Welchen Traversenlift in der Klasse 150kg / 5m?

  • Hallo,


    wir sind derzeit dabei, neue Traversenlifte anzuschaffen, in der Klasse 150kg / 5m.


    Das Angebot ist ja in diesem Bereich sehr groß und unübersichlich. Einige (spanische) Produkte scheinen baugleich zu sein, und auch sonst haben viele Lifte auffällig ähnliche Daten. Aber was kommt aus der gleichen Fabrik, was ist billiger Nachbau, was ist brauchbar?


    Im Blick habe ich bis jetzt:


    VMB TE064 / 5,35m, 125kg / 1,72m, 41kg
    GUIL ELC-504G / 5,20m, 125kg / 1,70m, 46kg
    WORK LW-155R / 5,30m, 150kg / 1,72m, 45kg
    Fenix Megara 150 / 5,30m, 150kg / 1,73m, 48kg


    Die Lifte von VMB und GUIL sind nur mit 125kg angegeben, zum VMB findet man teils auch die Angabe 150kg, in einer Pro-Version, die ich beim Vertrieb direkt allerdings nicht finde. Ich denke aber, dass die unterschiedlichen Belastungswerte insgesamt eher auf konservative bzw. großzügigere Beurteilung zurückzuführen sind? Was man in alten Threads so liest, sollte der LW-155 bspw. laut LMP auch besser nicht mit mehr als 120kg belastet werden, was ja bei vergleichbarem Gewicht und Arbeisfläche zu VMB / GUIL auch realistisch erscheint.


    Eine Nummer größer wären dann beispielsweise:


    VMB-TE071 / 5,35m, 220kg / 1,73m, 71kg
    Fantek T104/2 / 5,30m, 200kg / 1,32m, 71kg


    Ist mir aber eigentlich schon eine Klasse zu groß bzw. zu teuer, vorausgesetzt, die "kleinen" Lifte oben sind bedenklos geeignet um Lasten bis 120kg zu heben.


    Welche Lifte in dieser Preis- und Leistungsklasse sind empfehlenswert, habt ihr noch andere Tipps? Wovon sollte man besser die Finger lassen?


    Gruß

    Einmal editiert, zuletzt von WhiteLucker ()

  • was ist denn der konkrete Anwendungsfall und wie viele sollen es denn werden?


    Ansonsten - ich mag z.B. auch sehr die Manfrotto-Wincher Stativ 317-6

  • Erstmal sollen es zwei Stück werden, in näherer Zukunft dann auf 4 aufgestockt.


    Anwendungsfall ist ganz klassich, 1. für Front- / Backtruss, mit 250er Heads dran (ca. 20kg / Stück) + PA geflogen o.ä.. 2. als Aufbauhilfe für Truss-Carree etc., zusammen mit 2 weiteren Liften


    Die Manfrotto Wincher sind sicher tolle Geräte, allerdings schon eine ganz andere Preisklasse als VMB & co. :)

    Einmal editiert, zuletzt von WhiteLucker ()

  • Front/Back-Truss, ein paar Wackler (4++ Stück?) und PA geflogen klingt für mich aber ehrlich gesagt nicht mehr nach der 125kg-Klasse...


    (2x125kg) - ( 8m*(ca. 10kg/m) - 80kg Heads ) -> da bleiben noch 90kg _maximal_ für Kabel, Safeties - wenn da dann eine Box (so 'ne 15"2" z.B. nur knapp an die 30kg geht bist Du schon mehr als am Limit für mein Gefühl...

  • Wir bewegen uns da eher in der Klasse 8m Truss (3-Pkt. mit ca. 5kg/m) mit max. 4 Heads und 2 Tops (20kg) und ein bisschen LED Zeugs.


    Viele Veranstaltungen sind auch kleiner, einige größer (zumieten geht ja auch immer noch). Daher wollte ich eigentlich eher kleinere Lifte.


    Je mehr ich so lese, desto mehr kommt mir aber auch der Gedanke, dass die 200kg Klasse wohl definitiv die bessere Wahl ist. Die kleinen Lifte mit ihren 40kg Gewicht können halt auch nicht zaubern und 120kg Last stellen da schon das ziemliche Maximum dar. Der Aufpreis ist ohnehin nicht hoch (ca. 150€ sind da wohl gut investiert).

  • Sicher ist sicher würde ich da sagen - und das Gewicht von (gerade) Kabeln, Safeties "und dem bisschen LED-Zeugs" sollte man nicht unterschätzen.


    Vor allem - selbst ein TE074, der AFAIK mit 220kg Last angegeben ist - wenn man das mal wirklich auf 5.5m hochgekurbelt hat und die 220kg "recht gut" ausnutzt fühlt sich das nicht mehr so wirklich gut an...

  • Frage ist immer; wie hoch das Ganze soll.
    5 Meter mit 300 Kilo sind eine kriminell-schwankende Angelegenheit.
    Selbst wenn die Belastung vorn/hinten halbwegs austariert ist. (Verschiebung der Truss-Aufnahme)
    Schon das Hochkurbeln bringt wegen des nötigen Krafteinsatzes alles mächtig zum Schaukeln...


    Die 220er Klasse ist da schon eine ganze Liga stabiler. Was sich gleich am doppelten Gewicht niederschlägt.
    Leihe dir doch einfach mal vorher was und probiers.
    Die paar Euro dafür sind im Vorfeld bestimmt gut angelegt.

    Never stop a running System

  • Ich neige in Deinem Setup zu den Work. Da wir die auch schon lange haben, kann ich sagen, die 300 kg sind damit sicher und zuverlässig machbar, mehr bitte nicht, denn Reserven hat der Lift nicht. Er ist sehr leicht und handlich und hat eine relativ niedrige Aufbauhöhe. Kritisch würde es werden, wenn der Lift irgendwo Publikumszugänglich steht, da er tatsächlich wenig Querbelastungen stand halten kann (Leute rütteln am Lift oder springen dagegen). Mit Guil und Fenix hatte ich bereits bei Kunden Qualitätsprobleme. Ich muss aber gleich dazu sagen, dass ich da keine größeren Mengen verkauft habe. Trotzdem kamen da einfach Schwächen im Betrieb auf, die auf konstruktiv schlecht gemachte Dinge zurückzuführen waren. Bei Work oder VMB kenne ich diese Probleme nicht. Als Luxusvariante könnte man noch Goliath Pro Lifte nehmen. Die sind auch sehr leicht, haben keine Seile und viele Feature Vorteile. Sie heben Ihre angegebenen Lasten auch auffallend stabil. Echte Langzeiterfahrungen hat bei den Goliath Liften einfach niemand, wir haben immerhin schon etwa 250 Baustellen damit gemacht und sind sehr zufrieden. Der Zeitvorteil beim Auf- und Abbau, den diese Lifte erzeugen ist für uns sehr relevant. Die Rental Serie ist noch cooler als die in Deutschland üblicherweise angebotene Pro Serie, aber dann auch teurer. Wir haben beide im Einsatz und würden inzwischen nur noch die Rental Serie kaufen. Beim Work kann ich die Einsätze fast nicht mehr zählen. Bei 2 Liften sind wir aber sicher schon im Bereich 400 Baustellen. Natürlich musste da auch immer wieder mal eine Welle oder so ersetzt werden, jedoch alles im völlig normalen Rahmen.


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

  • Wir hatten Work lw150 und jetzt Guil ELC.


    Zu den Work;
    Also der LW150 ist bei 4m schon sehr klapprig auf den Füßen.
    Auch die angegebene Belastung sollte wirklich als maximal angesehen werden.
    Ein richtig großes Problem ist die Prüfung. Beim Vertrieb nachgefragt erhält man nur die Info das nur beim Vertrieb selbst geprüft wird, und das auch zu recht hohen kosten.


    Zum Guil;
    Die Materialien sind wesentlich dickwandiger, wuchtiger und der ganze Lift in sich viel stabiler gebaut. Die Fußrohre sind rechteckig und hochkant gut doppelt so hoch wie beim Work.
    Der Lift packt die angegebenen Kilos ohne Probleme und wirkt alles andere als klapprig.
    Der einzige mir bekannte Nachteil; Der Mast kommt nur mit Eigenlast nicht runter.


    Der Vertrieb über Heim Lichttechnik ist super, die Jungs fahren direkt für die Prüfung zum Kunden oder legen Sammelpunkte fest. Die Kosten halten sich in Grenzen.

  • Das freut mich zu hören. Wir haben jetzt kurzfristig 2 GUIL ELC 505 (200kg max.) gekauft. Preislich tun sich alle Hersteller ohnehin nicht so viel, und qualitiv habe ich über die GUIL wenig schlechtes gehört.


    Der Kauf bot sich an, da der Herr Heim am Dienstag eh in unserer Ecke ist und uns die Lifte dann kostenlos anliefert. So sparen wir uns die Spedition, was ja wieder Geld und vor allem Zeit gekostet hätte, da wir die Lifte spätestens Anfang Februar brauchen.