Wie prüft ihr die Phasenlage von Mikrofonen

  • So, jetzt wieder etwas Zeit bis Donnerstag.


    simonstpauli Geht es dabei um Gesangsmikrofone oder auch um Instrumentenabnahme?


    Sowohl als auch, haupsächlich aber Voc.


    oton Du hast ja keine zwei GLEICHE Mikros in unterschiedlichem Anstand an der gleichen Quelle?


    Doch, manchmal schon. Das würde ich aber sofort hören, ohne den Phasendreher zu schalten.


    Mach doch mal diesen Test mit deinen Mikros des gleichen Typs, vielleicht hörst du dann klare Unterschiede und weisst wo die Feedback herkommen.


    Das ist ja der Kracher, kenn zwar einige Videos von ihm, das jedoch noch nicht. So ein abgewichster Hund. Ich suche schon lange nach solch einer Methode, aber auf Minikopfhörer bin ich noch nicht gekommen. Habe das nun auch gemacht und ein Mic gefunden das von hinten anders ist. Bei gelegenheit wirds geöffnet und ja, es ist eins von den gebr. erworbenen.


    P.S. Wieso eigentlich Monitor/Mikrofonkanal ohne EQ ... bist du Veganer oder so etwas ... ... Wenn eine Signalkette Musiker/Amp - Mikro - Pult - Monitorbox nicht "klingt", dann benutze ich den EQ, um das zu korrigieren.


    Was die Bühne anbelangt Ja ! In der Kürze liegt die Würze oder Weniger ist Mehr. Die Signalkette ist so getrimmt das es klingt, quasi brauch ich im Monitor keine Summen Eqs. Der im Mikrofonkanal wird natürlich genutzt.


    Nach ein paar Jahren rauem Bühnenalltag klingen die eh nicht mehr alle gleich, weder Mikros noch Boxen.


    Stimmt, aber meine Monitore sind geprüft und klingen gleich. Da bin ich pingelig, sonst würde mein System ohne Eqs nicht funktionieren.


    Gerade im Monitorbereich muss man doch gerade sehr krass EQ´en, um die geforderten Lautstärken zu erreichen.


    Bei mir, bis vor kurzem, nicht. Selbst in Zelten nicht. Nur wenn die Bühnen- Bauakustik Kacke ist.


    guma ist es meiner Erfahrung nach die akustische Umgebung, die verantwortlich dafür ist, auf welche Art die ersten Feedbacks "aufschiessen"


    Meiner Erfahrung nach auch, deshalb schrieb ich ja: (vorrausgesetzt ich hab ne ordentliche Deckenhöhe) Damit meine ich die Größe der Bühne und die Bühnen- Bauakustik.


    Die "Gurkenzahl" ist erfreulich klein geblieben, bei Echtkondensatoren Null, bei Elektreten 1, bei dynamischen 5. Bei diesen 5 unterschiedlicher Hersteller, die merkwürdig klangen, (mehr Mitten, weniger Bässe und Höhen) war eigentlich immer das System irreparabel kaputt.


    Meine Erfahrungen sind ähnlich. Bei dynamischen z. B.: Membranverhärtungen. Da is dann nix mehr zu machen. Was anderes sind Membranklemmer, die kann man manchmal mit Über/Unterdruckluft lösen.


    ( Mikros mit defekten Schaumstoffeinlagen bringe ich in Ordnung, bevor ich sie ernsten Tests unterziehe).

    Das mache ich auch. Alle Mics sind nun nach Dave Rat geprüft, auch die gebr. erworbenen, alle haben, wenn bröselig, neue Schaumstoffe. Sogar die, die direkt auf der Kapsel kleben. Alle Schwingelemente sind in Ordnung. Alle gleichen Typen klingen gleich, bis auf das Eine. (M 160 selber machen geht da nicht)


    Vielleicht nennst Du mal die Kandidaten, die Du als "verdächtig" einstufst und deren Anwendung ?




    Wie gesagt, ich habe diese Typen ja schon lange und bei denen kenne ich die Polarität genau.


    Das sind die neu dazugekommenen, gebr. erworbenen, von denen ich die Polarität nicht weis, obwohl es die gleichen Mics sind. Die meisten davon haben Kleintuchel.


    M 130 Hihat, ansonsten weis ich noch nicht, habs noch keine Erfahrung damit
    M 160 E-Git, Vibraphone, Harfe
    MD 441 Blech, Leslie
    Milab D-37 Voc


    Bezüglich Phasendrehschalter benutzen, dann weiste bescheid......(was hier immer wieder erwähnt wird)


    Ich will das nicht ! Alles muss bei mir gleichpolig sein. Ich gehöre nicht zu den Leuten, die ihre Fremdtechniker mit def. Kabeln, Monitoren, Stativen....... losschicken.


    Möchte jemand das ich ihn mit einem Mikroschrank losschicke ??? und sage: Du nimmst für den Chor 5 von den 441, aber pass auf, 2 davon können verdreht sein, musste dann mit dem Phasendrehschalter vor Ort rausfinden und Monitor wollen die auch.

  • Ja, unter der Lupe. Hab ich gleich nach kauf neumarkiert.


    Adapter hab ich alle selbst gemacht.
    Kleintuchel 1 auf XLR 2
    Kleintuchel 2 auf XLR 1
    Kleintuchel 3 auf XLR 3


    Nein, kein 441/21 mit original XLR oder Umbausatz. Alle N Version.
    Alle M130 mit Kleintuchel
    2 M160 mit Kleintuchel, 1 mit XLR
    D-37 alle mit XLR

  • OK, dann gehst Du zur Polaritätsprüfung einfach folgendermaßen vor:


    Die absolut zuverlässige Methode ist die Hörprobe. Nimm einfach ein dyamisches Mikro, Gradientenempfänger, egal ob Niere oder Superniere, dessen Polarität Du vertraust als Referenz. Dazu einen Kopfhörer mit ordentlicher Basswiedergabe. Gaine das Referenzmikro und das zu kontrollierende Mikro so, dass sie einigermaßen gleich laut sind. Ist das zu testende Mikro verpolt, nimmt die Basswiedergabe beim Aneinanderführen und gleichzeitigen Besprechen in der Hauptaufnahmeachse massiv ab. Selbst wenn Du bei diesem simplen Versuch die Membransysteme nicht 100% in Phase bringen kannst, bleiben tiefe Frequenzen dank des im Verhältnis zu den großen Wellenlängen geringen Gangunterschieds bei Verpolung so weitgehend 'out of phase', dass der Effekt immer deutlich hörbar ist. Es ist und bleibt schlicht so, wie es 'wora' schon am 2.3. schrieb. :wink:
    Der rote Punkt ( am Schaft ) des M130 markiert die 'in phase' Seite. Trotz der 'Acht' kannst Du den o.g. genannten Test problemlos wieder mit einer Niere oder Superniere als Referenz machen. Der Bassverlust ist trotz der unterschiedlichen Charateristik zuverlässig hörbar, wenn das zu testende Mikro verpolt parallel zur Haupteinsprechrichtung des Referenzmikros gehalten und besprochen wird.
    Am M160 markiert der rote Punkt ( am Ring um den Einsprechkorb ) im Gegensatz zum M130 eigentlich nur die Längsachse des Bändchens. Das ist insofern relevant, als dass die Aufnahmecharakteristik des M160 für hohe Frequenzen nicht rotationssymmetrisch ist, d.h. für hohe Frequenzen ist die Hyperniere in der Achse durch den roten Punkt etwas schmäler, in der Achse quer dazu etwas breiter. Für die Polarität spielt bei diesem Mikro der rote Punkt keine Rolle.
    Nebenbemerkung:
    Ob eine Acht "richtig oder falsch" herum benutzt wird, spielt nur eine Rolle wenn ein zweites Mikro in unmittelbarer Nachbarschaft die gleiche Quelle aufnimmt oder die Abstände oder Pegelunterschiede am Mikrofon bei unterschiedlichen Quellen so gering sind, das der Übersprechungsanteil einen relevanten 'out of phase' Anteil erzeugt.