SD8 erkären muss :lol: - gaaanz, ganz großes Kino :D )
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Upps - jepp, Missverständnis. Grund vermutlich Erschöpfung nach heroischem Kampf mit widerspenstigem und übelst ungeschickt gewinkeltem Touchscreen.
    Hat sich offenbar tatsächlich geändert; bei X32 gab's ja auch kurz nach dem Erscheinen bereits eine Änderung des Taster- Designs (von abgerundet- klar nach 'Milchglas'- Look).


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Zitat von "guma"

    Wirklich vermisst unter den unmittelbar "soundwirksamen" Tools habe ich eigentlich nur die Kanalkompressoren des GLD mit deren Klang und den Auswahlmöglichkeiten.


    Was mir im Nachhinein noch dazu einfällt:


    Die Parameterskalierung, die Graphik und die Anzeige für die Gain-Reduktion gibt im GLD80 ein gutes Abbild dafür, was ich mal "Einstellungs-Wirkungsverhältnis" nenne, d.h. ich kann mich darauf verlassen, dass das, was ich numerisch einstelle, auch die gewünschte Wirkung hat und die angezeigte 'gain reduction' entspricht 1. dem was ich höre und 2. dem, was ich als Erfahrungswerte aus guten Hardwaregeräten erinnere.


    Bei der X/M32 Familie verhält sich das nicht so. z.B. die hier mal beschriebene Attack-erhaltende Kompression der Snare war nur mühselig zu erkurbeln und lies sich nicht ordentlich voreinstellen, was in guten Pulten und Hardware Geräten problemlos aus Erfahrungswerten möglich ist. Ich denke, das lässt sich auch mit mehr Gewöhnung nur bedingt kompensieren sondern das besagte "Einstellungs-Wirkungsverhältnis" ist eher bescheiden.


    Kompressoren kann man nicht nur nach Gehör einstellen, sondern man muss auch das umsetzen können, was einem Verstand und Erfahrung sagen. Da lasse ich bei einem Kompressor mit "Standardparametern" das Argument "nicht mit dem Augen sondern mit den Ohren" nicht gelten. :roll: