Hallo zusammen,
ich habe letzten Sommer eine Frequenzweiche für eine 8"-1" Box gemacht, die recht gut gepasst hat und die beiden Wege bei ca. 2.2 kHz sauber aneinander gefügt hat. Beim 8"-Speaker handelt es sich um ein aktuelles Modell eines europäischen Herstellers mit dämpfender Membranbeschichtung. Die Marke soll einmal keine Rolle spielen.
Nun habe ich heute wieder Gelegenheit gehabt, die gleiche Box im Freien zu vermessen, und war relativ entsetzt, weil es zwischen ca. 800 Hz und 3 kHz relativ unruhig ausgesehen hat.
Bei 1.5 kHz ergibt sich eine Überhöhung von rund 3 dB, und darüber ein drastischer Abfall, der in der Summe zu einer Senke um 2...3 kHz führt. Ausserdem tritt die Membranresonanz bei 2.8 kHz massiv hervor.
Ich habe das darauf zurückgeführt, dass die Messungen im Sommer bei gut 25°C und heute bei ca. 0°C gemacht wurden.
Ich habe dann die Box drinnen wieder aufgewärmt und vermessen. Hier hat dann wieder alles so ausgesehen, wie es sein soll. Ich habe eine Messung der warmen und der abgekühlten Box übereinandergelegt:
(der Absolutwert der Skalierung stimmt hier nicht, aber zur Darstellung des Unterschiedes reicht es.)
Anscheinend unterliegen die mechanischen Parameter der Membran (und Sicken-) Beschichtung, besonders die Dämpfung, einem erheblichen Temperaturgang. Erstaunlich, wie sehr die innere Dämpfung bei tiefen Temperaturen hier zurückgeht.
Hat jemand hier ähnliche Erfahrungen gemacht? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für Euch für die Abstimmung von Lautsprechern, die Speaker mit beschichteten Membranen verwenden?
Beste Grüße
Wolfgang